IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: Saisonabschluss

RE: IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: erste Rocoto blüht

Irgendwie kommt's mir komisch vor, dass die CAP 212 ihre Blätter versetzt wachsen lässt:

CAP%20212.jpg


Deswegen hab ich hier mal'ne Anfrage dazu gestellt.


Bis demnächst in diesem Theater,
Joe
 
RE: IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: erste Rocoto blüht

Ich gratuliere zur ersten Blüte von der leckeren und schicken RR.:w00t:

Deine CAP 212 sieht mir nach einer Wildsorte aus, bei meinen Tepin ist es auch so das die Blätter versetzt wachsen, ist ganz normal.:D

Gruß Jörg
 
RE: IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: erste Rocoto blüht

Danke :)

jfk1307 schrieb:
Deine CAP 212 sieht mir nach einer Wildsorte aus, bei meinen Tepin ist es auch so das die Blätter versetzt wachsen, ist ganz normal.:D

Dann ist ja gut .
Ja, ist eine C. chacoense.


Gruß,
Joe
 
RE: IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: erste Rocoto blüht

Wunderschöne Blüte an der Rocoto... Auf die freue ich mich auch besonders bei mir, aber leider muss ich momentan noch darum bangen, dass sie überhaupt durchkommt... Ist seit über 1 Woche aus der Erde und hat immer noch nicht ihre Keimblätter geöffnet :(
Die Black Pearl dürfte ja nach Allem, was ich gesehen habe, der Hammer werden, wenn sie erstmal groß ist und in der Sonne steht... Ist ganz klar auf meiner Liste fürs nächste Jahr... :)

Eine wunderbare Saison wünsche ich!
 
RE: IlmJoe 2012 - Die zweite Saison im Saaletal: erste Rocoto blüht

Die letzten Monate waren anstrengend und turbulent, aber durchaus erfolgreich. Für Chilis hatte ich da nicht viel Zeit - deswegen ging's ihnen genauso.
Nachdem die Saison nun vorbei ist, will ich hier aber wenigstens noch etwas Dokumention nachliefern.


Pflanzen

Was auf den Fotos fehlt

Die meisten Doppelpflanzen habe ich abgegeben (bis auf die, die man hier doch noch auf Bildern sieht).
Die übriggebliebene Bhut Jolokia produzierte ungefähr 2 dutzend Minibeeren (<5mm) die überhaupt nicht scharf waren. Drei Früchte wurden allerdings etwas größer (~3cm) und schärften ein Chili con Carne für 30 Mann ausreichend Danach blieb aber keine Hoffnung auf weitere reife Früchte, sodass ich sie vor der zweiten DSLR Aktion schon in die ewigen Jagdgründe geschickt habe.
Eine Habanero stand zum Zeitpunkt der Dokumentation auf Arbeit. Sie hatte viel gegen den Wind zu kämpfen und bekam aus Richtung NW nur wenig Sonne. Die wenigen Beeren, die dran waren wurden aber alle reif. Sie wurden ausnahmslos zerschnippelt und sind in Brotteig gewandert.
Die letzte auf der Liste der nicht fotografierten ist die CAP 1144. Aufgrund von Zeitmangel und massivem Blattlausbefall hat sie es nicht geschafft

Ab jetzt bebildert

Die Rocoto Riesen war meine größte Pflanze in einem 15l Topf und kam mit knapp 100 Früchten auf eine Erntemasse von knapp 2,2kg (mehr als ein drittel meiner gesamten Erne).
Von den Zicken über die manche berichten, hab ich nix mitbekommen. Sie hat zwar fast 2 Wochen zum keimen gebraucht, aber danach ist sie prima gewachsen. Die Früchte hatte ich mir bei dem Namen zwar etwas größer vorgestellt (siehe Erntefotos weiter unten), aber die erwähnte Ernte hat meine künsten Träume übertroffen.
Eine zweite Pflanze ging an einen Freund. Bei ihm wurden die Beeren allerdings orange Ich bekomme davon ein paar Samen und werde die interessehalber vermutlich nächstes Jahr anbauen.
Einige Rocotos wurden gleich verbraucht (überbacken, Brot) und der Rest eingefroren.

