Startgewicht: 2362 g
nach 24 Stunden: 3080 g = + 718 g
Das Substrat ist übrigens ausgesprochen locker: Gute Torferde mit 10% Kokos locker eingefüllt.
Hintergrundinfo zum Gießen von unten: Warum geht es hier eigentlich?
Den ersten Ratschlag, den man im Chiliforum bekommt, ist: "Nicht zu viel gießen!"
Was ist das Problem von einer zu nassen Erde? Wasser kann doch den Pflanzen nicht schaden?
Wuzeln benötigen Sauerstoff um über die Zellatmung Energie für die Stoffaufnahmeprozesse zu gewinnen. Chilis sind dafür bekannt, dass sie besonders viel Sauerstoff an den Wurzeln benötigen. Wenn die Erde sehr nass ist, verdrängt das Wasser die Luft und den Wurzeln fehlt der Sauerstoff.
Frische Luft in der Erde, am besten noch in 20 cm Tiefe?
Der Boden besteht aus Mineralien (Steine - Sand - feiner Sand = Lehm, Ton) und organischen Substanzen (Torf, Kompost) und etwas Bodenleben. All diese Stoffe liegen auf einem großen Haufen. Dabei entstehen immer kleine Lücken. Ein guter Boden sollte ca. 25 % Luft enthalten.
Ist für uns schwer vorstellbar, aber man darf nicht vergessen wie klein ein Sauerstoffatom ist. Am besten ist es sich die Erde vergrößert vorzustellen. Das sieht dann aus wie ein großer Zuckerrübenhaufen. Für uns immer noch undurchdringlich. Eine geschickte Fliege mit Taschenlampe kann aber durch den gesamten Haufen fliegen. Um die Lücken möglichst groß ausfallen zu lassen wird häufig eine lockere und grobe Erde empfohlen.
Was ist jetzt das Problem mit dem Wasser? Das fließt doch irgendwann unten wieder aus dem Topf.
Das Problem beim Wasser ist seine Oberflächenspannung. Durch die Oberflächenspannung krallt sich das Wasser in allen kleineren Freiräumen fest. Beispiel Küchensieb. Das Wasser füllt die Freiräume aus, wenn die Löcher nicht zu groß sind. Fügt man etwas Spülmittel dem Wasser hinzu, dann bleiben die Löcher frei. Ab einer gewissen Menge füllt das Wasser alle Zwischenräume und es findet kein Gasaustausch mehr statt, bis die Erde wieder abgetrocknet ist. Das ist der Grund wieso häufig empfohlen wird erst zu gießen, wenn die Erde wieder richtig trocken ist. Wenn man die Erde konstant feucht hält, reduziert man den Gasaustausch.
Wo ist jetzt der Unterschied zwischen dem Gießen von unten und oben?
Stell dir eine feine Gardine vor. Schüttest du Wasser von oben auf die Gardine, dann werden die feinen Löcher der Gardine, wie beim Küchensieb, durch das Wasser verschlossen. Hältst Du aber ein Stück der Gardine in einen Eimer mit Wasser, dann zieht das Wasser langsam am Stoff der Gardine nach oben. Dabei verschließt es die kleinen Lücken in den Fasern, die großen Öffnungen werden aber nicht mit Wasser gefüllt.
Das ist der Grund wieso beim Gießen von unten mehr Luft in der Erde bleibt.
Man nutz beim Gießen von unten die Kapilarität von Erde aus:
Hier schön erklärt: https://www.gutefrage.net/frage/kann-mir-jmd-den-bergriff-kapillaritaet-im-boden-erklaeren
Zuletzt bearbeitet: 10. November 2017