Kurze Frage – kurze Antwort

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das ist völlig normal, dass Pflanzen im Winter in der trockenen Heizungsluft Blätter verlieren
 
Heizung ist nie an, Fenster nur bei Minusgraden geschlossen - also praktisch identisch zur Luftfeuchtigkeit im Sommer. Nämlich die von draussen.
Die paar braunen Blattspitzen mögen von Zugluft+flachen Sonnenstand+sehr wenig giessen sein. Das meine ich aber nicht.

Ich möchte faktisch wissen wie der Alterungsprozess von Blättern ist, ohne jetzt zuviel Gewicht auf ein Foto zu legen
 
Ich möchte faktisch wissen wie der Alterungsprozess von Blättern ist, ohne jetzt zuviel Gewicht auf ein Foto zu legen

bin ich mal gespannt ob Dir diese Frage jemand wissenschaftlich fundiert beantwortet

Blätter unterliegen einem Alterungsprozess, das sollte klar sein. (wie der genau aussieht, wie da ein evtl. Zyklus ist und wie unterschiedlich das von Pflanze zu Pflanze ist ???
da gibts bestimmt irgendwelche wissenschaftliche Abhandlungen darüber die man bei google finden kann
Pflanzen werfen aber auch Blätter ab,wenn der Wasserhaushalt nicht stimmt, das ist die Überlebensstrategie wenn mehr Wasser über die Blätter verdunstet wird als von den Wurzeln aufgenommen werden kann...
Heizung ist nie an, Fenster nur bei Minusgraden geschlossen
ich weiss jetzt nicht ob Chilis in ihrer Heimat immergrüne Pflanzen sind?

aber wie sich das liest, stehen die bei Dir recht kühl bis kalt, evtl signalisiert das den Pflanzen, Winteruhe>Blätter abwerfen (zumindest den Bestand verringern)
 
Anhang anzeigen 230553
An der Bhut Jolokia hab ich sie diese Woche schon entfernt, wenn sie sich fast ohne Druck abnehmen lassen.
Jetzt durch den Winter waren es so 1-5 Blätter pro Woche. Immer vereinzelt, nie mehrere am selben Ast, sondern rundherum verteilt an den Pflanzen.

Quasi wie hier und da ein "graues Haar". Also gibt es einen natürlichen Alterungs- und Austauschprozess des Laubes?
Vorab schon mal Sorry, denn ich bin eigentlich niemand, der so direkt antwortet ;)

Aber ist das jetzt Dein Ernst?
Du machst dir bei dieser hammermäßigen Pflanze tatsächlich Gedanken über einzelne Blätter die gelb werden und abfallen:whistling:

Das ist ein völlig normaler Vorgang und kein Blatt lebt für immer (das gibt's bei jeder Pflanze);)

Sollte dich diese Frage wirklich so umtreiben, denke ich, dass Du damit in einem Forum falsch bist und solltest dich an ein Labor wenden;)

Hege und pflege diese Pflanze weiterhin und zeig mir/ uns im Sommer welch geiles Teil daraus geworden ist:thumbsup:

P.S.:
Wenn Du sie nimmer willst, ich nehm sie;)
 
Ich möchte faktisch wissen wie der Alterungsprozess von Blättern ist, ohne jetzt zuviel Gewicht auf ein Foto zu legen
Spektrum ist da immer eine gute Quelle. Ist jetzt die Frage wie genau du das wissen willst, langt dir generell die Aussage, dass auch immergrüne Pflanzen nach einiger Zeit ältere Blätter verlieren oder willst du genau wissen, was da in der Pflanze abläuft wenn sie ein älteres Blatt abstößt?
 
@Edi Ja, ich bin nun mal ein begeisterter Hobbymustererkenner und ich versuch mir da einen Reim drauf zu machen und das zu erklären.
Um die Pflanze selbst mache ich mir natürlich keine "Sorgen" - der gehts prima.

Vielleicht hab ich bei "nur" zwei Pflanzen aber eben auch die Zeit sie eingehender verstehen zu wollen und welche biologischen Prozesse dort ablaufen, die ähnlich oder unterschiedlich zu tierischen Eukaryoten sind.

