Melonen - Anzucht, Pflege, Ernte, Veredelung, Erfahrungen - Diskussion

markox

Chilitarier
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Hallo, ich starte jetzt hier mal einen neuen Thread um die Diskussionen und Informationen zum Thema Melonen zu bündeln und ihnen ein zentrales Zuhause zu geben.
Hier im ersten Post werde ich versuchen nach und nach, vielleicht in Form von Stichpunkten, Tipps, Informationen, Bezugsquellen, Erfahrungen,.... und so weiter zu sammeln.

Wenn man über "Melonen" spricht sollte man immer erst Mal grundsätzlich unterscheiden zwischen "Wassermelonen" und "Zuckermelonen". Zu den Zuckermelonen zählen unteranderem auch die allseits bekannte Honigmelone. Außerdem kann man Zuckermelonen, mehr noch als Wassermelonen (Crimson-Typ,...), verschiedenen Typen (Charentais,...) zuordnen, da hier die Unterschiede teils recht deutlich sind.

Die Vielfalt bei Melonen geht weit über die Hand voll Sorten die man täglich im Supermarkt sieht hinaus. Dies gilt sowohl für Wassermelonen als auch für Zuckermelonen.
Die Sortenauswahl erstreckt sich über Historische Sorten die vor 100-200 Jahren gezüchtet wurden bis zu modernen Züchtungen der letzten Jahre. Dabei kommen die Züchtungen z.B. aus den USA, Japan, Indien, Russland und vielen weiteren Ländern.
Bei Wassermelonen gibt es Sorten mit überwiegend kleinen Früchten unter 1 Kilo Gewicht bis hin zu Sorten wie Carolina Cross mit Rekord Größen bis 159 Kilo. Eine Pflanze kann dabei zwischen einer und über 100 Früchten tragen. Es gibt Sorten mit cremeweißem, gelbem, orangem oder rotem Fruchtfleisch. Durch spezielle Kreuzung kann Saatgut für Früchte ohne Kerne erzeugt werden. Ansonsten gibt es Sorten die von Natur aus mehr oder weniger Kerne besitzen. Die Kerne können sehr klein bis sehr groß sein. Chinesische Züchter züchten sogar extra Sorten mit sehr vielen sehr großen Kernen weil die Kerne als (gesunder) Snack dort sehr beliebt sind. Es gibt Sorten mit gestreifter Schale, einfarbiger Schale, Schalen die blass Grün, dunkel Grün, fast Schwarz oder sogar gelb sind. Die meisten (oder alle?) gelbschaligen Sorten wachsen zunächst grün-Schalig und färben sich dann erst bei Reife gelb wodurch auch die Ernte erleichtert wird. Obwohl die Geschmacks-/Aroma-Vielfalt bei Zuckermelonen deutlich größer ist als bei Wassermelonen gibt es doch auch bei Wassermelonen gewisse Geschmacksunterschiede die meiner Erfahrung nach am größten zwischen den unterschiedlichen Fruchtfleisch-Farben bestehen.
Kernlose Wassermelonen-Sorten (im Supermarkt oft als "kernarm" bezeichnet) sind immer Hybriden. Das Saatgut für solche Früchte wird dabei erzeugt, in dem Kerne einer normalen Melone chemisch behandelt werden um die Zahl der Chromosomen im Erbgut zu reduzieren. Die Pflanzen aus diesen Kernen werden dann wiederum mit Pflanzen aus normalen Kernen gekreuzt. Nun haben die gewonnen Kerne eine konkrete Chromosomen Zahl bei der in den folgenden Früchten keine Kerne mehr wachsen. Findet man doch mal 2-3 Kerne in einer solchen Frucht würde man daraus wieder eine Pflanze bekommen die Früchte mit normal vielen Kernen hervorbringt.

