Musteranbau High-Speed-Growing
(Es geht natürlich auch anders!)
Samen in einer Keimbox bei 28-29 C° (Wasserbad) zu keimen bringen. Der Keimling wird aus der Keimbox genommen sobald sie Samenhülle abgesprengt wurde.
Oberste Lage Kaffeefilterpapier, damit sich die Wurzeln nicht festkrallen können! Nicht zu viele Samen in eine Box, damit sich die Wurzeln nicht verheddern. Optimal 5 bis 6 Samen je Box.
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Mindestens 12, besser 24 Stunden, die Pflanzenerde (Keine Anzuchtserde!) auf Zimmertemperatur (Nicht Kellertemperatur!) erwärmen.
Wichtig beim High-Speed-Growing ist es, dass die Erde nie zu nass wird. Die Keimlinge sind viel zu klein um das überschüssige Wasser in der Erde zu verbrauchen. Sie sterben dann an einer Sauerstoffunterversorgung der Wurzeln.
Meine Lösung ist es die Erde bereits vor dem Pflanzen auf die gewünschte Feuchtigkeit zu bringen. So hat man eine perfekte Kontrolle über die Feuchtigkeit und die Feuchtigkeit ist in der Erde gleichmäßig verteilt.
Zu diesem Zweck stelle ich die Erde in einen wasserdichten Flexikorb und gebe je 20 Liter Blumenerde 2 Liter Wasser in die Erde. Während die Erde warm wird verteilt sich das Wasser gleichmäßig. Sobald die Erde Zimmertemperatur erreicht hat schütte ich sie in den Flexikorb, durchmenge sie gründlich und gebe noch etwas Wasser hinzu, bis ich die gewünschte Feuchtigkeit erreicht habe. Bei meiner Erde sind das meist insgesamt 3 Liter Wasser je 20 Liter Erde.
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Wenn man Pflanzen sehr früh umtopft besteht die Gefahr, dass Wurzeln beim Umtopfen abreißen. Der Topf ist ja noch nicht so stark durchwurzelt.
Im letzten Jahr waren meine Baccatums bereits 2 Meter hoch, so dass das klassische Umdrehen der Töpfe nicht länger möglich war.
Baccatums haben sehr feine Wurzeln und so sind mir vereinzelt einige kleine Wurzeln im Topf abgerissen.
Um das zu verhindern habe ich Schindeln
http://www.globus-baumarkt.de/de/article/334068_stabuflex-schindel-platte-rechteck.html? mit einer Stichsäge auf 12x12 cm geschnitten und mit 4 Löchern für ein Seil plus einigen Luftlöchern ausgestattet. "Stapelweise bearbeitet." Die Schindel liegt so, dass die Seile direkt am Topfrand verlaufen und so beim Ziehen die Wurzeln nicht verletzt werden. Die Kunststoff-Schnur habe ich mit einem Lötkolben geschnitten.
Extreme Optimierung, auf diesen Schritt kann auch verzichtet werden. Vor allem bei kleineren Töpfen!
Auch das durchlöchern der Topfseitenwände mit ca. 1,5 mm großen Löchern, um die Sauerstoffversorgung der Wurzeln zu optimieren, gehört in den Bereich extreme Optimierung.
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Töpfe (hier 18x18x25 cm = 7 Liter) mit der lockeren, warmen und bereits feuchten Erde füllen. Nicht andrücken sondern nur zweimal den Topf aufstoßen. So bleibt viel mehr Luft in der Erde. Keimling ohne Samenhülle vorsichtig pikieren und dann nur mit ca. 50 ml Wasser angießen. Wasser nur direkt am Stamm gießen. Nicht mit einer Gießkanne, sondern mit einem Gefäß mir einer sehr kleinen Öffnung!!
Sofort unter das Licht stellen. Die Wassermenge im Topf reicht für die nächsten Wochen! Nicht zu früh gießen!
Töpfe nicht komplett mit Erde füllen, besonders bei Baccatums, damit später aufgefüllt werden kann, wenn der Stamm etwas lang wird.
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Nach einigen Tagen, wenn der Keimling sich aufgerichtete hat, die Erde mit kleinen Stückchen SW-Folie (Reflektor) bedecken.
Dadurch geht viel weniger Licht verloren und auch der Stamm bekommt viel Licht. Das fördert massiv die frühe Verzweigung.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist, dass die oberste Erdschicht unter der Folie weniger austrocknet und so die Wurzeln bis ganz nach oben wachsen. Das für die Pflanze nutzbare Erdreich erhöht sich so deutlich.
https://chiliforum.hot-pain.de/thre...zen-durch-einen-kleinen-trick-foerdern.30788/
Bei 7 Liter Töpfen ist kein weiteres Umtopf notwendig. Es kann direkt in die Endtöpfe gepflanzt werden.
Bei einem sehr frühen Anbau entwickeln sich die Pflanzen aber schneller, wenn zwischenzeitlich noch einmal in größere Töpfe umgetopft wird.