RE: Katschas 2013 - Fotoupdate am 08.02.
Wie ihr mitbekommen habt, haben mich meine Keimlinge zu Anfang der Saison so geärgert, dass ich mich spontan dazu entschieden habe, neben der Anzucht in Erde auch noch Kokosquelltöpfe und Steinwolle zu probieren. Außerdem hab ich in meiner Verzweiflung schon sehr früh begonnen, die Jungpflanzen zu düngen, teilweise noch vor dem ersten Blattpaar. Es hatte sich wachstumsmäßig halt auch nach 4 Wochen nichts getan, deshalb musste ich mir was einfallen lassen
Da ich es selbst immer ganz spannend finde, über die Erfahrungen der einzelnen User zu lesen, möchte ich euch auch an meinen teilhaben lassen.
1. Erde
Wie auch schon in den Vorjahren habe ich damit begonnen, die Samen 24 Std in Kamillentee einzuweichen und anschließend in ganz normale Erde einzubuddeln. Die Keimdauer war so la la, von 10 Tagen bis 26 Tagen war alles dabei. War für mich aber ok, denn ich hatte das Mini GWH nicht extra beheizt.
In der ersten Runde sind von 13 Samen 10 gekeimt, also eine Keimquote von 77%.
In der zweiten Runde hab ich das Mini-GWH dann auf die Heizung gestellt, was aber an der Keimdauer nicht sehr viel geändert hat. Es gibt eben einfach Sorten, die sich Zeit lassen, da kann man machen, was man will. Gekeimt sind hier von 15 17 Samen 14 Stück, eine Keimquote von 82% => völlig ok.
Probleme gab es dann beim Wachstum, denn einige der Pflanzen wollten selbst nach 4 Wochen noch keine Blätter bilden
Ich weiß ja, dass Chinesen (mit denen hab ich angefangen) langsamer wachsen, aber so langsam??? Das war mir neu. Das Problem hatte ich im letzten Jahr schon und zwar so stark, dass ich einige der Pflanzen nach einigen Monaten entsorgen musste, weil sie nicht gewachsen sind, was natürlich sehr ärgerlich war, nachdem ich sie so lange gepflegt hatte. Damit mir das in diesem Jahr nicht passiert, habe ich beschlossen, mit einem ganz leicht dosierten Flüssigdünger nachzuhelfen. Entweder, die Pflanzen reagieren positiv darauf oder sie gehen gleich ein. Nochmal möchte ich nicht nach Monaten entsorgen müssen.
Und siehe da, die Pflänzchen hatten absolut gar nix gegen die kleine Starthilfe
Sie haben schön brav ihre Blätter gebildet und wachsen nun, da ich sie alle 2 Wochen mit leichten Nährstoffen unterstütze, schön langsam und gleichmäßig. Genau so soll das sein...
Wie sich die Wurzeln verhalten, kann ich noch nicht sagen, da ich noch nicht neu umgetopft hab. Ich hab ja etwas Angst, dass das Wurzelwachstum durch die frühe Nährstoffzugabe leidet :undecided: Aber gut, jetzt ist es zu spät und ich werd mich einfach mal überraschen lassen.
2. Kokosquelltöpfe
Bei einem Verzweiflungs-Ausflug in den Baumarkt, wo ich nach Aussaat-Alternativen suchen wollte, bin ich auf Kokosquelltöpfe gestoßen. Da ich hier im Forum schon öfter darüber gelesen hatte, dachte ich mir "Warum nicht, probierste das doch auch mal aus". Zu Hause fand ich das auch ganz lustig, man gießt die Töpfe und plötzlich fangen sie an zu wachsen *It's magic*
Die Samen dann da rein zu kriegen fand ich schon weniger lustig, da das Kokos-Substrat irgendwie sehr leicht an den Fingern kleben geblieben ist und die Töpfe etwas instabil waren. Ich hab also mehr Erde rausbefördert als ich wollte
Naja, hauptsache die Samen waren erstmal drin. Das Ganze kam dann ins Mini-GWH auf die Heizung und dann hieß es erstmal, abwarten.
