Hallo und guten Abend,
Zuerst mal: Warum "dürfen sie erst in einem Monat raus?" Es gibt (wohl) sicher jetzt schon keine Minustemperaturen mehr, zumindest keine über mehr als eine Stunde, das verkraften sogar tropische Pflanzen! Also meine stehen seit ein paar Tagen draußen und im GWH (wo es nachts genauso kalt ist) und kriegen massenhaft neue, schöne Triebe und Blätter. Ich bin aber sowieso der unpopulären Ansicht, daß ihnen eine gewisse Nachtabkühlung nicht schadet, sondern sie eher stärkt. Sicher wachsen sie nicht sooo superschnell wie verhätschelte +20°-Pflanzen, aber sie sind stabiler, resistenter und tragen auch bei geringerer Größe gut.
Solange sie noch drinnen waren, verwende ich biophysikalische Präparate, wie z.B. Siliziumdioxid, daß die Chitinpanzer der Insekten zerstört, also giftfreie Wirkstoffe. Die hinterlassen zwar auf den Blättern eine weiße Schicht, aber nach 1-2 Tagen einfach duschen und gut is.. ich dusche sie ohnehin regelmäßig im Freien, zerquetschen mit den Fingern schadet m.M.n. eher den Blättern, wenn man nicht vorsichtig genug ist. Diese Präparate verwende ich z.B.:
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Wenn sie heftigen Befall haben, dann greife ich auch (im Freien, bzw. GWH) auf Naturpyrethrum zurück und zwar welches OHNE Piperonylbutoxid, daß zersetzt sich unter Lichteinwirkung innerhalb von 1-3 Tagen, ist somit auch für Nutzpflanzen geeignet. Hier nehme ich z.B. folgendes:
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Ich habe gottseidank das Glück, daß ich durch meinen Beruf auf diese Präparate kostenfrei zurückgreifen kann.
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Trotz allem bin ich der Meinung, daß man die Pflanzen so früh wie möglich der echten Sonne aussetzen und ins Freie stellen sollte, auch wenn sie bei einstelligen Nachttemperaturen (vielleicht) etwas langsamer wachsen. Ich habe immer erlebt, daß sie das danach aufholen und stabiler werden und selbst bei einer Größe von 50-75cm mehr Früchte tragen als diese spargeligen 1,5m-Teile, die bei jedem zweiten Windstoß Äste verlieren. Und ich spreche aus Erfahrung, ich lebe im Windkanal des Wipptales und habe bei jedem Föhnsturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 100km/h zu tun. Es wurden bei uns im Tal auch schon mehr als 130 gemessen. Da hat es ganze 15-Liter Töpfe incl. Pflanzen wie Spielbälle durch den Garten geweht.
Gute N8 allerseits
PS: Pyrethrum kann man auch nicht als chemisch bezeichnen, denn das wird aus einer Pflanze (einigen Chrysanthemen) leider teuer und aufwendig gewonnen.