Projekt späte Habaneroaufzucht mit Tageslicht

10.05.2022
Die Habanero bleibt die nächsten Tage draußen, ich möchte sehen, wie gut sie die 10 °C verkraftet.
Letzte Woche habe ich sie in einen 1 Liter Pot gepflanzt (vorher 0,4 Liter).

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Höhe der Habanero: 7,5 cm

Des Weiteren starte ich ein kleines Nebenexperiment. Da sich die vorhergesagten Nachttemperaturen je nach Wettermodell selbst einen Tag im Voraus stark unterscheiden :rolleyes:, möchte ich die Abweichung zu meinen selbst gemessenen Temperaturen dokumentieren. Dazu stelle ich ein Thermometer mit Speicherfunktion der niedrigsten Nachttemperatur neben die Chili und vergleiche am nächsten Tag. Die Temperaturen dürften etwas höher ausfallen, da ich innerhalb der Stadt wohne - so jedenfalls die Theorie. Ich ergänze die Tabelle täglich.

DatumWetteronlineWeather UndergroundKachelmannwetterDurchschnittGemessene Temperatur
11.05.2210 °C12 °C13 °C12 °C11 °C
12.05.2214 °C15 °C16 °C15 °C15 °C
13.05.2214 °C15 °C15 °C15 °C14 °C
14.05.2207 °C10 °C09 °C09 °C08 °C
15.05.2207 °C08 °C07 °C07 °C07 °C
16.05.2210 °C 11 °C 12 °C 11 °C 11 °C

Erkenntnisse:
  • Die Stadttemperaturen liegen entgegen den Erwartungen nicht über den angesagten Temperaturen. Vmtl sind diese bereits angepasst.
  • Die größte Temperaturabweichung lag diesmal bei 2°, wobei ich da schon ganz anderes erlebt habe.
  • Wetteronline korrigiert seine Temperaturvorhersage manchmal im Stundentakt, das ist echt lästig. Weather Underground ist da teilweise auf eine Woche im Voraus relativ stabil.
  • Die Steinterrasse heizt in der Nacht kräftig nach. Am Boden ist es dauerhaft 2-3° wärmer als auf dem Tisch (Tabelle). Für Habanero ist das natürlich optimal, so können sie früher raus (wobei sie die letzten zwei Tage nochmal rein durften).
 
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Ja, wobei das meiste gerade unter der Oberfläche passiert. Die hat den 1 Liter Topf in 10 Tagen durchwurzelt! :wideyed: Jetzt hab ich ihr kurzerhand 2,5 Liter verpasst. Mehr möchte ich nicht, da die Pflanze sonst nach einem Regenguss zu lange nass steht.

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Ich habe 2 Habaneros am 15. März ausgesäht. Am 22. März guckten sie an der Erdoberfläche raus (Anzuchterde im Fensterbank-Gewächshaus am Südfenster).
 
Ein kleines Update, bevor sich kommende Woche eine kleinere Kaltphase breit macht.

Die Chili ist auf 13 cm angewachsen. Wenn es nachts über 10° ist, hole ich sie nicht mehr rein. Am 20. Mai hat sich kurz vor meinem Wohnort eine neue Gewitterzelle gebildet und die Habanero stand draußen. Da auf dem Radar noch nichts außergewöhnliches zu erkennen war, habe ich sie leider nicht reingeholt und der Starkregen hat fünf Blätter zerlöchert. Meine C. annuum hat überhaupt keine Schäden davongetragen. Es sind nur optische Schänden, aber es wurmt mich trotzdem. :meh:

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Habanero in 2,5 Liter. Höhe = 13 cm.
 
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Und schon wieder muss ich die Habanero umtopfen. Genau 17 Tage hat es gedauert, bis der 2,5 Liter Topf durchwurzelt war. Wenn das so weitergeht, weiß ich nicht, ob der anvisierte 8,5 Liter Endtopf ausreicht, den sie jetzt bekommen hat. Aber wenigstens tut sich jetzt was, nachdem die ersten zwei Monate praktisch gar nichts passiert ist.

