Gärtnern mit dem Mondkalender

Ja, nein nicht genau so, bezog mich auf:
...Das Problem liege nicht in der Wissenschaft, sondern im Profitstreben der Firmen und ihrer Mitarbeiter. Mit strengen Richtlinien, die eine Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten sowie die Publikation auch misslungener Forschungsarbeiten verlangen, sei dem Problem beizukommen.

Bei genauerem Hinsehen zeigte sich dann aber, dass der Fehler tiefer sitzt...

Und was die von Dir zitierte Stelle betrifft, das ist doch sehr selektiv gelesen, ich erlaube mir mal fertigzuzitieren, genau dort wo Du aufgehört hast:

Gerade in der Forschung mit Mausmodellen ist dies offensichtlich geworden. Diese hat Scharen von Wissenschaftlern angezogen und die Bereitstellung von Mitteln in entsprechender Höhe gewährleistet. Der Grund: Die Technologie lässt streng überprüfbare Versuchsanordnungen zu, die hochgradig replizierbar sind und exaktes Hypothesentesten erlauben – der heilige Gral wissenschaftlicher Methodik. Auf den Menschen übertragen versagen entsprechende Resultate ihrer Spezifität wegen jedoch oftmals.

Im Zusammenhang liest sich das Zitat dann doch etwas anders, wie ich finde. Dass sich Tierversuchsergebnisse nicht immer auf den Menschen übertragen lassen ist natürlich wahr, aber nicht unbedingt der Regelfall. Bekannte von mir sind in dem Gebiet tätig, und ihnen und ihren Kollegen ist es gelungen, einen Stoffwechselprozess, von dem man bislang geglaubt hatte dass er komplett anders abläuft zu entschlüsseln - und das Ergebnis ist auch auf den Menschen übertragbar.

Aber die Sinnhaftigkeit von Tierversuchen ist wieder ein ganz anderes Thema, worauf ich hinauswollte ist eben, dass die Kritik hier eine sehr spezifische ist, der Versuch dadurch die Wissenschaft an sich anzuzweifeln ist reiner Populismus seitens des Autors (ob nun aus Geltungssucht, oder aus dem hehren Motiv heraus wachzurütteln um Missstände zu beseitigen wage ich nicht zu beurteilen)
 
BioJolokia schrieb:
Und was die von Dir zitierte Stelle betrifft, das ist doch sehr selektiv gelesen...
Das ist der Bias von dem die Rede ist!

BioJolokia schrieb:
Zitat:
Gerade in der Forschung mit Mausmodellen ist dies offensichtlich geworden. Diese hat Scharen von Wissenschaftlern angezogen und die Bereitstellung von Mitteln in entsprechender Höhe gewährleistet. Der Grund: Die Technologie lässt streng überprüfbare Versuchsanordnungen zu, die hochgradig replizierbar sind und exaktes Hypothesentesten erlauben – der heilige Gral wissenschaftlicher Methodik. Auf den Menschen übertragen versagen entsprechende Resultate ihrer Spezifität wegen jedoch oftmals.
Aus meiner Sicht auch auf den Mond bezogen.

Es ist zu oberflächlich was im Labor passiert - den Einfluss des Mondes betreffend.
 
Ah, jetzt verstehe ich was Du meinst.

Naja - wenn es darum geht einen Einfluss des Mondes auf Pflanzenwachstum zu zeigen, ist ein reiner Laborversuch natürlich nicht geeignet, das stimmt soweit. Wenn wir unter Laborbedingungen Pflanzen anbauen (also drinnen, künstlich bewässert & beleuchtet) haben wir vielleicht zu viele Faktoren ausgeschlossen. Wenn es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Wetter gibt, können wir das unter Laborbedingungen nicht testen, daher bleibt uns nur eins: Freilandversuche.
Und da sind wir aber schon wieder beim nächsten Problem: Nun erschlagen uns die Faktoren, die wir eigentlich ausschließen möchten, aber nicht können. Da bleibt nur eines: viel und oft machen, dann statistisch auswerten, damit die zufälligen Ausreißer das Ergebnis nicht beeinflussen.

Das oft vorgeschlagene "probier's halt selbst" ist ja im Prinzip nichts weiter, als die Aufforderung, selbst wissenschaftlich tätig zu werden. Nur haben wir hier halt das Problem, dass wir als private den Stichprobenumfang der nötig wäre nicht so ohne weiteres erreichen können, und auch den Versuchsaufbau neutral zu gestalten ist nicht einfach. Und Voreingenommenheit (Bias als deutsches Wort verwendet gefällt mir nicht sonderlich gut) ist halt kein Problem, dass einen erst befällt, sobald man Wissenschafter wird, das gilt eben auch für jene, die an den Mondphaseneinfluss glauben.
 
Kleines Pro-Update. :D
Heute Vollmond und es wie nicht anders zu erwarten, wieder mal saukalt. ;)
Mfg, Jens. :)
 
@ hero: Interessante Sache, der Anbau nach dem Mondkalender. Aber mir stellen sich dazu noch ein paar Fragen.

1. Wann ist laut Mondkalender der beste Zeitpunkt um mit der Aussaat für die Saison 2013 zu beginnen?
2. Kannst du mir einen Mondkalender für 2013 empfehlen?
3. Gibt es vielleicht einen Mondkalender fürs Handy?
 
