Bewässerungssystem für Abwesenheit, Wasserbedarf Chilis?

Hi, ich bin immer noch ziemlich verunsichert bis paranoid was das Gießen angeht.

Bin aktuell bei der Bauhaus-Erde mit 25-30% Perlit (seit neustem auch etwas Vermiculit).
Aus dem letzten Posts hier schließe ich, dass ich mit der Mischung nicht allzuviele Probleme mit Übergießen, "nassen Füßen", etc bekommen müsste.
Stimmt das?

Ich habe das Gefühl, meine Töpfe trocknen überhaupt nicht mehr. Auch nach 1 Woche sind alle, egal welche Größe, immer noch feucht. Wie soll ich unter den Bedingungen korrekt gießen?
 
Das kann bei großen Töpfen mit kleinen Pflanzen und ohne Wind und Sonne sehr schnell passieren. Wie schon geschrieben wurde, ist dauerhaft feucht nicht unbedingt ein Problem. So lange die Pflanzen sich nicht beschweren, ist noch alles gut.
Sollten sich Blätter wellen oder gar rollen, wird es allerdings heikel.

Also erst mal abwarten.
(ich baue jahrelang nur mit Compo Blumenerde an, ohne jegliche Zusätze)
 
Hi, ich bin immer noch ziemlich verunsichert bis paranoid was das Gießen angeht.

Bin aktuell bei der Bauhaus-Erde mit 25-30% Perlit (seit neustem auch etwas Vermiculit).
Aus dem letzten Posts hier schließe ich, dass ich mit der Mischung nicht allzuviele Probleme mit Übergießen, "nassen Füßen", etc bekommen müsste.
Stimmt das?

Ich habe das Gefühl, meine Töpfe trocknen überhaupt nicht mehr. Auch nach 1 Woche sind alle, egal welche Größe, immer noch feucht. Wie soll ich unter den Bedingungen korrekt gießen?

Ich denke es dauert halt auch ein bisschen bis die Pflanzen wirklich Durst bekommen. Die Wurzeln müssen sich erstmal entwickeln und mit der Größe steigt dann auch der Wasserbedarf bzw. die Wurzeln können dann erst vom Volumen her aus dem ganzen Topf schöpfen.

Kleinere Blätter rollen sich hin und wieder bei mir; Sorgen mache ich mir aber erst dann, wenn die ausgewachsenen Blätter Anzeichen geben, dass etwas nicht optimal ist.
 
Hallo Victor,

der Thread ist zwar schon älter aber hier eine Lösung von EMSA, selbstbewässernder Topf mit 20L Erde und 4L Wassertank, Bewässerung über Dochte. Aufgrund der Größe hab ich die Dinger gekauft, für die 3L Töpfe meiner Lorbeerpflanzen hab ich das Ganze selbergemacht mit einer alten Keksdose als Wasserreservoir drunter. Die Lorbeeren werden zusätzlich noch angeregnet und kommen damit problemlos wochenlang aus, wie es mit den großen Eimern für die Chilis aussieht wird man sehen. 4L Reserve sollten aber für die zwei Aji Golden die drinnenstehen locker zwei Wochen reichen, zumal man nach dem Trockenfallen noch ein paar Tage mit dem Nachgießen warten soll, damit sich die Erde wieder lockert. Substrat ist reine Komposterde. Über die Qualität und Lichtbeständigkeit des Materials kann ich Dir in ein paar Jahren was sagen ;-)

Gruß

Marcus

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2 x Aji Golden



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2 x Ancho Poblano
 
Zuletzt bearbeitet:
Erster Bericht über die SBW-Töpfe:

