Eine Waage ist nicht so linear mathematisch, wie man zunächst annimmt. Es kann daher Sinn machen, zunächst ein Vorgewicht aufzulegen und dann die eigentliche Substanz einzuwiegen. Damit erreicht man, dass die Waage schon ein wenig unter Last ist und dann in einem präziseren Bereich messen kann.
Außerdem wiegt man oft nicht die Substanz direkt auf der Platte ein, sondern direkt in ein Gefäß, das natürlich auch etwas wiegt.
Man kann auf zwei Arten mit Vorgewicht wiegen:
1) Man legt ein Vorgewicht auf, tariert, und wiegt die Substanz (das ist der klassische Weg, der ja auch realitätsnah ist: Glasgefäß leer drauf, TARA und los)
Bsp: Ich lege 1g vor, tariere, und lege das Kontrollgewicht 100 mg auf.
Nun sollte die Waage 0,100 g (+/- erlaubte Schwankung) anzeigen.
2) Man legt das Vorgewicht auf, tariert nicht und wiegt die Substanz dazu (nicht praktikabel, da ich dann wieder rechnen muss...)
Bsp: Ich lege 1g auf und das Kontrollgewicht 100mg dazu.
Nun sollte die Waage 1,100 g (+/- Schwankung) anzeigen.
Eigentlich wiegt man immer nach Prinzip 1.
Ich habe die Waage auch mit einem 2g Vorgewicht getestet, dann waren die Werte <0,05g aber trotzdem unpräzise.
Prinzip 2 habe ich nicht getestet, das sollte funktionieren. Ist aber in der Regel komplizierter.
Und wann braucht man schon mal 50 mg?
Eine Stammlösung anzusetzen und diese zu verdünnen ist deutlich genauer und einfacher.