Hallo, für meine anstehenden Hydro-Experimente habe ich zwei Geiztriebe meiner Tomaten in ein Wasserglas gestellt,
in der Hoffnung, dass diese Wurzeln bilden würden. Der erste Trieb ist jetzt bestimmt schon über eine Woche im Wasser,
bildet auch Wurzelansätze. Dabei bleibt es aber scheinbar, die kleinen Wurzelansätze werden braun und wachsen nicht weiter.
Das Wasser (Leitungswasser) im Glas habe ich alle zwei Tage gewechselt, abgedunkelt habe ich nicht. Muss man das?
Wie kann ich den Steckling zur Wurzelbildung überreden?
1. Die Vase sollte möglichst lichtundurchlässig sein, da sich Wurzeln ja bekanntlich im dunkeln entwickeln.
2. Das Wasser in der Vase NIE wechseln, sondern immer nur neues hinzu geben, wenn etwas verbraucht ist,
da sich dann in der vase eine Art Kleinklima bildet, in dem sich auch diverse Nährstoffe für die Stecklinge bilden.
Keine Angst da stinkt nix, ist so wie bei Schnittblumen in einer Vase.
3. Überreden kann man Stecklinge definitiv nicht zur Wurzelbildung, man muss also definitiv Zeit mitbringen.
Seit 2008 arbeite ich mit Stecklingen und es hat sich heraus gestellt, das nicht jeder Steckling auch Wurzeln austreibt.
Schon der richtige Schnitte des Steckis ist maßgeblich für den späteren Erfolg.
Meist nimmt man einen Steckling aus der Mitte einer Pflanze, also weder ganz unten das richtig verholzte, noch ganz
oben, die ganz dünnen grünen Triebe.
Ich schneide sie möglichst immer wie ein großes
Y
Das Y sollte unten etwas länger sein, wie die oberen Triebe und beim Schnitt möglichst diagonal durch einen
Stielknoten schneiden. Damit sind die Verdickungen in jedem Zweig oder Ast gemeint.
Macht man all diese Dinge einigermaßen richtig, dann hat man im Durchschnitt auch einen ca. 80%-igen Erfolg.
Meine Steckis schneide ich meist nach der Ernte so im September und die bleiben dann bei mir auch bis zum
Januar,Februar in der Steckivase.
Dann haben sie richtig schöne lange Wurzelballen gebildet und werden dann umgetopft.
Somit braucht man im Winter eigentlich nur ab und an Wasser nach zu füllen und sich nicht weiter drum zu
kümmern und hat außerdem die Gewissheit, das genau die Sorte wieder raus kommt, die man beschnitten hat.
Bei den ganzen Kreuzungen heutzutage, stellt sich einem dann immer wieder die Frage, warum der ganze
Aufwand nen halbes Jahr lang, wenn dann was ganz anders bei raus kommt.
Schau doch auch mal hier mit rein:
http://chiliforum.hot-pain.de/threads/stecklinge.176/
Das ist der längste Stecki-Thread, da findeste eigentlich jede Antwort auf Steckifragen.
Mfg, Jens.