Die letzten Wochen haben ihr (vereinzelte) Blattläuse und kräftiger Wind zu schaffen gemacht. Ich hoffe, dass sich das bis zum nächsten Update rauswächst.

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Habanero in 8,5 Liter. Höhe = 16 cm.
 
Die Wurzeln sehen klasse aus. Darf man fragen was du als Substrat benutzt und wie du düngst. Bin ja schon ein wenig neidisch 😅. Btw tolles Projekt.
Dankeschön! Natürlich darfst du :)

Ich verwende torfhaltige Blumenerde aus dem Supermarkt oder Baumarkt, darauf kommt es aber gar nicht so sehr an. Wichtig ist, die Erde beim Einpflanzen nicht zu komprimieren, will heißen, ich drücke diese kaum an. Je mehr Luft im Boden ist, desto besser. Entsprechend vorsichtig bin ich mit dem Gießen, die Erde darf nie zu nass sein, Staunässe führt zu gelben Pflanzen und einem sofortigen Wachstumsstopp. Das passiert, wenn es zu oft regnet oder sich auf dem Boden Wasserpfützen bilden, sodass sich der Topf von unten vollsaugt. Nährstoffe können dann nicht mehr aufgenommen werden, obwohl sie vorhanden sind.

Was das Düngen angeht, ist weniger definitiv mehr. Die heutigen Blumenerden sind so dermaßen stark vorgedüngt, dass ich bisher noch gar keinen Dünger hinzugeben musste. Falls du die Möglichkeit hast, dann miss mal den EC-Wert des Drainagewassers, alles über 1500 mS ist genug gedüngt und ich habe bei neuer Erde >5000 mS gemessen, das hält also ein, zwei Monate. Vor Mitte Juni fange ich gar nicht erst mit dem Düngen an, dann gibts je nach Bedarf und Wetter 0,5 - 2 g Hakaphos Naranja auf 1 l Wasser. Wenn du Erde vom letzten Jahr verwendest, empfehle ich bis zur Fruchtbildung Hakaphos Grün, da der Stickstoffboost einen schönen Wachstumsschub zur Folge hat.

Also in kurz:
Luftige Erde und kein Dünger bei neuer Erde.
 
Dankeschön! Natürlich darfst du :)

Ich verwende torfhaltige Blumenerde aus dem Supermarkt oder Baumarkt, darauf kommt es aber gar nicht so sehr an. Wichtig ist, die Erde beim Einpflanzen nicht zu komprimieren, will heißen, ich drücke diese kaum an. Je mehr Luft im Boden ist, desto besser. Entsprechend vorsichtig bin ich mit dem Gießen, die Erde darf nie zu nass sein, Staunässe führt zu gelben Pflanzen und einem sofortigen Wachstumsstopp. Das passiert, wenn es zu oft regnet oder sich auf dem Boden Wasserpfützen bilden, sodass sich der Topf von unten vollsaugt. Nährstoffe können dann nicht mehr aufgenommen werden, obwohl sie vorhanden sind.

Was das Düngen angeht, ist weniger definitiv mehr. Die heutigen Blumenerden sind so dermaßen stark vorgedüngt, dass ich bisher noch gar keinen Dünger hinzugeben musste. Falls du die Möglichkeit hast, dann miss mal den EC-Wert des Drainagewassers, alles über 1500 mS ist genug gedüngt und ich habe bei neuer Erde >5000 mS gemessen, das hält also ein, zwei Monate. Vor Mitte Juni fange ich gar nicht erst mit dem Düngen an, dann gibts je nach Bedarf und Wetter 0,5 - 2 g Hakaphos Naranja auf 1 l Wasser. Wenn du Erde vom letzten Jahr verwendest, empfehle ich bis zur Fruchtbildung Hakaphos Grün, da der Stickstoffboost einen schönen Wachstumsschub zur Folge hat.

Also in kurz:
Luftige Erde und kein Dünger bei neuer Erde.
Vielen dank für die schnelle Antwort. Den Dünger werd ich mir mal angucken.
 
