Aji de Ecuador!

Habe gerade was gefunden. In der Nähe der "Estacion Cientifica San Francisco", an der Straße zwischen Zamora und Loja, ist einer von nur 5 bekannten Standorten der Wildsorte Capsicum Longifolium, die erst 2019 beschrieben wurde.
Veröffentlichung:
darin relativ genaue Angabe von Fundorten im Jahr 2017:
- Estacion Biologica San Francisco (EBSF), camino hacia la antena, pasando el rio San Francisco, 3˚58’22.5”S, 79˚04’40.9”W, 1830 m
- at the same place, a unos 300 m despues del cruzar el Rio San Francisco, por el camino del Atajo, 3˚58’21.6”S, 79˚04’41.4”W, 1839 m
- EBSF, despues de cruzar el Rio San Francisco, 3˚58’22.5”S, 79˚04’39.3”W, 1888 m


In Ecuador ist gerade Frühjahr, oder? Vielleicht hast du Glück und jemand kann dir den Fundort der Pflanze zeigen und sie blüht gerade. :)
 
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"Estacion Cientifica San Francisco"
Das ist jetzt nicht dein Ernst oder???

Ich arbeite bis Ende Februar auf genau dieser Station...:laugh:

Wie krass. Ich war schon enttäuscht darüber, dass ich noch keine Capsicum gesehen habe. Ich frage mich ehrlich gesagt, ob ich diese Pflanze letztens in der Hand hatte und nicht als Chili erkannt habe:roflmao:
 
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Bin da schon mal vorbeigefahren im Jahr 2005, damals als Rucksacktourist habe ich 3x in Zamora übernachtet und eine Tageswanderung unten im Tal in den Podocarpus Nationalpark gemacht. Oben in den Bergen war ich aber nicht unterwegs.
Im Bericht steht, dass sie im Wald, gerne zwischen anderen Nachtschattengewächsen wächst, über den Fluss und auf der anderen Seite die Fußpfade hoch wenige hundert Meter weiter. :) Sieht auch ungewöhnlich aus für eine Chili, aber kannst dir ja die Merkmale einprägen und nochmal gezielt suchen. Das wäre schon ein Highlight wenn du aktuelle Bilder von der neu beschriebenen Art machen kannst. 👍
Wikimedia Commons hat Bilder der Pflanze, dieses langblättrige Etwas, sieht völlig anders aus als die Chili-Pflanzen die wir kennen:

Journal.pone.0209792.g004A_Capsicum_longifolium_plant.jpg
lossy-page1-800px-Journal.pone.0209792.g003_Capsicum_longifolium.tif.jpg


Journal.pone.0209792.g004F_Capsicum_longifolium_Flowers.jpg
Journal.pone.0209792.g004K_Capsicum_longifolium_Flowers.jpg
Journal.pone.0209792.g004N_Capsicum_longifolium_Mature_fruit.jpg

Von Gloria E. Barboza ,Carolina Carrizo García, Segundo Leiva González, Marisel Scaldaferro, Ximena Reyes - https://doi.org/10.1371/journal.pone.0209792 cropped from File:Journal.pone.0209792.g004 Capsicum longifolium.tif, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91147450
 
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Wau spannend zu lesen. :thumbsup: ;) Sehr interessant was hier berichtet wird und sooo hübsch die Kleine Wilde :inlove: .

Was genau arbeitest du den in Ecuador?
 
So, die zwei größten Mercados von Loja sind abgeklappert!

Neu sind diese zwei hübschen. Da ich aus vielfacher Quelle erfahren habe, dass alles als "Aji Rocoto" bezeichnet wird, nehme ich mir auf anraten von Bhut-Head, die Freiheit ein paar Namen zu verteilen.

Die Rote: "Aji el gollete" (Flaschenhals auf Spanisch)

Die Gelbe spitze: "Aji Loja Amarillo"

Die runde Rote vom Anfang: "Aji Zamora Rojo"

Die runde Gelbe vom Anfang: "Aji Zamora Amarillo"


Bei der Baccatum weiß ich es nicht. Anscheinend ähnelt sie ja der "Aji Amarillo".
 

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Mit den Namen fällt es auf jeden Fall einfacher Bilder und Saatgut zuzuordnen..
Aus Ecuador kenne ich nur die rote Ecuadorian Pepper from Hell hat aber nicht den ausgeprägten „Flaschenhals“ deiner gollete.
Orangene Rocotos aus Ecuador hatte ich schon mal auf Bildern gesehen.
Das ist eine ganz schön spannende Reise auf die du uns da mit nimmst.:)
 
Was genau arbeitest du den in Ecuador?

