Sortenreinheit wie garantieren ?

GIbt es hier noch abschließende Erkenntnisse?

Da bei mir fast immer Wind weht bestäuben sich die Blüten eigentlich immer sofort selbst.
Interessieren würde mich noch, wie lang die Befruchtung überhaupt möglich ist. Also angenommen ich bestäube meine Blüten per Hand und 1 Tag später bedient sich eine Biene an der Blüte, die vorher an einer anderen Sorte war. Kann dann überhaupt noch befruchtet werden oder ist der "Vorgang" dann bereits abgeschlossen?

Bei uns Lebewesen kann ja auch nur ein Spermium die Eizelle befruchten und dann kommt keiner mehr ran.
 
Icewolf hat ja die Antwort schon präsentiert. Ein Pollenkorn genügt. Dieser Pollen keimt aus, sag ich nun mal so und dieser Keim wandert im Stempel nach unten bis zu der Ei-Samenanlage und dort wird dann befruchtet. Also keine Chance für einen zweiten Pollen.
 
Irgendwie ist es aber mit Teebeuteln auch nicht so leicht wie ich mir das vorgestellt habe...
Erstens eine ziemliche Fummelei, und dann kann man da nicht durchgucken und ich weiß nicht
wie weit die Blüte darin überhaupt ist. Außerdem ist es doof wenn die Teebeutel samt Frucht/Blüte/Knospe einfach abgeworfen werden.
Aber das mit der Fensterfarbe stelle ich mir auch nicht problemlos vor...
 
Statt Window Color hab ich gleich Naturlatexmilch genommen. Manche Blüten schaffen es zwar trotzdem, die Schicht zu zerreissen, aber bis dahin sollten sie sich ja locker selbst bestäubt haben.
 
enibas schrieb:
Kannst aber auch von 3 verschiedenen Früchten den Samen abnehmen und in 3 Gefäßen aufbewahren. Bei der Aussaat aus jedem Topf einen Saamen, 2 sind immer sortenrein.

Grüße Sabine

Hab ich aus dem Biounterricht damals wirklich so wenig mitgenommen oder ist da ein Denkfehler bei Sabine?^^

Eigentlich ja egal, weil eh schon uralt, aber da bestimmt auch andere nochmal den ganzen Thread lesen so wie ich, könnte man ja verhindern das nächste Saison massig User mit "sortenreinen" Pflanzen dastehn ;)
 
BernddasBrot2804 schrieb:
Hab ich aus dem Biounterricht damals wirklich so wenig mitgenommen oder ist da ein Denkfehler bei Sabine?^^

Ich denke das hat eher mit dem Mathe Unterricht zu tun, oder?
Ich glaube dahinter steckt eher eine Wahrscheinlichkeitsrechnung als ein Biologischer Effekt.
Korrigiert mich wenn ich falsch liege. ;)
 
Ob Bio oder Mathe, is doch alles Latte....uhhh das reimt sich sogar :D

Aber jetzt Spaß beiseite, egal welcher Unterricht, die Behauptung ist doch schlichtweg einfach nicht richtig. Nimmst du 3 Schoten, kannste alles haben, von 3 mal Sortenrein bis 3 mal irgendwas. Wollte egtl nur damit ausdrücken, dass man sich auf diese Theorie nicht verlassen sollte ;)
 
Die Mendelschen Regeln (Biologie) geben das Verhältnis an und das ist zB. 3:1 oder 1:2:1, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Mendelsche_Regeln

Die Stochastik oder Wahrscheinlichkeitsrechnung (Mathematik) kann in diesem Zusammenhang verdeutlichen, was obiges Verhältnis bedeutet, zB. daß man damit nicht die Beschaffenheit einzelner Schoten vorhersagen kann, sondern einer Menge.

Auf die Gesamtmenge deiner Beeren trifft möglicherweise 3:1 zu, aber vielleicht pickst Du genau die falschen Beeren aus dieser Menge.
Wo genau die 'richtigen' und wo die 'falschen' in der Menge liegen, kann dir kein Gesetz sagen, nur in welchem Verhältnis sie generell verteilt sind.
 
Icewolf77 schrieb:
Interessieren würde mich noch, wie lang die Befruchtung überhaupt möglich ist. Also angenommen ich bestäube meine Blüten per Hand und 1 Tag später bedient sich eine Biene an der Blüte, die vorher an einer anderen Sorte war. Kann dann überhaupt noch befruchtet werden oder ist der "Vorgang" dann bereits abgeschlossen?

Echeveria schrieb:
Icewolf hat ja die Antwort schon präsentiert. Ein Pollenkorn genügt. Dieser Pollen keimt aus, sag ich nun mal so und dieser Keim wandert im Stempel nach unten bis zu der Ei-Samenanlage und dort wird dann befruchtet. Also keine Chance für einen zweiten Pollen.

Jein. Ich habe irgendwo schon mal geschrieben, dass das bei Wikipedia etc. sehr unzureichend erklärt ist und nach einem Biologen gefragt, der das mal erklärt. Aber nach meinem Verständnis reichte ein Pollenkorn nur für 2 Samenanlagen (da in einem Pollenkorn zwei männliche Gameten sind). Im Besten Fall hast Du aber wesentlich mehr Samen in Deiner Frucht.
Richtig dagegen ist, dass eine Blüte nur einmal befruchtet werden kann. Wichtig ist nur zu beachten, dass die Befruchtung nicht direkt nach dem Pollenauftrag passiert sondern einige Zeit (Stunden bis Tage) braucht. Außerdem ist nicht jede künstliche Befruchtung erfolgreich (Insbesondere, wenn es sich um Kreuzungen handelt). Nach der Befruchtung sollte die Blüte also verhüllt werden, damit in der Zwischenzeit keine anderen Pollen darauf landen, was ja der eigentlich Kern von Icewolfs Frage war, oder? ;)



Sonst zum Thema: Gibt es eigentlich Menschen hier, die beide Methoden (Teebeutel und Fensterfarbe) probiert haben? In dem Fall würde mich ein persönliche Fazit sehr interessieren! Ich überlege nämlich auch gerade, was ich ausprobieren soll...


PS:
enibas schrieb:
Kannst aber auch von 3 verschiedenen Früchten den Samen abnehmen und in 3 Gefäßen aufbewahren. Bei der Aussaat aus jedem Topf einen Saamen, 2 sind immer sortenrein.
.. das bezieht sich wohl eher auf eine Eigenbestäubungsquote von 2/3 (wo auch immer diese Zahl her sein mag) und nicht auf die Mendelschen Regeln. So diese Zahl richtig ist, könnte man das natürlich so machen, ein Glücksspiel bleibt es trotzdem. Bei Tomatensorten, bei denen der Stempel kürzer ist als die Staubgefäße liegt diese Quote wohl bei etwa 95%. Da könnte man sich schon eher drauf einlassen.
 
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