DIY LED Beleuchtung

rafa

Habanerolecker
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Hatte das Tema ursprünglich im Capsamania Forum eingestellt da dort viel zu LED geleistet wurde, scheint aber ein verwaistes Forum zu sein, werde das Thema also hier fortführen
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Habe mal die ersten Schritte getan für eine DIY LED Beleuchtung. Die Grundidee ist hocheffiziente kaltweisse LED's mit blaulastigem jedoch (hoffentlich nahezu) Vollspektrum zu nehmen und im unteren Bereich zu betreiben um einerseits die höchste Effizienz (>160lm/W und hervorragenden syn Werten, siehe auch hier http://www.hereinspaziert.de/Sehlicht_2009/Ergebnisse.htm Vorgänger XP G klarer Winner aus Sicht der Pflanzenzucht syn/W und PAR/W ) zu erzielen andererseits aber auch die Temperaturfront zu entspannen.

Dann muss man schauen ob das Licht so reicht oder noch 930er MH oder HPS ergänzt werden muss für mehr rot. Wobei dann auch nochmal die verschiedenen Anzuchtphasen bzw. Chilisorten unterschiedliche Bedürfnisse ans Spektrum haben könnten..

LED's geordert

http://www.fasttech.com/products/1609/10001905/1682205-cree-xp-g2-s2-2b-458lm-5700-6000k-led-emitter

hier das Spektrum (blaue Linie)


Courtesy of Cree, Inc

und KSQ's

http://www.pollin.de/shop/dt/NDQ3ODQ2OTk…V48_400_mA.html

Fehlt noch ein Netzteil. Ob jetzt extra Kühlkörper nötig sind oder alles einfach auf eine (Kupfer?)platte raufkommt muss ich noch sehen. Bei 400mA hält sich die Thermik naturgemäss in Grenzen...

Letzte Woche sind die KSQ's angekommen, echt klein die Dinger, fast schon zu mini zur Verarbeitung :whistling:

Als nächstes müssen die LED's ankommen, in der Zwischenzeit werde ich nach nem Kupferblech Ausschau halten bzw. generell überlegen wie die Kühlung erfolgen soll. 25 Grad wäre schon wünschenswert aus Effizienzgründen.
 
Interessantes Projekt das du da hast. Ich selbst nutze ja kein Kunstlicht bisher, aber habe schon einige Male auf die LED Technik geschielt :) Grundsätzlich wäre da aber der Spieltrieb bezüglich LED basteln viel grösser als das wirklich aktive Nutzen von synthetischer Beleuchtung.

Was deine Grundüberlegungen angeht, sieht die Sache eigentlich relativ gut aus. Wieviel LUX strebst du denn an mit deiner Beleuchtung? Soll das einfach für die Anzucht verwendet werden oder willst du deine Pflanzen dann auch dauerhaft mit Kunstlicht ziehen?
 
Hallo siegmi,
das soll vor allem für die Anzucht sein, evtl. auch für die Überwinterung. Dieses Jahr gab es LSR und MH Dampflampen. Bei den LED's verspreche ich mir auch einen multi-use, also von oben für die frühe Anzucht, dann evtl seitlich als Zusatzlicht wenn die Pflanzen groesser sind oder generell als Zusatz zu MH 930 oder eben HPS(Natriumdampflampe). Ziel ist generell maximale Effizienz hinsichtlich Pflanzenlicht/Watt zu erzeugen. Deswegen auch der Betrieb am unteren Ende der Spec, die meisten Ansätze die ich bisher gesehen habe basieren darauf die voll auszufahren z.B. diese hier nicht mit reichlich 1 Watt sondern mit vollen 5 Watt zu fahren. Dann geht aber die Effizienz in den Keller... Wenn ich mehr Leistung brauche würde ich auf die XM L2 gehen (max 10W) und die bei so 2.5-3 W betreiben. Achso, so 10 klux will ich eigentlich haben wobei die Aussage natürlich immer in Relation zu den syn und PAR Werten gesehen werden muss..

Und klar, Spieltrieb ist auch dabei, ist ja schliesslich ein Hobby :)
 
Hört sich doch gut an.
Was mir gerade noch auffällt ist, dass du ein Maximum im grünen Bereich (530-580nm) hast. Die Photosyntheserate ist für diese Region aber minimal.
Siehe hier:

450px-Par_action_spectrum.gif

Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Par_action_spectrum.gif (CC-BY-SA-2.0)

Dies ist jetzt verglichen mit der blauen Kurve.
 
ich denke wenn du mit den CREEs arbeitest, das auf kleinen Raum mit paar LEDs, dann dürfte ein Kühlsystem dafür nötig sein.
Bei meinem Fahrradlicht, Cree X6(1800Lumen:D) reicht da der Fahrtwind.
Aber bei gebrauch davon als Stirnlampe, wird diese schon recht warm....
Bin mal gespannt wies bei dir weiter geht...
viel erfolg....
 
