Die schätfste Chili der Welt bekommt Konkurenz?

Denn dem Großteil hier geht es doch um das Hobby Chili und das ist auch gut so!

soweit ich das sehe geht es nicht nur bei dem Großteil hier um Chilis, sondern bei -nahezu- allen.
Von daher finde ich es schade, wenn es jemand schade findet, hier auch andere Meinungen vertreten zu sehen.

Das ist nicht schade, sondern belebt das Forum,

P.
 
Ich finde es von wissenschaftlicher Seite aus sehr interessant.
Wenn man bedenkt, dass reines Capsaicin 16 Mio SHU hat und es Sorten gibt, die ein Achtel (das sind 12,5%) davon und sogar mehr erreichen, dann finde ich das faszinierend. Vor allem, da es durch konventionelle Züchtung geschieht, ohne Genmanipulation.

Aber auch, dass sich völlige Biologielaien durch die Chilis wieder etwas mehr mit Kreuzungen, Mendelschen Regeln, etc. beschäftigen finde ich gut. Ich finde, dass solche Grundregeln durchaus auch zum Allgemeinwissen zu zählen sind.

Dazu kommt, dass die Superhots oft ne geile Form/Struktur haben. Die finde ich einfach schön. :)

Zum so essen ist mir das auch zu scharf (wobei ich ein Mini-mini-mini-mini-Stückchen immer probieren würde), daher brauche ich da nicht viel von. Insofern war es gut, dass die Jigsaw damals so schlecht gefruchtet hat bei mir. :D Von der Moruga und den Bhuts habe ich immer noch ewig viel Pulver. :)

Fazit: Der Mensch sucht seit jeher und überall Rekorde. Das ist so und wird immer so bleiben. Mich freut die wissenschaftliche Seite an der ganzen Sache. :)
 
Den Versuch den schärfsten Chili der Welt zu produzieren sollte man nicht unbedingt per se verteufeln ("Geschmacksrekorde" können leider nicht gemessen werden :smuggrin:)
Nicht ganz einverstanden bin ich mit dem Marketing das betrieben wird. Noch lange bevor es aussagekräftige Messungen gibt und die Sorte annähernd stabilisiert ist.
Aber vielleicht wird das Ganze auch nur von den Medien aufgeblasen.
Ich find´s jedenfalls spannend, obwohl ich mir geschmacklich nicht sehr viel erwarte. Aber das gleiche hab ich beim Reaper auch gedacht. Und jetzt möchte man ihn irgendwie nicht mehr missen, auch wenn man ihn selber nicht im Garten hat.
 
Also mir ist es relativ egal. Aber ich finde auch, dass 7pot + Bhut J. in kleinen Stücken durchaus zum Essen verzehrbar sind und auch durchaus unterschiedlich schmecken - mir gefiel zB. die Buht besser, da ich sie "fruchtiger" fand. Als Pulver zum schärfen find ich es auch super!
Ob ich so eine neue Sorte anbauen muss? ... vielleicht wenn ich sonst keine andere Interessante Sorte finde ;)
 
Ich weiß nicht, bin jetzt ganz ehrlich: "Geschmack" bei echten Superhots hat man höchstens 15-30 Sekunden, bevor man es irgendwie bereut. Und wie schmecken die dann??? Wie Chinensen eben so schmecken, erst fruchtig-blumig, vielleicht auch mit würzigem oder bitterem Touch, dann ist es auch schon vorbei - weil man sich dann darauf konzentrieren muß, die Schärfe irgendwie zu überstehen. Wenn ich (nur als Vergleich!) einen guten Single Malt trinke, selbst mit Cask-Strength von ca. 58%, dann kann ich das auch ohne Schmerzen genießen und schmecken.
Kurz gesagt: Ich werde zwar weiterhin Superhots anbauen, aber nicht weil ich die sooo genieße, sondern weil ich mit wenigen Früchten viel wohlschmeckende Hotsauce und scharfes Pulver herstellen kann. Und vielleicht sogar wegen einem Hauch Eitelkeit und Angeberei. Aber nicht, weil ich es brauche... :oops:
 
Die hohen Schärfeeinheiten werden immer mit demselben Trick erreicht: Viel Hitze und Pflanze stressen mit gezieltem Wasserentzug, die Früchte hängen lange an der Pflanze. Die Rekorde entstehen zudem im Gewächshaus. Unter normalen Bedingungen fällt die Schärfe schwächer aus. In den Medien kursieren unter den Scoville-Angaben lieber der Messrekord als der effektive Durchschnittswert.
 