Es muss nicht dieser Dünger sein, zumal man ihn nur in wenigen Onlineshops in kleinen Mengen bekommt. Andere Dünger gehen auch, wenn sie zumindest Richtung Ernte einen erhöhten Kaliumanteil aufweisen. Ich zitiere mich mal selbst:
Hier siehst du den Verlauf der Nährstoffaufnahme von Paprika. Insofern ist der Naranja mit 15-5-30 während der Fruchtbildung perfekt.
graf1.gif

Quelle:

Eine Stammlösung mit Hakaphos kannst du so anmischen.
 
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Nächstes Update Mitte Juni. Der 9 Liter Topf ist schon wieder durchwurzelt, aber ich habe beschlossen, ihn als Endgröße zu verwenden. Jetzt soll die Habanero ein bisschen in Höhe und Früchte investieren. Die Chili ist zur Zeit 25 cm groß und erste Blütenansätze bilden sich.

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Leider habe ich massiv Probleme mit verkrüppelten Blättern. Anfangs dachte ich, das liegt an Blattläusen, das kann ich inzwischen jedoch definitiv ausschließen. Ich habe das Forum nach dem Schadbild durchsucht und die einzig logische Erklärung ist eine Überdüngung. Ich habe die Habanero noch nicht gedüngt, aber die Blumenerden sind heutzutage so dermaßen salzig, dass die Chili das einfach nicht packt. Zudem steht der Topf 2/3 des Tages in der puren Sonne, sodass sich der Depotdünger noch schneller löst. Ich habe den EC-Wert des Drainagewassers gemessen und komme auf einen irre hohen Wert von 6000 µS. Der PH ist mit 5,5 recht niedrig. Morgen werden es hier 27°, dann spüle ich den Topf mehrmals durch, bis der Dünger rausgeschwämmt ist.

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Nächstes Update Mitte Juni. Der 9 Liter Topf ist schon wieder durchwurzelt, aber ich habe beschlossen, ihn als Endgröße zu verwenden. Jetzt soll die Habanero ein bisschen in Höhe und Früchte investieren. Die Chili ist zur Zeit 25 cm groß und erste Blütenansätze bilden sich.

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Leider habe ich massiv Probleme mit verkrüppelten Blättern. Anfangs dachte ich, das liegt an Blattläusen, das kann ich inzwischen jedoch definitiv ausschließen. Ich habe das Forum nach dem Schadbild durchsucht und die einzig logische Erklärung ist eine Überdüngung. Ich habe die Habanero noch nicht gedüngt, aber die Blumenerden sind heutzutage so dermaßen salzig, dass die Chili das einfach nicht packt. Zudem steht der Topf 2/3 des Tages in der puren Sonne, sodass sich der Depotdünger noch schneller löst. Ich habe den EC-Wert des Drainagewassers gemessen und komme auf einen irre hohen Wert von 6000 µS. Der PH ist mit 5,5 recht niedrig. Morgen werden es hier 27°, dann spüle ich den Topf mehrmals durch, bis der Dünger rausgeschwämmt ist.

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eine meiner Chinense sieht auch so aus- nicht gedüngt aber blasen auf den blättern- das muss sich verwachsen :). von der Größe her ist meine bissel weiter aber nicht wesentlich. werd das nächste mal schaun welche es ist- denke aber die habanada (die hat bei mir ewig rumgedümpelt)
 
Bei mir ebenso @timmey. Sehr langsames Wachstum bei der Habanada und auch ziemlich blasig/wellig bei den Blättern.
 
Ich hab vorhin mal Bilder gemacht. Haben natürlich schon mehr Blattmasse. Da es andere Sorten sind weiß ich nicht wie gut sich das vergleichen lässt.
Dennoch ein paar Vergleichsbilder alle etwa Mitte Februar gekeimt.
Habanada
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v.l.n.r Salvador de Bahia Amazon Chile Roma
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Ich hatte auch gehofft, dass es sich rauswächst, aber das geschieht nur zum Teil, oft sind gerade die Ränder dauerhaft beschädigt. Das sieht bei dir deutlich besser aus.

Ich hab doch schon heute 13 Liter Wasser durchgejagt, der EC liegt jetzt bei anständigen 1000 µS im Drainagewasser. Ich berichte dann, ob es geholfen hat.

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