Ich befinde mich auf einer Forschungsstation (Estacion Cientifica San Francisco) zwischen den zwei Provinzhauptstädten Loja und Zamora im Süden Ecuadors. Ost-Anden sprich wir befinden uns auf Höhen zwischen 1000 und 3000 m. Das Projekt ist eine Kooperation von der NGO "Nature and Culture International" und der "Deutschen Forschungs Gesellschaft" (DFG). Seit über 20 Jahren wird hier eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt wissenschaftlich untersucht. Tropischer Bergregenwald bietet durch die Höhengradienten in Verbindung mit hoher Sonneneinstrahlung und Niederschlägen beste Vorraussetzungen für eine hohe Diversität pflanzlichen und tierischen Lebens. Ich studiere Ökosystemmanagement im Bachelor und nehme gerade Daten für meine Abschlussarbeit auf. Zusammen mit ecuadorianischen Feldhelfer*Innen vermesse ich Bäume zur Ermittlung der Biomasse und Kohlenstoffspeicherung. Daraus sollen Bezüge zwischen den unterschiedlichen Arten hergestellt werden. Immerhin haben wir hier je Hektar mehr Baumarten als in gesamt Deutschland zusammen mit den Neophyten. Ein Teil meiner Arbeit ist auch die Identifikation und Pressung von Pflanzenproben im Herbarium.


Ein paar Auszüge meiner Erlebnisse in diesem verrückten Land:

Neben spannenden Pflanzen ist dies auch Goldgräberland. Überall die Konzessionen der Mineros am Fluss. Grosse Bagger und Waschrinnen befördern "el Oro" an die Oberfläche und in die Taschen wohlhabender Minenbetreiber oder grosser Chinesischer Konzerne. Alles wird mit Quecksilber aufbereitet und verseucht den Fluss. Wildwest-Stimmung. Ganz Ecuador wird seiner Bodenschätze beraubt. Vermutlich bleiben um die 5% der Wertschöpfung im Land. Auf der Straße kamen uns so viele Lastwagen mit Schiffscontainern voller Golderz entgegen, man kann es sich nicht vorstellen.

Mein täglicher Rhythmus, 6 Uhr aufstehen, um die Ruhe zu genießen, welche herrscht, wenn noch alle anderen tief schlummern, wurde vorletzte Woche von einen Wecker der etwas anderen Art in schwung gebracht. Pünktlich fünf vor sechs bebt plötzlich die Erde. Erst verstehe ich nicht was passiert, springe aber doch sobald aus dem Bett. Alles wackelt. Man hört die Fenster rattern. Das ganze Haus ächzt und knarrt. Ein kurzer Ruf nach den Genossen und dann barfüßig auf die taufrische Wiese vor der Estacion. Zwei Minuten, dann ist alles vorbei. Fünf auf der Richterskala, in Peru waren es 7, das ist schon ziemlich heftig. Zum Glück lag das Epizentrum mitten im peruanischen Urwald. Keine Verletzten. In Loja ist ein Kirchturm eingestürzt. ¡oh, Dios mio!


Den Anfang der Reise habe ich in La Ipuna verbracht. Dort liegen der Trockenwald und eine weitere Forschungsstation. Der Name ist Programm, besonders jetzt in der Trockenzeit. Die Berge hoch und runter klettern ist oft ein echter Gewaltakt. Lunge pfeift, Herz schreit, Schweiss rinnt in Sturzbaechen den staubigen Koerper hinab. Alles hat stacheln und reisst an einem, Lianen legen ihre Schlingen auf den Wegen aus und die Sonne tut ihr Uebriges von oben. Jeder Schritt muss genau kalkuliert sein, denn der Pfad ist schmal und es geht steil bergab. Schwierig, wenn man im Rausch der Pflanzenwelt den Blick so oft wie moeglich den Kuriositaeten am Wegesrand zuwendet. Leider keine Capsicum, dafür viele spannende Orchideen, Bromelien und Loranthaceen/Santalaceen (parasitäre Büsche, welche genau wie die Mistel bei uns, auf Bäumen wachsen).


Im Anhang mein Arbeitsplatz im Herbarium. Zwei Mal Orchideenblüte (die Weiße ist eine Sobralia virginalis) und eine eingeschleppte Himbeere aus dem Himalaya (Rubus rosifolius), welche sehr gut schmeckt. Der Blick über das Paramo auf über 3000m im Podocarpus Nationalpark. Ein Einblick in diesen unglaublich diversen Bergregenwald.
 

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Um das Grün, welches dich hier umgibt, beneide ich dich.:depressed:
Um deinen Arbeitsplatz/Schreibtisch nicht.:happy:
Egal, das kann man alles in Kauf nehmen wenn man die Möglichkeit hat so etwas zu erleben.:thumbsup:
 
Das sehe ich auch so. Echt interessant. Habe kürzlich eine doku gesehen, da haben sie zum Vermessen einen Kran gehabt sone Art steiger mit Korb. Da forschten die in wirklich großer Höhe oberhalb der Bäume Änliches wie @Botanicus. Äusserst interessant jetzt einen Einblick zu bekommen von privat. Nochmals herzlichen Dank für diesen spannenden Thread. Ich kann dir nicht genug danken ehrlich.
 
Ich traue mich kaum zu fragen: Wird es Samen geben ? Sehe gerade bei dir ist Feierabendzeit: 19:30 ca
 
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