Gärtnern mit dem Mondkalender

Mein Opa hat immer nach dem Mondkalender gegärtnert und hat sich Gemüsetechnisch aus seinem 400 Qm Garten ganzjährig selber versorgt.

Ich selbst gärtner zwar nicht nach dem Mondkalender, aber nicht, weil ich es für Humbug halte, sondern weil ich aussähe wie ich Lust und Laune habe.

Ich frage mich auch schon länger warum alles immer bewiesen werden muß. Nur eines (wegen der Beweise) Die Algenblüte und die Korallenblüte hängt bewiesenermaßen mit dem Mond zusammen. Und was ist mit den Wasserschildkröten. Schlüpfen alle zusammen in der selben Nacht obwohl die nicht am selbem Tag gelegt wurden.
 
Gerd, das mit den Wasserschildkröten ist echt nen gutes Argument.
Kann ja schlecht sein das Mama Schildi draußen ruft, los kommt alle mit einem male heraus.
Auch das mit der Algen- und Korallenblüte ist sehr interessant. ;)
Mfg, Jens. :)
 
Jens, das gibt noch mehr Beispiele in der Natur die mit dem Mond zu tun haben. Möchte dir aber nict den Threat damit zumüllen. Hat nichts mit dem Gärtnern nach dem Mondkalender zu tun. Unsere Vorfahren hatten da ein besseres Auge für. Bei denen hing auch das Leben davon ab !
 
Highländer schrieb:
Unsere Vorfahren hatten da ein besseres Auge für. Bei denen hing auch das Leben davon ab !

Wieder einmal wird eine Behauptung aufgestellt, die nicht zu halten ist.
Ja, der Mond hat in fast allen Kulturen eine wichtige Rolle gespielt.
Ja, den Mondzyklus hat man auch als Kalender verwendet.

ABER:
Wie ich bereits ein paar Beiträge früher schrieb: Das, was wir heute in den diversen esoterischen Mondkalendern lesen können hat allerdings bei weitem keine so lange Tradition. Nachlesen könnt ihr das Ganze gerne in einer Doktorarbeit, aus der ich folgendes wiederholt zitieren möchte:

“Das in den heutigen Mondkalendern vermittelte “Wissen” ist kein uraltes, empirisches Bauernwissen wie in den Kalendern zur Legitimation der Regeln behauptet wird. Vielmehr sind es die Versatzstücke ehemals elitekultureller Welterklärungssysteme, die mehrmals aus dem jeweiligen Zusammenhang genommen und neu kontextualisiert wurden. Das Interpretament der “lebendigen Bauernweisheit” entstand im 19. Jahrhundert und wird im 20. Jahrhundert als Etikettierung höchst moderner Erscheinungen verwendet. (…) auch heute noch wird an den Mondkalendern weitergeschrieben.” (http://www.mondzeiten.info/)

Von mir aus mag jeder an den Hokuspokus glauben, der ihm am Besten in den Kram passt - allerdings möchte ich doch annehmen, dass es eine Frage der Selbstachtung ist, Wissenschaft über Esoterik zu stellen.
 
halbdoppel schrieb:
Von mir aus mag jeder an den Hokuspokus glauben, der ihm am Besten in den Kram passt - allerdings möchte ich doch annehmen, dass es eine Frage der Selbstachtung ist, Wissenschaft über Esoterik zu stellen.

Die Wissenschaft kopiert doch nur von der Natur und erforscht sie. Anders herum habe ich noch nicht gelesen das die Natur von uns Menschen kopiert .. außer in Wesenszügen wie es bei Tieren der Fall ist. Wenn ich der Wissenschaft glaube ... ist die Natur mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt schon länger auf der Erde wie der Mensch.

Somit würde ich "Hokus Pokus" ausschließen und das ganze einfach nüchtern betrachten.
 
Highländer schrieb:
Ich frage mich auch schon länger warum alles immer bewiesen werden muß. Nur eines (wegen der Beweise) Die Algenblüte und die Korallenblüte hängt bewiesenermaßen mit dem Mond zusammen. Und was ist mit den Wasserschildkröten. Schlüpfen alle zusammen in der selben Nacht obwohl die nicht am selbem Tag gelegt wurden.
Solche Aussagen machen mich immer neugierig - aber wo steht, dass wirklich alle Schildkröten immer gleichzeitig schlüpfen (Vor allem bei entfernten Nestern) ? Es ist eher so, dass die Eier nahe bei Vollmond gelegt werden, weil da durch das Springhochwasser die Schildkröten weiter an Land können und eventuell weil den Tieren das Licht an Land hilft.
Dass die Kleinen dann nahe eines weiteren Vollmondes schlüpfen, ist wohl von der Evolution bei der "Brutdauer" so optimiert, die Zwergerl laufen dann ja Richtung Licht ins Meer. (Aber sicher nicht alle auf allen Stränden am selben Tag, ausser wenn die Kleinen sich gegenseitig in nahen Nestern "aufwecken" - Das bringt ja Schutz vor Fressfeinden)
Es gibt in also gute Gründe für manche Arten, etwas bei Vollmond zu tun - aber ob dies auch bei Pflanzen, die ja eher vom viel stärkeren Tageslicht abhängig sind, wirklich brauchbare Effekte ergibt - ist fraglich. Dies gilt vor allem für Samen, die schliesslich "blind" in der Erde sitzen und den Mond gar nicht mitbekommen.
Und für Weisheiten wie übers Haare und Nägelschneiden .... hust ...
 
