Pflanzen verbieten ???

Bist du für oder gegen das Verbot von Marihuana?

  • Ich bin für das Verbot.

    Stimmen: 17 38,6%
  • Ich bin gegen das Verbot.

    Stimmen: 21 47,7%
  • Ist mir egal / keine Meinung

    Stimmen: 6 13,6%

  • Umfrageteilnehmer
    44
  • Umfrage geschlossen .
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hi Marc,
firestormmd schrieb:
Bloß mal eine Frage in die Runde gestellt:

Nur weil man die Kriminalität nicht in den Griff bekommt, soll man es einfach legalisieren?

Komischer Ansatz, dann könnte man auch das Tempolimit innerhalb von Ortschaften abschaffen. Dann würde endlich auch keiner mehr geblitzt werden. ;)
Es ist richtig, dass man die Drogen-Kriminalität nicht in den Griff bekommt.
Egal ob Cannabis legalisiert oder illegalisiert ist, die Anzahl der Konsumenten bleibt auf einem gleichen Level (siehe Niederlande).
Die Frage ist, welche Situation das kleinere Übel oder sogar Vorteile birgt.
Aus meinen bereits genannten Gründen ist es definitiv die Legalisierung.

Man kann das Tempolimit nicht mit dem Cannabisverbot vergleichen:
Das Tempolimit senkt nachweislich die Anzahl geschwindigkeitsbedingter Unfälle.
Das Cannabisverbot senkt nachweislich nicht die Anzahl der Konsumenten oder Dealer, sondern schafft zusätzliche Schäden und Probleme.

firestormmd schrieb:
Ich fordere mehr Aufklärung und viel härtere Strafen bei Drogendelikten. Vor allem die Hintermänner und die Verteiler müssten viel härter Bestraft werden.
Auch ich fordere eine echte Drogenaufklärung, da diese tatsächlich die einzige Möglichkeit ist die Anzahl der Konsumenten in der Gesellschaft zu senken.

Welches Ziel verfolgen härtere Strafen?
Ich schätze, du möchtest einen besseren Abschreckungseffekt schaffen?
Das mag bei einem Tempolimit funktionieren, aber eben nicht bei dem Drogenverbot:

Die Drogenbosse können schon jetzt nicht gefangen werden und wenn doch, nimmt ein anderer ihre Position ein.
Hinzu kommt, dass dieser Drogenboss schon jetzt das Risiko eingeht lange Haftstrafen verbüßen zu müssen.
Ein paar Jahren mehr werden ihn nicht dazu bewegen aus dem ausschließlich durch das bestehende Verbot lukrativ gewordene „Drogenbusiness“ auszusteigen.
Zumal ein „Ausstieg“ aus diesem Kartell mit Folter und/oder dem Tode bestraft werden kann.
D.h. höhere Haftstrafen bewirken bei der kriminellen „Elite“ rein gar nichts.
Eine Legalisierung hingegen würde sie finanziell extrem leiden lassen.

Die „Verteiler“ härter zu bestrafen bringt ebenfalls nichts, da diese schon jetzt jederzeit ersetzt werden.

Dann vielleicht lieber die Konsumenten härter bestrafen?
Wenn schon jetzt Einträge von Drogendelikten im Führungszeugnis die Chance auf dem Arbeitsmarkt senken, wie hart soll der private Drogenbesitz noch bestraft werden?

Die einzig erzielte Wirkung von höheren Haftstrafen:
- Mehr Verurteilte verbringen weniger Zeit ihres Lebens in Freiheit
(Das kann man von mir aus auch für gerecht halten, wäre aber bei einer Legalisierung weitestgehend vermeidbar)
- Erhöhung der schon jetzt durch den Steuerzahler unnötig getragenen Repressionskosten zur Umsetzung eines wirkungslosen Verbots

MfG Moflame
 
Moflame schrieb:
Dann vielleicht lieber die Konsumenten härter bestrafen?
Wenn schon jetzt Einträge von Drogendelikten im Führungszeugnis die Chance auf dem Arbeitsmarkt senken, wie hart soll der private Drogenbesitz noch bestraft werden?

Hast du da eine Quelle?
Meiner Meinung nach muss man schon verurteilt worden sein um einen Eintrag im Führungszeugnis zu bekommen, und selbst da gibt es meines Wissens Abstufungen die nicht aufgenommen werden.

