futurbo's wilde Saison 2012

BioJolokia schrieb:
Wow - Du bist ja ein richtiger Wildsortenspezialist. Hast Du vor, die mehrjährig zu ziehen, oder ziehst Du jedes Jahr aufs Neue aus Samen?

Die Wildsorten interessieren mich zur Zeit am meisten, dieses Jahr klappt's mit denen auch endlich :cool: .
Viele von diesen Arten keimen schwer bis gar nicht, dadurch lässt sich eine Saison nicht so gut planen. Die Galapagoenses möchte ich überwintern, da hängt mein Herz dran :blush: . Die Samen waren so schwer zu beschaffen und zum Keimen zu bekommen! Wenn die zurückgeschnitten werden müssen will ich versuchen Stecklinge zu ziehen - von den anderen "Wilden" auch, wenn die Saison vorbei ist. Die Steckis wären aber dann für andere Chilifans, vor allem für Tauschpartner.
Die Praetermissum und Chacoense werde ich wohl nicht mehrjährig kultivieren - auch wenn's um die tollen Pflanzen irgendwie schade ist. Mit genug gutem/frischem Saatgut könnte ich die wahrscheinlich relativ einfach neu ziehen, wenn ich will. Die Qualität des Saatguts ist meiner Erfahrung nach essentiell für den Erfolg - besonders bei den Wildsorten.

Nehmen wir zum Beispiel die Galapagoense: Ich hatte in den letzten Jahren Samen aus 3 verschiedenen Quellen:
Quelle 1: Von 20 Samen ist nix gekeimt :(
Quelle 2: Von 6 Samen ist 1 gekeimt :dodgy: . War allerdings ein hartnäckiger "Helmträger", und beim vorsichtigen Versuch, die Samenhülle zu lösen, sind die Keimblätter fast komplett abgerissen - trotz langem Einweichen. Die Pflanze hat überlebt, brauchte aber 3 Monate, um die ersten richtigen Blätter zu bilden.
Quelle 3: Von 3 Samen sind 2 gekeimt :D und zu kräftigen Pflanzen geworden.
Die Anzuchtbedingungen haben sich nicht groß unterschieden.

Nächstes Jahr soll "so richtig wild" werden. Hängt aber davon ab, ob ich die erhofften Samen tatsächlich bekomme.

Lyserker schrieb:
Echt feine Bilder und eine wuchtige `Wilde`:thumbup:
Danke, drückst Du mir die Daumen, dass die "verhüteten" Blüten auch alle reife Früchte bilden? Dann könnte ich unser Forum mit Saatgut versorgen ;) .
 
futurbo schrieb:
Danke, drückst Du mir die Daumen, dass die "verhüteten" Blüten auch alle reife Früchte bilden? Dann könnte ich unser Forum mit Saatgut versorgen ;) .
Na wenn das so ist, dann drücke ich Dir die Daumen bei Tag und bei Nacht ;)
Echt fein deine wilden :)
 
Ich drück prinzipiell JEDEM die Daumen, der sich um sortenreines Saatgut bemüht. Bei so seltenen Exemplaren dann natürlich um so fester!

Mein bislang einziger Versuch, Wildsorten zum Keimen zu bringen ist bis jetzt gescheitert (10 Samen C. lanceolaeum auf zwei Versuche aufgeteilt). Hatte aber auch keinen Salpeter, und hab inzwischen neue Samen bekommen, diesmal von Peter, inklusive KNO3.
Hast Du schon mal versucht, die Samenhüllen mit feinem Schleifpapier aufzurauhen? - Ich hab mir überlegt, das diesmal zu versuchen...
 
Um Euch mal einen Eindruck der Blütenfülle dieser Praetermissum Goat Pepper (CGN 20805) zu geben zeige ich 2 Detailfotos:
GoatPepper2.jpg


GoatPepper1.jpg


Ich habe via Window Colour bisher ca. 70 Blüten "verhütet" und mit einem Faden markiert. Ein paar davon seht ihr auf den Bildern, zu erkennen an der roten Spitze.

BioJolokia schrieb:
Hast Du schon mal versucht, die Samenhüllen mit feinem Schleifpapier aufzurauhen?
Also die Lanceolatum ist ein schwieriger Kandidat, will ich nächste Saison auch nochmal probieren. Ich hatte 2012 einen Keimling (von 3 Samen), der ist aber kurz nach dem Keimen eingegangen.
Schleifpapier habe ich bei Chilisamen noch nicht probiert, nur mal (erfolgreich) bei Passionsfrucht-Samen.
Ich setze eher auf die richtige (hohe) Temperatur. Einige Leute haben bei Wildsorten gute Erfahrungen mit einer regelmäßigen Absenkung der Temperatur gemacht, um einen Tag/Nacht-Rhythmus zu simulieren (Tag etwas über 30° C, nachts eben weniger, also runter von der Heizquelle). Das werde ich auch probieren. Und eben eine Vorbehandlung in einer Kaliumnitrat-Lösung.
 