Ich nehm das Leben eher mit dem Sesamstraßensong. ;)

Und vielen Dank für das Kompliment zur Pflanze, aber die bleibt erstmal hier. ;) Hab schon mit dem Gedanken gespielt aus der umgekehrten Pyramidenform eine Kugel zu zurren. Bonchi-Fäden gibts hier ja, auch etwas zur Zierbaum/Hecken-Kunst (weiß nicht wie der Fachbegriff dafür ist)?

@C18H29NO3 Möglicherweise etwas von beidem. Für Menschen weiß ich ja auch so "unnützes" Wissen, dass jede Zelle nach 7j erneuert worden ist, wie schnell Haare, Nägel wachsen und was Zellalterung beschleunigt von UV- Licht bis zu freien Radikalen.

Aber zu wissen, dass immergrüne Pflanzen (gehören Chilis denn überhaupt biologisch dazu? Nur weil ich einen Laubbaum an den Äquator stelle, wechselt der ja nicht die biologische Familie...nur als Beispiel), überhaupt einen Zell/Blatterneuerungszyklus haben und der nicht komplett wahllos ist, sondern von welchen Faktoren er in der Wildnis abhängt , wäre schon mal ein Leseanfang.

@S.Peter Also ich bin hier immer in Schlüpfi, Tshirt und Socken und friere nicht. Plattenbau und hoch energieeffizient, daher muss ich sogar bei 5° Außentemperatur Fenster öffnen um nicht zu schwitzen.

@Taunuswaldfee Guter Hinweis, danke. Ich hab mir das mal genau angeschaut und zähle über 40 neue Triebe, aber dort ohne gelbe Blätter und würde das jetzt erst mal empirisch als schwachen Zusammenhang einstufen, allerdings mit Vorsicht bei meiner Stichprobenzahl von lediglich zwei Pflanzen.

edit:
@C18H29NO3 "Daneben spielt die Temperatur eine Rolle – vor allem die Verbindung aus kühlen Nächten mit warmen Tagen beschleunigt diesen Seneszenzvorgang." aus deinem Spektrumlink find ich da sehr interessant. Fenster immer auf Kipp und die kalten Nächte aber sonnig-warmen Tage momentan...Frühling ist ja ne Art Anti-Herbst und für die Pflanze vielleicht gar nicht so eindeutig zu unterscheiden?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Edi Ja, ich bin nun mal ein begeisterter Hobbymustererkenner und ich versuch mir da einen Reim drauf zu machen und das zu erklären.
Um die Pflanze selbst mache ich mir natürlich keine "Sorgen" - der gehts prima.

Vielleicht hab ich bei "nur" zwei Pflanzen aber eben auch die Zeit sie eingehender verstehen zu wollen und welche biologischen Prozesse dort ablaufen, die ähnlich oder unterschiedlich zu tierischen Eukaryoten sind.

Ich nehm das Leben eher mit dem Sesamstraßensong. ;)

Und vielen Dank für das Kompliment zur Pflanze, aber die bleibt erstmal hier. ;) Hab schon mit dem Gedanken gespielt aus der umgekehrten Pyramidenform eine Kugel zu zurren. Bonchi-Fäden gibts hier ja, auch etwas zur Zierbaum/Hecken-Kunst (weiß nicht wie der Fachbegriff dafür ist)?

@C18H29NO3 Möglicherweise etwas von beidem. Für Menschen weiß ich ja auch so "unnützes" Wissen, dass jede Zelle nach 7j erneuert worden ist, wie schnell Haare, Nägel wachsen und was Zellalterung beschleunigt von UV- Licht bis zu freien Radikalen.

Aber zu wissen, dass immergrüne Pflanzen (gehören Chilis denn überhaupt biologisch dazu? Nur weil ich einen Laubbaum an den Äquator stelle, wechselt der ja nicht die biologische Familie...nur als Beispiel), überhaupt einen Zell/Blatterneuerungszyklus haben und der nicht komplett wahllos ist, sondern von welchen Faktoren er in der Wildnis abhängt , wäre schon mal ein Leseanfang.

@S.Peter Also ich bin hier immer in Schlüpfi, Tshirt und Socken und friere nicht. Plattenbau und hoch energieeffizient, daher muss ich sogar bei 5° Außentemperatur Fenster öffnen um nicht zu schwitzen.