@siegmi
das stimmt mit dem Grün, deswegen cool white weil dort der Beitrag am Geringsten ist. Im Prinzip hab ich aber nichts gegen grün, weil es erstens doch verwertet wird und zweitens ist das halt drin bei Tageslicht und Drittens ich mich von dieser Untersuchung von Robert Miehle-Huan inspirieren liess. Wenn man das nicht will, muss man speziell einzelne Wellenlängen mit LED's mischen, das wurde bereits mehrfach gemacht, die Resultate fand ich zumindest jetzt nicht so überzeugend, weil erstens keiner wirklich sicher weiss welche Wellenlängen nun gut weniger gut oder gar nicht gut sind und zweitens es unterschiedliche Photosynthesekurven gibt und drittens die kaltweisen LED's auch einer anderen Bestimmung zugeführt werden können wenn sie doch nicht gut für die Pflanzen sind (z.B. für Erneuerung der Aquariumbeleuchtung).

@Frankenchili
in der Tat Kühlung muss sein. Fragt sich eben nur wie aufwändig. Das muss ich halt sehen, aber sie werden ja auch nicht ausgereizt (nur 400mA Betrieb). Wenn die Kühlung die Effizienzgewinne wieder auffrisst nutzt das ganze LED setup nix. Dann bleib ich lieber bei den auch wenn heiss effizienten MH Lampen .. Silber wäre optimal (mach ich jetzt mal nicht :devil: ), Kupfer ist Zweitbeste noch deutlich vor Alu. Frage erstmal ist ob Blech ausreicht oder Lamellen nötig sind. Aufzuchtraum hat im Winter nur so 15..18 Grad das kommt als Plus.
 
Ich würde einfach die in Baumärkten erhältlichen Alfer U-Profile aus Alu benutzen, ein Lüfter drüber und fertig.

Bzg. der Photosynthesekurven - da würde ich mich nicht groß drauf stützen. Ich wette diese ist nicht für alle Pflanzen identisch, und die Pflanzen haben sich an die Lichtverhältnisse des Ortes angepasst wo sie her kommen. Und gerade Chilis kommen von überall.
Da ist es wohl am einfachsten sich am üblichen Tageslicht zu orientieren, zumal die speziellen Farb-LEDs zu ineffektiv sind.
 
Snoozel schrieb:
Ich würde einfach die in Baumärkten erhältlichen Alfer U-Profile aus Alu benutzen, ein Lüfter drüber und fertig.

Bzg. der Photosynthesekurven - da würde ich mich nicht groß drauf stützen. Ich wette diese ist nicht für alle Pflanzen identisch, und die Pflanzen haben sich an die Lichtverhältnisse des Ortes angepasst wo sie her kommen. Und gerade Chilis kommen von überall.
Da ist es wohl am einfachsten sich am üblichen Tageslicht zu orientieren, zumal die speziellen Farb-LEDs zu ineffektiv sind.

Ja mal sehen wegen der Kühlung, ich werde einiges ausprobieren. Lüfter schmälert Effizienz es sei denn ich will sie so oder so betreiben.

D'accord re Photosynthese.
 
Ein PC Lüfter mit ~5V betrieben braucht nur sehr wenig Strom, je nach Typ unter 1W.
Und der geringe Luftstrom reicht schon, Hauptsache die Luft steht nicht - und die Pflanzen freuen sich auch über die Luftbewegung.
 
Morgen!

Ich hab heuer auch viel experimentiert mit LEDs und kann ein paar Erfahrungen hier teilen, falls es jemand interessiet ;).

Hab viel probiert, warm-weiß mit hohem Grünanteil und wenig blau, kalt-weiß mit viel blau, eine Mischung aus kalt-weiß und rot sowie die übliche rot/blau-Mischung.

Meine Erkenntnise:

+ Chilis wachsen unter jeder Mischung gut, solange die Lichtstärke groß genug ist.

+ unter warm-weiß haben die Blätter eine etwas hellgrünere Farbe, unter kalt-weiß werden sie tief-dunkelgrün.

+ warmweiß und kaltweiß erzeugen keine unterschiedlichen Blattinternoiden, wenn die Lichtstärke ausreichend ist. Ist sie das nicht, spargeln die Pflanzen bei beiden Lichtfarben.