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Die unteren Zweige hängen hier auf den Boden, weil die Rocoto draußen auf einer Bank stand.

RRR2.jpg


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Kommen wir gleich zu meinem größten Kuriosum in diesem Jahr:
Chile de Onza
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So weit, so gut. Aber wie schon nach der Keimung zu sehen war, wuchs diese Pflanze nicht normal. Ein Keimblatt kaum zu erkennen, das andere übermäßig groß. Außerdem versuchte die Pflanze um die Ecke nach oben zu wachsen. Als sie größer wurde, fiel mir der ungewöhnliche Stamm auf. Von vorn betrachtet ganz normal, aber von der Seite dreimal so breit:
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Sogar manche Blütenansätze wuchsen in zwei- oder dreifacher Ausführung siamesisch:
CO2.jpg


Die Fruchtansätze sahen dann entsprechend aus:
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Allerdings blieben die siamesischen Beeren alle relativ klein und wirkten verkrüppelt.

Auch manche Blätter wuchsen in doppelter Ausführung:
CO4.jpg


Außerdem sammelte sich in manchen Beeren Wasser.

Trotz allem hat sie gut getragen und meine schwerste Beere dieses Jahr produziert (52g).
Die Chile de Onza wurde zu Sauce und Pulver verarbeitet, sowie einige kandiert.

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Der nächste Superlativ war natürlich die Lemon drop.
Mit über 250 Beeren hatte sie die meisten Früchte.
Ein paar davon wurden in Vodka eingelegt und der Rest pulverisiert.

LD.jpg


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Die Glockenchili oder Bishop's Crown war definitiv am langsamsten. Obwohl Anfang Dezember schon gesäht, war sie die vorletzte Pflanze die reife Früchte produziert hat (die letzte war aber auch einen Monat jünger).
Trotzdem war sie fleißig und hat mit über 100 Beeren das zweitgrößte Erntegewicht (>900g) produziert. Heraus kamen Pulver, Marmelade und ein vollerer Gefrierschrank.
BC1.jpg


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Beim IPK Gatersleben hab ich mir dieses Jahr auch ein paar Samen ausgesucht. Hauptsächlich wollte ich ein paar Wildsorten ausprobieren, aber es gab noch andere:

Die erste ist die CAP 1 - Chinesischer Scharlachroter Riesenpaprika - man muss ja vorne anfangen
Wie der Name schon vermuten lässt, ist bei der CAP 1 nicht mit Schärfe zu rechnen. Die blockigen Früchte reifen von grün nach rot, aufrecht stehend, ab und wurden frisch verzehrt.

CAP11.jpg


CAP12.jpg


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Laut IPK wurde die CAP 492 in der DDR gezüchtet - das kann man ja mal ausprobieren, wenn schon die CAP 879 (Elefantenrüssel) nicht verfügbar ist.
Die süßen, runden Früchte reifen hängend von einem sehr hellen grün nach rot ab und wurden ebenfalls frisch verspeist.

CAP4921.jpg


CAP4922.jpg


Ich schlage mal die Namen "Herzchili" bzw. "Love Pepper" vor

CAP4923.jpg


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Die CAP 212 ist eine Capsicum chacoense und machte ihrem Status als Wildsorte alle Ehre. Die Keimrate war dürftig, der Wuchs eher gakelig, die Triebe dünn, die Beeren klein und bei der ersten Ernte war sie die Letzte (wenn auch nicht die Älteste). Jetzt weiß ich, was für Vorteile kultivierte Arten haben
Nein, mal im Ernst. Sie war halt mal was anderes. Was ich toll fand, war das man die unzähligen kleinen Früchte mit einer geschätzten Schärfe von 2-3 direkt von der Pflanze schnabulieren konnte. Vor der kurzen Schärfe bleibt noch genug Raum für Geschmack (erinnert an Baccatums).

CAP2121.jpg


CAP2122.jpg


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Die CAP 1546 sollte eine weitere Wildsorte werden, die ich mal anbauen wollte, den sie ist beim IPK Gatersleben als Capsicum eximium gelistet. Die Sorte entpuppte sich aber schnell als C. annuum. Bereut hab ich den Anbau trotzdem nicht. Es ist eine schöne Pflanze, deren Blätter sich bei ausreichend Sonne dunkel verfärben. Die Blüten sind violett, manchmal weiß und violett. Die Früchte reifen von einem kräftigen violett, über cremeweiß, orange nach rot ab.

