Die Ernte läuft jetzt auf Hochtouren. Jede Woche werden ein paar Kilo Chilis und Paprika reif.
Große Schale gemischte Paprika, vor ein paar Tagen:
Heute um die 60 Frontera Sweet zum einfrieren. Ein Beutel hab ich schon eingefroren und frisch wurden auch schon einige geerntet. Der Farbwechsel kommt schnell und die Ernte wird bei denen noch bis zum Frost andauern.
Daneben liegen noch ein paar Pulla, mexikanische.
Vom Frost waren wir vor knapp zwei Wochen auch schon nicht weit entfernt. Um die 3,5°C in einer Nacht hab ich gemessen.
Gerade im Dörrer sind die Kalocsai Merves 622 (oder so ähnlich), mein Favorit für Paprika Edelsüß.
Ist doch noch einiges zusammen gekommen. Eine Ladung ist auch schon verarbeitet und ein paar hängen noch. Die kleinen Pflanzen hatte es im Beet zwischendurch ja ganz schön gebraten.
Auch ungarisch und außergewöhnlich süß. Im Dörrer bleiben immer ein paar ausgelaufene Felder mit Chilisirup über bei der Sorte. Schmeckt dann je nach Dörrgrad nicht mehr wie Chili, sondern wie ein scharfes Fruchtgummi oder ein Frucht-Lolli. Hirös F1, die zweite große Ernte:
Und es werden noch mehr. Keine Woche später, gestern:
Daneben noch ein paar andere Sorten. Cascabel, Facing Heaven, Ungrisch Kirsch.
Letzte Woche wurden schon ein paar Mexikanische gedörrt:
Cascabel, Numex ?, Mulato, und Ancho 211.
Die Cascabel sind ein Traum geworden:
Schmecken wie aus Mexico importiert. Süß, kein bisschen pflanzlich grün, aromatisch fruchtig, leicht herb, würzig wie gesalzen. Dazu toller Rassel Klang, wenn man die den Beutel schüttelt und top Farbe, fast schwarz. Aber auch sehr aufwendig im Anbau. 2m Himmelsstürmer Pflanzen, sehr sehr lange Reifezeit, Krankheitsanfällige Pflanzen und Platzgefahr bei schlechtem Wetter. Die meisten hängen noch. Ich hoffe es werden noch viel reif und die Qualität kann an diese hier anknüpfen. Denn sie reifen jetzt immer langsamer und stehen scheinbar auf der Stelle. Auch die Probleme werden immer mehr. Den frühen Pilzbefall konnte ich erstaunlicher Weise abwenden, aber zuletzt sind die Läuse zurück gekommen und Spinnmilben breiten sich immer mehr aus wie letztes Jahr. Gesundes Blattgrün wird so stetig weniger.
Schlechtes Foto, aber nach den Inkagurken letztes Jahr hatte ich dieses Mal die Mexikanischen Minigurken probiert. Für mich ist das eh nix, aber in der Familie und Verwandschaft konnte beide nicht recht überzeugen.
Ich hatte zwei Pflanzen, die sehr langsam und winzig in Gang kamen und nach dem Anwachsen ein paar Wochen später ordentlich in Gang kamen. Ab Hochsommer hingen dann mehr daran als gegessen wurden. Zwischen durch hatte ich auch noch später 5 Nachzügler Ersatzpflanzen ohne Rankhilfe in den Garten gesetzt, weil ich den winzigen Pflänzchen nicht traute. Die kamen dann beim richtigen Wetter deutlich schneller in Gang und hatten nach ein paar Wochen den ganzen Boden bedeckt. Hab ich dann aber wieder weg gerissen und was sinnvolleres auf den Platz gepflanzt. Jedenfalls alles in allem sehr robust, pflegeleicht und richtig aufgeleitet sehr Platzsparend. Wers mag für den sicher eine tolle Pflanze.
Und noch ein wenig mehr Offtopic
(wird ja hier zum Glück recht locker gesehen, nicht wie in anderen Foren, wo man gleich einen auf den Deckel kriegt wenn man mal ein Wort zum falschen Thema verliert.)
Hier ein Bild aus dem Sommer, August?, das war die letzte Dürre und Hitze Periode mit Wochen am Stück ohne Regen, Sonne Pur und eine Woche Temperaturen über 30°C und tropische Nächte:
So entstehen dann natürlich die Waldbrände von denen es letztes Jahr hier in der Gegend (Süd Niedersachsen) auch ein paar kleinere gab.
In den Wald geht bis auf ein paar Hunde Gassi Routen und Stellen wo man mit dem Auto direkt ran fahren kann auch kaum noch ein Mensch. An Himmelfahrt strömen ein Mal jährlich die Massen in die Wälder und verstreuen ihren Müll und dann vergessen sie wieder für ein Jahr, dass es den Wald gibt.
Die letzten 10-15 Jahre sind hier Wander- und Waldwege verschunden die es zuvor schon ewig gab. Eine Wiese im Wald wo wir als Kinder bis vor 20 Jahren noch regelmäßig zum Schlitten und Ski fahren hin gingen wurde mittlerweile von Meter hohem und undurchblickbarem Buschwerk überwuchert. Ganze Wege sind komplett verschunden und zugewachsen andere so schmal und mit Ästen von allen Seiten, dass ich jetzt nur noch mit Schere los gehe, wenn ich diese Wege nutze will. Sonst muss man ganze Strecken in der Hocke da durch Watscheln. Dazu wird es immer gefährlicher. Umgestürzte Bäume und Äst liegen teils über den Wegen, andere lehnen tot hoch oben absturz gefährdet und knarzen im Wind.
Dabei fangen die Wege direkt im Ort an den letzte Häusern an und die Strecken sind recht kurz, führen aber zu einigen malerischen Ausblicken und Zielen:
Nur 600m Luftlinie vom Ortsrand entfernt durch den Wald und mehrere Wege dazwischen sind wie beschrieben zugewachsen oder verschwunden. Mein Lieblings Fleckchen Natur in der näheren Umgebung. Der obere Teil einer verschachtelten Wiese, umringt vom Wald und etwas höher gelegen. Sackgasse. Alle paar Jahre kommt der Besitzer zum mähen. Ist aber nicht bewirtschaftet, nicht eingezäunt und nicht beschildert, also für jeden offen. Gesehen hab ich dort aber noch nie jemanden. Das Fehlen jeglichen Mülls dort weist auch darauf hin, dass ich der einzige bin, der ab und zu mal vorbei kommt. Schon traurig, gerade in Zeiten von Fridays For Future. Den Wald und die Natur will diese Generation plötzlich retten, aber sich dort einfach mal spontan und ohne besonderen Grund an einem schönen Tag aufhalten, das tut zumindest hier und gerade in diesem Alter niemand mehr.