Bernd @Bhut-Head hat von "Überzüchtungen" gesprochen/geschrieben, die durch unnatürliche Vorgänge (Steroide) etc. produziert werden. Sind die Züchtungen der Rekordhalter seit Bhut Jolokia nicht so was ähnliches? Ok, es wird keine leistungssteigernde Chemie verwendet, (wobei, die Butch Taylor wurde offenbar nach eigenen Angaben der Züchter durch Wurmkot gepushed ;)) aber die Pflanzen werden wohl unter "nicht natürlichen" Bedingungen herangezogen und zur maximalen Capsaicin-Produktion angeregt. Wo auf der Welt würde eine Chili unter natürlichen Bedingungen, d.h. Klima von selbst so wachsen? :rolleyes:
Entweder zu heiß, zuviel Regen, zuviel Freßfeinde usw.
Ich bin und bleibe eben ein Verfechter natürlicher Auslese, dafür muß ich mich auch nicht schämen. Ist z.B. auch ein Grund, warum ich (für mich!) nur Tageslicht akzeptiere. Entweder es wird in natürlicher Umgebung was, oder ich lasse es halt bleiben oder habe weniger Ertrag. Gut, selbst ein GWH ist da schon ein Hilfsmittel, das gebe ich zu, ich hatte den ganzen Sommer über nur Tomaten drin, um sie durch den von der Klimaveränderung verstärkten Regengüssen zu schützen..
Ich kann das Schärfe-Züchten jedenfalls nicht befürworten.
 
Bernd @Bhut-Head
Ich bin und bleibe eben ein Verfechter natürlicher Auslese, dafür muß ich mich auch nicht schämen. Ist z.B. auch ein Grund, warum ich (für mich!) nur Tageslicht akzeptiere. Entweder es wird in natürlicher Umgebung was, oder ich lasse es halt bleiben oder habe weniger Ertrag. Gut, selbst ein GWH ist da schon ein Hilfsmittel, das gebe ich zu, ich hatte den ganzen Sommer über nur Tomaten drin, um sie durch den von der Klimaveränderung verstärkten Regengüssen zu schützen..

Reiner,
wo ist da die Konsequenz?
einerseits stellst Du Dich als Verfechter natürlicher Auslese dar und kannst Dich nicht mit den Rennen nach Schärferekorde abfinden, aber Tomaten ziehst Du im GH nur damit sie keine Tomatenfäule aufgrund Regen bekommen - konsequenterweise müsstet Du auf Tomatensorten umsteigen die gegen Tomatenfäule resistent sind. Unter alten Tomatensorten gibt es solche die höhere Resistenz gegenüber Tomatenfäule haben als die heutigen Zuchttomaten.

Ich werde sicher versuchen an solches Saatgut zu kommen, sofern die Preise innerhalb vernünfigten Grenzen liegen, dh. wenn die Sorte(n) weitverbreitet sind und bereits die nächsten Kandidate in Aussicht sind.
 
Ich sagte ja, gebe es zu, daß ich da nicht 100% konsequent bin. :oops: :D - aber genetische Züchtungen tomatenfäule-resistenter Früchte sind mir noch mehr zuwider ;) - für mich persönlich reicht die Ausrede, daß diese ständig feuchten Sommer durch die Klimaveränderung z.Tl. VIELLEICHT hausgemacht sind :rolleyes:. In meiner Kindheit war es oft im Sommer solange trocken und heiß, daß Tomaten auch im Freien abreifen konnten, ohne am Stamm zu verfaulen. Ein Gewitter oder Regentag schadet da nicht gleich, aber tagelanger Regen, 2 Tage brutale Hitze und dann wieder Regen bietet die idealen Voraussetzungen.
 
