@Alpha
Das ist mal wieder hauptsächlich eine Frage der Ideologie. Aber:
Bio-Saatgut macht eventuell dann Sinn, wenn mehrere Elterngenerationen davor schon lange Zeit zum Beispiel im Freiland oder an bestimmten Standorten gezogen und auf Widerstandsfähigkeit/Ertrag/Geschmack selektiert wurden. Somit wären sie wahrscheinlich unter bestimmten Bedingungen angepasster, und brauchen weniger Dünger, sind robuster, etc.
In der Praxis werden allerdings oft Samen als Bio verkauft, deren Elternpflanzen einmal auf Biosubstrat mit Biodünger oder wie auch immer, je nach Siegelrichtlinien gezogen wurden und dann als Biosaatgut deklariert werden. Dann kann man halt immer noch guten gewissens sagen "hey meine Samen haben wenigstens nen besseren ökologischen Fußabdruck".
Konventionelles Saatgut wird auch auf Ertrag/Geschmack/Robustheit etc selektiert, nur wurden die Elterngenerationen halt noch mit Düngern und evtl Pflanzenschutzmitteln "verhätschelt". Kann man gut finden oder nicht.
Meines Wissens nach, kann die Keimquote der Samen allerdings negativ beeinflusst werden, wenn bei der Pflanze bei der Samenreife bestimmte Nährstoffe fehlen. Das wäre zum Beispiel bei Bio produziertem Saatgut eher ein Risikofaktor als bei konventionellem. Dazu kommt, dass konventionelles Saatgut manchmal noch gebeizt wird, weshalb so behandelte Samen eine bessere Überlebenschance haben (sollten) als Bio. (Weiß jemand, ob es vielleicht eine Bio-Beizung gibt?!)
Bei zertifiziertem Saatgut, das gehandelt werden darf, muss egal ob konventionell/bio produziert eine bestimmte Keimfähigkeit erfüllt werden. Glaube bei Paprika sind das mindestens 65%.