Bhut Jolokia – Wissenswertes, Mythos, Bilder und Pflanzenupdate
Die Red Savina galt lange Zeit als die Schärfste Chili der Welt (577.000 Scoville Einheiten für die kalifornische Habanero-Variante "Red Savina", die es 1994 als "schärfster Chili der Welt" ins Guinness Buch der Rekorde schaffte), jedoch wurde sie im Jahr 2007 von der Bhut Jolokia als Rekordhalterin abgelöst.
Der International Herald Tribune veröffentlichte im September 2000 unter dem Titel "Assam Chile named Hottest in the World" einen Artikel über den neuen Schärferekord. Sagenhafte 855.000 Scoville-Einheiten(SHU) hätte der Test der Sorte "Naga Jolokia" ergeben, hieß es. Dieser hohe Wert wurde von S.C. Dass bekanntgegeben, dem stellvertretenden Direktor des Verteidigungs- und Forschungslabors der assamesischen Stadt Tezpur.
Da jedoch Unklarheit über die Messmethode herrschte (genauer gesagt, ob und wie die Kalibrierung des HPLC-Gerätes vonstattenging), blieb diese Meldung lange Zeit unbestätigt, was dazu führte, dass sich unterschiedliche Gerüchte und Legenden rund um die Sorte verbreiteten.
Erst im Herbst 2006 wurde vom Chile Pepper Institute für eine Bhut Jolokia ein Mittelwert von unglaublichen 1.001.304 Schärfeeinheiten gemessen.
In Indien steckt der kommerzielle Anbau von C.chinense Chilis wie Bhut Jolokia noch in den Kinderschuhen. Anders bei C.annuum Sorten die es seit ca. 500 Jahren in Indien gibt. C.chinense ist eine untypische Art für dieses Land und diese Region.
Wie diese Art und wo sie ursprünglich entstanden ist wird wohl noch länger ein Rätsel bleiben, denn aus Indien stammt die Bhut Jolokia wohl nicht.
Der Ursprung des Namens allerdings ist kein Geheimnis: Bhut heißt "Bhutan". Jolokia heißt "Chili", also Chili aus Bhutan!
Bhutan grenzt direkt an Assam, früher waren diese Chilis nichts anderes als Tauschware im Grenzgebiet zwischen Indien und Bhutan. Es ist leider ein weit verbreiter Irrtum das Bhut für Geist steht – also Geisterchili.
Zur Namensgebung sagt Wikipedia folgendes: ‘Bhut Jolokia’ bedeutet in etwa so viel wie „Geisterchili“, ‘Bih Jolokia’ „Giftchili“ und der Name ‘Naga Jolokia’ verweist auf das als kriegerisch bekannte Volk der Naga, den Bewohnern des nordöstlichen indischen Bundesstaats Nagaland. Berichte aus Indien gehen jedoch davon aus, dass die Übersetzung von ‘Bhut’ nach „Geist“ nur eine Deutung westlicher Wissenschaftler ist und der Name vielmehr auf die Herkunft der Chili aus Bhutan zurückzuführen ist.
Interessanter Fakt ist, dass die Bauern in den Anbaugebieten die Bhut Jolokia schon lange als Nutzpflanze entdeckt haben. Sie streichen eine Paste die Bhut Jolokia enthält an die Zäune um ihre Felder, um Elefanten von der Ernte fernzuhalten. Auch werden die getrockneten Schoten manchmal angezündet und der beißende Rauch vertreibt herannahende Elefanten.
Und nun zum eigentlichen Update meiner vier Bhut Jolokias:
Die 1 Meter-Marke wurde noch nicht ganz durchbrochen; die größte der Vier ist bei 95,5 cm
Die Breite liegt bei sagenhaften 107 cm
Die Vier Pflanzen tragen etliche Schoten …
… die mehrere Zentimeter lang und breit sind (rund 7,5 x 3,5)
Und zum Schluss noch ein paar lustige Beeren, bei denen man mit etwas Phantasie durchaus Figuren erkennen kann
Diese Schote wurde heute früh bei Sonnenaufgang abgelichtet: