Kräutertee fermentieren (Erdbeer- und Himbeerblätter), Löwenzahnwurzelkaffee und mehr

So, jetzt mal zum Bericht - mit wenig Worten und vielen Bildern. ;)


Der "Rohstoff" - links Himbeerblätter, mittig und rechts Brombeerblätter, insgesamt waren es 250 g:
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Und nochmal in Groß - Himbeer:
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Brombeer:
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Ich denke, man kann auch noch etwas größere Blätter nehmen, solange sie schön zart sind.


Nach dem Sammeln habe ich die Blätter ca. 4 Stunden anwelken lassen, mehr Zeit hatte ich nicht.
Dann das Walken - das war echt mühsam! Ich habe immer kleine Portionen genommen. Aber es roch schon beim Walken ziemlich gut!
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Das Ergebnis ...
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... hab ich leicht mit Wasser besprenkelt, ganz nach der Devise "zuviel Wasser kennen wir schon" ;) ...
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... und in ein Tuch geknotet (ich hab's glaube ich nochmal etwas gelockert):
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Nach fast 3 Tagen im warmen Wohnzimmer meines Vaters (ich war in der Zwischenzeit Wandern und konnte mich perfekt davon abhalten, ständig nachzuschauen!^^) hatte der Beutel tatsächlich einen angenehmen Rosenduft, wenn auch nicht so stark wie erwartet. Außen fühlte sich der Inhalt auch schon etwas angetrocknet an. Ich hab's mir also mal angeschaut, und es war tatsächlich eine Verfärbung zu erkennen, wenn auch nicht durchgängig:
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Also hab ich mir gleich eine Tasse Tee gemacht, und da kam das Aroma richtig durch und war auch stärker als ich beim Beschnuppern der Kräuter erwartet hätte. Die Farbe war auch schön dunkel, auf dem Bild ist nur leider schon Hafermilch drin:
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Juhu, endlich Schwarztee ohne Koffein! :laugh: Ich liebe das Zeug nämlich, vertrage aber überhaupt kein Koffein mehr.

Den Tee habe ich dann (nach einem Tag in der Küche) heute in der Sonne vollends trocknen lassen. Ich hoffe, es schmälert das Aroma nicht, aber langsam trocknen war mir dann doch zu riskant - dieses ganze Walken für Schimmel am Tee? Nee! :)
Der Tee ist heute komplett trocken geworden und ist inzwischen eingedost. :thumbsup:
EDIT: Wichtig! Irgendwas hab ich beim Trocknen falsch gemacht, das Aroma ist jetzt weg! Entweder war es die kühle Küche oder doch die Sonne. Oder beides? Ich werd's jedenfalls weder versuchen!
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Fazit: Ich hätte nicht gedacht, dass es auf Anhieb klappt! Sicher kann man die Fermentation noch weiter vorantreiben als es mir jetzt gelungen ist. Ich hab im WWW auch noch andere Anleitungen gefunden, da wurden z.B. Plastiktüten verwendet - das wäre mir aber irgendwie suspekt. Also, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und werde auch noch andere Blätter fementieren, z.B. Josta - die riechen auch so schon genial. :woot:
Prost! :angelic:


@Gyric - dein Link hat mir auf jeden Fall weitergeholfen, sonst hätte ich das mit der warmen Umgebungstemperatur glatt vergessen! :whistling: Mit der hohen Luftfeuchtigkeit von 95 % konnte ich nicht dienen, aber ich denke, das Befeuchten konnte das zum Teil ersetzen.
Und dass ich eigentlich nur pseudo-fermentiert habe, durch Oxidation statt durch Mikroorganismen, sollte ich hie auch noch erwähnen. ;)

Welche Methode(n) verwendest du denn eigentlich? Und welche Kräuter?
 
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[...]

@Gyric - dein Link hat mir auf jeden Fall weitergeholfen, sonst hätte ich das mit der warmen Umgebungstemperatur glatt vergessen! :whistling: Mit der hohen Luftfeuchtigkeit von 95 % konnte ich nicht dienen, aber ich denke, das Befeuchten konnte das zum Teil ersetzen.
Und dass ich eigentlich nur pseudo-fermentiert habe, durch Oxidation statt durch Mikroorganismen, sollte ich hie auch noch erwähnen. ;)

Welche Methode(n) verwendest du denn eigentlich? Und welche Kräuter?

das freut mich, wenn ich helfen konnte :D

ich kaufe hauptsächlich von einem händler meines vertrauens - der hat keinen onlineshop, aber ich kenne den seit jahren.
von oolong tee, über klettenwurzel, süßholz und lapacho bis hin zu sencha und kukicha.