Den besten Zeitpunkt für die Aussaat gibt es quasi monatlich.
Kommt halt drauf an, wann du dann anfangen möchtest.
Der beste Zeitpunkt ist dann immer an einem Fruchttag.
Hier mal zwei einigermaßen verständiges Bsp. eines Mondkalenders.

http://www.blumenrosi.de/mond/mondkalender.htm

http://www.blumenrosi.de/

http://www.mein-schoener-garten.de/media/faxabrufe/MSG_Mondkalender_2012.pdf

http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/mondkalender/

Für 2013 musst du dann halt nur auf die jeweilige Homepage gehen,
denn dort wird dann der neue Kalender automatisch aktualisiert. ;)
Mfg, Jens. :)
 
@ Jens: Vielen Dank für die vielen nützlichen Links. :) Bei weiteren Fragen komme ich gerne auf dich zurück.

Auch wenn die meisten hier nichts davon halten, ich werde die Chilis für die Saison 2013 nach dem Mondkalender aussäen.
Ich will das einfach mal testen und herausfinden, ob man mit dem Mondkalender mehr Erfolg bei der Ernte hat.
 
Genau, denn Versuch macht kluch. :D
Ob jemand was davon hält oder nicht, steht da sicher auch nicht zur Debatte.
Es wird immer jemand geben, der das Ganze als Humbug abstempelt.
Selbst austesten und Erfahrungen damit sammeln, ist immer das beste.
Danach kann man dann wenigstens entweder Pro oder Kontra sagen.
Ich praktiziere das Ganze jetzt schon einige Jährchen und bin bis dato gut damit gefahren. ;)
Mfg, Jens. :)
 
Heute wieder das allmonatliche Pro-Update. :D
Es ist wieder mal Vollmond und wir haben es wieder schön kalt. :whistling::P;)
Mfg, Jens. :)
 
Danke Jens für den tollen Fred, habe ihn gleich Abboniert. :thumbup:

Ich werde auch für die Saison2013 nach dem Mondkalender gärtnern, habe schon oft erlebt das je nach Mondzyklus einiges besser geht.

Werde zur Sommersonnenwende die c. pubescens verbuddeln, und hoffen das die Körnchen schnell aufgehen. :D

Gruß Jörg
 
jfk1307 schrieb:
habe schon oft erlebt das je nach Mondzyklus einiges besser geht.

Genau das ist das Problem: selektive Wahrnehmung.
Es gibt keinen nachweisbaren Effekt auf Pflanzenwachstum, den Schlaf und was sonst noch alles angeführt wird.
 
halbdoppel schrieb:
Genau das ist das Problem: selektive Wahrnehmung.
Es gibt keinen nachweisbaren Effekt auf Pflanzenwachstum, den Schlaf und was sonst noch alles angeführt wird.

Das ist keine selektive Wahrnehmung.

Als großer Pilzfreund und vorallem auch Sammler und das seit frühster Jugend weiß ich definitiv das im Herbst nach Vollmond die Kerls wie doll sprießen.
Klar nicht jedes Jahr ist gleich, es müssen ja auch die über's Jahr die Verhältnisse stimmen.

Bist ja ziemlich frisch hier, wenn Du dir mal die Mühe machen würdest gerade beim Jens (Hero) auf seinem Fred in meine Chili nachzusehen was er erntet, kann er irgendwie nicht viel falsch machen.
Ich kann Dir sagen das er schon viele Jahre so maßig erntet.
Wir die auch c. pubescens (Rocoto) ziehen, wissen das es nicht einfach ist sooo viel aus den Pflanzen herauszukitzeln, uns fällt jedes Jahr auf neue die Kauleiste runter.

Mal ein Tipp hast ja eine tolle gekaufte Chilipflanze die Du schon mehrere Jahre weiter pflegst, was auch ne Leistung ist ( bezüglich Ungeziefer), nimm einfach ein paar Körnchen verbuddel welche nach Mondkalender und welche ohne, am Ende der Saison wirst Du schlauer sein.
 
jfk1307 schrieb:
Das ist keine selektive Wahrnehmung.

Als großer Pilzfreund und vorallem auch Sammler und das seit frühster Jugend weiß ich definitiv das im Herbst nach Vollmond die Kerls wie doll sprießen.
Klar nicht jedes Jahr ist gleich, es müssen ja auch die über's Jahr die Verhältnisse stimmen.

Mit Verlaub: Du bestätigst es gerade selber; "Du" "weißt" es, und das sogar definitiv.

jfk1307 schrieb:
Bist ja ziemlich frisch hier, wenn Du dir mal die Mühe machen würdest gerade beim Jens (Hero) auf seinem Fred in meine Chili nachzusehen was er erntet, kann er irgendwie nicht viel falsch machen.
Ich kann Dir sagen das er schon viele Jahre so maßig erntet.
Wir die auch c. pubescens (Rocoto) ziehen, wissen das es nicht einfach ist sooo viel aus den Pflanzen herauszukitzeln, uns fällt jedes Jahr auf neue die Kauleiste runter.

Niemand sagt, dass es "falsch" ist, so zu arbeiten. "Nicht viel falsch" machen ist kein Argument - er wird seinen Pflanzen vermutlich viel Pflege zukommen lassen. Seine sehr guten Ergebnisse aber in Zusammenhang mit irgendwelchen "Mondphasen" zu bringen lässt mich immer wieder schmunzeln.
 
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