Saatguttausch muss legal bleiben

mph schrieb:
Die Saatgutverordnung hätte in der Praxis dazu geführt dass ihr bis auf ein paar Sorten im Prinzip alle eure Sorten nicht mehr anbauen dürftet, nicht mehr legal mit anderen tauschen dürftet und auch mit Strafen rechnen müsstet wenn ihr es trotzdem macht. Ausnahmen für Kleinbetriebe, Hobbygärtner und Erhalter alter Sorten sind nicht vorgesehen. Für uns würde unser Hobby dadurch auf die gleiche Ebene gestellt wie Drogenanbau. Das braucht kein Mensch. Daher ist es gut dass die Saatgutverordnung zumindest vorerst gescheitert ist.

Ich hatte mich vor paar Monaten informiert. Hobbygärtner sollte es nicht betreffen... hat sich da etwas geändert? ;) Soweit ich das damals gelesen hatte ging es nur um kommerziellen Handel.

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Ich denke wir sind uns alle einig, dass meine keine Pflanze der Welt verbieten kann und das die Sortenvielfalt noch viel größer werden muss. Ob die Vielfalt durch die Saatgutverordnung sinken wird kann ich nicht beurteilen. Im Grunde wird durch "genmanipulierte Sorten" die Vielfalt ja sogar noch größer :) und ich denke schon, dass alte Sorten weiterhin legal bleiben müssen und auch werden, so etwas kann man nicht verbieten. Ich finde auch das es gewisse Gesetze zum Verkauf von Pflanzensorten geben sollte. Privat kann man dann ja weiterhin tauschen, aber eben nicht verkaufen ohne den Hinweis, dass die Sorte einen gewissen Standard nicht entspricht. Ich denke das ist fair gegenüber der Kunden. Ich will keine "Ware" kaufen, die später irgendwelche negativen Seiten, in Form von anfällig gegenüber gewisser Krankheiten, aufweist.

Möchte aber auch mal darauf hinweisen das Pflanzen Lebewesen sind und das durch "Genmanipulation" Pflanzen vor Krankheiten geschützt werden können. Ich denke das ist ganz im Sinne der Pflanzen :) Wie auch beim Menschen können Entwicklungen in Laboren für uns sehr nützlich sein um unser Leben zu verbessern.

Es würde ja auch niemand Medikamente nehmen, die nicht zuvor strengste Kontrollen durchlaufen haben. Warum sollte das bei Pflanzen anders sein? Ich sehe es positiv, dass es Sorten geben wird die streng kontrolliert wurden, da kann ich mir wenigstens sicher sein, das dort kein Stoff drinnen ist der mich später evtl krank machen wird.

Warum sonst wurde die Saatgutverordnung "entwickelt"?. Doch nicht in etwa um irgendwelchen großen Saatgutherstellern, die es sich leisten können ihre Sorten, ich nenne es mal zu "verifizieren", gewisse Vorteile gegenüber der kleinen Saatgut-Verkäufer zu verschaffen. Das kann nicht im Sinne der Menschen in der EU und der Entscheidungsmöglichkeit auf welche Sorte man gerade Hunger hat, dass ist eine gewisse Art von jahrhundertelang erarbeiteter Wohlstand den sie derzeit mit der großen Sortenvielfalt genießen, sein. Deswegen komme ich zu dem Schluss, dass es tatsächlich darum geht Sorten anzubieten, die besser für uns sind und somit ein neues Level von Saatgut und Sortenvielfalt zu erreichen, das nennt man dann wohl Evolution :w00t:

LG, HotBoy
 
Pflanzensorten kann man sehr wohl verbieten. Die 5 großen Saatgutproduzenten (Marktanteil 75% des globalen Saatguthandels) ziehen seit geraumer Zeit um die Welt, lassen sich althergebrachte Landsorten patentieren (ja, das geht!), und verbieten dann den weiteren Anbau dieser Sorten. Somit kann z.B. ein asiatischer Kleinbauer die Reissorte, die seine Vorfahren gezüchtet und selektiert haben nicht mehr vermarkten, und ist gezwungen, Industriesaat zu kaufen (und damit gleich die dafür nötigen Dünge- und Pflanzenschutzmittel mit).