Chili Olli schrieb:
DAS frage ich mich dir bezüglich seit deinem ersten Beitrag hier in dem Thema auch.

Die Antwort ist recht simpel: ich möchte euren esoterischen Behauptungen Fakten entgegenstellen, um den Unbedarften, die das hier vielleicht lesen, zu helfen. Diejenigen ermutigen, nicht einfach zu "glauben" und Argumente wie "ich persönlich habe für mich festgestellt, dass" nicht gelten zu lassen.

Möchtest Du wissen, wie zum Beispiel der Irrglaube, rund um Vollmondnächte sei es kälter, zustande gekommen ist? Selektive Wahrnehmung. Wolkenlose Nächte sind kälter als bewölkte. In wolkenlosen Nächten hat man also die Möglichkeit, den Mond zu sehen. Es gibt selbstredend keinen Zusammenhang zwischen Wolken und Mondphase, aber unser Gehirn trickst uns aus. Wir erinnern uns schlicht nur an jene Ereignisse, die zu unser Theorie passen.
Ähnliches passiert im Supermarkt: "Immer stelle ich mich an der langsamsten Kasse an" , behaupten manche. Dass dies schon aus statistischer Sicht nicht richtig sein kann, ist offensichtlich; der Irrglaube hält sich trotzdem. Weshalb? Nun, wenn wir mal wieder an der langsamsten Kasse sind, fällt es uns auf. Sind wir an einer normalen Kasse, fällt es uns nicht auf.

Aber ich sehe schon: weshalb objektive wissenschaftliche Methoden zu Rate ziehen, wenn man sich in seinem Denkgerüst so schön eingerichtet hat. Auch das ist normal.
 
Lieber halbdoppel,

ich finde es wunderbar, dass Du die Wissenschaftlichkeit hochhälst und zu erklären versuchst.

Gleichwohl empfände ich einige Hinweise aus der Richtung der Wissenschaftstheorie zur Theorienbildung (und somit Wissenschaft i.A.) wichtig. Denn gute Wissenschaft lebt ja von der reflexiven Kraft und somit auch der Selbstkritik.

Man könnte also u.a. erwähnen, dass der Begriff "objektiv" meist im Sinne von: "allgemein richtig" verwendet wird. Da ist natürlich zur Vorsicht zu raten, da die Definition von "Allgemeinheit" selbst wieder ein adäquates Wahrheitskriterium benötigt. Meint "objektiv" soviel wie "wirklich", dann ist auch nicht viel mehr behauptet als bewiesen.

Jeder Philosoph sollte sich des gewaltigen Unterschiedes zwischen der unmittelbar erfahrbaren Wirklichkeit, Urteilen und Schlüssen (Logik), abstrakten Theorien, Wahrscheinlichkeiten usw. wohl bewusst sein. "Wissenschaftlichkeit" ist somit ein subjektiv definierter Begriff, solange eine Menge an Menschen nicht über die selbe Definition übereinkommen. Das aber allgemein und universal zu formulieren, schlägt nunmal empirisch fehl und ist wohl normativ auch nicht erstrebenswert, sondern eben frage situationsbezogener Anschauung.

Ich finde es immer erstrebenswert, neben dem Wissen um klare (wissenschaftliche) Definitionen und Schlussfolgerungen, dem Hypothesenbildung bis zum Forschungsdesign, auch zu wissen, was nicht bloß aus der einseitigen Richtung der (Natur-)Wissenschaft gelten, wahr, richtig etc. sein kann, sondern umfassender denkt.

Dann findet man vielleicht auch die individuelle Entspannung sein Bedürfnis zur Rechtfertigung (Recht-haben-Müssen) loslassen zu können und dem anderen die eigene Weltsicht nicht überstülpen zu müssen. Da kann dann Wissenschaft und Individualität als scheinbare Gegensätze zur Synthese gelangen.


