Tachchen,
es war mein Vorschlag an Coocie, doch mal hier in der Runde zu fragen, was die erfahrenen Chili-Grower zu diesem LED-Baustrahler sagen. 5000 Lumen Lichtstrom, 5000 Kelvin Farbtemperatur (nahe an diffusem Tageslicht, also mit einigermaßen Blauanteil im Licht) bei "nur" 55 Watt Stromverbrauch klingt auf dem ersten Blick verlockend, zumal das Gerät preislich gesehen mit 30,00 EUR auch lukrativ erscheint. In Bezug auf Chilis kann ich nicht beurteilen, ob diese Beleuchtung für die Überwinterung in der Wohnung geeignet ist. Meine Erfahrungen beruhen halt auf die überwiegend
lichthungrigen Fleisch fressenden Pflanzen und da sind 5000 Lumen schon ziemlich knapp bemessen, 5000 K Farbtemperatur für eine gute Ausfärbung der Pflanzen nicht hinreichend - aber Chilis haben ja naturgemäß meistens grüne Blätter
. Ich habe seit 20 Jahren T8-Leuchtstoffröhren in Betrieb (zweiflammig, 36 Watt, 3250 Lumen, 6500 K mit Verwendung von Aluminium-Reflektoren), die 10 - 20 cm nah über den Pflanzen hängen. Einen Baustrahler zur Beleuchtung von Pflanzen zu verwenden, ist ja im Prinzip eine Zweckentfremdung und ich muss gestehen, dass mir Zweckentfremdungen nicht so ganz geheuer sind. Ich würde mir so einen Baustrahler als Pflanzenbeleuchtung nicht zulegen. Laut Beschreibung würde der Baustrahler eine Fläche von 7 x 7 Meter ausleuchten. Dann wäre interessant zu wissen, aus welcher Entfernung. Diese Angabe ist für die Pflanzenbeleuchtung nicht brauchbar, weil der Abstand zu den Pflanzen dabei viel zu groß wäre. Bei 5000 Lumen müsste die Lichtquelle meiner Einschätzung nach ziemlich nah an den Pflanzen installiert werden. Je näher die Lichtquelle zum zu beleuchtenden Objekt, desto geringer ist die ausgeleuchtete Fläche. Die Beleuchtungsstärke
Lux nimmt jedoch im Quadrat zum Abstand der Lichtquelle zu oder ab, so viel ich weiß. Richtig? Lux alleine reicht zwar noch nicht, um zu beurteilen, ob die Lichtquelle zur Beleuchtung der Pflanzen taugt - dafür müsste man die photosynthetisch aktive Strahlung (Einheit PAR) messen -, aber die Beleuchtungsstärke ist schon eine wichtige Größe in Verbindung mit der Lichtfarbe Kelvin. Darum wäre meine Frage: Wie viel Lux, denkt ihr, müssten auf Coocie´s Chilipflanzen treffen, damit die über den Winter bei vollem Wachstum (27 - 28°C Innentemperatur) genug Licht bekommen?
Der Abstrahlwinkel des Baustrahlers ist leider nicht bekannt. Vielleicht kann man das noch herausfinden. Ja, der Abstrahlwinkel (Steradiant) ist zur Berechnung der Beleuchtungsstärke noch wichtig.
Ja, also die Innentemperatur... Da gab es eine harsche, mit Ironie verfasste Kritik.
Klingt jetzt vielleicht etwas exotisch, aber kennst du Klamotten? Die gibt's in allen möglichen Farben, Größen und Längen. Ich hab sogar mal gehört, dass einige Hersteller angeblich verschiedene Modelle je nach Körperteil anbieten. Der Gedanke dahinter ist, dass man sich da selbst irgendwie reinsteckt und die Dinger einen warm halten. Manche sollen sogar nett aussehen. Ich weiß, das klingt verrückt und sehr modern, aber vielleicht kannst du mit dem Konzept ja was anfangen. Es gibt wohl Leute, die das ganze Jahr damit bei Raumtemperaturen von +/-20°C überleben. Die behaupten sogar sich damit wohl zu fühlen.. Aber Influenzer neigen ja oft zu Superlativen.
Gut, 27 - 28°C Innentemperatur finde ich auch etwas extrem. Ich will das aber gar nicht bewerten bzw. kritisieren. Ich glaube nicht, dass Coocie splitternackt in ihrer Wohnung herum läuft.
Es gibt Menschen, die brauchen es anscheinend so warm, obwohl sie lange Hose und Pullover tragen. Ich habe es schon öfter bei älteren bzw. insbesondere alten Menschen (ü 70) erlebt, dass sie es in ihrer Wohnung sehr warm haben, um sich wohl zu fühlen bzw. auch aus gesundheitsrelevanten Aspekten. Als junger Mensch machte es mir nichts aus, bei 15°C im T-Shirt herum zu laufen. Heute würde ich mir (beinahe) eine Lungenentzündung holen!
20°C sind mir mit über 50 auch bereits eine Spur zu kühl - selbst, wenn ich lange Klamotten trage. Bei mir sind´s im Wohnzimmer 21 - 22°C.
Die Kritik hat sicher etwas mit Energieverbrauch und der Klimakatastrophe zu tun. Ja, verstehe ich. Menschen, die viel heizen, weil sie es sehr warm mögen oder brauchen, sind zum Glück die Ausnahme. Wenn ich daran denke, was wir als Menschheit eigentlich tun müssten, um die Klimakatastrophe noch einigermaßen handhaben zu können, dann müssten wir
SOFORT in allen erdenklichen Bereichen drastischen Verzicht üben! Dann dürften wir in unseren Breitengraden auch keine Pflanzen mehr anbauen, die mit den gegebenen, klimatischen Bedingungen nicht zurecht kommen und damit auch keine Chili-Pflanzen unter Kunstlicht vorziehen respektive müsste ich dann auch meine Pflanzenkulturen mit Ausnahme der Karnivoren aus gemäßigten Breitengraden aufgeben. Ich müsste meine künstliche Beleuchtung ausschalten und meine Pflanzen in die Biotonne werfen! Alle Indoor-Gärtner, die mit dem natürlichen Licht, das durch die Fenster rein kommt, nicht auskommen, um ihre exotischen Pflanzen am Leben erhalten zu können, müssten ihr Hobby/ihre Passion aufgeben! Theoretisch wäre es durch regenerative Energieerzeugung möglich, unseren Energiebedarf zu decken - indem man genug Windkraftanlagen, Wasserkraftwerke (umweltschonende) und Fotovoltaikanlagen aufstellt. Da denke ich vor allem an die
dezentrale Energieversorgung aus privater Erzeugung - ein Modell, das dem Maximalgewinn-Prinzip der Konzerne völlig entgegensteht! Aber da sind wir ja allein in Deutschland noch sehr weit von entfernt! So lange wir Energie aus fossilen Brennstoffen gewinnen, müssten wir der Umwelt und des Klimas zu Liebe
alles unterlassen, was unnötig CO² in die Atmosphäre pumpt! Jeder müsste konsequent seinen CO²-Abdruck auf das wirklich Notwendige herunterschrauben! Ich denke, wir haben es mit dem Klimaschutz längst vermasselt! Wir hätten die Energiewende schon vor 2000 energisch und konsequent angehen müssen und Kohlekraftwerke (um nur diese zu nennen) hätten längst abgeschaltet sein müssen! So, das wollte ich mal als Denkansatz in den Raum stellen. Es ist nicht mehr
2 Sekunden vor zwölf! Es ist
halb eins!!