Niemand würde Medikamente nehmen, die nicht strengstens kontrolliert werden?! Die einzige 'Kontrolle' und sämtliche Wirksamkeits-Belege kommen in der EU von den Herstellern selbst. Es gibt keine unabhängigen oder staatlichen Institute, die diese Forschungsergebnisse verifizieren.

Die Saatgutverordnung dient genau dem Zweck, den Du bezweifelst. Seit wann dienen die Verordnungen der EU dem Menschen und der Natur?
Und nochmal: Wieso hälst Du die F1-Hybriden, mit denen die Industrie den Markt überschwemmt für 'bessere' Sorten? Das sind ja nichtmal Sorten, es sind Hybride/Kreuzungen, die ihre Eigenschaften nur in der ersten Generatio zuverlässig aufweisen.


Mich würde mal interessieren, wo Du Deine Informationen her hast. Das hört sich für mich nach einem Werbetext von Syngenta oder Monsanto an...
 
Achja was man nicht alles versucht zu können. Der Natur kann man nicht verbieten zu "leben". Der asiatische Kleinbauer aus deinem Beispiel hat natürlich dementsprechendes Unglück, dass er versuchen muss sein Recht durch zu boxen oder sich den Gesetzen beugen muss, da gibt es sicherlich Mittel und Wege wie er seine Reissorte weiterhin anbauen kann, da er sein Geld damit verdient muss er sich wohl mit Patenten beschäftigen und wird einen Weg finden seine Reissorte weiterhin anzubauen, wahrscheinlich wird er Lizenzgebühren bezahlen müssen. Dann ist das so. Quasi eine Art Steuer, wie mir scheint. Er muss dann halt mehr Reis anbauen um die Lizenzgebühren auffangen zu können. Damit erreicht man Wachstum. Mit Patenten kenne ich mich eigentlich nicht so recht aus, ist für mich als Hobbygärtner auch wenig interessant. Ich habe eigentlich nur versucht den Standpunkt für mich als Hobbygärtner zu beleuchten.

Also ich gehe schon stark davon aus das Medikamente die man in der EU kaufen kann auf Risiken und Nebenwirkungen geprüft werden, dann auch so die Pflanzensorten... würdest du irgendwo aus einem Kellerlabor Medikamente kaufen? Nein oder? Also warum bei Saatgut? Warum Risiken eingehen? Es kann doch sein, dass du eine Sorte kaufst, die irgendeinen krankmachenden Stoff in erhöhter Konzentration vorliegen hat, diesen schädlichen Stoff nimmst du dann über Jahre hinweg auf ohne es zu wissen und dann wunderst du dich, dass du krank wirst und niemand dich davor gewarnt hat, bzw. das niemand die Sorte geprüft hat. Inwieweit das in der Realität statt findet weiß ich nicht. Nur wozu wenn nicht dazu gebe es das Gesetz, das man Sorten die man an Leute verkauft prüfen lassen muss?... Gesetze sind dazu gedacht die EU Bürger zu schützen, ich hoffe das ist der Grund der Saatgutverordnung und nicht der Grund den Leuten Saatgut teuer an zu drehen, das nur mit gewissen Pestiziden eine erfolgreiche Ernte verspricht. Ich kann nicht glauben, dass es im Interesse der EU ist die "Bürger" in eine gewisse Abhängigkeit zu drängen wie du es in deinem Text vermuten lässt PicaPica :)

Und zu den F1-Hybriden es wäre natürlich Mist, wenn die "verifizierten" Sorten die man kaufen kann in Folgegenerationen instabil sind. Solche Sorten sollte meiner Meinung nach durch die Prüfung fallen :D und nicht zugelassen werden...

Ich will 1A stabile Sorten bekommen die gegen alle Schädlinge immun sind, hohe Erträge mit besten Geschmack versprechen. So stelle ich mir Sorten vor die der Saatgutverordnung gerecht werden und das ist doch das Ziel von diesem Gesetz oder? :)

LG, HotBoy
 
*Kopfkratz*
Ein asiatischer Kleinbauer, der es gerade so schafft das täglich Brot zu sichern, soll gegen einen Weltkonzern klagen??? Mit welchen finanziellen Mitteln soll er das machen???
Und wie soll er seine Anbaufläche erweitern???
Damit stärkt man nicht das Wachstum. Damit fördert man vollends die Verarmung dieser Menschen.
 
Jetzt möchte ich dich fragen, ob du meinen Text gelesen hast.

