Ich bin ein bisschen irritiert.
Blubby macht sich Sorgen, weil sich nach ihrer Beobachtung eine Vogelart extrem vermehrt und den Bach leerfuttert. Vielleicht will sie auch ein paar Fische abhaben. Man teilt ja gern, aber deshalb muss man ja nicht auf ALLES verzichten, oder?
Und was passiert? Alle fallen über sie her.
Ich bin auch für Naturschutz.
Trotzdem ärgere ich mich manchmal.
Z.B., wenn mir die Amseln von meinem großen Kirschbaum gerade mal ein Schüsselchen Kirschen überlassen.
Oder wenn es eine Blattlaus- oder Trauermückenplage auf meinen Chilis gibt.
Versteht mich nicht falsch. Ich lasse immer einen Teil der Kirschen / Äpfel etc. für die Vögel hängen. Aber wenn ich garnicht ernten will brauche ich keine Obstbäume in meinem Garten.
Ich kann gut mit allem leben, was nicht überhand nimmt.
Gleichgewicht nennt man das wohl.
Aber: jedes Lebewesen beeinflusst das Gleichgewicht.
Und an diejenigen, die so über Blubby hergefallen sind:
Glaubt ihr, euer Essen wächst im Supermarkt?
Auch dafür ist das Gleichgewicht der Natur verschoben worden.
Esst ihr nur glücklichen Salat, der sich zufällig in eurem Garten angesiedelt hat? Und werdet ihr davon satt? Oder akzeptiert ihr, dass Getreide-/Gemüse-/Salat-/Obstanbau betrieben wird? Esst ihr Fleisch und Fisch? Eier? Milch? Kaffee? Tee? Ist die Produktion kein Eingriff in die Natur?
Ehe ihr jetzt über mich herfallt - was ihr sicher mit Begeisterung tun werdet:
Ich bemühe mich, Lebensmittel aus regionaler Bioproduktion zu kaufen, weil ich hoffe, dass der Eingriff in die Natur hier nicht ganz so groß ist.
Wir essen wenig Fleisch und Fisch, aber völlig darauf verzichten wollen wir nicht.
Wir spülen unsere Toiletten und gießen unsere Pflanzen mit Regenwasser - um kein aufwendig gereinigtes Trinkwasser dafür zu verschwenden.
DIe Liste ließe sich fortsetzen ....
Wir predigen nicht anderen, wie sie sich verhalten sollen, sondern tun das unsere, soweit es möglich ist.
Und ihr?