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Jolokiajunkie
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Nach meinem letztjährigen Dachterrassen-Projekt stand ich heuer vor der gravierenden Entscheidung: Soll ich mir heuer überhaupt eine Chili-Saison antun? Warum? Mein Vorrat an Chilis in so gut wie jeder erdenklichen Form sprengt nach der Monster-Ernte des letzten Jahres jeden Rahmen. Der Gefirerschrank ist voll, der Vorratskeller ist reichlich mit diversen eingemachten Leckereien gefüllt und mit meinen Pulver-Reserven decke ich meinen Bedarf für mindestens fünf Jahre ab. Zudem bin ich Ende September Vater einer Tochter geworden, sodass meine Prioritäten aktuell ganz anderes verteilt sind, als bisher.
Weihnachten stand fest: Kein Anbau 2016.
Silvester stand fest: Kein Anbau 2016, höchstens ein paar Paprika-Pflanzen
Heilig Drei König stand fest: So geht das einfach nicht, ein Jahr ohne Chilis ist ein verschenktes Jahr!
Also, ran an die Buletten.
Plan erstellen.
Plan verwerfen.
Neuen Plan erstellen.
Plan verwerfen.
Auf alten Plan zurückgreifen.
Plan erneut verwerfen.
Am Ende kam ich zur Einsicht - eine volle Saison wie in den Vorjahren geht so nicht, es muss radikal reduziert werden. Deswegen steht meine Saison heuer unter dem Motto: 'Reductio radikalis' - wie die alten Lateiner so schön sagen. Doch wo anfangen und wo aufhören.
Nach einer langen und intensiven Findungsphase steht nun meine reduzierte Liste für die anstehende Saison mit handverlesenen fünf Sorten:
3x Ramiro rot
2x Fatalii white
2x Rocoto Ecuadorian Sweet
3x Vicentes Sweet Habanero
3x Indien gelb "Fossegrim"
Und nachdem heuer eh schon alles anders ist als sonst, setze ich heuer zum ersten Mal die Keimbeutelmethode ein. Bislang habe ich meine Samen immer direkt in Schnapsgläsern versenkt. Heuer wollte ich einfach mal was neues ausprobieren, v.a. im Hinblick darauf, dass ich am Ende auch genau die Menge an Pflanzen habe, die ich mir vorstelle. Mal sehen, ob am Ende auch das dabei rauskommt, wie ich mir es vorstelle.
Jetzt möchte ich noch ein bisschen auf meine Sortenauswahl eingehen.
Ramiro
Rote Ramiros hatte ich zuletzt 2013 im Anbau und war damals mit dieser wunderbar aromatischen Spitzpaprika-Sorte mehr als nur zufrieden. Die großen buschigen Pflanzen hatten damals jede Menge an zuckersüßen und richtig großen Früchten produziert. Ramiros eignen sich perfekt für Salate oder auch zum Füllen.
Fatalii white
Zumindest eine scharfe Chinense musste heuer auch wieder mit. Die Fatalii White ist meine erste weiße Sorte, weswegen ich mich dafür entschieden habe. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich diese Sorte entwickelt. Bislang hatte ich von den Fataliis die gelben und braunen Farbvarianten im Anbau und war jedes Mal auf Grund der reichen Ernte und des guten Geschmacks restlos überzeugt. Von der Seite betrachtet hoffe ich nun auch bei der weißen Fatalii auf ein ähnliches Ergebnis. Mir schwebt hier aktuell mein allererstes weißes Chili-Pulver vor, wobei ich mich hier dann erst noch informieren muss, wie ich genau die weiße Farbe beim Trocknen am besten erhalten kann. Falls hier jemand jetzt schon Tipps hat - immer her damit.
Rocoto Ecuadorian Sweet
Die Rocoto Ecuadorian Sweet nimmt wohl eine absolute Ausnahmestellung bei den Rocotos ein, denn laut pepperlover handelt es sich dabei um die bislang einzige Rocoto-Sorte, die absolut keine Schärfe aufweist. Da ich letztes Jahr mit den Rocoto Manzano Rojo eine Sorte im Anbau hatte, die durchaus eine adäquate Schärfe zu bieten hatte, versuche ich heuer mein Glück mit dieser milden Sorte. Im Endeffekt geht es mit hierbei um das Aroma der Rocotos, da ich damit auf jeden Fall wieder meine abgewandelte Version von @hannsemann 's Zwiebel-Chili-Relish machen möchte, das wirklich ein enormes Suchtpotenzial hat.