  • Vor Zucht im Warmen nicht vor Mitte März. Bei Aussaat Mitte März und richtiger Pflege sind die Pflanzen zur Pflanzzeit schon über ein Meter lang (Wassermelonen) und die Handhabung und Pflege wird am Ende entsprechend immer schwerer.
    Vor Zucht ab Anfang April ist sinnvoller. Ab Anfang Mai wird es dann langsam zu spät wenn man eine sichere Ernte haben will. Eine Direktsaat später kann funktionieren, ist dann aber stark vom Wetter und den Bedingungen abhängig und eher schwierig.
  • Sinnvoll währe eventuell eine etwas gestaffelte Aussaat über 2-3 Wochen hinweg um den Klimaabhängig von Jahr zu Jahr schwankenden Pflanzzeiten gerecht zu werden und um ein paar Reserve-Pflanzen zu haben fall es Ausfälle gibt, da Melonen sehr empfindlich sind.
  • Aussaat nicht in Anzuchterde, die ist zu mager.
  • Aussaat-Tiefe etwa 1,5cm bei Wassermelonen, bei Zuckermelonen vielleicht eher 1cm. Zu flach gesät und man hat einen Helm-Träger, was bei den holzig harten Wassermelonen-Kernen zu Problemen führen kann. Zu tief und der Keimling könnte in der Erde faulen wenn er nicht schnell genug hoch kommt und die Erde sehr nass sein sollte.
  • 12-24 Stunden vor Aussaat kann man die Kerne in lauwarmen Wasser einweichen um die Keimung zu beschleunigen.
  • Keimdauer liegt zwischen 3-15 Tage. Die meisten keimen so in 3-5 Tagen bei mir bei ~28°C.
  • Wer dennoch Keimprobleme hat kann es mit vorkeimen probieren. Das läuft ähnlich wie bei Chilis hier im Forum schon oft beschrieben. MB_ erklärt seine Vorgehensweise für Melonen hier.
  • Melonenwurzeln sind extrem brüchig und empfindlich. Beim Umtopfen oder Auspflanzen gilt es einiges zu beachten. Nicht ziehen! Nicht doll drücken und kneten! Den Ballen möglichst intakt lassen und unter fassen. Nicht andrücken! Am besten ein passendes Pflanzloch in Topf-/Ballen-Form vorbereiten und den Ballen vorsichtig hinein gleiten lassen und nur etwas festrütteln und angießen.
  • Die Erde sollte sehr leicht und luftig sein und etwas Struktur haben. Zu feine, schwere und dichte Erde ist ungeeignet. Oft wird auch zu sandig humoser Erde geraten, wobei ich noch keinen Sand untergemischt habe.
  • Gedüngt wird meist rein biologisch. Mineralisch muss ich persönlich noch testen. Aber auch mit rein Biologischer Düngung meiner veredelten Pflanzen lagen die Fruchtgrößen bei bis zu 10Kilo (je nach Sorte natürlich sehr unterschiedlich) und an einer Pflanze hingen bis zu 30 Wassermelonen mit insgesamt 70Kg Gewicht.
  • Abgelagerter Pferdemist soll sich sehr gut als Substrat/Dünger eignen. Eigene Erfahrungen fehlen, mangels Mist.
  • Wenn die Melonen bei der Anzucht länger im Topf in der selben Erde stehen sollten sie irgendwann flüssig gedüngt werden damit sie nicht vergilben und das Wachstum einstellen. Sie dann wieder in Gang zu bekommen ist schwierig.
  • Melonen sind Starkzehrer und brauchen nach dem Anwachsen reichlich Dünger. Die empfindlichen Wurzeln sollte man dabei natürlich aber nicht verbrennen. Für die ersten 2-3 Wochen nach dem Auspflanzen wird viel Stickstoff benötigt, weswegen ich schon etwas Hornspäne in das Substrat mische. Wenn die Pflanzen gut gewachsen sind und einige Blüten haben muss deutlich Kalium betont gedüngt werden.
  • Bei Chilis wird hier oft gesagt, dass sie dauerhaft keine Nachttemperaturen von unter 5°C haben sollten. Bei Melonen liegt dieser Wert bei 12°C! In manchen Jahren bedeutet das also erst nach draußen in der ersten Juni Hälfte. Damit es dann aber nicht zu spät wird sollte man vorher schon mit der Gewöhnung an Klima und Sonne über etwa 2 Wochen beginnen, notfalls mit tagsüber raus und für die Nacht wieder rein tragen.
  • Falls es nach dem Auspflanzen dann doch noch mal kälter wird als gedacht sollte man Maßnahmen ergreifen wie Nachts in Fließ einwickeln, unter Folie pflanzen die später wieder entfernt wird, Frühbeet,... etc. .
  • Veredelung auf Kürbis soll einen Temperaturvorteil von 2-3°C für die Wurzeln bringen. Unveredelte Melonen die Anfangs zu viel Kälte kriegen stellen also deutlich schneller ihr Wachstum ein als veredelte und kriegen dann Probleme.
