Rocotos und das Klima

G

Gelöschtes Mitglied 7425

Gast
Wann wachsen Rocotos gut und wann nicht?
Welche Erfahrungen hab ihr gemacht?

Dieses Jahr war im Sommer sehr heiß und trocken. Meine Rocotos sind zwar gut gewachsen, haben aber kaum/keine Früchte angesetzt. Als es kühler wurde, blühten sie noch einmal und jetzt hänge einige/viele grüne Beeren dran.

Offenbar mögen Rocotos eher das kühlere Wetter, was unserem Deutschen Wetter ja eigentlich entgegenkommen sollte.

Heute las ich (meine Übers.):
Die Pflanze ist die kältetoleranteste aller kultivierten Chilis. Sie wächst in höheren Lagen als andere Sorten, in der Regel von 1.500 bis 2000 Metern, verträgt aber nicht die Hitze des tropischen Tieflandes.​

Vgl. https://books.google.de/books?id=iT0rAAAAYAAJ&pg=PA196&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
 
Es war dieses Jahr schon sehr heiss und trocken und nicht so Ideal für Rocotos.
Habe im Juni einen gewerblichen Rocoto Anbauer besucht und da war alles voll mit Fruchtansätzen so das wir der Meinung waren das es so früh Rocotos geben wird wie noch nie. Aber tatsächlich war die Reife deutlich später als in anderen Jahren in dem es nicht durchgehend warm war.
Und genau das sieht man jetzt zum Herbst zu bei dem plötzlich viel reif wird nachdem es einige Tage kühler war und auch etwas geregnet hat.

Normale deutsche Sommer sind da eher förderlich. Habe das auch schon öfters von Chilifreunden aus den USA gehört die einfach im Sommer durchgehend warm haben im Gegensatz zu unserem normal sehr wechselhaften Sommer.

Wobei man sagen muss das nicht alle Rocotos gleich reagieren.
 
Die Frage ist, wie tolerant sie wirklich sind. Laut den Einträgen im verlinkten Buch wachsen auch Baccatum, Eximium und Tovarii in größeren Höhen.
Über die tatsächlichen Temperaturen sagt das nun nicht wirklich was aus. 10°? 2-5°? Dauerhafte Minusgrade?

Bei Temperaturen am bzw. unter dem Gefrierpunkt würde ich persönlich jedoch nichts riskieren.
Darum steht meine RP69 vorerst komplett entlaubt neben der Trinidad Douglah im Wohnzimmer (wo aber auch andere neues Blattwerk produzieren).
Mögliche Standorte wären die tageslichtdurchflutete Küche oder der kühle Keller, wohin die unbekannte Rocoto von streuner heute gezogen ist.
 
Dieses Jahr hatte ich die Marlene und eine weitere Rocoto (Sorte unbekannt) im Anbau. Die Marlene war im Topf, die andere im Freiland. Marlene trug relativ früh, für die Größe der Pflanze war der Ertrag aber eher gering. Die andere war ziemlich ausladend, wuchs dann in die Höhe und hatte dann atemberaubende fünf Beeren. Als es kühler wurde, drehten sie aber beide auf: Es gab noch mal eine Menge Fruchtansätze. Bei einer Freundin war das sogar noch ausgeprägter.

Die Freilandrocoto werde ich dieses Jahr ordentlich zurückschneiden, abdecken und mal schauen, ob sie den Winter hier überlebt. In der Rheinebene sind die Winter recht mild, aber trotzdem gehe ich eher nicht davon aus. Reiner, @kayjay wettet auch dagegen.

Ich riskiere also mal den Gefrierpunkt :)
 
Der Sommer war eine Rocoto-Katastrophe.
Dafür haben die Baccatums getragen wie noch nie.
Wenige bis sogar keine Früchte an großen Pflanzen. Die Fruchtgröße war auch häufig unterdurchschnittlich.

Richtig aufgeblüht sind die Rocotos erst Ende September. Plötzlich bildeten sich sehr viele Früchte, die aber natürlich nicht mehr reif wurden.