Daher muss man aber schon ein etwas höheres Drogendelikt getätigt haben, um dies zu gerechtfertigen.

Aber ich kann mich auch irren, daher wäre eine Quelle deinerseits mal wichtig.
Denn sonst ist das ein ziemlich aus der Luft gegriffenes Argument, das die Konsumenten ja eh schon so hart bestraft werden.
 
Erstmal ein Dankeschön an Fazer für diesen doch sehr aufschlussreichen link.

Was die "rückgangige" Kriminalität im Falle einer Legalisierung angeht, halte ich es für sehr unwarscheinlich, daß alle "arbeitslosen" Drogenbosse plötzlich seriös werden. Wahrscheinlicher ist, daß sie sich einen anderen Wirkungsbereich suchen, von dem sie etwas verstehen, Was in deren Fall die härteren Drogen sein werden. Soll man die dann auch noch legalisieren? Vorstellbar wäre auch, daß sie sich mehr auf Jugendliche und Kinder kozentrieren werden.

Wenn Cannabis in Deutschland kontrolliert angebaut, transportiert, und verkauft würde, kann ich mir nur schwer vorstellen, daß in den Coffeshops vegleichbare Preise, wie in den niederländischen herrschen würden. Die übrigens ihr Cannabis illegal aus dem Ausland importieren und dadurch die Drogenbosse in sozialschwachen Ländern unterstützen.
Wo würde ein Dauerkonsument, der sowieso schon sein ganzes Geld verkifft, seine Drogen kaufen? In einem Cofffeshop, wo das Gramm wahrscheinlich 30 - 40 € kostet oder weiter auf dem Schwarzmarkt?

Was ich ebanfalls für fragwürdig halte, ist die Obergrenze von 5g täglich. Das ist eine sehr bedenkliche Menge. Ich glaube kaum das jemand bei einem solch extremen Konsum überhaupt noch was vom Leben mitbekommt. Warum überhaupt eine Grenze setzen, wenn sich jeder mit 5g am Tag das Hirn wegkiffen darf. Das ist absoluter Unsinn und soll nur Verantwortungsbewustsein vortäuschen


@Gyric: Bitte nicht falsch verstehen. Ich finde "Joint Venture" haben eine Mengen lustiger Lieder geschrieben und einige höre ich mir heute noch sehr gerne an. Aber leider ist die Realität nicht immer so witzig, wie in den Liedern dagestellt wird. ;) Ich weiß, daß es ja nicht ernst gemeint war.

LG, Polt
 
nur, damit wir uns nicht missverstehen, poste ich gerne eine meinung mit begründung:

letztlich sollte man sich sehr viel zeit lassen und auf keinen fall vorschnell entscheiden, etwas in seinen körper zu tun, was ihm vielleicht gar nicht gut tut.
auch wenn man 16 oder 18 ist, heißt es ja nicht unbedingt, dass man alle konsequenzen einschätzen kann, egal bei welcher droge! insofern ist volljährigkeit ja auch kein garant für "ungefährlichkeit"

das nur mal für die jüngeren leser unter uns, die meinen videopost von heute vielleicht missverstehen könnten.

wenn es um coolness geht, gebt lieber mit etwas richtig coolem an, z.b. ein musikinstrument wie ein profi zu spielen, skateboard zu fahren, wie tony hawk, oder was ansonsten gerade in ist! ihr könnt aber alternativ auch eure freunde damit beeindrucken, ein guter koch zu werden und ordentlich scharfes essen zu vertilgen - das schafft nämlich auch nicht jeder einfach so :)

ich will mir ja nicht nachsagen lassen, ich sei für junge leute keine inspirationsquelle *g* dabei bin ich ja noch kein alter sack (ansichtssache ^^)

ich weiß, ich halte mich nicht großartig an diskussionsregeln, aber was soll ich sagen... sry ;)
 