  • Gießwasser sollte nie zu kalt sein. Bei der Anzucht bietet sich sich lauwarmes Wasser direkt aus der Leitung an oder eine Gießkanne auf einer beheizten Fensterbank stehen zu haben. Teils wird auch gesagt, dass das Leitungswasser zu kalkhaltig ist und abgekocht werden sollte. Mein mittel hartes Wasser stellt für meine Melonen kein Problem dar, ich koche nichts ab. In Gegenden mit sehr kalkhaltigem Leitungswasser mag das anders sein.
  • Gießwasser draußen (ich gieße mit Regen- und Brunnen-Wasser) nicht morgens direkt aus einer Tonne nehmen. Am besten immer ausreichend Wasser in Gießkanne in der Sonne stehen haben und erst gießen im Laufe des Tages, wenn das Wasser ausreichend aufgewärmt ist. An Kalten Tagen, wer nicht die Zeit oder vergessen hat Wasser vor zu bereiten kann auch das kalte Wasser mit einem Teil heißem Leitungswasser aufwärmen.
  • Um die Wurzeln zusätzlich auf zu wärmen eignen sich schwarze Loch-/ Gewebefolien oder Vlies. Das ist auch gut gegen Unkraut das man unter den wuchernden Pflanzen später schlecht wegbekommen würde. Nachteil ist, das gerade anfangs das Regenwasser langsam/schlecht abfließt und Ranken faulen können. Zudem lässt es sich schlechter gießen. Billiges Discounter-/ Supermarktvlies ist meist nicht UV-Stabil genug und fängt nach kurzer Zeit an zu zerbröseln (sehr ärgerlich).
  • Bei auspflanzen in Töpfe/Kübel nicht unter 20L! Absolutes Minimum. Besser 50L Aufwärts.
  • Wer wenig Zeit zum Gießen hat, für den bietet sich die Pflanzung unten in einen Komposter an. Dazu z.B. einen Thermokomposter nehmen der unten eine Klappe/klappen hat, oder einen Holzkomposter, wo man unten ein Stück vom Brett entfernen kann, oder ähnliches. Diesen zum gewählten Standort bringen und unter dem Komposter eine flache Grube von 20-30cm ausheben die etwas kleiner als der Komposter ist, so dass dieser ebenerdig über der Grube steht. Die Grube wird mit Substrat gefüllt und ein Topf/Töpfe die identisch mit denen der Melonen sind werden unten in die Öffnungen des Komposters gelegt. Nun wird dieser so weit wie möglich aufgefüllt. Das sollte einige Zeit vor dem Auspflanzen passieren. Beim Auspflanzen dann einfach den Topf raus ziehen und die Melone in das entstehende, passgenaue Loch schieben. Der Melonen-Ballen muss dafür natürlich voll intakt bleiben. Der Wasser-und Nährstoff-Haushalt wird so viel Pflegeleichter weil es keine trocknend Erdoberfläche über den Wurzeln mehr gibt. Man kann nun seltener und mehr gießen.
  • Der Standort sollte so sonnig wie möglich sein. Volle Sonne den ganzen Tag. Geschützte Lagen an Südseiten von Hauswänden sind immer gut. Gerade auch morgens braucht es so schnell wie möglich Sonne und eventuellen Tau auf den Pflanzen zu verdunsten, da sonst diverse Blattkrankheiten auftreten können.
  • Platzbedarf. In Kübeln ist der Platzbedarf geringer. Bei unbegrenztem Wurzelraum ist der Platzbedarf sehr unterschiedlich. Sorten mit potenziell größeren Früchten benötigen meist entsprechend mehr Platz. Wassermelonen brauchen meist mehr Platz als Zuckermelonen. Veredelte Pflanzen brauchen meist mehr Platz als unveredelte. Eine gute, gesunde Pflanze braucht mindestens 2 Quadratmeter. Den (eigentlichen) Platzbedarf meiner größten Pflanzen bis jetzt schätze ich auf mindestens 20-30 Quadratmeter, pro Pflanze! (Niedersachen)
  • Triebe kürzen, ja oder nein.? Das Thema ist sehr umstritten. Deutsche Quellen werfen Zuckermelonen und Wassermelonen dabei immer in einen Topf. Allerdings gelten die beschriebenen Schnitte nur für Zuckermelonen bei denen wenn überhaupt, dann ein größerer Vorteil bestehen würde. Anfänger ohne große Erfahrung sollten meiner Meinung nach aber den Haupttrieb bei gar keiner Melone kürzen, weil die Gefahr besteht, dass sich Wachstum und Fruchtansatz dadurch für das deutsche Klima zu weit nach hinten verschieben. Ziel beim Triebe kürzen ist es mehr, bzw. schneller Triebe dritter Ordnung zu generieren an denen laut vieler Quellen nur die Früchte wachsen. Das ist Quatsch. Früchte können an allen Trieben wachsen, auch am Haupttrieb. Aber ja, an den "Seitentrieben der Seitentriebe" ist die Konzentration an weiblichen Knospen deutlich größer. Mein Tipp wäre, den Haupttrieb nur zu entspitzen, falls der Platz aus geht. Bei Zuckermelonen kann man dann ruhig nach 4-5 Blättern die Seitentriebe des Haupttriebes entspitzen. Bei Wassermelonen war das alles bei mir noch nicht nötig und es gab trotz unbegrenztem Wachstum rechtzeitig reichlich Früchte, wenn alles andre stimmte. Aus Platzgründen probiere ich dieses Jahr aber erstmal auch bei Wassermelonen die ersten Seitentriebe zu entspitzen.