In einem normalen deutschen Sommer fühlen sich Rocotos in einem Vliesgewächshaus sehr wohl.

Temperaturen im Vliesgewächshaus gemessen in 50 cm Höhe.
  • Nachts: + ca. 1 Grad
  • bewölkt: + ca. 5 Grad
  • Sonnenschein: + ca. 8 Grad
  • Maximaltemperatur bei 35 Grad im Schatten: 47 Grad
Tagsüber höhere Temperaturen, Nachts nahezu Umgebungstemperatur.
https://chiliforum.hot-pain.de/threads/vlies-gewaechshaus-ein-erfahrungsbericht.26071/

Zum Glück hatte ich in diesem Jahr nicht die Zeit es aufzubauen.


Ich frage mich, ob auch der Wassermangel eine Rolle gespielt hat.
Auch wenn regelmäßig gegossen wurde und die Blätter nie hingen war die Wasserversorgung im Beet doch geringer als üblich.

Das durch die hohen Temperaturen sich keine neuen Früchte gebildet haben kann ich nachvollziehen.

Das aber einige große und sehr gesunde Rocotos zum Teil winzige, zumindest meist aber etwas kleinere Früchte gebildet haben hat mich doch überrascht.

Die Wuchshöhe der Rocotos schien mir auch etwas geringer als im Vorjahr gewesen zu sein.
Das könnte aber auch an meinem Anbau gelegen haben.
Bitte bestätigen oder verneinen!

Bezüglich Kältetoleranz im Spätherbst: Da sehe ich keine großen Unterschiede zwischen Rocotos und Baccatums.


Hat einer Klimatabellen von Rocotoanbaugebieten in z. B. Peru?
Wo sind große Rocotofarmen?

Da Peru sehr unterschiedliche Klimazonen hat brauchen wir die Antwort möglichst genau. Am Besten: Im Umkreis der Stadt X liegt Perus größtes Rocotoanbaugebiet.
 
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Wobei man sagen muss das nicht alle Rocotos gleich reagieren.
Wie war, denn ich kann nicht klagen. Trotz extremer Hitze waren kaum Blütenabwurf, bzw. Fruchtansatzabwurf zu registrieren. Die Ernte war wie gewohnt, also eher normal. Ich hatte zwei Pflanzen der Sorte Rocoto Manzano Amarillo und die Rocoto de Seda. Beide im Topf und standen südlich ausgerichtet überwiegend vollsonnig. Sie haben also die Stunden um die Mittagszeit volle Sonne abbekommen und das zeitweise bei Temp bis zu 35°C. Ich war selber erstaunt, wie gut es mit den Beiden gelaufen ist. Aktuell sind sie wieder (oder immer noch) mit Blühen, bzw. mit Früchte ansetzen beschäftigt.
 
Kann die Erfahrungen hier nicht bestätigen. Meine Rocotos haben dieses Jahr genauso gut getragen wie sonst auch. Sie stehen in der vollen Sonne, bekommen allen Wind ab der über die Felder weht , Wand ist keinen Meter entfernt und dennoch haben die sehr gut getragen und kiloweise Früchte produziert. Dieses Jahr war gut das ich einen Tank unter den Pflanzen hatte. Sich selber mit Wasser zu versorgen mochten sie und auch ich sehr.
 
Ich hatte 2 Yellow R. Pflanzen Überwintert.
Dabei hatte ich nur wenig Zurückgeschnitten und ab Dezember unter Kunstlicht (überschüssige abstrahlung der anzucht der Keimlinge).

Gegenüber dem Letztjährigen Ergebnis habe ich deutlich mehr Früchte die deutlich früher reif geworden sind.
(2017 waren die Früchte erst im Okt indoor abgereift.)

Die neuen Canario waren jedoch leider erst im Mitte März gekeimt.
Die eine Pfalnze hatte gar keine Frucht dran.
Die andere ca 10 Früchte, die richtig richtig lecker waren und etwa Ende August/Mitte September ausreiften.
Meine Chilis hatte ich ab Anfang Mai im Gewächshaus, mit lagebedingtem Schatten am Morgen.
 
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