Moin,
Wintergoldhähnchen am Samstag im Wald entdeckt.
Wintergoldhähnchen sind schwierig zu erwischen, da eigentlich immer in Bewegung. Dieses hat aber netterweise mal einen Moment still gehalten.
sehr schönes Vogelportrait! Ich glaube, ich bin für das Viechzeugs zu ungeduldig! Die guten Tierfilmer und -fotografen verstehen sich ja darauf,
laaaaange Zeit still halten zu können, den Finger immer abzugsbereit am Auslöser!
Meine leidige Erfahrung ist, dass sich die Tiere immer aus dem Staub machen, wenn sie mich sehen!
Ich weiß nicht, sehe ich etwa aus wie eine Fleisch fressende Pflanze?
Oder wie ein Raubtier? Ich hab´s aufgegeben, Tiere abzuzlichten! Manchmal gelingen mir Zufallstreffer.
So bin ich zu einem reinen Landschaftsfotografen geworden.... *ggg*
Ich war am Donnerstag letzte Woche auf Fahrradtour. Bin ins
Werderland aufgebrochen, einem renaturierten Feuchtgebiet zwischen Weser, Lesum und dem Industriegebiet um das Stahlwerk Arcelor Mittal (ehemals Klöckner Hütte). Allgemeine Informationen zum
Werderland kann man beim weltweit beliebtesten
Online-Lexikon nachlesen.
Insgesamt habe ich an dem Tag rund 60 km zurück gelegt.
I want to ride my bicycle, I want to ride my bike...
Here we go...
Die
Ochtum an der Stromer Landstraße beim Hotel-Restaurant Spille ("Zur Ochtumbrücke") - bei Niedrigwasser.
Wiesen unter Wasser. Der Rad- und Fußweg führt auf dem Deich zwischen der
Ochtum (im Hintergrund, aber nicht zu sehen!) und der
Weißefeldstraße (Bremen-Seehausen) entlang zum
Ochtum-Sperrwerk, das man halb-rechts im Hintergrund vielleicht noch erahnen kann. Von Herbst bis Frühjahr werden die Wiesen von der zuständigen Naturschutzbehörde durch Schleusen und Kanäle und teils auch durch natürliches Hochwasser unter Wasser gesetzt. Sie dienen ziehenden Wasservögeln wie Nonnen- und Graugänse als Raststätte. Die
Landesgrenze von Bremen und Niedersachsen verläuft teilweise mitten auf dem Deich. Das
Ochtum-Sperrwerk ist ein ziemlich
klobig-hässlicher Bau und kein ästhetisches Fotomotiv.
Eine Fährfahrt, die ist lustig, eine Fährfahrt, die ist schön. Denn da kann man ganz viel Wasser und auch manche Autos sehen. Falleri, falleraaaahh...
Zwischen Lemwerder und Bremen-Vegesack ist die Weser gut 300 Meter breit. Wenn man vom einen zum anderen Ufer möchte, kann man entweder schwimmen (was nicht unbedingt empfehlenswert ist
→ Wassertemperatur März: 6°C, Strömung, Schiffsverkehr...) oder die Fähre benutzen. Kostet
mit Esel 1,60 €.
In Vegesack angekommen kreuzt sogleich dieses leckere Abendessen meinen Weg...
Ääääähhh... kaum habe ich den Gedanken zu ende gedacht, macht die Entendame auch schon den Abflug und ihr Lover natürlich gleich hinterher!
Wusste gar nicht, dass
Enten Gedanken lesen können!
Tja, da sah ich mich genötigt, auf dem Rückweg einen Zwischenstopp bei Penny einzulegen und mir eine tiefgekühlte - in dem Fall - Gänsebrust zuzulegen. Ist jetzt nicht ganz so frisch, aber erspart mir andererseits eine Menge Arbeit in der Küche... Federn ausrupfen, Innereien ausnehmen und so weiter. Wer weiß, ob ich nach der Tour überhaupt noch die Kraft dazu gehabt hätte...
Bevor man ins
Werderland kommt, muss man von
Vegesack kommend auch noch die
Lesum über das
Lesumsperrwerk überqueren. Das ist leider auch nicht schöner als das Ochtum-Sperrwerk, von daher habe ich auf ein Foto verzichtet!