CAP15461.jpg


CAP15462.jpg


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Die Black Pearl habe ich wegen der Optik und des Namens angebaut. Alle drei Samen haben gekeimt, aber eine Pflanze wurde nur mäßig dunkel (da war wohl was eingekreuzt). Die anderen beiden wurden dunkler, je mehr Sonne sie bekamen.
Die schönste von den dreien ist die hier

BP.jpg


Die Ernte wollte ich eigentlich zu Pulver verarbeiten und das ganze dann "Black Pearl Pulverfass" nennen, dummerweise fehlte mir dafür die Zeit. Die Beeren sind ja rappelvoll mit Samen, die man für Pulver besser entfernt und bei über 400 Früchten dauert das schon eine Weile ...
Außerdem hätte ich bestimmt rechtliche Streitigkeiten mit Disney bekommen

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Noch was Kurioses. Die Numex Primavera Jalapeño sollte eigentlich eine schärfelose Jalapeñovariante sein. An der ersten Beere haben ich mir aber trotzdem ordentlich die Gusche verbrannt. Der Rest war dann wiederum schärfefrei und wurde meist zur Gemüsebeilage beim Mittagessen.
Das eigentliche Kuriose ist aber die Reaktion auf einen Schluck Brennnesseljauche im Gießwasser. Daraufhin hat sie binnen zwei Tagen alle Blätter von sich geworfen. Ob die Jauche zu lange stand oder die Konzentration zu hoch war (kann eigentlich nicht sein) bleibt mir ein Rätsel.
So sah das Drama dann zumindest aus:

PJ.jpg


Das Foto wurde ungefähr zwei Wochen danach geschossen und wie man sieht, reiften die Chilis trotzdem noch alle ab.

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Die orange Unbekannte (auch orange spiralige Cayenne genannt oder als Turuncu Spiral verdächtigt) hatte es ganz besonders schwer. Sie stand in einem kleinen Topf am weitesten im Wind (Balkon im 5. Stock - alle Häuser ringsum haben nur 4 Etagen) und so wuchs sie dann mehr zur Seite als nach oben. Produziert hat sie trotzdem ein halbes Pfund lustig verdrehte, leuchtend orange Beeren.

oU.jpg


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Die Fatalii white hab ich aus zwei Gründen angebaut, wegen der Optik und für die Pulverproduktion. Genauso kam's dann auch

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Die beiden Aji Dulce Amarillo mussten sich mit relativ kleinen Töpfen begnügen, produzierten aber zusammen immerhin 90 Beeren. Sie wurden alle frisch verspeist

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So sah's dann Ende Oktober aus:

Schnee.jpg





Ernte (Zusammenfassung)

Ernten konnte ich gut 1400 Beeren mit einem Gesamtgewicht von ca. 6,2kg.
Die größte Frucht hatte die Chile de Onza mit 52g, während die kleinsten, stecknadelkopfgroßen Beeren von meiner Waage völlig ignoriert wurden.
Die gewichtsmäßig größte Ernte hat mir die Rocoto Riesen mit 2185g beschert.
Die meisten Früchte waren an der Lemon Drop: 251 Stück.

Hier noch die nichtgezeigten Erntefotos:

Ernte 2012 04.jpg


Ernte 2012 05.jpg


Ernte 2012 06.jpg


Ernte 2012 07.jpg


Ernte 2012 08.jpg


Ernte 2012 10.jpg


Ernte 2012 12.jpg



Soviel zu diesem Jahr
Das nächste kommt hier.
Ich wünsch Euch eine entspante Übergangszeit bis zur nächsten Saison.
Beste Grüße,
Joe
 
schöne Pflanzen hast dir da gezogen übers Jahr :)

(dein Brief kam an, danke)

Wünsch dir ein guten Start in 2013!
 
Sehr coole Sorten :w00t:
Die Chile de Onza war ja ein echter Mutant :D:P

Toller Bericht und super bebildert!
Viel Erfolg bei deiner neuen Saison
 
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