F1-Hybride der Industrie sind nicht besser, resistenter oder sonst was!

Die klassische Produktion der F1-Hybriden funktioniert so (nehmen wir das Beispiel Chili):

Zwei Pflanzen werden Generationen lang nur mit sich selbst bestäubt. Über die Generationen hinweg werden diese Pflanzen durch die ständige Inzucht immer schwächer und weniger resistent.

Irgendwann werden die beiden Pflanzen gegenseitig bestäubt. Durch diese plötzliche Vielfalt an genetischem Material ist die entstehende F1-Pflanze ein wahres Wunder. Es wächst üppig, bildet viele Früchte, ist resistent gegen alles mögliche. Soweit so gut.

Problem an der Sache: Sie ist höchstwahrscheinlich nicht mehr fertil - das heißt, sie kann sich nicht vermehren. Die genetische Vielfalt die Pflanze endet hier.
Oder: Sie kann sich zwar vermehren, doch in der nächsten Generation sind all die kranken Gene der Eltern wieder da. Und dann braucht man Pestizide, etc. die praktischerweise von den Herstellern auch gleich produziert werden.

F1-Saatgut macht abhängig von Saatgutkonzernen!

Genmanipulierung ist wieder ein anderes Thema, aber auch hier wird nicht die Artenvielfalt gefördert.
Durch Einbauen von Veränderungen in die Pflanze wird massiv in die Natur eingegriffen.
Warum sollte ich ein Bakterium in eine Maispflanze einbauen, die gegen einen gewissen Schädling wirkt?
Hey ist doch toll, dann brauch ich nichts mehr spritzen, die Pflanze wehrt sich selbst! :clap:
Leider ist uns die Natur überlegen. Stichwort Evolution. Es passiert das: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/genmais-gifte-resistente-schaedlinge-breiten-sich-aus-a-959316.html
Der Schädling wird resistent gegen das Gift. Und zwar schnell. Im Prinzip waren alle Genmanipulationen dieser Pflanze umsonst.

Und jetzt ist die Frage:
Warum sollten nur zugelassene F1-Sorten angebaut werden dürfen, wenn doch die Natur viel anpassungsfähiger ist?
Wenn es Pflanzen schaffen, ohne dass sie extrem mit Pestiziden behandelt werden, resistent gegen gewisse Krankheiten werden? Dass sie mit widrigen Bedingungen klarkommen können?
Das geht durch Selektion, nicht durch Manipulation. Ohne Selektion ginge es durch Evolution auch- nur wahrscheinlich langsamer.

Welcher Stoff in Pflanzen soll dich denn krank machen?
Eher ist es die Monotonie der Industrie, die dich krank macht. Infertile F1 bilden z.T. keinen Pollen --> Bienen/Hummeln finden keine Nahrung und sterben. Ebenso durch Monokulturen.

Das Beispiel Brennnessel oben zeigt wie hirnrissig die Bürokratie z.T. ist.
Brennnesseljauche (ein super Dünger) darf nicht mehr hergestellt werden. Hergestellt nicht im Sinne von Verkauf, sondern gar nicht mehr.
Warum? Weil das Mittel nicht getestet wurde. Ok, den Standpunkt kann ich als Wissenschaftler sogar nachvollziehen.
Aber: Warum darf ein Mittel, das Bienen schädigt, von jedem Gartenbesitzer frei versprüht werden? Calypso ist ein gern genommenes Gift. Es ist als "nicht bienengefährlich" eingestuft. Aber kaum jemand weiß, was das bedeutet.
"Nicht bienengefährlich" bedeutet lediglich, dass im Versuch weniger als 50% der Bienen dran gestorben sind. Dass es Nützlinge massiv orientierungslos werden lässt, spielt keine Rolle.

Aber eine Jauche aus Pflanzen, die als Mulch (oder zur Verrottung auf dem Kompost) verwendet werden dürfen, ist illegal.

Ich bin selbst studierter Chemiker - aber beim Treiben der besagten multinationalen Konzerne, die 70% des weltweit vorhandenen Saatguts vertreiben, wird mir schlecht.


Nachtrag (habe jetzt die neuesten Antworten gelesen):

Die neueste Verordnung hätte sämtliche Verbreitung und Anbau von nicht zugelassenen Sorten verboten. Kein Verkauf. Kein Tausch. Kein Verschenken. Kein Anbau. Und die Konzerne dürften es kontrollieren. Das ist zum Glück vorerst vom Tisch.

