Samen einfrieren - Das Experiment + Exkurs: Opt.Samenlagerung: Beitrag 22 + 35

Sorry, etwas spät, habe Deine Frage übersehen:
  1. Samen normal trocknen. (Mindestens eine Woche, damit die Feuchtigkeit langsam abnehmen kann. Zu schnelles Trocknen bedeutet Stress für den Samen. Nicht in der Sonne trocknen!)
  2. Samen in ein kleines Einmachglas zusammen mit einen kleinen Beutel Silicagel (z.B. aus Teefilter, Pollenschutzvlies oder ähnliches. Sollte etwas durchsichtig sein, damit man die Farbe der Silica-Kügelchen noch sehen kann.) 2 bis 4 cl Silicagel reichen völlig. Wenn die Kügelchen die Farbe wechseln sollten, dann austauschen.
  3. Nach ein paar Wochen sind die Samen extrem trocken. Ich verpacke sie dann in kleinen Zip-Beuteln oder Mini-Schnapsflaschen (z.B. Klopfer). Die Samen kommen dann bei mir in ein großes Vorratsglas mit Gummiverschluss, großes Glas mit Schraubverschluss geht auch. In diesem Glas befindet sich ein großer Beutel mit z.B. 50 ml Silicagel, der sicherstellt, dass die Luftfeuchtigkeit extrem niedrig bleibt. ZIP-Beutel sind langfristig nicht luftdicht!
  4. Alle paar Monate kontrolliere ich, ob die Silica-Kügelchen noch die richtige Farbe haben.
  5. Das Glas im kühlen Keller oder im Kühlschrank aufbewahren.

Exkurs: Opt.Samenlagerung: Beitrag 22 + 35 sollte alles weitere erklären.

Falls Du weitere Fragen hast, dann melde Dich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antwort!

Ich habe Samen schon vakumiert und eingeschweißt. So habe ich das bei den Samen die ich einfrieren will auch vor. Von daher muss ich sie ja bloß einmal trocknen und brauche mich nicht weiter um eine perfekt trockene Umgebung kümmern.
 
"und brauche mich nicht weiter um eine perfekt trockene Umgebung kümmern"
=> Das stimmt leider nicht!!!

Plastikfolie ist langfristig nicht luft- und feuchtigkeitsdicht! Auch wenn es auf den ersten Blick anders aussieht.
Der Luftballon verliert mit den Tagen ja auch Luft, obwohl er kurzfristig luftdicht erscheint.

Einfach die eingeschweißt Päckchen in ein Schraubverschlussglas zusammen mit einigen Silicaperlen.
Solange der Inhalt trocken ist gibt es keine Probleme mit einem Glas in der Tiefkühltruhe.

Vor dem Einschweißen solltest Du ganz sicher sein, dass der Samen perfekt getrocknet ist.
 
Vielen Dank für dieses Projekt, ein spannendes Thema und echt sauber untersucht! Wieder was gelernt :-)
 
Ok danke! Davon bin ich nämlich ausgegangen. Aber ein paar Trockenperlen und ein Einmachglas sollten das Problem ja lösen. Sobald ich aus dem Urlaub komme werde ich dann auch endlich starten. :)
 
Ich finde den Gedanken eines "BackUps" sehr reizvoll. Gerade auch wenn man Hybride erzeugt ist es vielleicht auch spannend, noch Material von der F1-FX Generation zu haben. Ich denke nur, dass man das ganze vielleicht noch platzmäßig optimieren kann...
Die kleinen Plastiktüten haben ja "nur" den Nachteil, dass sie keine Feuchtigkeit von außen abhalten bzw. nicht viel von innen nach außen geben. Aber sie sind sehr praktisch, um verschiedene Samenmengen auf wenig Platz zu halten. Die Schnapsflaschen hingegen haben doch recht viel Volumen für wenige Samen...

Meine Überlegung:
Ein einziges Einmachglaß im Gefrierschrank (oder Kühlschrank, ich habe mich noch nicht entschieden :) ), darin dann als Feuchtigkeitsschutz die ST-Trockenperlen oder Reis (siehe Frage weiter unten) und die Samen in Form von kleinen Ziptüten.
Wäre das in dem Fall ok? Auch wenn die Beutel nicht ganz dicht sind, habe ich ja immernoch eine Schleuse davor. Der Nachteil wäre, dass ich ohne zweites Glaßgefäß keinen Kältepuffer gegen auftauen habe... Also vielleicht doch das zweite Glaß?

