Noch mal "Moin" aus Norddeutschland!

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Gelöschtes Mitglied 23227

Gast
Hallo zusammen,

da sich viele Novizen dieses Forums hier kurz vorstellen, möchte ich das auch gerne tun. Ich bin Andreas, 51 Jahre alt, und komme aus dem Raum Oldenburg/Bremen. :D Meine erste Erfahrung als Chili-Züchter habe ich im letzten Jahr gesammelt - ganz zaghaft mit einer Capsicum chinense 'Orange Lantern'. Ich würde mich als ausgesprochenen Habañero-Fan bezeichnen wollen, da mir das fruchtige Aroma neben der zünftigen Schärfe sehr gefällt. Ich verschmähe aber Jalapeños und andere Chilisorten durchaus nicht.

Leider sind meine Möglichkeiten, Chilipflanzen anzubauen, recht bescheiden. Ich bewohne eine Mietswohnung, die mit einem schnuckeligen Südwest-Balkon von Pi-mal-Daumen 5m² ausgestattet ist. Immerhin SÜD-WEST-Balkon! ;) Aber gut, ich will Chilis ja auch nur im kleinen Stil (für den Eigenbedarf) anbauen und habe gar keine Absichten, den Chili-Anbau ausufern zu lassen. Wie formulierte es jedoch ein guter Bekannter von mir so treffend: "Was nicht scharf ist, ist auch nicht lecker!!!" :smuggrin: Ich habe herausgefunden, dass Erdbeer-Fruchtaufstrich (aus frischen, selbst gepflückten Erdbeeren) mit Habañeros tödlich lecker ist! Manchmal kann man bei Kaufland oder Edeka-Center Habañeros ergattern. Ich wette, die sind in holländischen Großgärtnereien in ihrer Schärfe etwas heruntergezüchtet, wenn man das so sagen kann. Jedenfalls kann ich auf den Chilis herumkauen, ohne mir Zunge, Mundhöhle und Rachen zu "verätzen", was bei den sonst hochgehandelten Habañero-Sorten wohl eher nicht zu empfehlen ist - außer, man ist abgehärtet! Aber Habañeros im Einzelhandel sind ein Glücksfall. Darum: Will man stets schön-scharfe Chilis vorrätig haben, besser selber anbauen. Wie so oft: Aller Anfang ist schwer! Mit der orangen Laterne habe ich anfangs sehr gerungen. Habe sehr wahrscheinlich auch erst nicht genug gedüngt. Hatte zwar so Langzeitdüngerperlen, die ich im Substrat verteilt hatte. Aber erst, als ich zusätzlich mit Flüssigdünger nachgeholfen hatte, ging die orange Laterne ab wie Schmidt´s Katze! Am Ende konnte ich im Zeitraum Oktober bis Anfang Dezember rund 140 kleine Laternchen ernten. Habe davon noch einen Rest eingefroren. Joah, damit war ich dann wohl richtig angefixt! Ich bin von den Früchten der Orange Lantern begeistert. Der Geschmack geht stark in Richtung Habañero und die Schärfe ist an sich optimal. Im Dezember wurde die Pflanze erneut von einem Blattfleckenpilz befallen - was man auf den angehängten Fotos sicher gut erkennen kann. Da ich die restlichen Früchte noch ernten wollte, verzichtete ich auf den Einsatz eines Fungizids. Leider ist mir die Pflanze dann doch eingegangen. 😢

Ansonsten bin ich seit 25 Jahren begeisterter (Privat-) Gärtner von Fleisch fressenden Pflanzen und Orchideen. Das reicht für´s Erste über mich, oder? Ich schätze, ich werde immer wieder mal die Hilfe erfahrener Chili-Gärtner brauchen.

Und... ja... ich bin ab und zu ein Witzbold. Wir leben in verrückten Zeiten und ich glaube, die kann man nur mit einer guten Portion Humor überstehen! Dafür steht gewissermaßen mein Username. In meiner Jugend habe ich fast alle Filme mit Steve Martin gesehen. Dr. Nötigenfalls kam in "Der Mann mit zwei Gehirnen" vor.

Bye for now.

Dr. Nötigenfalls
 

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Hey Andreas. Sympathische Vorstellung und deine Laternen sahen toll aus. Bei "Fleischfressenden Pflanzen" wurde ich hellhörig, mir hats vor 2 Jahren der Sonnentau angetan, der nun seinen dritten Winter bei mir überstanden hat. Die 5 Trauermücken, die ich hatte, hat er dankenswerter Weise verspeist. Freue mich auf den Austausch. Wünsche Dir viel Erfolg für Deine Saison.
 
Servus und viel Spaß im Forum :)
Schöne Vorstellung, gefällt mir gut!
 