Nabend Mr-Lama

mr-lama schrieb:
Ich bin nicht gegen das legalisieren und auch nicht dafür.
Zumindest sollte man zwischen "Konsumenten" und "Verkäufern" stärker unterscheiden, und zwar in allen Bundesländern. Meinetwegen könnte es man bei einer "Ordnungswidrigkeit" bei Konsumenten, so wie falschparken belassen, bis vielleicht 5g.
Konsumenten zu kriminalisieren hat noch nie zum Erfolg geführt, zumindests kenne ich kein Beispiel.
Auch wenn ich ein strikter Legalisations-Befürworter bin, so sehe ich bei einem bestehenden Verbot keinen nur einen Vorteil darin, Freimengen zu erlauben:
Es mag den Konsumenten entkriminalisieren, die Beschaffung aus illegalen Quellen bleibt aber die gleiche, macht die Droge damit auch nicht „sicherer“ und nimmt damit den Kriminellen auch erst recht nicht ihre imensen Finanzquellen.
Genauso diese Situation herrscht durch die halbherzige "5-Gramm" Legalisierung derzeit in den Niederlanden. Sie schadet leider nicht den kriminellen, aber genau das fordere ich u.a. von der Drogenpolitik. Es kann nicht sein, dass sich Menschen auf illegalem Wege die Taschen voll machen und uns - der Gesellschaft - die Kosten aufbürden.

mr-lama schrieb:
Dealer sollte man stärker bestrafen, der Irrsinn mit den Medizinprodukten muss auch aufhören, teuer herstellen was im Prinzip von alleine wächst? Schwachsinn.
[…]
In meinen Augen kann man, so komisch es klingen mag, durch die Erhöhung der aktuellen Strafen den Abschreckungseffekt nicht steigern und damit auch nicht die Drogenkriminalität eindämmen. (siehe meinem ersten Post auf dieser Seite, Absatz 4 ff.)
Dem Rest deines Posts stimme ich dir allerdings voll und ganz zu.

MfG Moflame
 
Habbi Metal schrieb:
Hast du da eine Quelle?
Meiner Meinung nach muss man schon verurteilt worden sein um einen Eintrag im Führungszeugnis zu

Richtig, Habbi!

Übrigens mal am Rande zur Problematik Führungszeugnis. Der Inhalt eines Führungszeugnisses ist nicht zwingend identisch mit dem Inhalt des BZR-Auszuges!

Im BZR werden strafgerichtliche Verurteilungen eingetragen, aber auch Entscheidungen von Verwaltungsbehörden und anderen Gerichten, sofern sie nach dem Bundeszentralregistergesetz mitteilungspflichtig sind.

Beim Thema Register ist zudem generell zu unterscheiden zwischen mehreren Register. Erziehungsregister (Jugendstrafrecht), Verkehrsregister (Verkehrsstraftaten und Owi) und das BZR.

Was im Führungszeugnis auftaucht, ist wieder ne andere Frage, wenn ich mich recht erinnere.....Einiges, das im BZR zu sehen wäre, schafft es ohnehin nicht in ein Führungszeugnis, zB erstmalige Verurteilung zu Geldstrafen von bis zu 90 TS, Jugendstrafen und sogar einiges aus dem BtM-Bereich, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Wenn es interessiert: § 32 BZRG.

Nicht jede "Verfehlung" ruiniert daher die gesamte berufliche Zukunft.
Auch eingestellte Verfahren tauchen jedenfalls im BZR nicht auf. Im Führungszeugnis schon gar nicht.
 
Grüß dich Olli,
Chili Olli schrieb:
Eben das wäre nicht der Fall, meiner Meinung nach. Der gestreckte Stoff würde immer noch unter dem Marktwert von dann "legalen" Anbau stehen. Eine Legalisierung würde nur den Markt größer werden lassen
und somit auch "schwarzen Schafen" mehr Spielraum zum strecken geben.
Wenn deine Prognose stimmen würde, müsste der Alkohol in den USA nach ihrer gescheiterten Prohibition auch heute noch in den Händen der Kartelle sein und dieser müsste durch Streckstoffe noch mehr verunreinigt sein als vor der Legalisierung. Beides ist nicht der Fall.
Die Geschichte zeigt, dass egal welche Droge man illegalisiert, kein positiver Effekt hinsichtlich der Kriminalitätsbekämpfung erzielt werden kann (ja, auch Kaffee und Tabak waren schon verboten)
Erst ein Verbot lässt den Schwarzmarkthandel enstehen oder fördert ihn.

