Schärfe durch Schneckenschleim hochtreiben

reptomania

Chiligrünschnabel
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liebe chiliforum mitglieder,

ich baue dieses jahr das erste mal chilis an. da wir direkt am see wohnen und es eigentlich immer feucht ist haben wir auch entsprechend viele nacktschnecken. ich habe vor jahren im fernsehen einen beitrag über die schärfsten chilis der welt gesehen wo die züchter auch erwähnt haben den schärfegrad der pflanzen mittels schneckenschleim hochzutreiben.

für mich ergibt das schon eine logik da die schärfe ja ein abwehrmechanismus ist nur erzielt man auch damit tatsächlich den gewünschten effekt? ich sammle die schnecken regelmäßig ab fülle in den kübel wasser schüttle den kübel und gieße damit die pflanzen. danach kommen sie im tiefkühler und ich gieße dann nochmal mit den toten schnecken müßte ja eigentlich der optimale dünger sein oder?

ich bedanke mich im vorhinein für eure hilfe
 
Habe ich noch nicht gehört und wage auch die Wirksamkeit zu beweifeln. Wenn du scharfe Chilis haben möchtest, warum dann nicht gleich die richtigen Sorten anbauen?
Als Dünger mag das funktionieren, wenn die Tiere dann irgendwann verwest sind. Die Prozedur stelle ich mir aber recht unapetitlich vor.
 
ich meine ja das man damit die schärfsten noch schärfer machen kann . verwesungsprozess ist ja bei den meisten organischen düngern um die appetitlichkeit geht es dabei nicht sondern um den effekt dabei ob sinnvoll oder nicht? die schnecken sind bei mir im garten also fressen sie nur sachen die sie im garten finden, sind also keine ekeligen schnecken die in irgendeinen noch ekeligeren gebiet rumkriechen.

also bitte appetitlichkeit ausklammern es geht lediglich um folgende punkte:

  • werden die chilis durch den schleim in einen derartigen stress versetzt das dadurch noch mehr abwehrmechanismen im gang gesetzt werden und werden sie dadurch noch schärfer ?
  • welchen düngeeffekt hat der schleim selbst und
  • welchen düngeeffekt die toten schnecken selbst?
 
also bitte appetitlichkeit ausklammern es geht lediglich um folgende punkte:

  • werden die chilis durch den schleim in einen derartigen stress versetzt das dadurch noch mehr abwehrmechanismen im gang gesetzt werden und werden sie dadurch noch schärfer ?
  • welchen düngeeffekt hat der schleim selbst und
  • welchen düngeeffekt die toten schnecken selbst?
ad 1.
Das kann ich mir nicht vorstellen

ad 2.
Der Schleim besteht aus Wasser und Kohlenhydraten (Polysacchariden) und Eiweiß. Kohlenhydraten bestehen aus Kohlenstoff und Wasser. Der Düngeeffekt dieser Bestandteile dürfte in Richtung Null tendieren. Eiweiße bestehen zum Teil aus Stickstoff. Das wäre ein Dünger, doch dazu benötigt man viel Eiweiß aus dem Schleim. Eiweiß besteht ja nur zu einem kleinen Prozentsatz (ca. 15%) aus Stickstoff.

ad 3.
Keine Ahnung.
Vermutlich haben sie den gleichen „Düngeeffekt“ wie andere tote Tiere auch.
Du kannst ja mal einen Versuch machen welcher Tote-Tier-Dünger besser funktioniert: der mit toten Schnecken oder der mit z.B. einem toten Goldhamster. :devilish:
 
ad 2.
Der Schleim besteht aus Wasser und Kohlenhydraten (Polysacchariden) und Eiweiß. Kohlenhydraten bestehen aus Kohlenstoff und Wasser. Der Düngeeffekt dieser Bestandteile dürfte in Richtung Null tendieren. Eiweiße bestehen zum Teil aus Stickstoff. Das wäre ein Dünger, doch dazu benötigt man viel Eiweiß aus dem Schleim. Eiweiß besteht ja nur zu einem kleinen Prozentsatz (ca. 15%) aus Stickstoff.

sehr sachlich beantwortet ohne irgendwelche persönlichen meinungen und befindlichkeiten danke vielmals

weiß jemand über punkt 1 (die pflanzen müssen ja rezeptoren haben das sie wissen das sie angegriffen werden für mich ergibt das schon eine logik)und 3 auch so sachlich bescheid ?
 