Gekeimt sind die ersten Samen schon nach 7 Tagen, was ich als sehr schnell empfunden hab. Ich war also erstmal positiv überrascht. So nach und nach ist mir aber aufgefallen, dass diese Quelltöpfe sehr doof zu gießen sind, da die Erde ja das komplette Netz ausfüllt und oben kein erd-freier Rand mehr war, wie bei meinen kleinen Schnapsgläschen mit Erde. Das hat mir beim Gießen einigen Ärger bereitet, da die Kokoserde immer wieder ausgeschwemmt wurde und ich einmal sogar ein Samenkorn mit ausgeschwemmt habe :angry:
Die Keimquote war für mich miserabel! Von 18 Samen sind bis heute (Aussaat war am 14.01.) gerade mal 11 Samen gekeimt, eine Keimquote von gerade mal 61% !!! So eine schlechte Keimquote hatte ich bis jetzt noch in keinem Chili-Jahr!
Auch in den folgenden Wochen haben mir die Quelltöpfe keine Freude bereitet. Das Gießen war weiterhin eine spannende Angelegenheit, da ich teilweise wirklich Angst hatte, die Keimlinge auszuschwemmen. Das Problem ist, dass sich in den Quelltöpfen auch kaum Feuchtigkeit hält! Wo ich bei meinen Schnapsgläschen absolut kein Problem hab, wenn ich jeden zweiten oder dritten Tag gieße, so sind mir in den Quelltöpfen bereits 3 Pflanzen vertrocknet, was wirklich ärgerlich ist :angry: Ich werd jetzt schauen, dass ich die Pflanzen, die noch übrig geblieben sind, so schnell wie möglich in Erde pikiere, damit wenigstens die überleben.
Für mich kommen die Quelltöpfe definitiv nicht mehr in Frage, die wenigen, die ich noch übrig hatte, wurden gleich entsorgt, denn für eine Anzucht werde ich die sicher nicht mehr verwenden!
3. Steinwolle
Da ich bei einigen Usern hier etwas über die Anzucht in Steinwolle gelesen hatte, dachte ich mir, einen letzten, verweifelten Versuch ist es ja wert. Also ab zu Ebay und Grodan Steinwolle bestellt. Da ich von meinen letzten Versuchen schon etwas entnervt war, hab ich die Samen diesmal ohne Kamillen-Bad versenkt. Mehr als schief gehen konnte es ja nicht. Und siehe da - nach gerade mal 6 Tagen ließ sich der erste Keimling blicken :w00t: Von 7 Samen sind 5 gekeimt => 71% ! Zwar noch nicht das gelbe vom Ei, aber ich hab vorhin mal vorsichtig in die beiden übrigen Steinwoll-Würfel gespitzt und die Limon, die weder in Erde noch in Kokosquelltöpfen keimen wollte, zeigt schon etwas grün :w00t: D.h. die Keimquote muss wohl noch nach oben korrigiert werden.
Mit dem Gießen gibt es hier absolut keine Probleme, die Würfel nehmen schön Wasser auf und speichern das auch relativ lange. Übergießen ist kaum möglich. Die Pflanzen fühlen sich wohl in den Würfeln, was man daran merkt, dass sie nicht so langsam wachsen wie in Erde oder Quelltöpfen. Sie strecken sich schön zielstrebig dem Licht entgegen, deshalb vermute ich, dass sie ihre Wurzeln in der Steinwolle besser entfalten können.
Hier muss man natürlich rechtzeitig Nährstoffe zugeben, da die Steinwolle ja - anders als Erde - keinen eigenen Speicher hat. Aber da ich ja, wie bereits erwähnt, auch bei der Erde sehr früh mit dem Düngen begonnen habe, sehe ich darin für mich keinen Nachteil.
Es krümelt nicht, es schimmelt nicht, Schädlinge haben sich bis jetzt auch noch nicht in der Steinwolle eingenistet - was will man mehr! Ich werde weiter beobachten, wie sich die Pflanzen verhalten und bin vor allem gespannt, wie das mit dem Pikieren funktioniert. Bis jetzt sind die Steinwolle-Würfel aber definitiv meine Favoriten, vor allem, weil sie auch eine Sorte zum Keimen bringen, an der sowohl Erde als auch Kokosquelltöpfe gescheitert sind. Ich hab noch einige Sorten, die ich erneut aussäen muss, da sie entweder nicht gekeimt oder von den Quelltöpfen heimtückisch dahingerafft wurden :angry: Die werd ich in Steinwolle nachsäen, mal sehn, wie es da läuft.
So, Akku leer - Bilder folgen. Ich werd weiter berichten, wie sich das Ganze bei mir weiterentwickelt.