RE: Marleen 2014 // Milde chinense-Sorten im Vergleich
In dieser Saison hatte ich gleich drei milde chinense-Sorten im Programm welche laut Beschreibung gar keine bis geringe Schärfe bei ausgeprägtem bzw. „typischem“ Habanero-Aroma haben. Da bietet sich ein direkter Vergleich ja geradezu an
Um es aber gleich vorweg zu nehmen: Ich habe keine Ahnung was der „typische“ Habanero-Geschmack ist, da ich vor dieser Saison noch keine Habaneros kannte und die „richtige“ Habanero die ich dieses Jahr auch noch im Programm hatte für mich viel zu scharf war – vor lauter Schärfe hab ich da absolut keinen Geschmack mehr wahrnehmen können. Inwiefern die milden Sorten also wirklich genau den typischen Habanero-Geschmack treffen kann ich daher nicht beurteilen.
Auch ansonsten ist der Vergleich natürlich rein subjektiv, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja dennoch weiter
Hier also die drei Kandidaten, von links nach rechts: Frontera Sweet, Vicentes Sweet Habanero und Trinidad Perfume.
Im Durchschnitt waren die Früchte der Frontera Sweet und der Vicentes Sweet Habanero etwa gleich groß, die der Trinidad Perfume etwas kleiner.
Und nochmal aufgeschnitten im direkten Vergleich. Die Frontera Sweet ist von den dreien die dünnwandigste, die Vicentes Sweet Habanero die dickwandigste. Leider kommt der Unterschied auf dem Foto nicht so deutlich rüber wie er tatsächlich ist.
Die
Frontera Sweet hat von den dreien die höchste Schärfe, zwar noch äußerst angenehm, aber im Vergleich am deutlichsten spürbar. Hier verteilt sich die Schärfe auch auf die gesamte Frucht und sitzt nicht nur am Ansatz.
Geschmacklich hat sie mich eher enttäuscht; ein leicht säuerlicher, seifiger Geschmack und kaum fruchtig verglichen mit den anderen beiden. Außerdem ist an den Früchten wirklich kaum was dran obwohl sie recht groß sind, da sie eben gleichzeitig sehr dünnwandig sind.
Die
Trinidad Perfume liegt von der Schärfe in der Mitte; sie hat eine geringe Schärfe die hauptsächlich vom Ansatz ausgeht. Allerdings hatte ich hier auch einige Früchte die komplett ohne Schärfe waren.
Geschmacklich hat sie zwar auch einen seifigen Einschlag, ist aber fruchtiger als die Frontera Sweet. Leider verfliegt der fruchtige Geschmack im Mund aber recht schnell und der Nachgeschmack ist dann ähnlich der Frontera Sweet – also nur noch säuerlich, seifig und kaum fruchtig.
Die
Vicentes Sweet Habanero hat eine kaum spürbare Schärfe vom Ansatz ausgehend, auf die man sich bei den meisten Früchten schon bewusst konzentrieren musste um sie überhaupt wahrzunehmen. Zwar gab es auch einige Ausreißer nach oben, die mit deutlicherer Schärfe aufgewartet haben, aber im Schnitt hatte die Vicentes die geringste Schärfe.
Geschmacklich gefällt mir die Vicentes Sweet Habanero eindeutig am besten: sie hat ein richtig fruchtiges Aroma und ist deutlich dickwandiger als die anderen beiden, sodass an den Früchten auch was dran ist und sie schön knackig sind.
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Insgesamt ist also die Vicentes Sweet Habanero mein Favorit der drei Sorten und diejenige, die ich von den dreien am ehesten wieder anbauen werde. Zwar könnte die Schärfe etwas deutlicher sein, aber sie liegt dennoch imFazit vorne. Einfach weil sie mich geschmacklich voll überzeugt hat, während die anderen beiden Sorten da leider nicht so punkten konnten.
Ich werde auf die einzelnen Sorten und Faktoren wie Wachstum, Ertrag usw. jeweils in den sortenspezifischen Abschlussberichten nochmal näher eingehen, das hier dient nur einem direkten (Geschmacks-)Vergleich.