Ein Reisbauer hat keine Chance gegen einen Weltkonzern. Du siehst doch wie die großen 5 die EU und USA in der Tasche haben (Stichwort Lobbyismus).

Er kann nicht mehr anbauen, dafür fehlt der Platz. Er kann nicht mehr Lizenzgebühr zahlen, dafür fehlt das Geld.

Stichwort Medikamente:
Ja, die werden geprüft und zugelassen. Von 10000 Präparaten schafft 1 (!) die Zulassung.
Bei den Pflanzen diktieren die Konzerne die Regeln - in den letzten 10 Jahren ist keine freie, samenfeste Sorte zugelassen worden!
Und zwar, weil sie z.B. in Südfrankreich nicht so uniform gewachsen sind wie in Hessen. Nicht weil sie krank waren, oder nicht geschmeckt hätten. Nein, weil sie unter völlig anderen klimatischen Bedingungen im Testjahr nicht so schön aussahen. Das ist leider die traurige Wahrheit.
 
clappingmarkey schrieb:
Die neueste Verordnung hätte sämtliche Verbreitung und Anbau von nicht zugelassenen Sorten verboten. Kein Verkauf. Kein Tausch. Kein Verschenken. Kein Anbau. Und die Konzerne dürften es kontrollieren. Das ist zum Glück vorerst vom Tisch.

Dann war ich wohl nicht ganz Up to Date. Sorry :) Vor einigen Monaten hieß es noch Tausch ja verschenken ja, Hobbygärtner dürften weiter ihre Sorten anbauen, scheinbar haben sie die Verordnung zum schlechten verändert ô0 denn bin ich auch froh, das die Saatgutverordnung nicht durchgewunken wurde. Bin trotzdem dafür das es geprüfte Sorten und nich geprüfte Sorten gibt. Kann doch nicht schaden oder? :)
 
Deine Gedankengänge sind interessant. Es ist ja schön mal eine andere Meinung zu lesen, damit man keinen Tunnelblick bekommt.
Trotzdem geht sie an der Realität vorbei. Sorry für den nun folgenden Zitatirrsinn aber ich kann das nicht unkommentiert lassen.

HotBoy schrieb:
Der asiatische Kleinbauer aus deinem Beispiel hat natürlich dementsprechendes Unglück, dass er versuchen muss sein Recht durch zu boxen oder sich den Gesetzen beugen muss, da gibt es sicherlich Mittel und Wege wie er seine Reissorte weiterhin anbauen kann, da er sein Geld damit verdient muss er sich wohl mit Patenten beschäftigen (...)
Er hat Unglück? Nur er? Er hat keine Möglichkeit einen Weltkonzern entgegen zu treten. Sich mit Patentrechten zu beschäftigen ändert daran auch nichts.

HotBoy schrieb:
Quasi eine Art Steuer, wie mir scheint.
Eine Steuer gegenüber einem Konzern? Das ist doch wohl nicht dein Ernst.

HotBoy schrieb:
Damit erreicht man Wachstum
Nein. Man erreicht den Ruin dieses Bauern und treibt ihn in die Kriminalität.

HotBoy schrieb:
würdest du irgendwo aus einem Kellerlabor Medikamente kaufen? Nein oder? Also warum bei Saatgut?
Ich will mein Saatgut da kaufen können, wo ich es kaufen will und nicht, wo ich es muss.

HotBoy schrieb:
ich hoffe das ist der Grund der Saatgutverordnung und nicht der Grund den Leuten Saatgut teuer an zu drehen, das nur mit gewissen Pestiziden eine erfolgreiche Ernte verspricht.
Wir reden hier von gewinnorientierten Unternehmen - nicht von den Ärzten ohne Grenzen. Natürlich geht es um Geld und nicht um Heilsbringung.

HotBoy schrieb:
Ich kann nicht glauben, dass es im Interesse der EU ist die "Bürger" in eine gewisse Abhängigkeit zu drängen wie du es in deinem Text vermuten lässt PicaPica :)
Warum nicht? Das Machtverhältnis zwischen Bürger und Regierung wird immer umkämpft.

