Womit Holzhäcksel düngen?

Danke für die Doku. Ich finde es super spannend (auch wenn die Sache für dich eher unschön ist).
Die Zersetzung des Holzes läuft ja anscheinend.

Darf man fragen womit die Blattdüngung erfolgt? Calcinit, Harnstoff, Basfoliar 36 Extra, o.ä?

Mit Tomatendünger etc. würde ich aufpassen. Soweit ich das verstanden hab wird ja nur der Stickstoffanteil schnell aufgebraucht. Der Rest reichert sich unter Umständen im lemigen Bode an.
 
Man kann gegen die Stickstofffixierung andüngen!

Kürbis: Starkzehrer:

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Rocotos: Kümmerlich, da starker Spinnmilbenbefall:

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Man muss aber sehr häufig düngen!
Ist nicht immer ganz einfach die richtige Menge zu finden. Der vordere Kürbis hat etwas zu wenig abbekommen.

Ich dünge ungefähr alle zwei Wochen mit Tomatendünger, Rasendünger oder Koniferendünger. Je nachdem was die Pflanzen gerade benötigen.
 
Zwei Mal habe ich es mit einer Blattdüngung versucht.
Ist recht aufwendig. Habe es eingestellt, nachdem ich bemerkte, dass ich durch normales Düngen die Effekte der Stickstofffixierung kompensieren kann.
 
Der Zustand der Erde nach einem Jahr:

Trotz häufigem und intensivem Düngen mit stickstoffreichem Dünger (Rasendünger) sind immer noch viele Holzhäcksel übrig. Dabei bestanden die Hozhäcksel hauptsächlich aus Pappelholz, dass relativ schnell verrottet. Die Gesamtmenge hat sich aber bereits deutlich reduziert.

Beim Umgraben ist deutlich aufgefallen, wie locker der Boden geworden ist. Kein Vergleich mehr mit dem doch recht schweren Lehmboden im letzten Jahr.

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Ohne Stickstoff können die Bakterien bei einer so kohlenstoffhaltigen Kost wie Holzhäcksel nicht richtig arbeiten.
Die Anzahl der Bakterien und damit die Geschwindigkeit der Verrottung hängt ab von der Temperatur und ausreichend Stickstoff und Kohlenstoff, im richtigem Verhältnis.

C/N-Verhältnis
Das Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff (C/N-Verhältnis) im Kompostmaterial ist für die Vermehrung der Mikroorganismen und somit für die Abbaugeschwindigkeit wichtig. Mikroorganismen benötigen Stickstoff für die Bildung neuer Zellsubstanz. Gibt es einen Stickstoff-Überschuss, kann es zu einer Bildung von Ammoniak (NH3) kommen, wodurch sich auch der pH-Wert für den Abbau ungünstig verschiebt. Daher werden in solchen Fällen z. B. Stroh oder Sägespäne, die einen hohen Kohlenstoff-, aber geringen Stickstoffanteil haben, dem Kompostmaterial beigemischt. Ist der Kohlenstoffgehalt zu hoch (etwa durch Holzhäcksel), werden stickstoffreiche Materialien wie z. B. Grasschnitt oder Klärschlamm zugeschlagen, um das C/N-Verhältnis zu optimieren. Ein C/N-Verhältnis von 20:1 bis 25:1 hat sich als günstig für den Kompostierungsprozess erwiesen.
 
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Holzhäcksel, die in einer dicken Schicht auf den Wegen lagen, nach 1,5 Jahren von den Wegen entfernt.:
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Selbst bei schnell verrottenden Holzsorten wie Pappel dauert es ca. 2 Jahre, bis alles gut verrottet ist.


Holzhäcksel, die in Beete eingearbeitet wurden. Nach 1,5 Jahren:

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Positiv ist, dass die sehr lehmige Erde sehr viel lockerer geworden ist.
 
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