Ein erster Versuch und seine Entwicklung....

robubble

Jalapenogenießer
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Hallo liebes Forum,

nachdem ich hier schon länger mitlese, bin ich nun an dem Punkt, wo ich meinen eigenen Versuch hier ein wenig dokumentieren will und auf entsprechendes Feedback hoffe.

Zur Vorgeschichte ist zu sagen, dass ich eigentlich schon seit Jahren mit eigenen Chilipflanzen liebäugel, es aber nie gemacht habe. Doch schon letztes Jahr sollte alles anders werden und ich habe mir völlig blauäugig eine Packung Samen bestellt (im Mai :confused:) und die Samen im Garten ausgesät. Auf das Ergebnis möchte ich hier aus verständlichen Gründen lieber nicht eingehen...

Nach dem kläglichen Versuch im letzten Jahr, wollte ich nun alles besser machen und habe mich entsprechend belesen und im Februar war dann auch alles Equipment + Samen da und es konnte losgehen.

Neben zwei Chilisorten, den Habanero Mexican Orange Chili + Thai Dragon Chili, werden noch Tomaten kultiviert (Kompromiss mit meiner Frau, die nicht gerne scharf isst und Mitbestimmungsrechte in der Wohnung und Balkon genießt). Ziel ist es die Pflanzen im Mai auf den Balkon bzw. im Garten (in Töpfen) zu haben und vielleicht zwei davon zum Vergleich weiter unter Kunstlicht in der Wohnung zu lassen.

Nun denn:

18.02.2015 Aussaat in Kokosquelltöpfe, die ihren Platz im MGW haben, das wegen der geforderten Temperatur auf einer Heizung stand. Hier habe ich schon den ersten (von noch vielen folgenden) Fehler gemacht und auch schon die Tomaten-Samen eingepflanzt. Insgesamt ausgesät habe ich 9 Tomaten, 9 Habanero Mexican Orange und 10 Thai Dragon.

21.02.2015 Nach nur drei Tagen sind 8 Tomaten und eine Thai Dragon gekeimt und der Rest sollte kurze Zeit später auch noch folgen. Da ich alles im MGW belassen habe, sind die Tomaten auch direkt in die Höhe gespargelt. Zu diesem Zeiptunkt sah das Ganze dann so aus:

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26.02. 2015 Inzwischen ist fast alles gekeimt und ich habe die entsprechenden Keimlinge direkt raus aus dem MGW, um ein Spargeln (wie bei den Tomaten) zu vermeiden. Ihr neuer Platz ist eine Bank an einem Westfenster im Kinderzimmer. Hier wird das Tageslicht noch 14h am Tag von einer LED-Pflanzenlampe unterstützt. Es handelt sich dabei um folgendes Modell: http://www.amazon.de/TaoTronics-E27-12W-LED-Pflanzenlampe/dp/B00OZF129O/ Diese Lampe war ein weiterer Fehler, den ich nicht gemacht hätte, wenn ich mich vor dem Kauf noch genauer über LED-growing informiert hätte.... Ausgesehen hat das Ganze dann so:

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01.03.2015 Nun ist alles bis auf zwei Habanero Mexican Orange gekeimt und der Platz unter der "Sonne" immer enger! Das graue Wetter + die schwache Lampe + die zu hohe Temperatur haben inzwischen auch ein paar der Chili Keimlinge zum Spargeln gebracht. Hier habe ich dann mit einer Isolationsunterlage und kühleren Temperaturen ausgeglichen.

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05.03.2015 Um dem Lichtmangel Abhilfe zu schaffen, habe ich mir einen 20W LED Baustrahler mit 6000K zugelegt. Die letzten zwei nicht gekeimten Habaneros habe ich inzwischen auch aufgegeben, zumal sich auch ohne die zwei schon ein Platzproblem ankündigt. Dadurch steht nun das MGW wieder zur Verfügung, wo nun auch alle Keimlinge unter der neuen "Sonne" Platz finden. Er hängt ca 15 cm von den Pflanzen entfernt.

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Man sieht schön die Langhals-Tomaten am Rand und eine Thai Dragon mit lilanen Keimblätter und auch eine Habanero mit drei Keimblätter ist dabei. Die Tomaten haben hier schon das erste Blattpaar.
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09.03.2015 Tomaten inklusive der Quelltabletten in 9 cm Töpfe und Blumenerde umgesetzt. Neuer Standord ist nun ein Fenstersims an einem Ostfenster, wo sie vormittags ein paar Stunden Sonne tanken können. Zwei Tomaten habe ich zu Testzwecken allerdings weiter unter dem Fluter gelassen (eine im neuen Topf, eine in der Quelltablette).