HotBoy schrieb:
Solche Sorten sollte meiner Meinung nach durch die Prüfung fallen :D und nicht zugelassen werden...
Realität: Nur solche Sorten versprechen die höchsten Gewinne und werden damit die Prüfung ohne Weiteres bestehen.

HotBoy schrieb:
Ich will 1A stabile Sorten bekommen die gegen alle Schädlinge immun sind, hohe Erträge mit besten Geschmack versprechen.
Und ich will ein Schäuferla mit Thüringer Klösen. ;laugh: Nein im ernst:
1) Das Industriesaatgut ist nicht stabil oder weiterzüchtbar
2) Immunität gegen Schädlinge ist nicht vorteilhaft für einen Saatgutproduzenten, der auch Pflanzenschutzmittel vertreibt.
3) Bester Geschmack. Schonmal in eine Blockpaprika aus dem Supermarkt gebissen? Deren Geschmack befindet sich an der Wahrnehmungsgrenze.

HotBoy schrieb:
So stelle ich mir Sorten vor die der Saatgutverordnung gerecht werden und das ist doch das Ziel von diesem Gesetz oder? :)
Das ist genau der Springende Punkt: Nein, ist es nicht.

Gruß
Christian
 
PicaPica schrieb:
Niemand würde Medikamente nehmen, die nicht strengstens kontrolliert werden?! Die einzige 'Kontrolle' und sämtliche Wirksamkeits-Belege kommen in der EU von den Herstellern selbst. Es gibt keine unabhängigen oder staatlichen Institute, die diese Forschungsergebnisse verifizieren.

Das stimmt so nicht. EU-weit gelten die OECD-Konsensdokumente, weltweit eigentlich die FDA-Regularien (weil eigentlich jeder Weltkonzern auch den Markt USA haben möchte).

Es ist richtig, dass die "Belege" von den Herstellern kommen, doch die Ergebnisse werden durch staatliche Behörden sowohl auf Manipulation (in Dokumentation) als auch auf wissenschaftliche Korrektheit hin überprüft.
Zur Analyse dürfen nur akkreditierte (DIN EN ISO 17025) Labore beauftragt werden.
Die meisten dieser Studien scheitern schon im Tierversuch, spätestens in der klinischen Phase. Wie gesagt, etwa 1 von 10000 kommen durch.

Die Kontrollen sind da in den letzten Jahren extrem verschäft worden. Wer bei einer FDA-Inspektion durchfällt, ist seinen Job los und der Ruf ist weltweit hinüber. Dass das Labor dicht gemacht wird kommt auch dazu. :)
 
@clappingmarkey: Danke für die Info, hab' da wohl einen etwas reisserischen Artikel/Bericht im Kopf gehabt :blush:
Und Danke auch für die Mühe, die Du Dir in diesem Thread machst :thumbup:

Gruß, pica
 
@PicaPica: :) Ich hab dir das auch nicht übel genommen, ich wusste das vor nem halben Jahr auch nicht. :)
Aber mein Masterstudium heißt u.a. Qualitätssicherung und da ging es das letzte Semester um genau das - Medikamentenzulassung und so. :)

@HotBoy: Auch wenn es vielleicht so rüberkam: Ich möchte dich hier nicht zerpflücken.
Ich bin nur der Meinung, dass du evtl. ein wenig naiv an die Sache ran gehst.

Die Konzerne haben nur eine Sache im Sinn: Geld verdienen. Denen ist es nicht recht, dass Pflanzen sich selbst wehren könnten. Das Paket jedes Jahr neue Samen und gleich die Chemie dazu, damit es auch wächst, ist für sie am profitabelsten.

Die EU ist extrem von Lobbyarbeit geprägt und nach den Pharmafirmen kommen schon die 5 großen Saatgutkonzerne. Der EU geht es nicht darum die Bürger zu schützen, sondern dass die Herrschaften in Brüssel Geld verdienen. Ich bin generell ein Freund des europäischen Gedanken und schätze die Vorzüge der EU.
Aber dieser extreme Lobbyismus (in D ja mittlerweile auch) ist Mist. Großer Mist.