Moin,
Herzlich Willkommen.
Schön, ein weiteres Nordlicht 😃😃

Die orange lantern sehen sehr gut aus.
 
Moin moin und Willkommen.
Gruss aus Hannover.

Die Früchte sehen toll aus! :thumbsup:

Hab auch den Eindruck, dass man uns zum teil mild-gezüchtete Habaneros vor setzt. Bin in letzter Zeit von milderen Sorten begeistert, da gehen grössere Mengen, was dem Geschmack zu gute kommt. :x3:
Bei den Scharfen kann ich Aribibi Gusano empfehlen wegen dem intensiven Aroma.

Viel Spass im Forum!
 
Hi there, vielen Dank für die warmherzigen Willkommensgrüße. :happy: Das war heute ein arbeitsreicher Tag... im Garten einer Bekannten. Jetzt habe ich endlich Zeit für das Chili-Forum.

Ich hoffe, die neue Orange Laterne wird im Herbst ähnlich viele Früchte produzieren wie die letztjährige. Gerne noch mehr. Sie werden vielfältig gebraucht und eingesetzt. :D Also, ich bin ja experimentierfreudig. Kartoffelpuffer mit Mango-Apfelmus sind noch viel geiler, wenn man auf die heißen Puffer kleine Ringe der orangen Laternen legt, bevor man das Mango-Apfelmus darüber gibt... Zurzeit mache ich mit dem Pflänzchen ganz neue und unerwartete Erfahrungen: Unzureichende UV-Bestrahlung führt zu Wucherungen an der Blattunterseite. 😮 Kurzfristig in eine neue Beleuchtung investieren mit Lampen, die auch in ausreichender Menge UV-Licht abgeben... Ähm, das bereitet mir doch ein wenig Magenschmerzen. Die Orange Lantern möge doch bitte noch zwei Wochen durchhalten, bis sie dauerhaft nach draußen kann. Da gibt´s dann natürliches UV-Licht!

Die Gegend, wo ich wohne, zeichnete sich laaaange Zeit durch Sommer aus, in der es mehr Regentage als Sonnentage gegeben hat. Seit 2018 ist es umgekehrt. Ich dachte mir: Nun gut, der Klimawandel ist da! Da könnte ich doch jetzt auf dem Balkon mal Pflanzen anbauen, die es sonnig und warm mögen. ABER da ist ja auch noch die Sache mit dem Golfstrom, der sich abschwächen könnte, wodurch wir wiederum auf ein anderes Klima zusteuern würden. Ich habe in den Medien jemanden reden hören, dass sich das Klima in Deutschland dann eher in Richtung Alaska verändern würde... 🥶 Dann müsste ich auswandern! Ich vertrage Kälte immer schlechter, je älter ich werde...

Ja, Scheppi, schön, dass du auch Gefallen an dem Fleisch fressenden Gemüse gefunden hast. Sind doch sehr nützliche Wesen - gerade die Fangschleim ausbildenden Karnivoren sind sehr erfolgreiche Jäger. Einen Teil der Nahrung brütet das Torfsubstrat in Form der Trauermücken ja selber aus. Es gibt drei Insekten, deren Anwesenheit in meinen vier Wänden ich ganz und gar nicht schätze: Stechmücken, Stubenfliegen + Schmeißfliegen u.ä. sowie zwei typische Wespenarten in Deutschland, die gerne "Streit" mit dem Menschen suchen: Vespula vulgaris und Vespula germanica. Ich schreibe jetzt hier mal ein bisschen jovial. Ich hoffe, das stört keinen. ;-) Ja klar sind Wespen nützlich in der Natur. Ich mag´s nur nicht, wenn sie aufdringlich werden und minutenlang dicht vor meiner Nase herumschwirren. ;-) Bei mir gibt´s nix umsonst! ^^ Also, ich bin nicht betrübt, wenn so eine gemeine oder deutsche Wespe mal in der Venusfliegenfalle stecken bleibt. Meistens kriechen die Wespen in die langen, schmalen Röhren der Sarracenia und kommen nicht wieder heraus. :happy:

Die Fleisch fressenden Pflanzen waren viele Jahre eine regelrechte Obsession für mich und ich habe jeden sauer verdienten Euro bzw. jede sauer verdiente D-Mark in die Kultur dieser oftmals heiklen Pflanzen gesteckt. Es gab viele Rückschläge und viel Freude und Staunen. Seit einigen Jahren funktioniert es nicht mehr so gut mit der Kultur. Es gab vermehrt schlimmen Pilzbefall, der mir etliche Nepenthes (Kannenpflanzen) dahingerafft hatte. Den Sumpfkrügen (Heliamphora) erging es nicht besser. Ich habe schließlich einige Gattungen komplett aufgegeben und seit ca. drei Jahren nur noch einen Restbestand. Hauptsächlich Venusfliegenfallen und Sonnentau. Ich lade gleich mal ein paar Bilder hoch. Muss aber noch in meinen Archiven suchen...