@Taunuswaldfee Guter Hinweis, danke. Ich hab mir das mal genau angeschaut und zähle über 40 neue Triebe, aber dort ohne gelbe Blätter und würde das jetzt erst mal empirisch als schwachen Zusammenhang einstufen, allerdings mit Vorsicht bei meiner Stichprobenzahl von lediglich zwei Pflanzen.

edit:
@C18H29NO3 "Daneben spielt die Temperatur eine Rolle – vor allem die Verbindung aus kühlen Nächten mit warmen Tagen beschleunigt diesen Seneszenzvorgang." aus deinem Spektrumlink find ich da sehr interessant. Fenster immer auf Kipp und die kalten Nächte aber sonnig-warmen Tage momentan...Frühling ist ja ne Art Anti-Herbst und für die Pflanze vielleicht gar nicht so eindeutig zu unterscheiden?
Ich schau die Tage mal ob ich was in meinen Botanikbüchern finde :thumbsup:
 
gehören Chilis denn überhaupt biologisch dazu? Nur weil ich einen Laubbaum an den Äquator stelle, wechselt der ja nicht die biologische Familie...nur als Beispiel
Chilis kommen ursprünglich ja aus Südamerika und da meist aus den Tropen, da ist (natürlich je nach Region) ja kaum ein Unterschied zwischen Winter und Sommer was die Temperaturen und auch die Wasserverfügbarkeit angeht, dementsprechend müssen die Pflanzen zum Überleben nicht ihre Blätter abwerfen.

Ich wollte doch gleich mal nachgucken und hab in den Büchern zwar die chemisch-physiologischen Grundlagen gefunden, was dabei passiert und welche Stoffe das hemmen oder fördern können (z.B. Abbau von Chlorophyll, Proteinen, RNA und Rücktransport der Einzelelemente wie Phosphor, Stickstoff, Schwefel etc.), aber keine richtige Erklärung, wieso es passiert. Also mal im Netz herumgestöbert und dabei auf die .pdf hier gestoßen. Kannsts ja selber gern mal durchlesen, aber zusammengefasst könnte man wohl sagen, dass es erstmal auf die Pflanze ankommt und manche Pflanzen recht schnell ihre Blätter recyceln während andere Pflanzen ihre Blätter länger behalten. Allgemein wird wohl zugunsten der Neuaustriebe das alte Blattwerk abgebaut und in neue Triebe gesteckt, ergibt ja auch Sinn, die Pflanze wächst ja gen Licht und mit der Zeit verschwinden die älteren Blätter dann eher im dunklen Bereich. Was die Umweltfaktoren betrifft scheint es so zu sein, dass bei mehr Photosynthese durch stärkeres Licht mehr reaktive Sauerstoffspezies gebildet werden, die die Pflanze und die Blätter schädigen können, wodurch die Seneszens schneller vonstattengeht, das beeinflusst dann aber natürlich alle Blätter. Es scheint also nicht den einen Auslöser zu geben, womit deine Frage dann von mir zumindest leider nicht so ganz beantwortet werden kann, sondern allgemein mit dem Pflanzen- und Blattalter zusammenzuhängen, was durch andere Umweltfaktoren dann noch etwas beeinflusst werden kann.


"Daneben spielt die Temperatur eine Rolle – vor allem die Verbindung aus kühlen Nächten mit warmen Tagen beschleunigt diesen Seneszenzvorgang." aus deinem Spektrumlink find ich da sehr interessant. Fenster immer auf Kipp und die kalten Nächte aber sonnig-warmen Tage momentan...Frühling ist ja ne Art Anti-Herbst und für die Pflanze vielleicht gar nicht so eindeutig zu unterscheiden?
Da die Chilis ja wie gesagt aus Gebieten kommen, in denen die Pflanzen ihre Blätter nicht im Winter abwerfen müssen, ist die Steuerung von dem Blattfall von den sommergrünen Pflanzen da wohl eher egal denke ich.


dass jede Zelle nach 7j erneuert worden ist
Das ist übrigens auch nur ein Mythos (von Rudolf Steiner), kommt sehr auf die Zellen an, Hautzellen z.B. werden alle paar Wochen erneuert während Herzzellen kaum austauscht werden;)


Bitte sagt mir Bescheid wenn ich hier jetzt irgendwo Mist erzählt habe, es ist schon spät:D
 
Ja, hab gestern auch noch was gestöbert und was zur üblichen Blattlebensdauer bei immergrünen Pflanzen gefunden. Bis auf wenige Ausnahmen wo Blätter tatsächlich mehrere Jahrzehnte leben, bewegt sich das übliche Alter wohl bei 2-3 Jahren und durch das "immergrün" tauschen sie ihr Laubkleid natürlich nach und nach aus.