Vicentes Sweet Habanero
Die Vicentes Sweet Habanero stellten für mich bislang ein schier unüberwindliches Hindernis dar. Denn ich habe es in drei Anbau-Versuchen nicht geschafft, diese Sorte zu kultivieren. Wobei man sagen muss, dass es definitiv nicht an mir lag - zwei Versuche scheiterten daran, dass ich mir Kuckuckskinder eingefangen habe, der letzte Versuch 2013 scheiterte daran, dass ich mit der Nachzucht viel zu spät dran war, sodass ich hier vorzeitig abbrechen musste. Mein Saatgut stammt von @gentschi , der mir 2013 gleich zwei Briefe mit Samen hat zukommen lassen müssen, da die erste Sendung auf dem Postweg komplett zerstört wurde (anscheinend ist da irgendwas schweres drauf gekracht, sodass ich am Ende nur noch Samen-Brösel vorliegen hatte). Ich hoffe in der Tat, dass ich heuer diese "Rote-Tuch-Sorte" endlich mal erfolgreich kultivieren kann, da ich bislang noch nie schärfefreie Chinensen im Anbau hatte.
Indien gelb "Fossegrim"
An dieser Stelle möchte ich mich gleich noch bei @Fossegrim bedanken, der mich u.a. mit dem Saatgut für die Fatalii White, den Rocoto Ecuadorian Sweet und dieser noch unbekannten gelben Sorte aus Nordindien versorgt hat. In seinem letztjährigem Anbau-Thread schrieb Fossegrims von einem Mitbringsel aus Nordindien, über das wir uns anschließend ein bisschen ausgetauscht haben. Da ich auch hier reichlich Saatgut erhalten habe, ließ ich es mir nicht nehmen, diese Sorte auszuprobieren. Nachdem ich ja letztes Jahr mit der CC Salvador de Bahia einen noch nicht klassifizierten Wildfund angebaut habe, ist dieses Mal mit Fossegrims indischer Sorte eine weitere spannende Sorte mit am Start. Vor allem interessiert es mich, ob es sich dabei um eine annuum oder eine frutescens handelt. Da die Schoten recht dünnwandig sind, gehe ich davon aus, dass ich diese entweder im ganzen trocknen oder ggf. sie auch zu Pulver verarbeiten werde.
Anzuchtinfos:
Zeitpunkt der Aussaat: 07.01.2016
Keimbeutelmethode, anschließend Anzucht im Zimmer-GWH mittels 4cl Kunststoff-Schnapsbecher-Methode
Anzucht-Substrat: Anzuchterde der Marke 'Gartenkrone'
Anzuchttemperatur Luft: 27 °C (+/- 3°C)
Anzuchtort: Keller, LED-Kunstlicht (Farbtemperatur 4000K)
Erste Keimung: 12.01.2016 - Fatalii White
Letzte Keimung:
Pikiert am:
Substrat: 1:1:1 Mischung aus Anzuchterde und Blumenerde
Topfgröße: 11x11x11 cm
Anzuchtort: Fensterbänke, Südseite, kein Kunstlicht
In diesem Sinne: Auf geht's in die Saison 2016. Und um beim Latein zu bleiben: Alea iacta est - die Würfel sind gefallen!
Ich wünsche euch allen einen guten Saisonstart und eine reiche Ernte 2016!
Weihnachten stand fest: Kein Anbau 2016.
Silvester stand fest: Kein Anbau 2016, höchstens ein paar Paprika-Pflanzen
Heilig Drei König stand fest: So geht das einfach nicht, ein Jahr ohne Chilis ist ein verschenktes Jahr!
Also, ran an die Buletten.
Plan erstellen.
Plan verwerfen.
Neuen Plan erstellen.
Plan verwerfen.
Auf alten Plan zurückgreifen.
Plan erneut verwerfen.
Am Ende kam ich zur Einsicht - eine volle Saison wie in den Vorjahren geht so nicht, es muss radikal reduziert werden. Deswegen steht meine Saison heuer unter dem Motto: 'Reductio radikalis' - wie die alten Lateiner so schön sagen. Doch wo anfangen und wo aufhören.
Nach einer langen und intensiven Findungsphase steht nun meine reduzierte Liste für die anstehende Saison mit handverlesenen fünf Sorten:
3x Ramiro rot
2x Fatalii white
2x Rocoto Ecuadorian Sweet
3x Vicentes Sweet Habanero
3x Indien gelb "Fossegrim"
Und nachdem heuer eh schon alles anders ist als sonst, setze ich heuer zum ersten Mal die Keimbeutelmethode ein. Bislang habe ich meine Samen immer direkt in Schnapsgläsern versenkt. Heuer wollte ich einfach mal was neues ausprobieren, v.a. im Hinblick darauf, dass ich am Ende auch genau die Menge an Pflanzen habe, die ich mir vorstelle. Mal sehen, ob am Ende auch das dabei rauskommt, wie ich mir es vorstelle.
Jetzt möchte ich noch ein bisschen auf meine Sortenauswahl eingehen.
Ramiro
Rote Ramiros hatte ich zuletzt 2013 im Anbau und war damals mit dieser wunderbar aromatischen Spitzpaprika-Sorte mehr als nur zufrieden. Die großen buschigen Pflanzen hatten damals jede Menge an zuckersüßen und richtig großen Früchten produziert. Ramiros eignen sich perfekt für Salate oder auch zum Füllen.