11.03.2015 Das neue Licht und ein halb-dosierter 3-1-5 Dünger tun den Chilis offensichtlich gut und sie entwickeln ihre erste echten Blattpaare. Auffällig ist, dass die Habaneros kürzere und dickere Stiele haben, die Blätter sich aber langsamer entwickeln. Bei der Thai Dragon mit den lilanen Keimblätter ist das erste echte Blattpaar wieder grün :)

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Nun habt ihr einen kleinen Einblick in meinen bisherigen Verlauf bekommen und ich werde den Thread auch weiterhin pflegen.

Fällt euch etwas an den Pflanzen negativ auf? Hängt der LED-Fluter vielleicht zu dicht über ihnen? Oder habt ihr noch andere Verbesserungsvorschläge/Anregungen?

Vielen Dank schon einmal für euer feedback und Grüße

rob
 
Also ich bin auch Neuling, aber wenn ich du wäre, würde ich die umtopfen und etwas tiefer eingraben.
Denn deine Pflanzen "Spargeln" etwas meiner Meinung nach, da sie wohl zu wenig Licht bekommen haben und somit in die "höhe geschossen" sind.


Lg
 
Willkommen im Forum, Rob!

Deine Kleinen sehen ja soweit richtig gut aus. Wie becherl schon schreibt, kannst Du die Pflanzen beim eintopfen ja bis zu den Keimblättern eingraben, dann haben sich die langen Hälse von selbst erledigt. Das Netz der Quelltabs solltest Du zuvor entfernen, meistens tun sich die feinen Wurzeln schwer, da durchzuwachsen.
Bei der optimalen Entfernung des LED-Strahlers bin ich leider überfragt, aber da tummeln sich einige Profis im Forum, die Dir da sicher weiterhelfen können.

Viel Erfolg weiterhin!
 
Vielen Dank für die Antworten!

Tiefersetzen werde ich sie auf jeden Fall beim Umtopfen, das hab ich bei den Tomaten auch gemacht und die entwickeln sich total gut in den neuen Töpfen....

Zum Thema mit dem Netz: Ich habe Angst, dass ich die Wurzeln verletze, die schon durch das Netz durchgewachsen sind (eigenltich bei allen Pflanzen ein paar). Oder macht ihnen das nichts aus, wenn die Wurzeln dann abgeschnitten werden beim Netz-Entfernen?
 
Falls ein paar Haarwurzeln bei der Aktion abgerissen werden, macht das der Pflanze nicht viel aus. Man liest oft, daß dadurch sogar das Wurzelwachstum angeregt wird (ähnlich wie beim überirdischen Beschneiden der Pflanze). Ich bin beim Umtopfen immer ziemlich rabiat und verletze bei grösseren Pflanzen die Wurzeln teilweise absichtlich, das hat bisher noch nicht geschadet. Chili-Keimlinge sind meiner Erfahrung nach hart im nehmen :)

Falls teilweise schon grössere Wurzeln durch das Netz gewachsen sind, könntest Du es ja an dieser Stelle dranlassen, bzw. das Netz einfach nur mehrmals einschneiden.
 
Viel Erfolg! :cool:

Die Pflanzen sehen gut aus, das ganz leichte Spargeln ist nicht schlimm, die Vorgänger haben ja schon geschrieben was zu tun ist. :)
 
Danke für die Antworten!

Ich werde auch bald umtopfen. Eigentlich wollte ich warten, bis sie das zweite echte Blattpaar entwickeln, allerdings sind die Quelltöpfe zum Teil schon gut durchwurzelt und ich will es am Wochenende bei den entsprechenden Pflanzen in Angriff nehmen.

Doch da lauert das nächste Problem:
Die Blumenerde macht auf mich einen feuchten Eindruck (zumindest als ich die Tomaten in sie eingepflanzt habe). Die lag auch im Hornbach auf einer Palette draußen unter freiem Himmel... Es handelt sich um folgendes Produkt: https://www.hornbach.de/shop/Gaertnerblumenerde-FloraSelf-Select-35-L/8493645/artikel.html?sourceCat=S3750&WT.svl=artikel_img
Ich hab den Sack nun auch von der Garage in den Keller verfrachtet, glaube aber nicht, dass die Erde trocknet, bzw. ich weiß auch garnicht inwieweit ich die Pflanzen einfach in feuchte Erde setzen kann? Den Tomaten hat es bis jetzt zumindest noch nicht geschadet, die wachsen sogar sehr gut im neuen Zuhause. Bei den Chilis will ich aber kein Risiko eingehen ;-)
 
Bei im Freien gelagerter Erde ist immer das Problem, dass sich auch Schädlinge eingenistet haben können.
Wenn du nicht viel Erde brauchst, würde ich sie vielleicht im Backofen sterilisieren.
Bei größeren Mengen wird dass aber auch unpraktisch.
Ansonsten könntest du einen Teil in einen Eimer füllen und einfach mit einem Tuch abdecken. Dann trocknet sie etwas ab, aber es kommt auch nichts rein. Ab und an "umrühren". :D

Wichtig ist, dass sie Zimmertemperatur hat und nicht gerade vor Nässe tropft. :)
 
Ich habe auch beim OBI die Erde gekauft die draussen lag. Die war so nass dass sie aus dem Sack getropft ist.
Nach einer Woche war da noch immer keine besserung. Ich habe dann auch in 2 Töpfe die Erde reingegeben und danach noch ne Woche gewartet. Hat aber nicht wirklich was bracht.