Spannend wäre natürlich schon zu wissen, wie die Pflanze genau Blatt 302 von 400 auswählt und nicht Nummer 301, usw.
Haha, einen Versuch machen und alle Blätter einer Pflanze nach Alter markieren und dann schauen, ob die in der gleichen Reihenfolge ausgetauscht werden...

Das mit den Zellen wusste ich aber, vllt hätte ich "nach 7j mindestens einmal ausgetauscht worden" schreiben sollen.

Ich werd jetzt mal in der pdf stöbern, danke @C18H29NO3 !
 
Haha, einen Versuch machen und alle Blätter einer Pflanze nach Alter markieren und dann schauen, ob die in der gleichen Reihenfolge ausgetauscht werden...
Zück den Edding :D Ich hab im Sommersemester einen Flora-Kurs, da könnte ich wenn du willst und sich die Gelegenheit bietet auch einen Dozenten/Prof mal fragen ob er da genaueres weiß;)
 
Zück den Edding :D Ich hab im Sommersemester einen Flora-Kurs, da könnte ich wenn du willst und sich die Gelegenheit bietet auch einen Dozenten/Prof mal fragen ob er da genaueres weiß;)
Vielleicht weiß das auch @Joe - ich als Technik-versierter Mensch könnte mir das so vorstellen:
Die Pflanze zieht oben an den neuen Trieben von unten über die Versorgungswege die benötigten Stoffe, können diese durch die Wurzeln nicht zur Verfügung gestellt werden, werden die Blätter leergesaugt, welche am wenigsten kosten/nutzen haben.

Gibt da sicher Hochkomplexe Biochemische Vorgänge 🙃
 
Es gibt für das Abstoßen alter Blätter ("Abscission") viele verschiedene Faktoren, es hängt nicht nur vom Alter ab, sondern z.B. auch in der Chlorophyllmenge im jeweiligen Blatt (was wiederum von der Lichtmenge abhängt, die beim Blatt ankommt (darum sind in Wäldern die unteren Äste, wo kein Licht rankommt, oft tot):


Mechanisms

Structural
In deciduous trees, an abscission zone, also called a separation zone, is formed at the base of the petiole. It is composed of a top layer that has cells with weak walls, and a bottom layer that expands in the autumn, breaking the weak walls of the cells in the top layer. This allows the leaf to be shed.
Lack of chlorophyll as a trigger
Streptocarpus leaf showing abscission line in response to reduced day length

The reduction of chlorophyll production in leaves due to decreased sunlight in the autumn explains why some leaves turn yellow. However, the yellow color can attract aphids, so some trees turn the leaves red instead by injecting a bright pigment.[7] The loss of chlorophyll may also contribute to the abscission process.

Chemical
A variety of reactive oxygen species (ROS) are generated by plants during times of stress (biotic and abiotic) including UV light, cool temperatures, excessive light, pathogens, parasites, and high salinity. The presence and continuous production of these ROS causes disruption in the homeostasis of the cellular components, leading to metabolic dysfunction and expression of cell wall-degrading enzymes (WDEs).[8]

Hormonal
While researchers originally believed abscisic acid to be the hormone that stimulates abscission (for which the hormone was named), it was later proven that it does not play a primary role. In fact, auxin, a plant hormone, and ethylene have been implicated as prominent regulators of abscission signaling. The two compounds work in a synergistic fashion: As the auxin levels decrease, the flux of auxin to the abscission zone is reduced. Exhaustion of auxin makes the abscission zone sensitive to ethylene. When the plant is then exposed to ethylene, gene expression of cell wall-degrading enzymes such as cellulase and polygalacturonase are activated. However, this is not to say that ethylene directly activates WDE gene expression, because the elements responsible for detecting ethylene have not been found in the gene's promoter region.[8] Dwindling auxin levels have also been implicated in autumn-leaf color change.
 
Gerade ein Foto meiner Chili von der "Pflegerin" bekommen. Sieht ja ganz komsich aus, wie abgefressen...
Die anderen haben nix.
IMG-20210304-WA0054.jpg


IMG-20210304-WA0052.jpg

Jemand eine Idee?

LG Niko :)
 
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