Warum eine Legalisierung den Schwarzmarkt so schwächen würde:
Ich kenne niemanden der um ein paar Euro zu sparen, schwarz gebrannten Alkohol (potentielle Gefahr von Erblindung durch Methanol) konsumiert anstatt zum staatlich kontrollierten Alkohol zu greifen.
Genau dieses Konsumentenverhalten lässt die Nachfrage auf dem Schwarzmärkten massiv einbrechen. In ein Geschäftsmodell ohne Nachfrage, wird auch kein Krimineller investieren.

Wieso sollte es sich bei der Droge Cannabis anders als bei Alkohol, Tabak oder Nikotin verhalten?

Chili Olli schrieb:
Eben damit der Konsum eine Sache bleibt die nicht "Alltäglich" wird und der Hintergedanke bleibt
das es eigentlich nicht erlaubt ist.
Ich verstehe dein Argument. Es gibt mit Sicherheit viele Menschen, die aus Angst vor einer potentiellen Strafe nicht konsumieren. Ich würde sagen, diese Anzahl gleicht sich aber mit den Menschen aus, die nur wegen dem Reiz des Verbotenen konsumieren.
Schließlich ist der Cannabis-Konsum doch jetzt schon für die deutsche Bevölkerung „alltäglicher“ als für die der Niederländischen Bevölkerung, weil wir Deutschen relativ gesehen sogar mehr konsumieren.

Chili Olli schrieb:
Ich sehe das etwas anders. Die Jugendlichen heutzutage sind weitaus besser aufgeklärt als noch zu meiner Zeit. Es wird "fast" verpöhnt wenn man Drogen zu sich nimmt. Wenn ich den Vergleich z.B. dazu
ziehe wieviele damals geraucht haben und sehe das heute .... es hat stark nachgelassen.
Heute wird man schon schief angeguckt wenn man eine Zigarette im Mund hat.
Damals war das "Standard".
Wie hat man diese hervorragende Wirkung (welche ich für wirklich jede Droge fordere) der „Verpönung“ erreicht?
Die Jugendlichen haben sich nicht etwa durch das bestehende Verbot oder durch Jugendschutzgesetze beeindrucken lassen. Schließlich ist es in den Augen der Jugend „voll cool“ und im Rahmen des Erwachsenwerdens auch wichtig Grenzen auszutesten.
Nur in dem man die bestehende Legalisierung von Nicotin durch Raucherschutzgesetzte gelenkt hat und durch die eine bessere Aufklärung hat man diese „Verpönung“ erreicht.
Warum sollte dieser, in meinen Augen auch einzig erfolgreiche Weg nicht auch bei Cannabis funktionieren?

MfG Moflame
 
Hallo moflame

Ich verstehe deinen Ansatz jetzt überhaupt nicht mehr.
Auf der einen Seite wäre es dir Recht wenn jemand seine Cannabis Pflanze frei züchten dürfte. Auf der anderen Seite machst du dir Sorgen darüber das man dadurch "billigen" Stoff herstellen könnte.
Wie denn nun ???

Bist du der Meinung das wenn es "legalisiert" wird es eine Art Cannabis TÜV geben würde ??

Somit würdest du aber als Konsument noch lange nicht wissen wo dein Stoff herkommt.
Es würde eine lange Bürokratiereie kosten um eine Art "Bio" Siegel für Cannabis zu schaffen.
Somit steht jedem offen seine Pflanzen im Garten zu züchten und zu verwerten.
Das macht dich im Nachhinein auch nicht schlauer was da nun drin ist.

Dein ganzes streben richtet sich nach dem Gedanken Cannabis ähnlich wie Kaffee, Tabak usw legal zu
machen. Und da liegt der Fehler bei der ganzen Sache. Wenn es so einfach wäre, dann würde
auch ein Coca Strauch keine Probleme machen.
Das Problem bei der Sache ist, das diese Pflanzen zu Geld gemacht werden und somit ein "quasi"
Todesurteil für den Konsumenten sind wenn damit leichtes Spiel getrieben wird.

Ich glaube nicht das z.B. der Deutsche Staat was in der Hand hat wenn du Digitalis verkaufen
würdest. Richtig dosiert keine große Sache. Aber wehe es geht 1mg daneben ... dann gute Nacht.