  • Achtung! Ranken vor Wind schützen. Je länger sie werden, desto mehr Angriffsfläche bieten sie. Gerade auf ebenen bzw. glatten Oberflächen kommen Ranken bei Wind schnell ins Rutschen oder rollen. Sie sollten also irgendwie abgesichert werden, z.B. mi einem Stein oder was auch immer.
  • Melonen haben männliche und weibliche Knospen/Blüten. Rein weibliche wie bei manchen Gurken gibt es leider nicht. Eine weibliche Blüte hat hinter sich schon eine kleine mini Frucht. Damit daraus tatsächlich eine Frucht wird muss sie einerseits bestäubt werden, andererseits muss die Pflanze selbst auch bereit dazu sein.
  • Zum bestäuben per Hand eignet sich ein feiner Pinsel. Man pinselt dazu Blütenstaub aus den männlichen Blüten und dann damit die weiblichen Blüten ein. Alternativ kann man auch die männlichen Blüten abpflücken und an den weiblichen reiben. Die männlichen Blüten blühen allerdings nur sehr kurz, vielleicht 1-2 Tage je nach Wetter. Auch wenn sie noch offen sind kann es sein, dass kein (brauchbarer) Blütenstaub mehr vorhanden ist.
  • Aber keine Panik, es kommen später noch viel mehr Blüten, wenn es der Pflanze gut geht und sie vital wächst. Zu früh Früchte sind gar nicht unbedingt gut. Die Pflanze sollte erst groß genug sein um beides zu schaffen: weiter wachsen und Früchte versorgen. Je größer die Pflanze wird, desto mehr Früchte schafft sie es zu versorgen.
  • Melonen stammen aus Afrika.
  • Melonen wachsen von Natur aus auf dem Boden rankend entlang. Man kann sie so wachsen lassen oder auch aufleiten, z.B. an Schnüren, Drähten, Netzen, Gittern,... . Alles hat Vor- und Nachteile. Auf dem Boden ist es Feuchter und vor allem Zuckermelonen können schneller Mehltau und andere Krankheiten bekommen. Auf dem Boden wird viel Platz benötigt. Aufgeleitet muss zunächst die Pflanze selbst stabil befestigt sein und später die Früchte. Je größer die Früchte einer Sorte, desto schwerer ist es sie beim Aufleiten zu stützen.
  • Früchte von aufgeleiteten Pflanzen kann man stützen in dem man etwas darunter stellt. Kleinere Früchte um die 1Kg sollte die Pflanze noch selbst tragen können, wenn diese gut vor dem Abrutschen gesichert ist. Um die 2Kg schwere Früchte könnt man evtl. noch mit separaten Schnüren anbinden. Darüber hinaus eignen sich Netze z.B. aus Kartoffelsäcken.
  • Früchte die sich auf dem Boden bilden sollte man bei feuchter Bodenbeschaffenheit auf etwas trockenes legen. Styroporplatten eignen sich gut. Evtl. auch Holzbretter, Steinplatten oder ähnliches. Eben alles wo Wasser abfließen kann und sich keine Fäulnis unter den Früchten bilden kann. Und es sollte nichts spitzes, scharfes in die Früchte drücken, wenn diese schwerer werden.
  • Gerade bei Wassermelonen ist eine Frucht pro Pflanze keine Schande. Rekorde gehen hin bis zu 131 Früchte an einer Pflanze.
  • Melonen kann man draußen anbauen oder im Gewächshaus/Folientunnel etc. Draußen ist man auf gutes Wetter angewiesen. Drinnen hat man gegebenenfalls eher mit Platzproblemen und Spinnmilben zu kämpfen. Draußen Vorsicht vor Hagel! Gerade anfangs sind die Blätter da sehr gefährdet durchlöchert und abgeschlagen zu werden.
  • Die richtige Reife einer Frucht zu bestimmen ist nicht leicht. Bei vielen Zuckermelonen ist es einfacher, da sich Fruchtstiel bei reife von der Frucht löst. Mit einem leichten Zug an diesem löst man bei Reife die Frucht einfach vom Stiel. Weitere Anzeichen sind ein intensiver, fruchtiger Duft den die reifen Früchte verströmen. Gleichzeitig treten meist feine Sirup Töpfchen an den Enden aus. Auch die Farbe und das Muster ändern sich oft zur Reife hin noch einmal optisch.
