Interessantes Thema. Da hier scheinbar ein gewisser wissenschaftlicher Anspruch dahinter steht, möchte ich vorschlagen, dass man dann auch etwas wissenschaftlich arbeitet/testet
So wie ich das sehe kursieren hier zwei Hypothesen:
1. Ein erhöhter Druck beim Einweichen der Saat wirkt sich vorteilhaft auf das Keimen aus, da der osmotische Druck und damit das treibende Gefälle des permeierenden Wasserstroms vergrößert wird. In einfachen Worten: Die Samenhülle wird besser durchdrungen und das Innere schneller befeuchtet, was zur schnelleren Keimung führt.
2. Eine Druckschwankung von niedrig nach hoch "triggert" den Keimprozess. Dabei ist der nötige absolute Druckunterschied weitaus geringer als für den ersten Fall. Ein Unterschied von wenigen mbar reicht aus (Wetteränderungen).
Wie gestaltet man nur Experimente um sich eine Antwort zu nähern?
Ersteinmal muss man bei allen Testreihen dafür sorgen, dass mit einer vergleichbaren Basis getestet wird. Wir brauchen:
- gleiches Saatgut (Sorte, Alter, Restfeuchte, Lagerung...am besten nur aus einer Charge/Frucht)
- gleiche Rahmenbedingen (Temperatur, Druck, Versuchsaufbau)
- statistisch signifikante Stichproben (große Samenanzahl, mehr=besser, geringe Anzahlen <10 haben keine Relevanz!)
- einen Referenzzielzustand --> wann gilt die Saat als gekeimt?
Geeignete Versuchsaufbauten, sollten einen konstanten Druck über längeren Zeitraum halten können. Da wart ihr ja bereits kreativ
Die Idee mit der Spritze wurde hier schonmal angesprochen. Durch eine Spritze/Kolbenvorrichtung kann man einen konstanten Druck aufrecht erhalten, auch wenn der Aufbau undicht ist. Der Druck ergibt sich hierbei zu:
p=F/A=m*g/A
F: Kraft, die auf den Kolben ausgeübt wird -->z.B. durch eine Masse m
g: Erdbeschleunigung
A: Querschnittsfläche des Kolbens
Zu beachten wäre, dass bei geringen aufgebrachten Kräften, die Kolbenreibung eine größere Rolle spielt als bei höheren Kräften.
Solch eine Vorrichtung kann man auch mit einem Gefäß verbinden, da sich dann auch dort der gleiche Druck einstellt. Wenn man die Spritze irgendwo einspannt (z.B. Bohrung ein einem Brett) kann man durch beschweren des Kolbens mit verschiedenen Massen den Druck leicht variieren.
Konkret würde ich folgende Testreihen machen (Absolutdrücke):
Schwimmende Saat bei Umgebungsdruck/1,1bar/1,2 bar/1,5 bar/2 bar. Jeweils 20 gleiche Samen --> zeigt sich ein Trend?
Sollte These 1 stimmen: wenig Änderung im unteren Bereich, größerer Effekt bei höheren Dücken.
Tut sich im oberen Bereich weniger --> These 2 wahrscheinlicher --> nächstes Experiment --> über einen gewissen Zeitraum den Druck stetig minimal erhöhen. Z.B. alle paar Stunden um 10 mbar erhöhen.