Liebe Grüße
Chillier
 
firestormmd schrieb:
... Seit dem habe ich die Mondphasen und das Wetter immer genauer betrachtet.
Es ist tatsächlich häufig so, wie Jens es gesagt hat.
Jedes mal dachte ich, verdammt der hat recht. ;)
ABER es kommt auch häufig vor, dass es eben nicht am Vollmond kalt ist, sondern auch bei Neumond...
Grüße, Marc

Marc, seit einiger Zeit beobachte ich genau dies auch.
Gerade auch bei Neumond, gibt es da meist ne Art Wetterwechsel und Temp.schwankungen.
Derzeit ist es mal wieder so, das es gerade bei Neumond einen Wetterwechsel mit spürbaren Temp.schwankungen gibt.
War es vorher trist grau und eher mild, wird es pünktlich zum Mondwechsel wieder kalt.
Hier mal die Tabelle vom Oktober, als am 15.10.2012 Neumond und am 29.10.2012
Vollmond war und es pünktlich dazu nen krassen Temp.sturz und dazu massenweise Schnee gab.

http://www.wetteronline.de/cgi-bin/regframe?3&CONT=dldl&LANG=de&WMO=10578&ART=MAX&PROG=klimavar&PRG=klimavar

Auch nach zu lesen hier.

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-76-post-257633.html#pid257633

Hier mal die Tabelle vom November, als am 13.11.2012 Neumond und am 28.11.2012 Vollmond war und im 2. Link die dazu gehörigen Schneebilder.

http://www.wetteronline.de/cgi-bin/regframe?3&CONT=dldl&LANG=de&WMO=10578&ART=MAX&PROG=klimavar&PRG=klimavar

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-6169-post-264535.html#pid264535

Hier die Tabelle vom Dezember, als es 13.12.2012 Neumond und am 28.12.2012, Vollmond war und im 2. Link die dazu gehörigen Schneebilder.
Beim Termin zum Vollmond 28.12.2012, blieb diesmal ein spürbarer Temp.unterschied aus.

http://www.wetteronline.de/cgi-bin/regframe?3&CONT=dldl&LANG=de&WMO=10578&ART=MAX&PROG=klimavar&PRG=klimavar

http://chiliforum.hot-pain.de/thread-6169-post-267872.html#pid267872

Kurz nach diesem Mondwechsel am 13.12.2012; Neumond; wurde es dann sehr mild und bis zu Weihnachten waren die Schneemassen fast schon wieder weg.
Derzeit sieht es am 11.1.2013 zum Neumond so aus, das es wieder merklich kälter wird und der Winter wieder zurück kehrt.
Mal sehen, für wie lange.
Abschließend also ein Fazit auch für mich, nicht nur beim Mondwechsel Vollmond, sondern auch bei Mondwechsel Neumond, kann es spürbare Temp.schwankungen geben.
Werde das Ganze also auch weiterhin beobachten. ;)
Mfg, Jens. :)
 
halbdoppel schrieb:
...ich möchte...Argumente wie "ich persönlich habe für mich festgestellt, dass" nicht gelten zu lassen.
Ändert nichts!
Was willst Du beweisen?
Daß Du Doktorarbeiten lesen kannst?
Du kannst den Esos den Glauben nicht nehmen und vllt. wirst auch Du irgendwann einsehen müssen, daß Du irrst, wenn ein Doktorchen Dir was aufschreibt....;)

P.S. ...und sie bewegt sich doch!
 
So, vorab mal nen kleines Zwischen-Update.
Von Sonntag zu Montag Nacht ist wieder mal Vollmond, also es gibt einen Mondwechsel.
Bis Sonntag eiskaltes Winterwetter und ab Montag soll es dann ein warmes Frühlingsgastspiel geben.

http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/17053970-frieren-wochenende-fruehling.html#.A1000311

Bis vor einigen Monaten beobachtete ich ja meist all die Jahre hin weg nur die Vollmonde, um zu dem Schluss zu gelangen, das es in der Zeit um diesen Vollmondnächten meist sehr kalt ist.
Seit ein paar Monaten kam ich dann aber zu dem Schluss, das es auch was mit dem Mondwechsel, sowohl bei Neu-, als auch bei Vollmond zu tun hat.
Neuestes Bsp. dazu, zeigt uns ja die obige Wetterprognose auf.
Man muss also nicht unbedingt einmal daran glauben, sondern einfach mal über paar Monate hin weg das Wetter, sowie die dazu gehörigen Mondwechsel beobachten. ;)
Mfg, Jens. :)
 
"Im Mondlicht wächst das Gras" so sind sie, die nachtschattengewächse, viele die ich kenne setzen ihre pflanzen zum ersten vollmond nach dem frost raus, es scheint zu helfen!
 
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