brb

Dr. Andreas Nötigenfalls
 
Aribibi Gusano! 😯 Lange, weiße Maden, die von grünen Sträuchern hängen? ^^

Hi hi nach Hannover, Hyenga! Ja, die Aribibis sehen sehr lustig aus. Die müsste ich wohl aus Samen ziehen, oder? Sind die schwierig in der Anzucht? Vielleicht geht mein Drosophyllum bald ein, dann habe ich ein bisschen Platz unter den T5-Röhren (2 x 54 Watt Lichtfarbe 865). *autsch!* ;-) Oder im großen Terrarium unter T8-LSR (36 Watt LF 865). Im 600 Liter-Becken ist´s zudem schön mollig warm. Das steht in der guten Stube. Joah, die üben schon einen gewissen Reiz aus: Aribibi Gusano! 🥰 Ich seh´s kommen: Ich werd noch zum Chili-Nerd!!!

Danke sehr, Krallchen.

So, lade mal noch ein paar Fleischfresser hoch. Einige Fotos sind schon ein paar Jahre alt. Die Aufnahmen der Sarracenia leucophylla 'Helmut's Delight' sind von gestern Vormittag. Die ist etwas sparsam im Ausbilden von Schläuchen. Meist wächst ein Paar pro Trieb im Frühjahr. Danach erscheinen säbelförmige, nicht-karnivore Blätter, so genannte Phyllodien. Und schließlich kommt im Herbst noch einmal ein Paar Schläuche pro Trieb. Im Sommer sind die Schläuche randvoll mit Fliegen und Wespen gefüllt. Leider werden die Schläuche dann auch sehr unansehnlich und sterben ab. Da in diesem Frühjahr eine seltsam deformierte Blüte gebildet wurde, nehme ich mal ein Blütenbild von 2017.
Helmuts_Delight-1.jpgHelmuts_Delight-2.jpgLeuco_Helmut-fl-12.jpg

Ein paar interessante Sonnentau (es gibt offiziell wohl kein Mehrzahl von Sonnentau oder vielleicht inzwischen doch, ich weiß es nicht).

D_pulchella-rosette.jpgD_stolonifera_2014-total-2.jpgStolo_veryclose.jpgD_stricticaulis-2014-1.jpgD_stricticaulis-2014-m5.jpgD_macrantha-4.jpg

Links außen: Der australische Zwergsonnentau Drosera pulchella. Daneben der australische Knollensonnentau Drosera stolonifera: ganze Pflanze und Makro von einem einzelnen Fangblatt. In der Mitte und rechts daneben: Drosera stricticaulis, ebenfalls ein "Knolli". Rechts außen der "Knolli" Drosera macrantha.

Rotundi-love-4.jpg
Ja, was will mir der rundblättrige Sonnentau damit sagen? Ich habe mir vor 5 Jahren in Mini-Moorbeet in einer Kunststoffschale von roundabout 40 cm Durchmesser für den Balkon angelegt. Darin wachsen zwei einheimische Sonnentauarten: der rundblättrige und der englische Sonnentau. Ich habe bis 2014 analog fotografiert. Eine entsprechende Digitalkamera, die meinen Ansprüchen genügt, konnte ich mir bisher noch nicht zulegen. Aktuell nutze ich nur meine Handy-Kamera. Aber bei filigranen Objekten taugt eine Handykamera nicht.
Die Pflanzen bezog ich übrigens von renommierten Quellen wie etwa der Spezialgärtnerei Thomas Carow. Alle Pflanzen stammen aus gärtnerischer oder privater Nachzucht. Ich würde mich hüten, Pflanzen zu beziehen, die der Natur entnommen sind! Das ist auch gar nicht nötig, da es ein gutes, weltweites Netzwerk an professionellen Züchtern gibt. Über kurz oder lang kommt man an fast alles legal heran. Man muss nur geduldig und wachsam sein. ;-)

Ich hoffe, der kleine Exkurs in die Welt der Karnivoren hat gefallen.

C U

Andreas

Ach so, Scheppi, was für einen Sonnentau hast du? In Gartencentern werden meist Drosera capensis und Drosera aliciae vertickt....
 
Dann auch von mir mal willkommen im Forum! Klasse Bilder, fleischfressende Pflanzen hatte ich auch einige verschiedene recht lange, sind aber früher oder später trotz Terrarium leider eingegangen. Darfst gerne mehr Fotos hochladen :D
 
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