    Bei Wassermelonen wird es deutlich schwieriger. Es gibt ein paar Sorten dessen Früchte erst mit grüner Schale wachsen und die sich dann Honigmelonengelb färben, wenn sie reif sind. Ein gutes, aber kein sicheres Indiz ist der Fleck auf der Auflagefläche der zumeist zunächst hell cremefarben ist und sich bei Reife tiefgelb einfärbt. Es gibt auch Klangliche Unterschiede die aber sehr schwer ein zu schätzen sind ohne korrekten vergleichsklang. Auch kann der Klang täuschen, wenn eine Frucht einen Hohlraum hat/bildet, weil innen das Fruchtfleisch reist. Meist vertrocknet das Rankärmchen und auch das kleine mini-Blättchen welche direkt an der Stelle des Triebes sitzen an dem auch der Fruchtstiel sitzt. Wenn beide komplett vertrocknet sind könnt die Frucht reif sein. Die Schale wird etwas rauer/matter. Wer sich zusätzlich absichern will und aufpasst kann versuchen bei Fruchtansatz der einzelnen Wassermelonen die Daten zu notieren/markieren oder per Foto fest zu halten. Das mache ich gerne wenn die Fruchtansätze etwa Golfball/Tischtennisball Größe haben.
  • Reifezeit (Wassermelonen): Die ersten Früchte die bereites in der Hitze im Hochsommer, im Juli reifen brauchen bei mir im Folientunnel von Fruchtansatz (Golfball/Tischtennisball Größe) bis zur Vollreife nur ~35 Tage. Später verlängert sich die Reifezeit dann immer weiter mit den kürzeren Tagen. Am Ende zum Herbst hin sind es dann etwa die 35 Tage +2-3 Wochen.
  • Nein die ganze Ranke/Pflanze muss nicht erst abgestorben sein damit die Frucht reif ist.
  • Zuckermelonen reifen nach der Ernte schnell nach und sind oft nur wenige Tage lagerfähig. Gerade vollreif geerntet geht es schneller als von Supermarktfrüchten gewohnt. Supermarktfürchte sind oft spezielle lagerfähige Sorten die nicht ganz reif geerntet wurden.
  • Wassermelonen reifen nicht nach!!! Wenn eine Ranke abgestorben ist an der eine Melone hängt sollte man diese spätestens auch ernten und nicht noch liegen lassen. Sie kann dann nur noch vor sich hin rotten wenn sie zu lange liegt und wird sicher nicht besser.
  • Melonen können auch mehr mal hintereinander Tragen. Ich habe es bei einzelnen Pflanzen die letzten beiden Jahre oft auf 2 Ernten geschafft, bei 2-3 Pflanzen sogar auf drei Ernten hintereinander. Wenn eine Frucht/Die Früchte bereits recht groß sind und die Pflanze nach längerer Pause wieder anfängt zu fruchten ist dies übrigens auch ein gutes Indiz für eine Reife der vorhandene Früchte.
  • Wer eine wetterfeste Küchenwage hat kann zum Bestimmen der Reife auch diese unter eine Frucht legen. Man sollte dann täglich einen Gewichtzuwachs beobachten können. Wenn das Gewicht einige Tage am Stück stabil bleibt ist die Frucht ausgewachsen und müsste (bald) reif sein.
  • Achtung vor Spinnmilben! Bei trockenem heißen Wetter können die sich schnell ausbreiten. Im Gewächshaus oder ähnlich geschützt angebaut ist es am schlimmsten. Im Freien können sie auch kommen, aber sehr viel weniger wahrscheinlich oder stark. Man sollte also in den Wochen nach dem Auspflanzen gut gerade die älteren Blätter beobachten auf fleckig punktige Stellen/Flächen und dann ob an den Blattunterseiten Spinnweben und Kleinstgetier sitzt. Wenn ja sollte man schnell handeln. Ein einzelnes Blatt entfernen und in der Mülltonne entsorgen, wenige Blätter an den Unterseiten mit einer milden Spüllösung und Schwamm gut abwischen, biologisch mit Neem-Öl Lösung spritzen, evtl. mit Pflanzenjauchen oder Knoblauchsud spritzten - auch gerne prophylaktisch, es gibt auch Chemie, die beste und teuerste Variante sind Raubmilben. Es gibt auch ein paar Nützlinge, die selbst gesammelt aber keinen großen Befall beherrschen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach meinen Wassermelonen Aussaaten vom 15.03. und 22.03 gab es noch kleinere Nachsaaten und schon ein paar Gurken und eine Zuckermelonen Sorte. Seit Anfang April läuft nun die Veredelung. Und wieder ist mein Timing das Problem. Ich hab die Unterlagen in Schüben ausgesät ein paar Tage nach dem die Wassermelonen schlüpften. Aber da meine Sorten dieses Jahr noch Mals eher kleiner geworden sind als die beiden Jahre zuvor sind die Stiele entsprechend auch erst Mal sehr zierlich. Dazu kommt gerade noch das Trübe Wetter. Letztes Jahr prallte noch heiß die Sonne hinein und sorgte für kräftigere und dickere Stiele.
Die ersten drei Melonen scheinen trotzdem alle gelappt zu haben, obwohl nur eine gut auf die Unterlage passte. Bei den anderen hab ich mich mal etwas am Obstbaumveredeln orientiert und eine Art Geißfußveredelung gemacht und ein Spaltpropfen. Es wuchsen dann tatsächlich alle drei gleich schnell zusammen und später weiter.