Fatalii white
Zumindest eine scharfe Chinense musste heuer auch wieder mit. Die Fatalii White ist meine erste weiße Sorte, weswegen ich mich dafür entschieden habe. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich diese Sorte entwickelt. Bislang hatte ich von den Fataliis die gelben und braunen Farbvarianten im Anbau und war jedes Mal auf Grund der reichen Ernte und des guten Geschmacks restlos überzeugt. Von der Seite betrachtet hoffe ich nun auch bei der weißen Fatalii auf ein ähnliches Ergebnis. Mir schwebt hier aktuell mein allererstes weißes Chili-Pulver vor, wobei ich mich hier dann erst noch informieren muss, wie ich genau die weiße Farbe beim Trocknen am besten erhalten kann. Falls hier jemand jetzt schon Tipps hat - immer her damit.
Rocoto Ecuadorian Sweet
Die Rocoto Ecuadorian Sweet nimmt wohl eine absolute Ausnahmestellung bei den Rocotos ein, denn laut pepperlover handelt es sich dabei um die bislang einzige Rocoto-Sorte, die absolut keine Schärfe aufweist. Da ich letztes Jahr mit den Rocoto Manzano Rojo eine Sorte im Anbau hatte, die durchaus eine adäquate Schärfe zu bieten hatte, versuche ich heuer mein Glück mit dieser milden Sorte. Im Endeffekt geht es mit hierbei um das Aroma der Rocotos, da ich damit auf jeden Fall wieder meine abgewandelte Version von @hannsemann 's Zwiebel-Chili-Relish machen möchte, das wirklich ein enormes Suchtpotenzial hat.
Vicentes Sweet Habanero
Die Vicentes Sweet Habanero stellten für mich bislang ein schier unüberwindliches Hindernis dar. Denn ich habe es in drei Anbau-Versuchen nicht geschafft, diese Sorte zu kultivieren. Wobei man sagen muss, dass es definitiv nicht an mir lag - zwei Versuche scheiterten daran, dass ich mir Kuckuckskinder eingefangen habe, der letzte Versuch 2013 scheiterte daran, dass ich mit der Nachzucht viel zu spät dran war, sodass ich hier vorzeitig abbrechen musste. Mein Saatgut stammt von @gentschi , der mir 2013 gleich zwei Briefe mit Samen hat zukommen lassen müssen, da die erste Sendung auf dem Postweg komplett zerstört wurde (anscheinend ist da irgendwas schweres drauf gekracht, sodass ich am Ende nur noch Samen-Brösel vorliegen hatte). Ich hoffe in der Tat, dass ich heuer diese "Rote-Tuch-Sorte" endlich mal erfolgreich kultivieren kann, da ich bislang noch nie schärfefreie Chinensen im Anbau hatte.
Indien gelb "Fossegrim"
An dieser Stelle möchte ich mich gleich noch bei @Fossegrim bedanken, der mich u.a. mit dem Saatgut für die Fatalii White, den Rocoto Ecuadorian Sweet und dieser noch unbekannten gelben Sorte aus Nordindien versorgt hat. In seinem letztjährigem Anbau-Thread schrieb Fossegrims von einem Mitbringsel aus Nordindien, über das wir uns anschließend ein bisschen ausgetauscht haben. Da ich auch hier reichlich Saatgut erhalten habe, ließ ich es mir nicht nehmen, diese Sorte auszuprobieren. Nachdem ich ja letztes Jahr mit der CC Salvador de Bahia einen noch nicht klassifizierten Wildfund angebaut habe, ist dieses Mal mit Fossegrims indischer Sorte eine weitere spannende Sorte mit am Start. Vor allem interessiert es mich, ob es sich dabei um eine annuum oder eine frutescens handelt. Da die Schoten recht dünnwandig sind, gehe ich davon aus, dass ich diese entweder im ganzen trocknen oder ggf. sie auch zu Pulver verarbeiten werde.
Anzuchtinfos:
Zeitpunkt der Aussaat: 07.01.2016
Keimbeutelmethode, anschließend Anzucht im Zimmer-GWH mittels 4cl Kunststoff-Schnapsbecher-Methode
Anzucht-Substrat: Anzuchterde der Marke 'Gartenkrone'
Anzuchttemperatur Luft: 27 °C (+/- 3°C)
Anzuchtort: Keller, LED-Kunstlicht (Farbtemperatur 4000K)
Erste Keimung: 12.01.2016 - Fatalii White
Letzte Keimung:
Pikiert am:
Substrat: 1:1:1 Mischung aus Anzuchterde und Blumenerde
Topfgröße: 11x11x11 cm
Anzuchtort: Fensterbänke, Südseite, kein Kunstlicht
In diesem Sinne: Auf geht's in die Saison 2016. Und um beim Latein zu bleiben: Alea iacta est - die Würfel sind gefallen!
Ich wünsche euch allen einen guten Saisonstart und eine reiche Ernte 2016!
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