+ Diachromes Licht (rot/blau-Mischung) ist auch sehr gut geeignet. Dass den Pflanzen ein Nachteil durch das Fehlen eines Spektrum entsteht, konnte ich nicht beobachten. Ganz im Gegenteil, die sechs Versuchspflanzen unter rot/blau entwickelten sich sehr gut und wuchsen fast ein Drittel höher als die anderen. Ich empfehle rot/blau für größere Pflanzen, wo der Abstand zu den LEDs etwas höher ist, die Tiefenwirkung des Lichts ist hier hervorragend.

+ Bei rot/blau habe ich einmal mit 470nm und 620nm gearbeitet und einmal mit 450nm und 660nm. Unterschied ist faktisch nicht gegeben. Die Investition in teurere "Pflanzen-Leds" mit "richtigem Spektrum" ist es nicht wert.

Ich habe die Experimente nicht nur mit Chilis durchgeführt sondern einen Großteil meiner Anzucht heuer damit gemacht. Unter den Experimentallampen standen neben Chilis/Paprika auch Tomaten, Auberginen, Basilikum, Oregano und Andenbeeren.
Da es hier nachts noch sehr kalt wird draußen, stehen die Auberginen noch immer unter rot/blau und bilden bereits die ersten ca, 3cm großen Früchte. Die Pflanzen sind wahrlich gewaltig geworden unter dem Licht.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du über Deine Experimente hier ausführlich berichtest und die Ergebnisse mit uns teils. Das Feld der LEDs ist sehr spannend.

Ach ja, die von mir verwendeten LEDs waren Cree MX3 sowie jedemenge billiger China-LED. Mir gings hier nicht ums stromsparen sondern eher um die LED-Spielerei und das Pflanzenwachstum an sich unter LED. Dennoch ist durch das gerichtete Licht eine Ersparnis gegenüber LSR um ca. 30 % drin, auch mit billigen China-LED. Die Anschaffungskosten muss man aber außer Acht lassen...

Ich betreibe die LED mit 350mA oder 700mA, alles ohne aktive Kühlung und rein mit Alu-U-Profilen aus dem Baumarkt.

So, das war jetzt mal ein langer Beitrag...

lg
 
Ach ja, das Thema "unterschiedliches Lichtspektrum für unterschiedliche Wachstumsphasen" halte ich für einen Hoax, den irgendwann mal ein Hanfbauer in die Welt gesetzt hat. Für mein Gemüse war es völlig irrelevant.

Ich habe die Versuchspflanez von Keimung bis zur Fruchtbildung (derzeit noch grüne, aber ausgewachsene Chilifrüchte) unter den verschiedenen LED-Mischungen gehalten. Die Blütenbildung erfolgte unter jeder Lichtfarbe zur gleichen Zeit, auch die Fruchtbildung - mal abgesehen von Unterschieden der einzelnen Versuchspflanzeh. Sowohl bei Tomaten, Chilis und Andenbeeren.
Vergleichspflanzen hatte ich unter LSRs mit 827, 840 und 865er Lichtfarben, kein Unterschied, mal abgesehen von den Blattfarben (unter 827 waren die Blätter wie unter den warmweißen LEDs hellgrüner).

Bei Interesse gerne Bilder.
 
Klar, immer Bilder. :-)
Im letzten ()-Satz meinst du wohl 840 statt 827?

Hanf kann man mit Chilis auch nicht vergleichen, das sind Pflanzen mit fester Wachs- und Blühphase, und es sind Herbstblüher, eine ganz andere Baustelle.
Die Erfahrungen die da mit LEDs gemacht wurden würde ich nicht direkt übernehmen.
Hoax würde ich in dem Bereich nicht dazu sagen, die Hanfbauern gehen streng nach Ertrag, da wird sowas schnell enttarnt.

Schade das du nicht auf Effizienz geachtet hast, es würde mich mal interessieren ob nun 100W rot/blau oder 100W ~6000k Tageslicht besser bei den Chilis ankommt, ungeachtet der lm/Watt der einzelnen LEDs.
 
Danke WaA76, sehr interessant.

Werde natürlich weiter berichten und bin an jedem Input in Richtung LED interessiert. Womit ich mich noch schwer tue, ist die effektive Strahlungsleistung der Color LED's zu bestimmen und in Verhältnis zu LSR, MH und co zu setzen. Das ist bei weissen LED's naturgemäss einfach, und ich kann sie auch noch für was Anderes einsetzen.

Bzgl. unterschiedliches Spektrum: Klar kann das alles Unfug sein, nur ist mein Stand jetzt so, das ich die hochschiessenden Baccums sehr blau aufziehen will um frühe Verzweigung zu erzielen und die Chinensen evtl. nicht ganz so blau. Mit Blüte habe ich auch keine Unterschiede festgestellt obwohl ich dieses Jahr mit verschiedenem Licht experimentiert haben. IMHO ist die Dauer der Beleuchtung eher der Trigger, aber ich bin da nicht sicher. Ziel wäre ja eher Blüte zu verzögern um mehr Blattmasse und Wachstum zu haben.


