How To: Verhüten für sortenreine Früchte

Für vor Regen geschützte Pflanzen sind Druckverschlussbeutel sehr viel einfacher (ca. 4 x 4 cm; Kragen direkt über dem Verschluss abschneiden). Und ich bin relativ sicher, dass eine gute manuelle Bestäubung deutlich mehr Samen und entwickelte Früchte hervorbringt - das ist dann aber auch sehr viel aufwändiger. Ich drücke dafür einzelne offene Staubblätter mit einer sehr feinen 5er-Pinzette auf die Stempel.
 
Für vor Regen geschützte Pflanzen sind Druckverschlussbeutel sehr viel einfacher (ca. 4 x 4 cm; Kragen direkt über dem Verschluss abschneiden).

Davon halte ich nun wieder wenig, sofern Du die Plastikdinger (Zip-loc etc.) meinst. Da kommt keine Luft mehr an die Pflanze bzw. in der Plastiktüte staut sich die Luft. Ausserdem wirst Du eine hohe Luftfeuchtigkeit verursachen, was wiederum die Gefahr von Pilzen massiv erhöht. Und wenn die Sonne auf den Plastikbeutel knallt ist das auch verschärfend ..
Und ich bin relativ sicher, dass eine gute manuelle Bestäubung deutlich mehr Samen und entwickelte Früchte hervorbringt -
Ich habe mir das jetzt ganz eingehend angesehen. Bei Indoorpflanzen von beschränkter Größe spielt das kaum eine Rolle - denn Du wirst bei einer bestimmten Größe der Pflanze nur eine maximale Anzahl von bestäubten Beeren hinbringen - z.B. 15 Stück bei einer bestimmten Größe und Art. D.h., dass Du keine 17 oder 20 Stück bestäuben kannst, denn da fallen die Blüten dann einfach ab.

Bringen tut manuelle Bestäubung nur insofern etwas, wenn man absolut windstille und auch sonst ungünstige Bedingungen hat. Baut man z.B. einen Ventilator auf oder hat offene (gekippte) Fenster, bleibt es recht egal. Bei schlechten Bedingungen reicht ein einfaches Anstoßen des Stamms einmal am Tag beim Giessen und Du wirst bei einer normalen Pflanze die der Größe entsprechende maximale Anzahl an Beeren bekommen.

Ich konnte das mehrfach mit de facto identischen Pflanzen beobachten und habe das auch für mich eine ganze Zeit lang dokumentiert.

In einem Growzelt ohne Ventilator usw. muss man vielleicht andere Verrenkungen machen, aber ich gehe eigentlich auch da davon aus, dass "Schütteln" reichen müsste.

Ich habe anfangs immer mit verschiedenen Pinseln (für jede Pflanze einen eigenen) handbestäubt. Die Ergebnisse waren wider Erwarten zumindest unter meinen "verglaster Balkon"-Bedingungen nicht besser.

Verrenkungen mache ich inzwischen nur dann, wenn ich eine bestimmte Kreuzung erreichen möchte - aber das ist ja ein ganz anderes Thema.
 
Die Plastikdinger sind die kleinste Größe und sind so groß wie normale Teebeutel aus der Schachtel - die passen also gerade über eine einzelne Blüte. Durch den Spalt ist die Blüte gut belüftet, aber Bestäuber kommen trotzdem nicht dran (was die ganz offensichtlich frustriert :devilish:). Das funktioniert ganz hervorragend, ist super schnell, man kann hindurchsehen und sie schlucken kein Licht. Das einzige Problem ist, dass sie im Regen volllaufen können. Und natürlich muss man sie nach Beginn der Fruchtentwicklung abnehmen. Perfekt geeignet für drinnen oder einen überdachten Balkon und insbesondere auch für Kreuzungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir für meine Chinensen jetzt auch mal Window Colour bestellt, da sämtliches rumhantieren mit Teebeuteln und Alufolie nichts gebracht hat. Ich bin auf jeden Fall mal gespannt.
 
da sämtliches rumhantieren mit Teebeuteln

Wieso das denn nicht? Ich mach das schon seit Jahren so und habe immer verhütetes Saatgut mit den Teebeuteln mit Schnürchen erhalten ...
Was ist das denn für eine Technik? Kann mir nicht vorstellen, dass man da die Blüten leicht abgedichtet kriegt und in der Sonne wird es wohl auch zu warm drin ...

Window Color funktioniert nur bei recht kleinen Blüten einigermassen zuverlässig. Ich bin wieder davon abgekommen. Du kannst Dir aber große Teebeutel besorgen, damit packst Du einen ganzen Ast ein - ist viel einfacher, z.B. 20x25cm:

 
Also grade bei den sehr kleinen Blüten hab ich das mit den Teebeuteln nicht hinbekommen, habe jetzt aber schon größere Organzasäckchen bestellt um ganze Äste einzupacken.
 
Wie lange lasst ihr eure verhüteten Beeren nach dem vollständigen Umfärben noch hängen? Meine Verhütung hat bisher sehr gut funktioniert, bin mir in diesem Punkt aber noch unschlüssig 😅
 
Ich meine gelesen zu haben, dass mit der Rotfärbung auch die Samen ausgereift sind. Ich lasse die Früchte aber meistens noch 1 - 2 Wochen hängen. Länger bringt definitiv nichts und steigert nur unnötig das Risiko des Eindringens von Krankheitserregern.
 
Es kommt auch ein bisserl auf's Wetter an. Bei prallem Sonnenschein und Hitze reichen sogar 2-3 Tage. Bei dem jetzigen Miesepeterwetter stimme ich @Annuchin völlig zu und ich lasse meine auch immer mindestens 1 Woche noch hängen. Aber wenn man viele auf einmal erntet, lässt sich das halt nicht immer genau für jede Beere genau nachvollziehen ..

Dass die Beeren selbst bei vollständiger Rotfärbung manchmal nicht ganz gereift sind, sieht man manchmal an den Samen. Z.B. können sich in vollständig roten Rocotos noch recht viele weisse (unreife) Samen befinden, wenn man gleich nach Umfärbung erntet.
 
Ist ganz sicher nicht der richtige Thread, aber einen neuen aufmachen fand ich für eine kleine Frage und kleine Antwort doch zu "viel".
Also zu Frage: ist es notwendig, Blüten, selbst zu bestäuben, wenn die Pflanze nicht mit Insekten oder Wind in Berührung kommt. Also befruchten Chilis sich selbst oder brauche ich einen Pinsel🤣
 
Eine Blüte kann sich selbst bestäuben, zb. durch Vibration (Schütteln, Wind, ...). Insekten sind aber wesentlich effizienter. Pinsel brauchst du nicht, außer du willst zwei Sorten kreuzen.
 
Die meisten produzieren genügend Blütenstaub und da reicht wirklich ein bisschen schütteln und fertig. Ich habe aber so hier und da mal gelesen das ein paar Sorten da etwas pingeliger sein sollen. In wie weit das stimmt kann ich aber nicht sagen, meinen reicht etwas schütteln.
Schönen Gruß
Thorsten
 
Bei den Standardsorten hatte ich noch nie ein Problem. Bei seltenen Arten wie C. flexuosum sollte man Pollen von zwei Pflanzen haben, aber da ist die Verkreuzungswahrscheinlichkeit ohnehin sehr gering.
Probleme mit Inzucht hatte ich bei Chilis eigentlich noch nie, sowas kann aber bei anderen Arten ein Problem werden.
 
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