Ich möchte sensibilisieren, dass die Vielfalt der Natur ein Gut ist, was unwiederbringlich verloren geht, wenn sich die Konzerne durchsetzen. Die Natur regelt vieles besser, als das der Mensch dies je könnte. :)
 
clappingmarkey schrieb:
@PicaPica: :) Ich hab dir das auch nicht übel genommen, ich wusste das vor nem halben Jahr auch nicht. :)
Aber mein Masterstudium heißt u.a. Qualitätssicherung und da ging es das letzte Semester um genau das - Medikamentenzulassung und so. :)

@HotBoy: Auch wenn es vielleicht so rüberkam: Ich möchte dich hier nicht zerpflücken.
Ich bin nur der Meinung, dass du evtl. ein wenig naiv an die Sache ran gehst.

Die Konzerne haben nur eine Sache im Sinn: Geld verdienen. Denen ist es nicht recht, dass Pflanzen sich selbst wehren könnten. Das Paket jedes Jahr neue Samen und gleich die Chemie dazu, damit es auch wächst, ist für sie am profitabelsten.

Die EU ist extrem von Lobbyarbeit geprägt und nach den Pharmafirmen kommen schon die 5 großen Saatgutkonzerne. Der EU geht es nicht darum die Bürger zu schützen, sondern dass die Herrschaften in Brüssel Geld verdienen. Ich bin generell ein Freund des europäischen Gedanken und schätze die Vorzüge der EU.
Aber dieser extreme Lobbyismus (in D ja mittlerweile auch) ist Mist. Großer Mist.

Ich möchte sensibilisieren, dass die Vielfalt der Natur ein Gut ist, was unwiederbringlich verloren get, wenn sich die Konzerne durchsetzen. Die Natur regelt vieles besser, als das der Mensch dies je könnte. :)

Ich hatte ja auch eigentlich einen anderen Gedanken der Saatgutverordnung. Hatte mir eigentlich gedacht das die Saatgutverordnung so konzipiert ist, das man "alte ungeprüfte Sorten" weiter kaufen kann nur eben mit dem Hinweis das keine Empfehlung zum Verzehr gegeben ist, weil nichts hinreichend erforscht wurde.
Natürlich würde man die Pflanze trotzdem essen, nur liegt dann eben die Verantwortung beim Verbraucher und nicht beim Verkäufer, sollte er oder die Pflanze anfangen zu kränkeln...

Ich sach ja auch man kann keine Lebewesen verbieten zu leben und das tun die Pflanzen in der Natur ja nunmal :D Ich habe gedacht die Saatgutverordnung hat den Sinn mit Hilfe der technischen Möglichkeiten die wir Menschen besitzen der Natur den letzten Schliff an Perfektion zu verpassen. Also Perfektion im Sinne von angepasst für uns Menschen...

LG, HotBoy
 
HotBoy schrieb:
Ich hatte ja auch eigentlich einen anderen Gedanken der Saatgutverordnung. Hatte mir eigentlich gedacht das die Saatgutverordnung so konzipiert ist, das man "alte ungeprüfte Sorten" weiter kaufen kann nur eben mit dem Hinweis das keine Empfehlung zum Verzehr gegeben ist, weil nichts hinreichend erforscht wurde.

Achso. Das erklärt deine Statements :)
Dann entschuldige ich mich, dass ich deinen Post so zerrissen habe. Normalerweise reagiere ich nicht so sensibel aber bei dem Thema geht mir leicht die Hutkrampe hoch.
 
Das mit dem Verzehrhinweis ist ja aktuell so. Liest man ja oft bei Verkäufern in D, dass das Saatgut nur zur Zierde abgeben wird.
Wenn du die Verordnung natürlich so verstanden hast, okay, dann verstehe ich deine Posts. :)

Ist halt ein sehr ernstes Thema, auf das ich momentan recht sensibel reagiere. ;)

Wie gesagt, die neue Verordnung hätte aber jede Pflanze, die nicht zugelassen wurde, also eigentlich auch jedes frei wuchernde "Unkraut", als illegal eingestuft.
Ich sage bewusst "Unkraut", da wir Menschen definieren, was wachsen soll und was nicht. Was uns stört, das nennen wir Unkraut, rupfen es aus oder setzen Gift ein.

Es sollte eigentlich umgekehrt sein: wie Hannes sagt, wir müssten uns der Natur anpassen.

Das haben die Menschen jahrhundertelang getan - doch mit Industrialisierung und technischem Fortschritt haben wir viel zerstört.

Ich nehme mich da nicht aus: Ich jäte auch "Unkraut" in unserem Beet. Aber das meiste kommt auf den Kompost (Brennnessel und Ackerschachtelhalm nutze ich als Jauchen).