Der Ruf eilt der Pflanze weit vorraus .... und das ist auch gut so.

Kontrollieren kann man den Anbau eben nur mit einigen Mitteln die zu teuer sind um das privat
aufzurollen. Eben so sollte es auch bei Cannabis bleiben.
Es ist nicht harmlos .... und so soll das auch bleiben.
Ansonsten könnte ich auch Coca Blätter kauen.


Entschuldige wenn ich einfach nur grinsen muss in Anbetracht der Tatsache sich so wie du auf einen
Stoff zu versteifen. Die Nördliche Halbkugel bietet soviel an Mitteln und Pflanzen worüber es sich einfach mal lohnt schlau zu machen anstatt auf seinem Hintern sitzen zu bleiben und zu hoffen das sich etwas in einem Gesetzestext ändert.

Gruß

Olli
 
Hi Fazer,

Fazer schrieb:
Ich weiß zwar nicht, welche Position du vertrittst, aber ich sehe nicht, dass die Feststellungen des Zeitungsartikels für die Illegalisierung sprechen.
Der Artikel stellt nur lediglich fest, dass die Jugendlichen weniger zu Cannabis, dafür aber mehr zu den mindestens genauso gefährlichen „Legal Highs“ greifen.

Ich würde das nicht als einen Erfolg der Verbotspolitik verbuchen.

MfG Moflame
 
Hi Habbi Metal,
Habbi Metal schrieb:
Hast du da eine Quelle?
Meiner Meinung nach muss man schon verurteilt worden sein um einen Eintrag im Führungszeugnis zu bekommen, und selbst da gibt es meines Wissens Abstufungen die nicht aufgenommen werden.

Daher muss man aber schon ein etwas höheres Drogendelikt getätigt haben, um dies zu gerechtfertigen.

Aber ich kann mich auch irren, daher wäre eine Quelle deinerseits mal wichtig.
Denn sonst ist das ein ziemlich aus der Luft gegriffenes Argument, das die Konsumenten ja eh schon so hart bestraft werden.
Meine Quelle war dieser von mir scheinbar missinterpretierte Post auf Seite 5.
orange_hot schrieb:
Was ich, und deswegen antworte ich hier eigentlich, nur mal anmerken wollte, ist, auch wenn ich selbst so davon gesprochen habe, dass mir nicht gefällt, wie die Jugendlichen verteufelt werden. Klar, viele wollen mal Gras rauchen der Coolness halber, aber die meisten hören dann auch wieder auf, wenn sie intelligenter werden - und das nicht zuletzt wegen der, Gott sei Dank, bestehenden Sanktionen. Denn eine Vorstrafe wegen Cannabis-Besitzt etc. raubt dir glücklicherweise die meisten Berufschancen und du verkackst dir deinen gesamten Lebensweg.

Ich habe gerade noch mal ein bisschen recherchiert und muss dir vollkommen Recht geben.

Vielen Dank für den Hinweis.

MfG Moflame
 
Hi Polt,

polt schrieb:
[…]
Was die "rückgangige" Kriminalität im Falle einer Legalisierung angeht, halte ich es für sehr unwarscheinlich, daß alle "arbeitslosen" Drogenbosse plötzlich seriös werden. Wahrscheinlicher ist, daß sie sich einen anderen Wirkungsbereich suchen, von dem sie etwas verstehen, Was in deren Fall die härteren Drogen sein werden. Soll man die dann auch noch legalisieren? Vorstellbar wäre auch, daß sie sich mehr auf Jugendliche und Kinder kozentrieren werden.
Dass alle Drogenbosse seriös werden, würde ich auch nicht behaupten wollen. Viele ehemalige Kriminelle wären aber nach der Legalisierung in die Lage versetzt für und nicht gegen den Staat und die Gesellschaft arbeiten können.

Du hast Recht mit dem Verdrängungseffekt der Kriminalität. Die Cannabislegalisierung kann natürlich nicht Kriminelle davor abhalten sich ein anderes Deliktsfeld zu suchen. Wenn es danach ginge, dürfte man aber man ja auch keine wirksamen Verbote erlassen, da sich die meisten Kriminellen eh nur auf andere Delikte spezialisieren.