selber verwende ich eigentlich bis jetzt nur trocknung, was solche sachen angeht! z.b. bei waldmeister und erdbeerblättern. waldmeister ist so geil! :drool: aber da sollte man ein bisschen vorsichtig mit dem konsum sein! :unsure: naja und bei trocknung findet ja auch nur oxidation statt.

p.s.: dieses jahr (in etwa einem monat) arbeite ich erstmals mit jungen blättern vom szechuan-pfefferstrauch. ich kenne bis jetzt nur ein rezept zum frittieren, aber mal sehen, was da geht ;)
 
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Ach so, irgendwo hier im Forum wurde erwähnt, du seist "Fermentier-Expertin" oder so, und da dachte ich, du machst das selbst.^^

Waldmeister mag ich auch total, passe aber auf - da greif ich doch immer mal wieder gern auf die chemischen Alternativen zurück, auch wenn das sonst gar nicht so meins ist. Waldmeisterlikör in Bier! Hmmm ... :inlove:
Neulich ist mir eine tolle Teekreation mit Waldmeister geglückt: Orangenschalen, geröstete Hagebutten, Zitronenverbene, uuund ... Waldmeister! ;) Aber meine Hagebutten sind aus. Ich glaub, ich kauf welche nach.

Gibt es hier eigentlich einen Thread zum Szechuanpfeffer? Der interessiert mich total! :)

Süßholz ist das einzige von deiner Auflistung, das ich nicht mag. Nicht mehr ... ist mittlerweile einfach in zu vielen gekauften Tees drin. :rolleyes:

Was ich noch gern hab im Tee sind Schafgarbenblüten (bzw. jetzt im Frühling auch Blätter) und Hopfen. Ich mag so kräftiges Zeug! ;)
Und natürlich verschiedene Minzen.^^
 
Jetzt habt Ihr mich richtig heiß auf Fermentieren gemacht. Bisher gab es immer nur getrocknete Walderdbeeren (+Blätter), Himbeerblätter, Brombeerblätter (aus eigner Ernte im Garten), junge Brennnesseln, gemischt mit verschiedenen Minzen und Zitronenmelisse, manchmal auch mit getrockneten Veilchen oder Tagetes oder Rosenblättern. Getrocknet immer im Dörrex.
 
Coole Sache @Sue! Das muss ich auf jeden Fall mal probieren, danke für die tolle Anleitung: :thumbsup:

Mein Szechuan-Pfeffer treibt jetzt aus (@Taunuswaldfee) Ich hoffe dass er dieses Jahr gut weiterwächst, dann kann ich Euch Stecklinge schneiden.
 
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Ach so, irgendwo hier im Forum wurde erwähnt, du seist "Fermentier-Expertin" oder so, und da dachte ich, du machst das selbst.^^ [...]

naja, fermentationsexperte würde ich mich definitiv nicht nennen. ich hab aber schon die eine oder andere erfahrung gesammelt, so dass ich mittlerweile kaum noch probleme mit schimmel oder anderen garstigkeiten habe.
vor allem fermentiere ich hauptsächlich gemüse selber. das hat mit tee wirklich nur ganz am rande was zu tun.
 
getrocknete Walderdbeeren (+Blätter)
Hmmm! :) Aber wer hat schon zu viele Erdbeeren? ;)
Mein Szechuan-Pfeffer treibt jetzt aus (@Taunuswaldfee) Ich hoffe dass er dieses Jahr gut weiterwächst, dann kann ich Euch Stecklinge schneiden.
Da würd ich mich gern für einen anmelden! :)
vor allem fermentiere ich hauptsächlich gemüse selber. das hat mit tee wirklich nur ganz am rande was zu tun.
Ach so! So weit hab ich gar nicht gedacht. Und sorry, irgendwie hab ich dich für eine Frau gehalten, danke für die Korrektur @sebastianblei .^^


Soooooo, leider muss ich aber melden, dass es jetzt irgendwie doch nichts geworden ist bei mir. :depressed: Der fertig getrocknete Tee hat kein Schwarzteearoma mehr.
Ich nehme an, dass der Fehler irgendwo hier liegt:
Den Tee habe ich dann (nach einem Tag in der Küche) heute in der Sonne vollends trocknen lassen. Ich hoffe, es schmälert das Aroma nicht, aber langsam trocknen war mir dann doch zu riskant - dieses ganze Walken für Schimmel am Tee? Nee! :)
In den Anleitungen heißt es immer "schnell trocknen", so auch im Pahlow. Demnach vermute ich, dass nicht die Sonne die Schuldige ist, sondern das Herumliegen in der kühlen Küche über Nacht. Oder doch von beidem etwas? Was meint ihr?
Ich werde die nächsten Tage auf jeden Fall einen neuen Versuch starten und alles so timen, dass ich den Beutel morgens an einem heißen Tag abhängen kann. Die Brom- und Himbeerblätter sind ja schnell nachgewachsen.
 