Meine Galapagonse-Pflanzen sollten endlich etwas Gas geben, um dieses Jahr noch reife Chilis zu produzieren!
Zweimal haben meine beiden größeren Pflanzen dieses Jahr schon Blüten angesetzt, aber schlechte Urlaubsvertretung hat diese jeweils zunichte gemacht... (Einmal die Pflanzen total unter Wasser gesetzt, das zweite Mal einen massiven Blattlausbefall nicht erkannt bzw. nichts dagegen unternommen).
Immerhin konnte ich die Pflanzen anschließend noch retten.
Zur Zeit gibt's wieder neue Blütenansätze, hoffentlich wird's diesmal was.
Weiss jemand, wie lange die Reifezeit der Früchte bei dieser Art ist? Ich habe dazu bisher nirgends Angaben gefunden.

Dies ist eine meiner größeren Galapagoense-Pflanzen:
2012-09-05%252014-59-16%25200001.jpg


Sie blühen endlich wieder!
2012-09-06%252016-24-48%25200003.jpg


Es gibt bisher nur zwei (in Worten: 2) Früchte, aber zur Zeit bilden sich eine ganze Reihe neuer Blüten:
2012-09-06%252016-22-08%25200002.jpg
 
Heute bekommt Dörte (also mein Dörrautomat) etwas zu tun, habe ihr diese Zwischenernte zum Trocknen gegeben. Die Tepins sind von der Pflanze mit den weissen Blüten:
2012-09-07%252013-00-45%25200001.JPG


Die violette Tepin reift auch so langsam ab, bisher von violett-schwarz über grün zu orange-rot:
2012-09-07%252013-24-48%25200002.JPG
 
Schöne Ernte und vorallem schöne violette Tepin - coole Pflanze; gefällt mir richtig gut!!
 
Schöner Saisonverlauf :) da kannst du stolz drauf sein. Wie groß ist eigentlich dein Tomatenzelt?
 
Ich hoffe, dass ich noch reife Galapagoense-Chilis bekomme, erst dann bin ich selber wirklich zufrieden mit dieser Saison.
Und ich habe zusätzlich 4 Steckis von den Galapagoenses gemacht, ich bin gespannt, ob die wurzeln werden.

Das Tomatendach hat eine Grundfläche von 145cm x 300cm, darunter stehen 2 Reihen von je 6 Tomatenpflanzen. Von der Erntemenge bin ich eher enttäuscht, das kann natürlich auch an diesem Sommer liegen. Es hängen noch einige Tomaten dran, die müssen sich aber nun wirklich beeilen mit dem Abreifen. Eine Nonna Antonina mit sortenreinen Samen ist auch dabei, wenigstens die sollte noch reif werden, war gar nicht so einfach, die zu bekommen...
Die billige und eigentlich viel zu dünne Baufolie, die ich testweise genommen habe, hat bisher erstaunlich gut gehalten. Vor ein paar Tagen musste ich zum ersten Mal auf der linken Seite etwas mit Klebeband flicken.
Dieses Foto habe ich gerade aufgenommen:
C360_2012-09-15-16-19-06b.jpg


Vor den Tomaten sollten eigentlich Kürbisse wachsen. Von denen ist leider nicht mehr viel übrig, die wurden von Nacktschnecken vertilgt, als ich mal 2 Wochen urlaubsbedingt nicht da war. :(
 
Ich habe vor ein paar Tagen Samen von 5 Wildsorten auf Steinwolle-Würfeln in die Keimbox gestellt (nach einem Bad in Kaliumnitrat-Lösung). Die brauchen ja oft sehr lange oder keimen gar nicht, so dass man evtl. mehrere Anläufe starten muss (wenn man denn genug Samen hat), deswegen habe ich so früh angefangen.
Zwischenstand:
Von 4 Rhomboideum-Samen sind 3 gekeimt, die haben nur 5 Tage gebraucht. :w00t:
 
Das klingt ja super!
Ich habe auch schon gehört dass die Wildsorten etwas zickig sein können - um so mehr freut es mich dass bei dir soviele in so kurzer Zeit gekeimmt sind!

Weiterhin viel Erfolg und halt uns bitte auf dem Laufenden - mich faszinieren die Wildsorten nämlich sehr!
 
Die Galapagoense-Pflanzen haben inzwischen einige weitere Früchte angesetzt und blühen schön weiter. Die dritte Pflanze ist jetzt ca. 50cm hoch und bildet auch die ersten Knospen.
Und der erste Galapagoense-Steckling ist bewurzelt! Mitte August kam dieser Kopfsteckling in Steinwolle. Ich habe hier im Forum schon Einiges über Steckis gelesen, aber Steinwolle scheint kaum jemand dafür zu verwenden. Komisch eigentlich, denn bei den Hanfbauern scheint das ja Standard zu sein.
 
Die erste Lanceolatum fängt an zu keimen, nach nur 12 Tagen. Für diese Art ist das recht schnell.
 
futurbo schrieb:
Die erste Lanceolatum fängt an zu keimen, nach nur 12 Tagen. Für diese Art ist das recht schnell.

Gratuliere - das ging wirklich schnell!!!
Da hab ich bei "normalen" Sorten schon länger gewartet :D
 
Ja, die Qualität des Saatguts ist anscheinend besonders bei den Wildsorten wichtig, hier hat Semillas 1a-Ware geliefert.
Lanceolatum Nummer 2 keimt nun auch; es ist zwar erst knapp 1mm Wurzel zu sehen, aber auf Steinwolle lässt sich das gut erkennen.

Ein tolles Erfolgserlebnis für mich: Die erste Galapagoense-Beere reift ab (von dunkelgrün nach rot)! :)
 
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