Als man vor ein paar Jahren diesseits und jenseits der Weser die Deiche erhöht hat, hat man bei der Gelegenheit an der
Niederbürener Landstraße noch ein Biotop, einen Spülsaum, angelegt. Dieses Biotop ist allerdings eingezäunt und für neugierige Zweibeiner, wie ich einer bin, unzugänglich gemacht!
Hübsch wohnen kann man an der
Niederbürener und auch
Lesumbroker Landstraße.
Ich mag diese alten Häuser.
Die haben noch so was Verspieltes und nicht so aalglatte, "tote" Fassaden...
Irgendwo zwischen diesem Gehöft und der
Moorlosen Kirche geht´s in den
Ökopfad (Naturlehrpfad). Ich bin sonst immer von der anderen Seite bei Arceor Mittal in den Ökopfad eingebogen....
Das erste Stück vom Ökopfad.
Wie erwartet, weil schon letztes Jahr im März hier gewesen: Der Ökopfad ist eine
Fahrradwaschstraße! Die Pfützen sind zum Teil 30 cm tief (letztes Jahr locker auch bis zu 50 cm)....
Auch hier wird der Wasserstand von der Bremischen Naturschutz-/Wasserschutzbehörde (oder wer dafür zuständig ist) durch Schleusen und Kanäle reguliert. Wie schon an der
Ochtum ist auch das
Werderland ein bei Zugwasservögeln beliebtes Rast-Ziel.
Wenn ich komme, ist natürlich kein
... sorry... keine
mehr da! Sind die alle so fotoscheu oder wissen die, dass ich so verfressen bin? Wenn da mal Graugänse in der Nähe sind, verpieseln die sich bereits, bevor ich überhaupt meine Kamera zücken kann!
Einige der Tümpel fallen im Sommer trocken oder zumindest phasenweise trocken. Mir ist ein Herr auf dem Fahrrad entgegen gekommen, der hier in der Nähe wohnt und sich für die Vögel, die im
Werderland heimisch sind, bzw. auch für die Zugvögel interessiert. Der sagte mir, dass der Umweltverband die Vernässung der Wiesen bald stoppen würde, da die Zugvögel in Kürze abgereist sein würden und heimische Vögel wie etwa der
Kiebitz dann im hohen Gras/Schilf brüten würden. Wenn die Brutzeit beginnt, müsse es für die ortsansässigen Vögel trockener sein. `N Kiebitz ist schon ein interessanter Vogel! Aber der wird mir natürlich auch nicht mal eben vor die Kamera laufen so nach dem Motto: "Ach, hallo, Doktor Nötigenfalls! Möchten Sie mich portraitieren? Aber bitte sehr! Kommen Sie, ich stelle Ihnen meine Familie vor..."
Gegenlicht ist manchmal cool. Das ist noch der selbe Tümpel von eben.
Geometriefans scheinen diese Landschaft gestaltet zu haben!
Schleuse am
Mittelfleet Werderland
Der
Mittelfleet Werderland fließt in den
Klöckner Randgraben.
Die Sonne geht langsam unter. Schleuse am
Pferdeweidegraben vor der Mündung in den
Klöckner Randgraben.
Moorlose Kirche von 1846
Als ich mein Fahrrad am Fahrradständer vor der Gaststätte neben der
Moorlosen Kirche abstellen wollte, kam eine Kellnerin aus der selbigen und fauchte:
"Wir haben jetzt geschlossen!" Ich erwiderte: "Ich wusste gar nicht, dass Sie um diese Jahreszeit überhaupt geöffnet haben!"
"Wie bitte?" - "Ich wollte eigentlich nur die Kirche fotografieren!"
Heimweg: Blick vom Lesum-Sperrwerk auf die
Lesum Richtung
Bremen-Burg
Sooo ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte niiiieeee vergeeeeeehhhnnn....
Bearbeitet: Habe gerade noch etwas über Kiebitze nachgelesen. Entweder habe ich den Mann, der mir mitten auf der Fahrradwaschstraße entgegen kam, falsch verstanden oder er ist nicht so wirklich ein Vogelkenner! Gut, ich bin auch kein "Ornithologe"! Kiebitze brüten nicht im hohen Schilf, sondern... ich zitiere Wikipedia:
hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, auf
Wiesen und
Weiden, gerne an
Gewässerrändern, auf
Feuchtwiesen,
Heiden und
Mooren.
Zudem sind wohl auch Kibitze Zugvögel, ABER: In der Wesermarsch sind sie anscheinend auch "Standvögel" - also solche, die ganzjährig an einem Ort verweilen.