Ich denke, dass ein einzelnes Kleines Glaß im Tiefkühlfach nur wenig Platz wegnimmt und da passen bestimmt 50-200 Saatgut Beutel rein :)

Ich hätte noch ein paar Fragen:

  1. Muss man etwas beachten, wenn man die ST-Trockenperlen neben Lebensmitteln im Kühlschrank oder Gefrierschrank stehen hat? Ich hab sie zumindest noch nie in so unmittelbarem Umfeld von Lebensmitteln gesehen. Ich bin kein Chemiker, aber war Colbalt nicht giftig?
  2. Um Salz oder nasse Handys trocken zukriegen nimmt man ja oft Reis. Wäre das eventuell eine Alternative (müsste man dann auf Verdacht wechseln, da kein Farbindikator)?
  3. Zum Thema richtig trocknen: Ich habe das Saatgut jetzt für 1-2 Wochen in einem Zimmer mit Westlage. Dort kriegen sie abends aber ein paar Stunden Sonne ab... Ist das noch ok? Es ist ja immernoch im Raum und mit Fenster dazwischen. Danach lagere ich sie dann in Teebeuteln in einem Karton dunkel und kühl. Wenn ich das beschriebene BackUp umsetzen würde, würde ich dann nach 4-6 Wochen Saatgut aus den Beuteln entnehmen.
Ich würde mich noch über ein paar Bilder deiner / eurer Lösung freuen :)

Nochmals Danke für den tollen Artikel!

Viele Grüße,
Jan

PS: Noch eine Bonusfrage aus reinem Interesse: Die Formel, dass sich die Haltbarkeit um je 5 Grad nach unten verdoppelt deutet ja an, dass eine möglichst tiefe Temperatur am optimalsten wäre. Gibt es da eine untere Grenze? Ist Extreme Kälte ab -100°C irgendwann zerstörerisch für das Saatgut? Nicht das ich die Mittel hätte, aber das Thema ist echt spannend :)
 
Die Saatguttüten kommen in ein Glas mit Gummidichtung oder in ein Glas mit einem dichten Schraubdeckel. Dazu kommt ins Glas das Silicagel im Beutel. Bei dicht verschlossenem Deckel kommt es nicht in Kontakt mit Lebensmitteln, was übrigens auch schlecht wäre, denn das Silicagel wäre schnell mit Feuchtigkeit gesätigt.

Reis könnte man sicher nehmen. Silicagel dürfte aber deutlich besser für Trockenheit sorgen.

Auch beim Trocknen ist es besser wenn so wenig wie möglich UV-Licht an die Samen kommt.

-18°C reichen aus um entsprechend trockenes Saatgut zu lagern.
 
Das Kieselgel mit orangefarbenem Indikator ist für Lebensmittel zugelassen. Frühe wurden Tockenperlen mit blauem Indikator verwendet, diese gelten als leicht krebserregend.

Reis ist nur sehr leicht hygroskopisch und für diesen Zweck eigentlich nicht zu gebrauchen.


Die Trockenperlen sind übrigens auch perfekt dafür geeignet nach dem trocken in Dörrer das letzte Wasser aus den getrockneten Chilistücken zu ziehen. Das Chilipulver ist dann länger haltbar und klumpt überhaupt nicht!


Sonne kann zu Genschäden bei den Samen führen und die Samen zu stark aufheizen. Im Zimmer ist das Risiko aber meist gering.


Das gewünschte Foto. Die 5 Gläser füllen genau das kleine Fach in meinem Kühlschrank.

20150831_141440-klein.jpg
 
Ich habe auch alles eingetütet und zusammen mit einem Silicagelbeutel in Schraubgläsern.
 
Für die mittelgroße Methode empfiehlt sich auch ein mini Kühlschrank, falls man imnormalen Kühlschrank keinen Platz hat.
So werde ich das machen.
Diese sehr kleinen Geräte kann man auch in einen Schrank integrieren oder in einem Keller oder Vorratskeller optimal installieren.
Zur Sicherheit kann man diesen dann mit einer USV ausrichten, diese dann noch im Router so konfigurieren, dass man per E-Mail eine Nachricht bekommt falls der Strom ausfällt und dann durch die Batterie gepuffert werden muss.
 
Interessanter Tread,
für mich als Anfänger nicht ganz nachvollziehbar da ich acht Samen aus einem von Freunden geschenkten Chilipulver in die Erde versenkt habe und alle sind gekeimt. Sicher eine gute Variante um spezielle Samenarten zu konservieren aber für Otto Normalverbraucher zu umständlich.
 
Ich klinke mich jetzt einfach hier ein, obwohl der letzte post schon knapp ein Jahr her ist.

Es geht in dem Versuch nicht darum eine mögliche Otto-Normal-Verbraucher-Strategie heraus zu stellen. Da kannst du deinen Briefumschlag im Nachttisch aufbewahren.
Es geht um Erkenntnissgewinn, die Wissen schafft!

@Anfänger2013 total spannendes Projekt und super aufschlussreiche Resultate!
Wie deine anderen Experimente auch.
...ich bin da gerade auch an etwas dran...
 
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