Schlechte Keimrate, kümmerliche Keimlinge

Sorry das ich so dämlich frage, aber was bedeutet denn eigentlich "samenfeste sorten"?
Und wenns nicht samenfest ist, dann werden die Samen nix oder wie?!

Und wie vermehrt man denn Chili?

EDIT: Dem TE (Pasi) trotz allem viel Erfolg bei denem nächsten Versuch!:thumbsup:
 
Samenfest heißt, daß die Pflanze einheitliche Gene hat. Sprich, in der nächsten Generation entsteht wieder die gleiche Pflanze wie vorher. Bei F1-Hybriden werden zwei verschiedene Pflanzen miteinander gekreuzt. Das Ergbnis sind einheitliche Pflanzen. Befruchtet sich die F1-Chili jetzt selbst, erhält man aus den nächsten Samen eine bunte Mischung an Pflanzen (F2), die teilweise Merkmale der "Großvater"-Pflanze und teilweise Merkmale der "Großmutter"-Pflanze haben. Manchmal keimen solche Samen auch schlecht oder wachsen gar nicht. Das kommt aber eher bei Kreuzungen verschiedener Arten vor.

Vermehrung von Chilis geschieht normalerweise über Samen. Man sollte darauf achten, daß die Bestäubung nicht durch eine Fremdsorte passiert, sonst ist man wieder bei den F1-Hybriden. Stecklingsvermehrung funktioniert auch, ist aber komplizierter, weil man die Stecklinge oder die Pflanzen daraus für die nächste Saison irgendwie durch den Winter bekommen muß.
 
Und wenn ich vier verschiedene F1-Sorten zb auf dem balkon nebeneinender stelle und ein (übertrieben gesehen) ein Windstoß kommt und somit sich bestäuben?! Verstehst du? Total doofe Fragen wahrscheinlich, aber wir sind komplette anfänger..
 
Dann gibt's ein ordentliches Durcheinander und im nächsten Jahr gibt es spannende Pflanzen zu bewundern ;) Manchmal gibt es dabei sogar richtig gute Ergebnisse.

Wenn du sicherstellen willst, daß du sortenreines Saatgut bekommst, solltest du samenfeste Sorten (also keine F1-Hybriden) sähen und verhüten: How To: Verhüten für sortenreine Früchte
 
Also dann: Nach ein paar Wochen hat bei mir nun doch nochmal etwas gekeimt. Einer meiner Reaper-Samen hat sich nach fast 4 Wochen doch noch bemerkbar gemacht. Nachdem er den Kopf aus der Erde gestreckt hat, habe ich jetzt erfolgreich - mit äußerster Vorsicht - direkt umgetopft, da ich noch immer einige Samen in meinem Anzuchthaus habe und vermeiden will, dass mir der kleine spargelt. Zusätzlich habe ich ein paar Samen im Keimbeutel liegen, wovon nach 10 Tagen zwei ihre ersten Wurzelansätze zeigen. Ich weiß, dass es jetzt für chinensen schon extrem spät ist, aber glaubt ihr, dass es trotzdem noch zur Ernte kommt?
 
Ich weiß, dass es jetzt für chinensen schon extrem spät ist, aber glaubt ihr, dass es trotzdem noch zur Ernte kommt?
Wenn die gut wachsen, das Wetter mitspielt und betüdelt werden, wirst du was ernten können. Die späteste Chinense die ich gepflanzt und mit über 20 Chilis abernten konnte kam ca. Mitte März zur Welt.
 
So, ich hab mal ein kleines Update für euch:

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So sehen meine Keimlinge jetzt aus, einige davon sind erst ein paar Tage alt. Habe sie jetzt in Plastiktöpfe mit Löchern im Boden umgetopft, diese in Alu-Übertöpfe gestellt und ans Südfenster. Die entwickeln sich bis jetzt ganz gut, aber stehen immernoch in Anzuchterde.
Daher ist es jetzt früher oder später an der Zeit, zu düngen. Ich habe aus dem letzten Jahr noch Tomaten- und Gemüsedünger vom Kaufland (genaue Marke und NPK Zusammensetzung wird nachgereicht). Da ich als armer Student erstmal darauf bedacht bin, alles gekaufte zu verwerten bzw. verbrauchen, würde ich gerne die Anzuchterde aufdüngen. Habt ihr dafür Tipps? Wie sollte das Verhältnis Dünger zu Wasser sein, um den Keimlingen nicht zu schaden?
 
Ich dünge das erste Mal, wenn die neuen Blätter heller werden. Bis dahin bleiben die bei mir ungedüngt.

Von der Dosis her starte ich im Regelfall mit 1/4 Bis 1/2 der angegebenen Menge.