- Der Inhalt des Wasserreservoirs ist lt. Bedienungsanleitung mit 4L angegeben, das halte ich für recht optimistisch, eher mindestens 1 Liter weniger
- Das erste Mal betankt habe ich die Pötte am 3.6., heute am 24.6. sind sie das erste Mal komplett leer (der Wasserstandsanzeiger schwankt nicht mehr, wenn man den Topf schüttelt). Die Temperaturen waren für Juni bisher recht niedrig, Maximalwerte um 26°, viele trübe Tage und kühle Nächte, im Hochsommer wird das Reservoir sicher deutlich schneller leer
- Der Wasserverbrauch scheint mir deutlich niedriger als bei normalem Gießen, momentan ein rein subjektiver Eindruck den ich nicht an Vergleichspflanzen gemessen habe
- Die Bewässerung war gut, alle Pflanzen sind schön weitergewachsen, auch der Basilikum hat genug Wasser abgekriegt
- Die Ancho Poblano mit ihren 5-6 Sonnenstunden schaut hervorragend aus
- Die Aji Golden, die absonnig steht, zeigt erste Anzeichen von Überwässerung (s. Bild), die werde ich in Zukunft mit der halben Menge gießen und öfter trockenfallen lassen;

Außerdem habe ich noch einen kleineren Topf in dem zwei kleine PDN x 7Pot stehen, auch denen scheint das Wasser etwas zuviel zu sein.

Unter dem Strich sind die Selbstbewässerer eine feine Sache, die Pflanzen können bei Bedarf wochenlang ohne Betreuung auskommen, man sollte nur eher aufpassen nicht zu Überwässern als vor Vertrocknen Angst zu haben.



Gruß

Marcus

24062020371.jpg
 
Ich hab im Büro für kleinere Chilis Töpfe mit 0,6 l Wasser-Reservoir und ca 2,5 l Erde, und je nach Pflanze dauert es zwischen 3 und 5 Tagen bis das Wasser aufgebraucht ist. Ich komme zwar gut übers Wochenende, aber 3 Wochen Urlaub würden sie ohne Kollegen wohl nicht überleben....
 
@chrisi Bestimmt wird der Verbrauch auch noch mehr, wenn die Pflanzen im Sommer zu voller Größe angewachsen und die Temperaturen gestiegen sind; mag aber auch sein, daß der Basilikum obendrauf die Verdunstung nochmal verringert, weil so fast garkeine Sonne mehr direkt auf die Erde strahlt. Bei den PDN x 7Pot ist kein Basilikum drin, da werde ich im Sommer eine Schicht aus Steinen o.ä. probieren, das sollte auch nochmal Wasser sparen.
 
Bestimmt, deine Pflanzen werden sicher noch zulegen ;)
Meine sind jetzt fast ausgewachsen, in etwa 35cm hoch, aber nicht sehr buschig, auch wegen Thrips-Befall, und die Luft ist im Büro auch eher trocken...
 
auch wegen Thrips-Befall
......... @chrisi frag nicht, das Jahr war eh recht durchwachsen, wenig Sonne im Mai und Juni, Scharen von Läusen und jede Menge Trauermücken..... gottseidank schaut's mittlerweile freundlicher aus und so als ob es doch ein wenig zu ernten geben wird :happy:
Der Vollständigkeit halber hier noch mein Eigenbausystem wie hier schon oft beschrieben: Als Tank dient eine Keksdose aus Blech, für den Docht habe ich ein paar alte Baumwolllumpen in Streifen geschnitten, eingesäumt und danach zu einem Docht geflochten, nach dem Eintritt in den Topf sind die drei Einzelstränge einzeln bis fast ganz oben in die Töpfe hineingeführt.
Die Lorbeerpflanzen haben einen Südstandort mit ca. 4-5 Stunden Sonne am Tag und standen die letzten vier Wochen komplett alleine, nicht überdacht. Nach dem Regen der letzten Zeit waren die Wassertanks voller als beim letzten Mal und das Wasser durch die lange Standzeit recht unansehnlich. Den Pflanzen scheint's aber nicht geschadet zu haben, die haben sich klasse entwickelt und sind schön gewachsen, das Wasser habe ich entsorgt und die Tanks danach weniger gefüllt als beim letzten Mal, Menge ca. 250ml.
Außerdem habe ich noch 3 Pimentos de Padron in einen 40L Kübel ebenfalls mit SBW gesetzt, die stehen jetzt Richtung Süd-West mit ca. 8 Stunden Sonne am Tag und sind regengeschützt, am Ende der Saison werde ich berichten wie das geklappt hat.
Zwischenfazit nach den ersten vier Wochen Selbstbewässerung: Eine feine Sache, den Pflanzen scheint die Selbstregulierung gut zu tun, auf Überwässerung sollte man ein Auge haben und mit einiger Verfeinerung (Regulierung der Wassermenge, Zuführung von frischem Regenwasser) ist das eine klasse Möglichkeit an perfekten aber abgelegenen Standorten anzubauen.


