Von unten gießen? - Das Experiment

Ergänzend möchte ich noch folgendes sagen:
Ein guter Boden zeichnet sich durch ein gewisses Verhältnis an Mikro- und Makroporen aus.
Die Mikroporen sind die feinen Zwischenräume im Substrat, die sich aufgrund der Kapillarität mit Wasser füllen können. Das Wasser dringt in diese Zwischenräume ein und verdrängt die Luft. Je kleiner diese Zwischenräume sind, desto weiter kann das Wasser von unten nach oben aufsteigen (analog zu einer Kapillaren mit sehr kleinem Radius). Neben der Porengröße kommt es auch noch auf die Beschaffenheit der Festkörperoberfläche an (genau genommen auf die Grenzflächenspannung zwischen Wasser und dem benetzten Partikel).
Deshalb eignen sich auch nicht alle Materialen zur Dochtbewässerung, da nicht alle gleichermaßen gut benetzt werden können. Ein sehr mikroporöser Boden würde zwar viel Wasser speichern können wäre aber schlecht durchlüftet. Makroporen stellen eine Unregelmäßigkeit in der Partikelschüttung dar und bilden ein Netzwerk aus Luft gefüllten Kanälen, durch die der Gasaustausch gewährleistet wird. Diese Poren können sich aufgrund ihrer Größe auch nicht mit Wasser füllen. In diesem Fallle wäre es egal, ob man von oben oder von unten gießt.
Ein gutes Gleichgewicht aus Mikro- und Makroporen erreicht man durch den Einsatz verschieden großer Partikel. In der Natur wären das Ton, Lehm und Schluff als kleine Bestandteile, Sand, Kiesel + organisches Material als Größere.
Eine gute Erde weist eben genau diese Eigenschaften auf und kann kaum kritisch überwässert werden. Wenn sich schlechte Erden jedoch verdichten, verschwinden die notwendingen Makroporen und die Wurzeln sterben. Deshalb ist weniger wässern im Zweifel immer sicherer.
 
Hintergrundinfo zum Gießen von unten: Warum geht es hier eigentlich?
Toll geschrieben @Anfänger2013 :thumbsup:

Habe so etwas ähnliches in meiner Anzucht probiert. Gewächshauswanne + Kappilarmatte. Gegossen wurde dann immer auf die Matte. An sich funktioniert das schon, nur braucht jede Pflanze unterschiedlich viel Wasser. Die eine hatte ihren Blumentopf leergezogen, die andere war noch klitschend nass. Daher bin ich wieder auf seperates Gießen umgestiegen.
 
Fluttische werden aber doch beim erdlosen Anbau verwendet, also Hydro, Aeroponic und was es da noch alles gibt oder vertue ich mich da? Für Erde find ich das wenig sinnvoll
 
Mit Erde funktioniert die Bewässerung von unten auch in Töpfen mit 15 und 25 Litern. Als Substrat ist Bauhaus Blumenerde, gemischt mit Perliten in den Autopots. In den Untersetzern sorgt ein mechanisches Ventil für einen gleichbleibenden Wasserfilm unter dem Topf. Wichtig ist bei Erde, dass sie weitestgehend strukturstabil bleibt und nicht zu viel verdichtet, sonst gehen die Wurzeln kaputt. Kokos werde ich erst später bei neuen Pflanzen in den Autopots nehmen. Die jetzigen Pflanzen standen vorher in Erde in ähnlich großen Pflanzsäcken oder Töpfen. Da wollte ich nicht die ganze Erde beim Umsetzen abmachen. Ich setze dem Wasser auch etwa 0,7g/l Hakaphos Soft Spezial zu.


 
Ich habe das „Fluten“ bisher nur bis zu einer Topfgröße von etwa 13er Rechtecktöpfen eingesetzt und das hat gut funktioniert! Danach wandern die Pflanzen bei mir ohnehin in die Endtöpfe und ab da ist eh individuelle Versorgung angesagt! Klar auch, dass das Substrat entsprechend sein sollte, wie hier schon beschrieben wurde!
Interessant finde ich natürlich auch die Variante von Markus @mph für größere Töpfe! Für mich kommt das allerdings weniger in Frage, ist wohl eher was für reine Indoor-Anbauer!?
 
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Reaktionen: mph
kommt halt auch immer auf die erde an. wie schon beschrieben, ist die struktur / sind die bestandteile maßgeblich für die saugfähigkeit und die, wasser zu halten. reine kokoserde z.b. saugt extrem viel wasser auf und hält sie auch gut - aber leider zu gut, so dass schnell schimmel entstehen kann. mit einem zusatz aus perlite, torf und sand kann man das ganze schon deutlich verbessern.

ich bitte zu bedenken, dass für die gewinnung reiner torferde ganze lebensräume zerstört werden (insbesondere für das billigzeug), daher sollte torf auch mit bedacht eingesetzt werden :) da spricht wieder der alte weltverbesserer aus mir :angelic:
 
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In 5 cm Tiefe spüre ich bereits etwas Feuchtigkeit.
 
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Langsam habe ich bedenken ob die Feuchtigkeit überhaupt jemals oben ankommen wird.
 
Bei den Autopots gießt man zuerst von oben an bevor man die Töpfe in den Untersetzer setzt. Wird da extra in der Anleitung erwähnt. Sonst dauert es lange bis die Erde feucht wird. An der Oberfläche wird die Erde recht trocken, je nach Topfgröße der Autopots, Temperatur und wie viel die Pflanze an Wasser braucht. Die Töpfe sind trotzdem schwer, also die Erde feucht.
 
@mph hast du dir bei den 25 Liter Autopots einmal die Wurzeln angesehen?
Sind die Wurzeln unten genauso weis wie oben?

Hast du ein Foto der Wurzeln?
 
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