Buongiorno miei amici,
dieser Faden hier ist noch aus dem Jahr 2021, ABER irgendwelche
Fleisch fressende Pflanzen haben IMMER Saison!
![Wink ;) ;)](/styles/default/xenforo/smilies/wink.png)
Kommen wir aber dennoch zum Abschluss dieses Fadens! Mit ein paar schönen Blütenbildern.
Winterzeit ist Knollensonnentauzeit!
Die eigentliche Farbe - ein zartes Rosa - bekommt man einfach nicht auf´s Foto. Gibt nur DREI Blüten insgesamt dieses Jahr von
D. macrantha. Das habe ich auch schon mal anders erlebt. Hoffe, der Sonnentau hat
kein Corona!
Ja, wie so oft halten Sonnentaublüten meist nur ein paar Stunden, ehe sie wieder verwelken. Bei
Drosera menziesii kommt noch einiges an Nachschub. Mit drei Zentimetern Durchmesser sind die Blüten ganz schön groß im Vergleich zu der ansonsten filigranen Pflanze.
Bei
Drosera ramellosa muss ich froh sein, dass ich da überhaupt noch was von habe. Die ist echt nicht so leicht zu kultivieren. Die Pflanze ist gerade mal einen Zentimeter im Durchmesser. Na, vielleicht anderthalb. Die verlangt intensives Kunstlicht, um gut zu wachsen und vor allem einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht. Da war ich letzte Saison wohl zu nachlässig und habe deswegen mickrigere Pflanzen und schließlich zu kleine Knollen erhalten. Ja, heißt also: Nachts draußen, so lange es nicht friert, und tagsüber dicht unter den Leuchtstoffröhren. Dem abgebildeten Exemplar habe ich drei Fruchtfliegen serviert. Hoffe, das führt zu einer größeren Knolle in ein paar Wochen. Die australischen Knollensonnentau werden ab Ende Februar anfangen oberirdisch abzusterben und unterirdisch eine Knolle zu formen. Dann müssen sie bis zum nächsten Herbst trocken gelagert werden.
Drosera stricticaulis mit ersten Fangblättern. Die habe ich noch nicht gefüttert. Da werde ich im März noch mal eine Anzuchtbox Fruchtfliegen besorgen müssen. Mal schauen, wie hoch dieses Jahr der Stamm wird. Sie ist jede Saison die letzte
Drosera, die austreibt.
D. stricticaulis wird dann auch meinen Gartenfaden 2022 - sofern ihr denn einen haben wollt
![Big Grin :D :D](/styles/default/xenforo/smilies/biggrin.png)
- einläuten. Absterben wird sie voraussichtlich ab April.
Fünf Knollen hatte ich von der insgesamt und fünf Pflanzen sind nun auch oberirdisch zu sehen. Keine Verluste!
Die vier kleinen Pflanzen sind Tochterknollen der großen.
Drosera scorpioides ist kein Knollensonnentau, sondern ein Zwergsonnentau und unter denen die größte Art. Aber die
pygmy sundews kommen größtenteils aus der gleichen Gegend wie die "Knollies": Südwestaustralien.
In der Mitte der Blattrosetten erscheinen im Herbst und Winter so kleine Gnubbel. Das sind
Brutschuppen. Eine
vegetative Vermehrungsform dieser Sonnentaugruppe. Gewöhnlich werden diese Pflanzen in Kultur auch überwiegend vegetativ vermehrt, da die Anzucht aus Samen erheblich schwieriger ist. Die meisten Knollensonnentau- wie auch Zwergsonnentausamen keimen erst nach einem Buschbrand. Sie sind so genannte Feuerkeimer. Man kann Buschbrände zwar in gewisser Weise auch in Kultur simulieren, aber es gibt ein Pflanzenhormon -
Gibberellinsäure (GA3) -, das in einer Flüssigkeit gelöst (oder in H2O dispergiert?) die Keimhemmung der Samen aufhebt, wenn man die Samen 24 - 48 Stunden darin einweicht. Ich habe mal Zwergsonnentauarten miteinander gekreuzt und deren Samen in GA3 eingeweicht. Die Keimungsrate war dennoch eher bescheiden.
Brutschuppen kann man einfach in nasses Substrat stecken und nach wenigen Tagen sprießen aus den Keimen neue Pflänzchen.
Bei der Brutschuppe ganz oben erkennt man den Keim, aus dem eine neue Pflanze wächst.
Das ist der Nachwuchs vom letzten Jahr.
Dieses Jahr werde ich nur
Drosera pulchella aus Brutschuppen nachziehen. Die Mutterpflanzen sind mir auf mysteriöserweise alle abgenippelt! Zum Glück haben zwei der verbliebenen Pflanzen noch einige Brutschuppen abgeworfen, bevor sie über den Jordan gegangen sind...
Falls jemand auf den GESCHMACK gekommen sein sollte: Brutschuppen von Drosera scorpioides 'large' kann ich ihm gerne zusenden. Wenn die Nachfrage nicht allzu hoch sein sollte, übernehme ich auch die Portokosten. Sonst... äh... müsste ich wohl das Porto für einen gepolsterten Großbrief berechnen...
Die Anzucht sollte in ungedüngtem Weißtorf H2 problemlos gelingen. Anzuchterde müsste auch gehen. Man kann auch 20 - 30% Perlite ins Substrat mischen - macht sich ganz gut. Ich verwende groben Kristallquarzsand als Substratbeigabe. Karnivorenspezialerde geht natürlich auch ganz hervorragend. Man muss nur wissen, dass Fleisch fressende Pflanzen ihre speziellen Ansprüche an Substrat, pH-Wert (5 - 6), Gießwasser, Licht, Temperatur und Nährstoffe* haben. Es ist ein Zusatzaufwand. Brutschuppen von Drosera citrina hätte ich sogar auch noch.
*NICHT DÜNGEN und KEIN LEITUNGSWASSER verwenden!!! ![Wink ;) ;)](/styles/default/xenforo/smilies/wink.png)
Ich schmeiße die Brutschuppen ansonsten einfach weg.
Zum Abschluss dürft ihr euch noch an den schönen Blüten meiner Phalaenopsis-Hybride erfreuen.
It´s the end of the
world season as we know it and I feel fine...
KISSES FOR YOU...
Il dottore pazzo