Weil du aber danach fragst, ich persönlich bin für die Legalisierung von harten Drogen. Aber nur aus dem Grunde, weil meiner Meinung nach die Konsumentenzahlen nicht steigen werden. Denn wenn sich die Zahl der Konsumenten bei „weichen“ Drogen nach einer Legalisierung nicht erhöht, warum soll es bei harten Drogen anders sein?

Das Argument, dass sich bei einer Legalisierung die Kartelle auf Kinder und Jugendliche konzentrieren würde, bezweifle ich stark. Schließlich konsumieren niederländische und deutsche Kinder/Jugendliche Cannabis in vergleichbarer Höhe. (Vergleiche S. 37 rechte Grafik des Niederländischen Drug Monitoring mit der Grafik auf S.48 des deutschen Drogen und Suchtberichts 2011)

polt schrieb:
Wenn Cannabis in Deutschland kontrolliert angebaut, transportiert, und verkauft würde, kann ich mir nur schwer vorstellen, daß in den Coffeshops vegleichbare Preise, wie in den niederländischen herrschen würden. Die übrigens ihr Cannabis illegal aus dem Ausland importieren und dadurch die Drogenbosse in sozialschwachen Ländern unterstützen.
Wo würde ein Dauerkonsument, der sowieso schon sein ganzes Geld verkifft, seine Drogen kaufen? In einem Cofffeshop, wo das Gramm wahrscheinlich 30 - 40 € kostet oder weiter auf dem Schwarzmarkt?
Wie schon in meinen Vorpostings beschrieben, halte ich die inkonsequente Legalisierung der Niederländer neben deinen genannten Gründen ebenfalls für falsch.
Ihre liberalere Drogenpolitik zeigt nur, dass die Konsumentenzahlen sich nach einer Legalisierung nicht erhöht und damit das Cannabis-Verbot wirkungslos ist.

Ich glaube auch nicht, dass Cannabis nach der Legalisierung wesentlich teuerer wird:
- die Anbau- und Transportkosten vor und nach der Legalisierung bleiben nahezu die gleichen
- Bei dem Preis vom legalisiertem Cannabis fällt der kriminelle Risikoaufschlag und die gesamte Finanzierung der illegalen Verbreitungswege (z.B. Bestechungen, Schnellboote, …) und des Equipments (z.B. Waffen, Tarnungen …) weg.
- Bei einer Legalisierung kämen hingegen die Kosten für eine kompetente Verteilung (z.B. Apotheke) und eine Steuer hinzu

Wäre mal Interessant wie sich der Cannabispreis auf dem Schwarzmarkt tatsächlich zusammensetzt. Ich habe keine gefunden, aber vielleicht findet ja jemand von euch eine Aufschlüsselung.

polt schrieb:
Was ich ebanfalls für fragwürdig halte, ist die Obergrenze von 5g täglich. Das ist eine sehr bedenkliche Menge. Ich glaube kaum das jemand bei einem solch extremen Konsum überhaupt noch was vom Leben mitbekommt. Warum überhaupt eine Grenze setzen, wenn sich jeder mit 5g am Tag das Hirn wegkiffen darf. Das ist absoluter Unsinn und soll nur Verantwortungsbewustsein vortäuschen […]
Die Niederländer haben eine legalisierte Freigrenze von 5g. D.h. aber nicht, dass sie sich täglich diese Dosierung in „das Hirn kiffen“, das zeigt sich daran, dass sie sogar weniger als die Deutschen konsumieren.
Keine Freigrenze hält jemanden davor ab mehr zu konsumieren, da man sich theoretisch nach dem Konsum noch mal die 5 Gramm legal kaufen könnte.
Nur durch eine Aufklärung bzw. Suchttherapie kann man problematisches Konsumverhalten bestmöglich verhindern bzw. in den Griff bekommen.

MfG Moflame
 
Moflame schrieb:
Das Argument, dass sich bei einer Legalisierung die Kartelle auf Kinder und Jugendliche konzentrieren würde, bezweifle ich stark. Schließlich konsumieren niederländische und deutsche Kinder/Jugendliche Cannabis in vergleichbarer Höhe. (Vergleiche S. 37 rechte Grafik des Niederländischen Drug Monitoring mit der Grafik auf S.48 des deutschen Drogen und Suchtberichts 2011)

hi moflame!
du vergleichst hier 12-monatsprävalenzen von 12-17jährigen mit 30-tagesprävalenzen von 12-18jährigen. das kann nicht gutgehen, oder? :nono1:
ein blick auf diese daten (das ist übrigens die primärliteratur zu dem von dir angeführten drogen- und suchtbericht):
http://www.bzga.de/pdf.php?id=a16a76532203431aa7afefe010ee94bb
zeigt mir aber auf s.17 und anhang/tabelle4 bei der 30-tagesprävalenz der 12-17jährigen ein völlig anderes bild. :whistling:
des weiteren ist im ndm-report nicht mal ein methodenbericht enthalten. die urheber wissen schon warum:laugh: (vgl. ndm annual report 2009, s.32, Statistical significance). zudem sind fragen nach dem konsum illegaler drogen generell anfällig für einen sog. "social desirability bias". aber lassen wir das. was ich dir damit sagen will:
deine prozentualen angaben überzeugen mich nicht. :)
 
Moflame schrieb:
Die Niederländer haben eine legalisierte Freigrenze von 5g. D.h. aber nicht, dass sie sich täglich diese Dosierung in „das Hirn kiffen“, das zeigt sich daran, dass sie sogar weniger als die Deutschen konsumieren.

bis vor etwa 10 jahren lag die tägliche abgabe menge in holland bei 30 Gramm! ! !
es hat sich also schon was getan.


DIE ZEIT IST REIF FÜR EINE DULDUNG NACH HOLLÄNDISCHEN MODELL ! ! ! !
 
Hi Chili Olli,

Chili Olli schrieb:
Ich verstehe deinen Ansatz jetzt überhaupt nicht mehr.
Auf der einen Seite wäre es dir Recht wenn jemand seine Cannabis Pflanze frei züchten dürfte. Auf der anderen Seite machst du dir Sorgen darüber das man dadurch "billigen" Stoff herstellen könnte.
Wie denn nun ???
Ich sehe nicht die Gefahr in der Herstellung einer billigen Droge.
Ich sehe die Gefahr durch Streckstoffe und schädlichem Anbau von Drogen im bestehenden Schwarzmarkt, der hauptsächlich aus dem Verbot resultiert.

Chili Olli schrieb:
Bist du der Meinung das wenn es "legalisiert" wird es eine Art Cannabis TÜV geben würde ??

Somit würdest du aber als Konsument noch lange nicht wissen wo dein Stoff herkommt.
Es würde eine lange Bürokratiereie kosten um eine Art "Bio" Siegel für Cannabis zu schaffen.
Somit steht jedem offen seine Pflanzen im Garten zu züchten und zu verwerten.
Das macht dich im Nachhinein auch nicht schlauer was da nun drin ist.
Ja, es muss dann auch einen Cannabis TÜV geben. Genauso wie für jede andere legale Droge oder jedes Lebensmittel müssen Grenzwerte für Schadstoffe existieren und diese müssen kontrolliert werden.

Dass es zu umständlich oder zu teuer sei, kann ich nicht nachvollziehen. Schließlich haben wir schon ein funktionierendes Kontrollsystem bei z.B. Lebensmitteln, Mediakamenten aber auch bei legalen Drogen. Wo liegt das Problem in dieses System Cannabis einzugliedern?

Chili Olli schrieb:
Dein ganzes streben richtet sich nach dem Gedanken Cannabis ähnlich wie Kaffee, Tabak usw legal zu
machen. Und da liegt der Fehler bei der ganzen Sache. Wenn es so einfach wäre, dann würde
auch ein Coca Strauch keine Probleme machen.
Das Problem bei der Sache ist, das diese Pflanzen zu Geld gemacht werden und somit ein "quasi"
Todesurteil für den Konsumenten sind wenn damit leichtes Spiel getrieben wird.
Sage mir wo konkret der Fehler der ganzen Sache liegt.
In Peru wurden durch das Verbot von Coca Blättern auch keine Probleme gelöst, sondern nur neue geschaffen. http://de.wikipedia.org/wiki/Cocastrauch#Verwendung
Ihre Schlussfolgerung? Letzter Absatz bei Verwendung.
Eine Cannabislegalisierung ist eben genauso "einfach" zu begründen wie den Coca Strauch in seinen Herkunftsländern zu legalisieren.