Und im Grunde ist eine Verordnung immer willkürlich. Damit kann ich als Mensch Lebewesen verbieten, die vor uns auf diesem Planeten waren.

Es wäre schön, wenn die Saatgutverordnung in folgende Richtung ginge:
Zulassung (evtl. vereinfacht) schön und gut, aber mit anderen Kriterien:

*Aussehen
*Robustheit (gerade klimatisch, ohne Pestizideinsatz)
*Geschmack
*Fruchtbarkeit

Es sollte weniger die Uniformität im Vordergrund stehen, oder dass eine Sorte weltweit anbaubar ist.
Sondern dass das Gemüse schmeckt, und sich selbst erhalten kann.

Aber leider kann man damit kein Geld verdienen.
 
clappingmarkey schrieb:
Wie gesagt, die neue Verordnung hätte aber jede Pflanze, die nicht zugelassen wurde, also eigentlich auch jedes frei wucherndes un"Kraut", als illegal eingestuft.
Das IST es faktisch bereits. Leider. Der Codex steht DARÜBER (Normenhirarchie).
Es wurde einsweilen lediglich ein kleiner Rückzug gemacht, damit es schnell aus der Öffentlichkeit verschwindet und möglichst KEINE größeren Kreise zieht. Das Thema kommt wieder, die Umsetzungspflichten der Mitglieder besteht weiter.

clappingmarkey schrieb:
Es sollte eigentlich umgekehrt sein: wie Hannes sagt, wir müssten uns der Natur anpassen.
Zustimmung ! Leider passiert seit einiger Zeit das Gegenteil. Dies auch noch mit zunehmendem Tempo.

clappingmarkey schrieb:
Ich nehme mich da nicht aus: Ich jäte auch "Unkraut" in unserem Beet. Aber das meiste kommt auf den Kompost (Brennnessel und Ackerschachtelhalm nutze ich als Jauchen).
Heb Dir wenigstens die B-Samen auf, das sind kleine Zauberkörnchen die trocken durch die Pfanne gezogen auch noch prima schmecken !

clappingmarkey schrieb:
Es wäre schön, wenn die Saatgutverordnung in folgende Richtung ginge:
Zulassung (evtl. vereinfacht) schön und gut, aber mit anderen Kriterien:....
Ich bin kein Hellseher, aber mittlerweile halte ich solche Aussagen, begründbar durch die abprüfbaren Fakten, schlicht und ergreifend für naives Wunschdenken. Auch ich gebe mich der Denkweise gelegentlich ein wenig hin. Aber immer seltener.

clappingmarkey schrieb:
Es sollte weniger die Uniformität im Vordergrund stehen, oder dass eine Sorte weltweit anbaubar ist. Sondern dass das Gemüse schmeckt, und sich selbst erhalten kann. Aber leider kann man damit kein Geld verdienen.
Es geht nicht ums Geld - wohlgleich es aber die beste und innigst geglaubte Lüge ist. Würde in der Schule gelehrt werden, daß Geld auf Knopfdruck aus dem NICHTS entsteht/kreiert wird (Giralgeldschöpfung), würde weltweit einiges anderst laufen, Bankenrettungen würde es nicht geben.

Worum es geht ist ganz einfach. Es ist lediglich: KONTROLLE und zwar eine möglichst umfassende. Die beinhaltet ganz weit vorne auf der Liste: Nahrungsmittel (und zwar mit allem was dazu gehört).
Man findet genug Aufsätze/Infos zum Thema "Food As A Weapon". Und die haben wahrlich schon Jahre aufm Buckel.

Einfache Frage: Was ist der Feind von UNIFORMITÄT ?
Könnte die Antwort lauten: INDIVIDUALITÄT ??
Welche der beiden "..TÄTEN" sind ganz allgemein aber besonders unter soziologischen Aspekten LEICHTER zu KONTROLLIEREN/zu FÜHREN ??

Wer meint "Glauben" (am besten noch im Konjunktiv) sei die rechte Wahl der Stunde, der sollte es vielleicht doch besser in der Kirche versuchen. Denn, wenn man nur fest daran GLAUBT, dann fliegen einem die gebratenen Hennen nur so in die Luke..... - LOL - ..... ganz bestimmt NICHT !!
 
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