Ich hab die Erde dann auf ein großes Blech gelegt und in den Backofen bei 40° gegeben. Ca 10-15 und dann war die Erde erst halbwegs trocken.
Ich würde es an deiner stelle auch so machen wenn sie wirklich nass ist wie bei mir, denn sonst wartest du etliche Tage bis die abtrocknet.

Und wegen den Schädlingen. Ich gieße jetzt mit "Stechmückenfrei" und hab jetzt nach ca 3 Wochen keine einzige Trauermücke mehr. (auch keine anderen Tiere)

Lg
 
Danke für den Tip mit dem Ofen, das werde ich auch so machen.

Ich denke, dass ich mir heute noch Perlite kaufen werde, da in meiner Erde nur sehr wenig davon enthalten ist und ich Angst vor Staunässe habe...
Denkt ihr, dass ich schon in die 9cm Töpfe eine Drainage-Schicht (Blähton oder Kiesel) machen soll?

cheers rob
 
Update 14.03.2015:

Nachdem die Kokostabs inzwischen gut durchwurzelt sind, habe ich heute in einer größeren Aktion in 10cm Töpfe umgetopft. Dazu habe ich zunächste mehr Löcher in den Boden der Töpfe gebohrt, die Erde im Ofen getrocknet (Danke für den Tip!) und danach Isoself-Perlite untergemischt.
Auch habe ich noch eine LSR im Keller gefunden, die mir vor ca. 15 Jahren mal ein Terrarium ausgeleuchtet hat und war erstaunt, dass sie noch funktioniert. Diese hat 45cm und 6500K. Daher habe ich mein Regal nun vollends zu einem Growregal umgebaut und neben der LSR und dem Fluter auch noch die LED wieder eingebaut. Bilder beschreiben das wohl am besten:

Gesamtansicht mit den zwei Etagen:
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Unten passen genau 4 Pflanzen unter die 45cm LSR:
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Oben nun doppelte Beleuchtung durch LED-Fluter und LED-Growlampe:
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Es ist bautechnisch ein ziemliches Provisiorium, aber alles hält und ich habe ein gutes Gefühl :-)
Um das alles vom Platz her zu realisieren, habe ich jedoch ein paar Pflanzen aussortieren müssen, die ich nächste Woche verschenken werde. Damit ruht meine ganze Hoffnung jetzt auf diesen 13 Chilis, für welche ich aber auch in allen späteren Stadien genug Platz auf dem Balkon/Garten haben werde.

Anregungen/Verbesserungen/Kritik sind mir sehr willkommen!

Grüße rob

P.S.: Die Tomaten am Ostfenster, komplett ohne Kunstlicht, wachsen rasend schnell:
11.jpg
 
Schaut doch richtig gut aus. Und die Spargeltarzane sehen auch aus wie wenn nix gewesen wäre. Und für Tomaten ist das normal. Deswegen fangen viele, die ohne KL anbauen, erst mit den Tomis so Mitte März an. Das tiefer legen hat ja auch den Vorteil, dass sich mehr Wurzeln bilden können. Deine Tomis kannst Du, wenn sie wieder umgetopft werden, ruhig noch tiefer eingraben.
 
Dein Gestell sieht doch ganz gut aus!! :) Bin gespannt wie sich die Pflanzen nun unter den verschiedenen Beleuchtungen entwickeln!
 
Hi Leute,

heute gibt es wieder mal ein update von mir nachdem das letzte inzwischen 9 Tage zurück liegt.
Prinzipiell bin ich mit dem Wachstum soweit zufrieden, allerdings bin ich doch schon sehr im Rückstand, wenn ich sehe, was für große Pflanzen ihr schon alle habt. Vor allem meine Habaneros wachsen langsam... Glaubt ihr, dass sie zu spät/klein sind für Ende März?

Die 9 vom oberen Stockwerk (7 Thai Dragon, 2 Habanero orange)
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nochmal
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Die zwei Habaneors
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Diese Thai Dragon hat einiges vor :-)
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Die 4 Habaneors, die unter der LSR stehen. Sie bilden mehr Blätter, dafür kleinere im Gegesatz zu denen von oben unter den LED
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Machen die Pflanzen auf euch einen gesunden Eindruck?
Kritik/Anregungen etc. sind mir immer sehr willkommen!
 
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