Aus meiner Sicht ergibt sich erst ein Problem, wenn die Gesellschaft nicht richtig aufgeklärt wird/ist.
Ein Verbot zu erlassen, schafft nur zusätzliche Probleme und Kosten für alle (Kriminelle ausgenommen).

Das Problem, dass mit Drogen Geld verdient wird, besteht unabhängig vom Status der Legalität oder Illegalität.
Die Illegalität lässt ausschließlich die Kriminellen verdienen, wobei die Gesellschaft gleichzeitig nur Kosten tragen muss.
Wo liegt das Problem in einem legalisierten und vor allem Dingen kontrollier- und lenkbaren Drogenhandel?

Todesurteil? Ein Heroinabhängiger kann theoretisch so alt werden, als hätte er sein Leben lang nicht konsumiert, da Heroin nicht organschädigend wirkt. Ich will nicht sagen, dass ein Abhängiger damit auch ein erfülltes Leben hätte, trotzdem würde er mit reinem Heroin nicht schneller sterben.
Die Herointoten resultieren aus Überdosen. Der Schwarzmarkt bewirkt durch die eingesetzten Streckstoffe eine sehr hohe Schwankungsbreite im Wirkungsgrad der Droge.
Spritzt sich ein Abhängiger mal einen weniger gestreckten Stoff, verstirbt er an einer Überdosis.
Bei Cannabis spielt weniger die Gefährlichkeit einer Überdosis von THC, sondern viel mehr die Gefahr der Streckstoffe an sich eine Rolle. http://hanfverband.de/index.php/themen/konsumentenhilfe/1050-streckmittel-in-marihuana-wie-man-sie-erkennt-und-welche-risiken-von-ihnen-ausgehen

Chili Olli schrieb:
Ich glaube nicht das z.B. der Deutsche Staat was in der Hand hat wenn du Digitalis verkaufen
würdest. Richtig dosiert keine große Sache. Aber wehe es geht 1mg daneben ... dann gute Nacht.
Ich verstehe das Argument nicht. Der Staat hat doch z.B. bei der Eindämmung des Heroinhandels auch nichts in der Hand (außer Aufklärung). Auch bei Heroin heißt es bei falscher Dosierung ganz schnell "gute Nacht".

Chili Olli schrieb:
Der Ruf eilt der Pflanze weit voraus .... und das ist auch gut so.
Der Ruf beinhaltet aber auch, dass es sich um eine relativ „ungefährliche“ Droge handelt. So schlecht scheint der Ruf ja auch nicht zu sein… ansonsten gäbe es ja nicht den bestehenden riesigen Schwarzmarkt für Cannabis.

Chili Olli schrieb:
Kontrollieren kann man den Anbau eben nur mit einigen Mitteln die zu teuer sind um das privat
aufzurollen. Eben so sollte es auch bei Cannabis bleiben.
Es ist nicht harmlos .... und so soll das auch bleiben.
Ansonsten könnte ich auch Coca Blätter kauen.
Bezüglich der Kontrolle und den teuren Mitteln: siehe meinem dritten Absatz in diesem Post
Cannabis zu verbieten, macht es auch nicht "harmloser" sondern macht es sogar potentiell gefährlicher.
Zum Thema Coca-Blätter: siehe meinem vierten Absatz in diesem Post

Chili Olli schrieb:
Entschuldige wenn ich einfach nur grinsen muss in Anbetracht der Tatsache sich so wie du auf einen
Stoff zu versteifen. Die Nördliche Halbkugel bietet soviel an Mitteln und Pflanzen worüber es sich einfach mal lohnt schlau zu machen anstatt auf seinem Hintern sitzen zu bleiben und zu hoffen das sich etwas in einem Gesetzestext ändert.
Brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich bringe gerne andere Menschen zum Lächeln, selbst dann wenn ich den Grund nicht wirklich nachvollziehen kann.
Dass ich auf meinem Hintern sitzen bleiben würde, anstatt andere Pflanzen kennen zu lernen oder, dass ich nur passiv auf eine Gesetzesänderung hoffe, kannst du nicht beurteilen und ist ganz nebenbei sogar inhaltlich falsch.

Bitte kläre mich auf, worin sich deine Angst vor einer Legalisierung begründet.

MfG Moflame
 
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