Aber Schnecken sind unempfindlich gegenüber der Schärfe von Chilis. Wenn die Züchter davon überzeugt sind, sollen sie eine Pflanze mit und eine ohne Schneckenschleim kultivieren und die 100€ für eine Laboruntersuchung ausgeben.
 
was ich mich errinern kann waren das australier die gemeint haben das sie das austesten haben lassen und die scoville rate dadurch gesteigert wurde. deswegen frage ich ja ob es sinnvoll ist oder nicht. so würde ich die fressfeine wenigstens noch sinnvoll und nützlich verwerten. vl hat das ja hier im forum schon dermassen wissenschaftlich betrieben das er erfahrungswerte bzw laborwerte damit hat
 
Die Schnecke ist ein Fraß Feind der Chili und die Pflanze da sie sich angegriffen fühlt fängt Sie an die Produktion des Capsahicin in den Blätter und auch in den Schoten hoch zu fahren.

Wenn es bei Dir viele Schnecken gibt rate ich Dir geh zu deinem Spängler und besorg Dir dünne Kupferblech Streifen die Du und die Töpfe und um Die Beete machst bei mir funktioniert es. Die Schnecken machen einen großen Bogen um meine Hochbeete.
 
Bei den australischen Züchtern der Trinidad Butch Taylor wurde kein "Schneckenschleim" verwendet, sondern der "Aufguß, bzw. Abfluß" aus Regenwurmkot eines benachbarten Wurmzüchters. Und ob dies tatsächlich einen Einfluß auf die Capsaicinproduktion hatte, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Vielleicht hätten sie ihre Pflanzen mal fragen sollen.. :rolleyes:
Sorry für den Sarkasmus, aber die Schärfe der Butch Taylor halte ich für (mehr oder weniger) Zufall oder einen Effekt des australischen Klimas..;)
 
wie gesagt ich sage ja nicht das das stimmt probiere ich eben gerade herauszufinden. das das australische wetter natürlich optimal ist für chili darüber braucht man nicht reden und halte ich auch für sehr wahrscheinlicher.

burning haeds ansatz habe ich eben auch gehabt und vl wenn man es allgemeiner formuliert kommt man dann zu einen besseren ergebniss:

  • kann man durch sekrete der fraß feinde die capsahicin produktion in den schoten merkbar und nciht nur zahlenmäßig hochfahren?
genau um den punkt geht es der pflanze zu vermitteln das ihr fraßfeinde an die wäsche wollen und sie sich dadurch zur wehr setzt indem sie einfach schärfer wird.
 
das mit den regenwürmern wäre mir ehrlich gesagt zu aufwendig aber die schnecken muss ich so und so absammeln weil es schlichtweg einfach sonst zu viele werden und so würde ich sie wenigstens noch in irgendeiner form sinnvoll verwerten. kann es denn schaden ?

die schärfe ist ja eine abwehrreaktion gegen fraß feine oder liege ich da falsch?
 
Chilis produzieren die Schärfe immer und nicht nur wenn sie „angegriffen“ werden. Würden sie die Schärfe nur produzieren, wenn sie angegriffen werden, dann hätte ich nur Chilis ohne Schärfe auf der Terrasse.

Von bestimmten Tieren lassen sie sich sogar gerne angreifen bzw. fressen, z.B. von Vögeln. Die sorgen nämlich dafür, daß die Samen verbreitet werden. Gleichzeitig schmecken Vögel die Schärfe nicht. Solche Zusammenspiele und Anpassungen in der Natur sind Sachen, die über lange Zeit entstanden sind.
 
wenn ich punkto schärfe zu schwach bin dosiere ich einfach weniger und habe längere zeit mehr pulver
 
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