Ach so! So weit hab ich gar nicht gedacht. Und sorry, irgendwie hab ich dich für eine Frau gehalten, danke für die Korrektur @sebastianblei .^^[...]

das fand ich schon ulkig, aber hab kein problem damit. passiert mir jedenfalls nicht oft :woot:
vielleicht hast du meine weibliche seite entdeckt :angelic: wer weiß...

also wegen dem geschmack, du stoppst diesen prozess ja durch das trocknen. wenn sie (die blätter) dann noch lange an der luft liegen, rehydrieren sie und der prozess geht weiter. das halte ich durchaus für logisch. also nach dem trocknen immer besser in eine luftdichte box. was beim einfrieren passieren würde, kann ich dir nicht sagen.
aber wenn du von beidem gut nachschub bekommst, kannst du ja mal experimentieren, was am besten funktioniert! über deine erfahrungen dazu würden wir uns sehr freuen (ich spreche mal vorsorglich für die anderen mit ;) ).
 
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Beim Trocknen in der Sonne geht oft Aroma verloren. Habe da bereits leider auch keine eigene Erfahrungen. Es heißt nur immer, dass Kräuter zum Trocknen luftig im Schatten aufgehängt werden sollen.
Lege die Blätter vielleicht Mal auf mit Fliegengitter bespannten Rahmen aus, so dass von allen Seiten gut Luft drankommt.
 
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Beim Trocknen in der Sonne geht oft Aroma verloren. [...]
ich denke mal, vor allem durch die wärme, die entsteht! je schonender die trocknung, desto besser natürlich. luftig im schatten ist sehr schonend :D
mit fragilen aromen ist das immer schwierig, ich kann mir auch vorstellen, dass die auch in einer box nach zwei monaten oder so nicht mehr so gut schmecken.
 
Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Aroma so vergänglich ist.
Dann versuch ich es an einem heißen Tag mit einem Schattenplatz auf der Terrasse. Hm, eigentlich sind die momentan alle von Chilis belegt, aber das kriegen wir schon hin.^^ Das Fliegengitter ist ein guter Tipp; nachher bau ich erstmal einen Holzrahmen und schau dann, ob ich irgendwo Fliegengitter finde, sonst wird's ein Tuch.
Ich werd dann mal Wetterbericht schauen und bald weitermachen! :)
 
Also, irgendwie wird das nichts dieses Jahr ... :depressed:
Mein zweiter Versuch ist verschimmelt, weil ich mir dachte, ich versuch es mal mit etwas mehr Wasser. Könnte ja die Fermentation unterstützen. Soviel zu der Theorie ... :rolleyes: Ich hatte zwei Portionen angesetzt, die zweite mit Erdbeerblättern, und die hat besonders geschimmelt. Ich vermute, das lag daran, dass sie (obwohl ich sie etwas zerschnitten hatte) groß und flach sind und weniger Luft zirkulieren kann.

Mein dritter Versuch hing glaube ich zu kühl. Und ich hab es auch nach zwei Tagen wieder abgehängt, aus Angst, dass es wieder schimmelt. Ergebnis: trinkbar, aber sehr mäßiges Schwarzteearoma.

Fazit bisher: Mit den ganz jungen Blättern scheint es am besten zu klappen. Die werden nächstes Jahr wieder verarbeitet! Dann bleibt die Himbeere eben noch ein Jahr im Garten ... ;)



Dafür habe ich einen neuen Versuch gestartet, nämlich Löwenzahnwurzelkaffee.
Bisher kann ich Folgendes berichten - Ernte:
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Zum Trocknen kleingeschnitten:
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Ich glaube, heut oder morgen sind die Wurzeln trocken genug zum Rösten. Dann braucht man sie nur noch zu mahlen und Kaffee draus zu kochen. Er wird natürlich nicht wie echter Kaffee schmecken, aber ich mag Getreidekaffee ganz gern. Ich bin gespannt!
Und als Alternative hab ich auch noch die gelbe Süßlupine im Anbau.^^
 
Oh LöwenzahnKaffee is gar net so schlecht aber geh zum Rösten am besten auf die Terrasse des riecht bissl und falls dir dabei was anbrennt is echt unangenehm :hilarious:
 
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