Ist deine Anzuchterde vorgedüngt gewesen?
 
Ich würde die jetzt noch nicht düngen, die sind doch noch sehr klein.
Die Anzuchterde ist ja auch vorgedüngt, wenn auch nicht so stark wie Blumenerde, TKS 2 usw.
Würde erst mal abwarten bis der Topf zumindest teilweise durchwurzelt ist.
 
Neues Update zu meinen neuen Pflänzchen:
Gestern und heute ging es für die kleinen bereits zum ersten Mal zum Abhärten für ein paar Stunden in die Sonne. Ich weiß, bei so kleinen Pflanzen ist das etwas riskant, aber ich finde, je eher, desto besser.
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Ich habe mir einige von ihnen mal näher angeschaut. Hier meine Erkenntnisse:
Zwei Reaper Keimlinge spreizen jetzt endlich ihre Keimblätter und aus dem Meristem kommt jetzt der erste Blattansatz, außerdem reichen die Wurzeln jetzt schon bis 1-2cm über den Boden des 11cm-Topfes. Hier bin ich noch unschlüssig, wann ich sie in die 14er Töpfe umziehen lassen soll.
Außerdem zeigen auch meine Habaneros erste winzige Blattansätze.
Ich habe aber auch zwei Sonderlinge entdeckt. Beides sind Habaneros. Hier habe ich einen Keimling, bei dem die Keimblätter miteinander verwachsen sind:
20190319_114804.jpg

Und zudem habe ich einen mit drei Keimblättern:
20190318_153049.jpg

Frage an die erfahrenen hier - hat das irgendwelche Auswirkungen auf die spätere Entwicklung, sowohl positiv, als auch negativ?
 
Bei dreiblättrigen Keimblätter kann sich das mit etwas Glück fortsetzen. Das heißt es wachsen weiterhin Drillinge und mit ganz viel Glück verzweigt sie später auch mit drei statt zwei trieben . Das bedeutet wiederum mehr Ertrag.

Sonst hat es garkeine Auswirkungen , negative schon mal garnicht.
 
Freut mich zunächst mal, dass es keine negativen Auswirkungen hat.
Derzeit bilden sich die ersten echten Blätter, ich halte euch mal auf dem Laufenden, wie es aussieht, wenn sich die Blätter entfaltet haben.
 
Gestern und heute ging es für die kleinen bereits zum ersten Mal zum Abhärten für ein paar Stunden in die Sonne. Ich weiß, bei so kleinen Pflanzen ist das etwas riskant, aber ich finde, je eher, desto besser.
Nicht nur dass die schnell verbrennen können, auch bringt das Abhärten jetzt noch nichts. Du musst sie ja eh des Nächtens wieder reinholen. Und bis zu dauerhaft draußen lassen sind es, je nach Wetterlage, noch 4-6 Wochen. Erst dann macht das Abhärten Sinn. Und dran denken: Immer schön langsam!
… außerdem reichen die Wurzeln jetzt schon bis 1-2cm über den Boden des 11cm-Topfes.
Wie konntest du das sehen? Sind doch schwarze Innentöpfe.

VG, Thomas
 
Wie konntest du das sehen? Sind doch schwarze Innentöpfe.
Hab die Pflanze wie beim Umtopfen kopfüber aus dem Topf geholt und vorsichtig die Erde von unten entfernt bis ich die Wurzelspitze gesehen habe.

Danke für den Hinweis zum Abhärten. Nachdem eine von meinem Pflänzchen gestern umgekippt ist - wortwörtlich, die ist in der Mitte der Achse einfach weich geworden und ist umgefallen, hab sie jetzt bis 1cm unter die Keimblätter in die Erde gesetzt und hoffe, sie erholt sich wieder - werde ich erstmal langsam machen und sie weiter am Südfenster halten, bis sie etwas größer sind.

Edit: Hat jemand schon mal ein Mini-Hochbeet angelegt und hat da ein paar Tipps was die Schichten angeht? Ich dachte anfangs, es reicht wenn ich eine Drainage aus Blähton mache, auf die dann ein Vließ oder Jute kommt, um Wasser, aber keine Erde durchzulassen und darauf dann Erde. Allerdings liest man, speziell für große Hochbeete, dass Laub und Grünschnitt als Kompostschicht sowie Pferdemist oder sowas als Düngemittel dazwischen sollten, was aber schon ziemlich viel Raum wegnimmt, wenn man Bedenkt, dass mein Hochbeet nur 36 Liter fasst, von denen ca. 3-4 Liter allein für die Drainage draufgehen.
Und falls "nur" Erde ausreicht, zu welcher Erde und welchem Dünger würdet ihr greifen?
 
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