Vielleicht kannst ja mal ein paar Bilder und Leistungsdaten von Deinen Experimenten einstellen.
 
Nö, ich meinte tatsächlich eine LSR mit 2700K, also 827er Lichtfarbe! Und ja, es funktioniert im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung. Ich hab hier sogar nur eine 18 Watt Röhre mit Reflektor benutzt und darunter zwei Chilis und zwei Buschtomaten stehen gehabt. Es hat mich selbst verwundert, da man immer hört, dass das ja nicht klappt. Ich muss aber dazusagen, dass mir die Pflanzen unter 840 und 865 besser gefallen haben. Die Blätter waren irgendwie kleiner und hellgrüner. Fotos stell ich heut Abend ein.

Zur Effizienz: grundsätzlich ist die Mischung rot/blau meiner Meinung nach effizienter, da ich rot:blau im Verhältnis 3:1 mische. Grund, die roten gönnen sich nur 2,2 V Spannung, was bei 350mA 0,77 Watt sind.
Eine weiße LED (warm oder kalt egal) gönnt sich hier 3,6 V, macht 1,26 Watt. Natürlich müsste man sich hier mit den PAR-Wert usw. genau ausrechnen, was hier wirklich an den Pflanzen. Ich halte das aber für zu theoretisch und fern der Praxis.

Meine Konstruktionen sehe folgendermaßen aus:
Eine Lampe besteht aus 3 Stück Alu-U-Profilen paralell nebeneinander mit je 18 LEDs auf einer Länge von einem Meter, die Lampen sind ca 35 cm breit. Also beleuchtete Fläche pro Lampe: 1,00 x 0,35 = 0,35 m²

Ergibt bei weißen LEDs einen theoretischen Verbrauch von 68,04 Watt, gemessen mit Blindleistung ca. 72 Watt.

Bei rot/blau in 3:1, 14 blaue LED (mit je 1,26 Watt), 40 rote (mit je 0,77 Watt) ergibt theoretisch 48,44 Watt, gemessen 53 Watt.

Probiert habe ich es mit warmweiß (Blätter leicht hellgrün), kaltweiß (dunkelgrün) und rot/blau 3:1 (dunkelgrün bis sehr dunkelgrün), ansonsten keine signifikanten Unterschiede. Ich persönlich glaube, die Rechnerei mit den PAR wird überschätzt und hätte dann Auswirkungen, wenn die Pflanzen mit dem Minimum an notwendigen Licht bestrahlt werden. Und war tut das schon absichtlich?

Gut, bei Hanf mag das mit Herbstblüher zutreffen, meinen Chilis, Tomaten und Auberginen scheint es herzlich egal zu sein. ;)

Rein vom Gefühl her kann ich bei kaltweißen LEDs weiter runter gehen mit der Beleuchtungsstärke als bei warmweiß. Und noch eine Spur senken kann ich die Beleuchtungsstärke bei rot/blau. Das müsste aber mal separat getestet werden mit einer Art "Minimumbeleuchtung" und ab wann die Chilis spargeln.
 
@rafa:
ich glaube nicht, dass die einzelnen Spektren Unfug sind. Das haben meine Experimente bestätigt. Wie grade geschrieben, bei warmweiß brauch ich vom Gefühl her eine höhere Beleuchtungsstärke als bei kaltweiß oder rot/blau. Aber das müsste man mal probieren, wo die Grenzen liegen. Ist aber meiner Meinung nach nicht so sinnvoll, da ich ja nicht das Minimum an Licht für die Chilis will, wo sie grade noch wachsen sondern das Maximum für optimalen Wuchs.

Die Pflanzen könnten auch mit ein wenig blau und sonst nur beispielsweise grünem Licht wachsen. Nur bräuchte ich sehr viel mehr grünes Licht, als ich bei rotem brauchen würde um spargeln zu verhindern. Und somit ist es aus energietechnischen Gesichtspunkten effizienter, rotes Licht zu erzeugen als grünes.

Ob Du durch verstärktem Einsatz von Blaulicht eine frühere Teilung bewirken kannst, bin ich mir nicht sicher. Hast Du da schon Erfahrungen? Mehr Blattmasse zu erzeugen bevor sie in Blüte gehen wäre natürlich schön, wenn man das genau steuern könnte. Bin da aber nicht recht zuversichtlich. Das Ausknipsen von Blütenknospen wäre wahrscheinlich einfacher.

Ich habe versucht, den Abstand der Blattinternoiden über den rot-Anteil zu steuern. Dies ist mir aber nur SEHR bedingt gelungen.

Werd heut Abend Bilder reinstellen, versprochen :)
 
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