Ich möchte auch sehr gerne 1 oder ein paar mehr Hummelkästen bauen, aufstellen und besiedeln. Sehr gerne Tipps, Erfahrungen oder Baupläne hier einstellen oder verlinken. Gerade zur Bestäubung kann ein Hummelkasten sehr förderlich sein und nimmt nur so viel Platz wie ein Schuhkarton weg.
WARNUNG: Hier kommt ein Roman.
@LordDraven7584
Mit dem Thema triffst Du einen Nerv bei mir, weil ich mich damit seit Jahrzehnten beschäftige.
In einem Hummelhaus in
Schuhkartongröße bringst Du den gesamten Staat um, weil sich das viel zu sehr überhitzt im Sommer, selbst im Schatten und trotz der Kühlversuche durch die Hummeln selbst.
Bei
Bombus.de gibt es sehr gute Anleitungen für richtig gute Hummelnistkästen.
Wichtig ist auch das richtige Polstermaterial.
Rotkehlchenkästen brauchst Du niemals mehr als einen. Rotkehlchen sind die wildestens Revierverteidiger des Vogeluniversums.
Außerhalb der Brutsaison teilen sich nicht mal ein Männchen und ein Weibchen ein gemeinsames Revier.
Das Vogelfutterhaus im Video sieht zwar schick aus, aber ist so ziemlich in allen Belangen falsch:
Kein Dach => Futter wird nass und verkeimt.
Futter liegt offen, so dass Vögel darauf sitzen können => kann verkotet werden und wird damit zur Krankheitsquelle für die Vögel
Die Zwischenräume an den Holzstöckchen lassen sich nicht ordentlich reinigen => noch mehr Risiko für Krankheiten
Bei Futterstellen muss man immer bedenken wie viele Vögel und verschiedene Vogelarten dort hin kommen.
Da ist es ungemein wichtig, sie wirklich sauber und möglichst keimfrei zu halten.
Sonst kann ein krankes Vögelchen den Futterplatz/Wasserstelle im Nu in eine Seuchenquelle verwandeln.
Deshalb sollte man auch immer so füttern, dass abends alles weg ist und wenigstens alle 2 Tage reinigen, Wasserschalen sogar täglich.
[Meckermodus aus]
Was ich so mache?
Wasserstellen gibt es rund um das Jahr mehrere in diversen Größen:
Flach und mit Steinchen gefüllt für die Bienen, größer und in verschiedenen Tiefen als Trink- und Badestelle für alles bis zu Krähen & Friends.
Futterstelle wird regelmäßig mit geschälten Sonnenblumenkernen & Mehlwürmern bestückt.
Bei den ganzen Fertigfuttermixen sind so viel Körner dabei, die nix für die Kleinpiepser sind, sondern eher für Tauben und Enten, da ist es günstiger Einzelfutter zu kaufen und selbst zu mischen. Gute Quelle hierfür finde ich
Pauls Mühle. Excellente Qualität. Deren Sonnenblumenkerne haben Speisequalität und so wandern sie auch in meinen Schnabel.
Mehlwürmer sind für die ganzen Insektenfresser (Rotkehlchen, Zaunkönig, Amsel, Stare etc.), für die Standardvogelfutter genau gar nix bringt. Mit Mehlwürmern habe ich sogar schon ein Hausrotschwänzchen über den Winter gebracht, das im Herbst zu schwach war, um auf Vogelzug zu gehen.
Statt Meisenknödel: selbst gemachter Fettmix aus: Rosinen, Mehlwürmern, Sonnenblumenkernen, Haferflocken in bei niedrigen Temperaturen geschmolzenem Schweineschmalz. Das Schmalz wirkt nur als Kleber, nicht als Hauptfüllmasse wie bei gekauften Meisenknödeln.
Ich habe mehrere selbstgebaute Bienenhotels, die ich aus Bambusstöcken unterschiedlicher Dicke geschnitten habe und zu Bündeln geschnürt.