Ich finde gerade durch die "Scovillegeilheit", wenngleich sie erstmal keinen Sinn erfüllt, erfährt die Chili an sich mehr Beachtung.

Viele kommen so zu diesem Hobby. Am Anfang habe ich mir auch erstmal die Liste der schärfsten Chilis angesehen und vorgehabt die Meisten davon anzubauen.

WORT!
Ich hab auch so angefangen =D
 
Also ich habe tatsächlich deswegen angefangen, weil mir Paprika und Chilies einfach gut schmecken, wie Tomaten. Bin als Enkel eines Donauschwaben mit der Zucht derselbigen schon aufgewachsen und habe schon als kleines Kind immer vom Strauch genascht.
Das mit den Superhots kam erst in dieser Saison dazu und da habe ich mich völlig überschätzt, nächstes Jahr wird dramatisch reduziert bei den extrem scharfen.
 
Heute gab es Spagetti Bolognese aus Garten Tomaten. Optimal um Schärfe rein zu bringen.

Reaper Spagetti:


Halbiert:

In streifen geschnitten:

Dann gehackt:

Und rein mit der halben viesen:

Fazit:
Erstens angenehmes Lippen brennen und folglich Zungenspitzen brennen, und zuletzt zusätzlich Gaumenbrennen + leckeres Chinensenaroma total aushaltbar.

Habe sehr gut gegessen heute ohne anzugeben nach meinen wünschen dosiert.

PS:
Nach 20 Minuten leichtes Gefühl im Bauchbereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die hohen Schärfeeinheiten werden immer mit demselben Trick erreicht: Viel Hitze und Pflanze stressen mit gezieltem Wasserentzug, die Früchte hängen lange an der Pflanze. Die Rekorde entstehen zudem im Gewächshaus. Unter normalen Bedingungen fällt die Schärfe schwächer aus. In den Medien kursieren unter den Scoville-Angaben lieber der Messrekord als der effektive Durchschnittswert.

Weder Hitzestress noch Wasserentzug haben bei superscharfen Chilis einen nennenswerten Effekt auf die Schärfe.
In der vorliegenden Arbeit: http://hortsci.ashspublications.org/co9/1ntent/47/204.full nahm die Schärfe bei schärferen Chilis sogar ab!
Und nochmal zur Erinnerung: Die Schärfe wird in der Trockensubstanz bestimmt!

Lange hängen lassen bringt auch nichts, denn über dem Punkt wird das Capsaicin wieder abgebaut.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24491721
Verantwortlich dafür ist eine Peroxidase, die während der Vollreife gebildet wird.

Sehr wohl gibt es Parameter, mit denen man die Schärfe beeinflussen kann, die verrate ich aber "noch" nicht.

Ich kenne Primo schon viele Jahre und wundere mich über seine jüngste Aktion nicht.
Ich würde mir wünschen, viele dieser Hobbyzüchter würden die Klappe halten, bis sie tatsächlich belastbare Daten in der Hand haben. Siehe auch Jukka Kilpinen mit Jigsaw vor 3 Jahren und die immer bei einer Reihe von Sortenbeschreibungen verwendete
Floskel "ist sehr wahrscheinlich schärfer als Carolina Reaper, es liegen aber noch keine Daten vor".

Ein HPLC-Test kostet 100€, wenn also was dran wäre, warum wurde dann noch keiner gemacht??
 
mich würde mal interessieren, wo das absolute, aber noch natürliche maximum liegt. insofern finde ich die stetige weiterentwicklung und forschung ganz gut.
auch wenn ich die superhots nicht so gerne esse. vor allem nicht pur, aber für einen großen topf scharfes gulasch sind die natürlich supi :thumbsup: und sehr effektiv, denn man muss bedenken, dass manche leute nicht viel anbaufläche haben und ihre schärfegier aus einer ernte lange befriedigen wollen ;)
 
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