Edit 10/2022: zu den Keksdosen muß ich noch nachreichen, daß die am Ende des Herbstes schon arg verrostet waren, das Wasser hat nicht mehr schön ausgesehen. Ist wirklich nur was auf die Schnelle, aber keine Dauerlösung.

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Ich poste das mal hier. Man kann sich auch mit einer Sisalschnur, einem Gefäß mit Wasser und einem Röhrchen als Verdunstungsschutz behelfen.

War zwar bei meiner Zitrone aber die hat in 1 Woche die halbe Kanne gesüffelt und das Substrat war ganz leicht feucht aber nicht nass.

20200809_190650.jpg


Zur besseren Verteilung hab ich im Topf die Schnur um die gesamte Rundung verlegt und leicht mit Substrat bedeckt.

Ist jetzt vermutlich keine Dauerlösung, aber für 1-2 Wochen Urlaub kein Problem.

Worauf ich bei sowas achten würde ist (neben dem angesprochenen dass die Pflanzen auch mal trocknen sollen und das hierbei vielleicht nicht 100% geht) vor allem ein Trauermückenbefall wenn die "Anlage" länger steht. Da würde ich dann ggf. ins Wasser ein entsprechendes Mittel geben oder zur Sicherheit Gelbstecker dabei stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube in groß (und dauerhaft und draußen) wäre ein befüllbarer Behälter unter dem Topf am sinnvollsten. Dann kann man da durch den Abfluss im Topf direkt einen Docht in den Wassertank legen. Das wurde doch mit einer Keksdose gezeigt.

Das hätte den Vorteil dass man sich das Metallröhrchen spart, denn das dient dem Verdunstungsschutz, nach oben könnte dann auch nix rausdunsten wie bei meiner Kanne und ausserdem wäre der Behälter evtl. auch besser gegen Trauermücken und ähliches geschützt wenn er gut abgedichtet ist sonst.

Mehrere kleinere Pötte hätte ich ansonsten um einen befüllten Wäschekorb (ohne Löcher) postiert und da eben mehrere Schnüre verlegt. Wenn das in der Dusche oder der Wanne steht gibt es auch keine Sauerei.
 
Ich habe mir für den Balkon (ursprünglich für mein Kräuterbeet, das dann durch die Chilis okkupiert wurde :D) eine Micro Drip-Bewässerung mit einem Reservoir und einer Pumpe gebaut. Vorteil ist, dass ich hier direkt die Wurzeln bewässern kann.

Die Pumpe schalte ich durch eine mit der Fritzbox verbundenen Steckdose. Allerdings nutze ich nicht die Zeitschaltung in der Fritzbox, sondern habe mir eine eigen Software geschrieben, die auf einem Raspberry Pi läuft und jeden morgen um 6 Uhr die aktuelle Temperatur und die Wetterbedingungen von Openweathermap abfrägt und dann die Wassermenge entsprechend anpasst. Die Temperatur und die Wassermenge protokolliere ich mit und nutze Gnuplot um ein Diagramm zu erstellen.

Sicherheitshalber habe ich noch einen Gießanzeiger von IKEA reingesteckt, der warnt, falls es doch mal etwas zu trocken ist, dann kann ich manuell (über die Fritz-App) nachgießen. Bisher hat es aber alles relativ gut gepasst.

Die Wassermenge habe ich nach dem Entfernen der Kräuter etwas reduziert, aber den Namen des Diagramms nicht geändert, falls sich jemand das Diagramm wirklich genau anschaut. und sich wundert. ;)
 
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