Wichtig:
- alle Schnittstellen und auch die Hohlräume innen sehr gut glatt feilen, damit sich die Bienen nicht die Flügel verletzen
- so anbringen, dass im Winter einige Stunden Sonne darauf scheinen, aber im Sommer auf keinen Fall die heiße Mittagssonne
- Feuchtigkeitsschutz darüber anbringen: kleines überstehendes Dach oder eine stabile Folie rundum reichen schon
- verschiedene Durchmesser für verschiedene Arten
- Jedes Jahr kontrollieren, ob sich Längsrisse gebildet haben und diese Stäbe aussortieren
Zusätzlich habe ich noch Bambusstäbe/Tonkinstäbe in aufrechten Bündeln regensicher überdacht auf dem Balkon stehen, wo es auch im Winter ein paar Sonnenstunden gibt. Auch diese werden sehr gerne angenommen. Hohle Holzstengel, z. B. von Holunder, eignen sich sehr gut für solche Bündel. Aus dem letzten Holunderschnitt habe ich Bündel gemacht und unter dem Vordach des Gartenhäuschens aufgehängt.
Außerdem wurden aus Sandsteinbrocken ein kleiner - sehr löcherigen - Berg aufgebaut und die Hohlstellen mit einem Lehm-Erde-Mix ausgefüllt. Hohlstellen sollten mindestens 15 cm tief sein. Das ersetzt eine Steilwand für die Bienchen, die in Steilwände bauen wollen. Der Lehmmix, muss so fest sein, dass er nicht rieselt, wenn man in die getrocknete Erde Löcher bohrt, aber er darf auch nicht steinhart backen in der Sonne.
Um diese Jahreszeit steht eine Schlammschüssel (feuchte lehmige Erde) draußen für den Nestbau der Amseln und solche
Meisenknödelhalter habe ich mit Federn (aus einem alten Kissen) bzw. Heu gefüllt, als Nestbaumaterial für alle Piepser aufgehängt. Nachdem mir aufgefallen war, wie viele Plastikabfälle mittlerweile in den Nestern zu finden sind, mangels ordentlichem Material, hängt das Zeug jedes Jahr ab Ende Februar auf dem Balkon und im Garten. Sogar die Eichhörnchen bedienen sich.
Ansonsten versuche ich vor allem durch die richtige Bepflanzung zu helfen:
Eine meiner Stachelbeerpflanzen im Baueimer darf so mit vielen Trieben verwuchern, dass sich im Innern ein geschützte Höhle über der Erdoberfläche bildet. Darin brüten sehr gerne Amseln, weil sie ihr Halbnest auf den Baueimer packen können und zugleich durch die Stachelbeerranken sehr geschützt sind.
Im Sommer bringen die Spatzen ihre gerade flügge gewordenen Jungvögel bei der Stachelbeere vorbei und sie können in dem Astgewirr sicher ihre Tages-Nickerchen halten. Der Rekord lag bei 20 Jungspatzen, die darin gleichzeitig vor sich hin dösten.
Hohe Hecken werden so geschnitten, dass innen stabile Verzweigungen entstehen, die als Nestbasis dienen können, die gleichzeitig aber gut versteckt sind.
Tithonien bleiben über den Winter stehen, egal wie grausam die verröchelten Pflanzen aussehen, weil Meisen die Samen einfach lieben.
Disteln aller Art werden speziell als Bienenfutter und die Samenköpfe später als Vogelfutter angepflanzt.
Kornelkirsche & Felsenbirne als Amselfutter im Sommer.
Vogelmiere & Portulak darf wuchern, weil Spatzen die Samen lieben.
Sonnenblumen für Bienen und Vögelchen..
Ein paar Hirsepflanzen werden auch jedes Jahr ausgesät, weil es zu schön ist, wenn die Piepser daran herumbaumeln und sich die Samen holen.
Eine Ecke ist für Efeu genehmigt und er wird nicht beschnitten, damit er möglichst schnell in den Alt-Efeu-Modus schaltet, wenn er nicht mehr klettert, sondern sich eher wie ein Baum benimmt. Dann bekommt er nämlich erst Blüten und Früchte. Die Blüten sind sehr wertvoll als Bienenfutter im Spätherbst, Insekten wuseln darin und ernähren die Fledermäuse und die Beeren futtern Piepser im Winter.