Nach 3 Tagen bei 28°C kamen die ersten aus der Erde:
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Bereit zum veredeln:
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Ich hab den ersten mal statt mit Klammern mit einem Streifen dehnbaren, selbst zusammenhaftenden Kunststoff versuch zu fixieren, wie ich es dieses Jahr bei Obstbäumen recht einfach in der Handhabung gemacht hatte. Aber bei den Melonen ging das leider gar nicht, weil die Stängel einfach zu klein und weich sind um den Streifen richtig fest zu ziehen.
Auf dem Bild sieht man auch noch so eine milchige Klammer. Die hatte ich anfangs in China billig bestellt. Aber da sollte man nicht sparen, sie drücken zu fest und sind zu rau gegossen. Am besten gehen die Kunststoff Klammern mit Metall Bügel. Für feinere Paarungen sind die Silikonklammern besser, allerdings nicht so stabil.

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Desinfektionsalkohol zur Sicherheit und die gebrauchten Klammern und das Messer gründlich vorher Abwaschen. Das Rasierklingen Messer hab ich aus dem Hobby Back Bereich wo es zum Ritzen von Brötchen und Baguettes dient. Ideal zum Veredeln.

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Das passt. Ideal. Den Blattkern in der Mitte des angeschnittenen Kürbis etwas auskratzen, sonst wachsen dort schnell Kürbisblätter raus.

Und fertig für die Box:
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Der "Topf" 0,2 Lite mit 4 reingebrannten Löchern unten drin, im "Übertopf" ohne Löcher.

Denn für die richtige Luftfeuchtigkeit geh es nun ins Waserbad:
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Hier schon nach etwa 5 Tagen, wo die frischen Melonenblätter schon weiter wachsen und die übriggebliebenen Kürbisblätter teils riesig sind.

Bodentemperatur ist +-27°C konstant, das Licht wird nie ausgestellt und besteht aus 3x3W Power LEDs.

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Hier hatte ich wie anfangs erwähnt mal ein Spalt-Propfen gemacht. Dafür den Kern des Kürbis etwas raus geschält und dann den Stiel mittig auf einer halben Seite gespalten in der Lange des Anschnitts der Melone. Die Melone Keilförmig zugeschnitten und in den Kürbisspalt eingeführt und mit Klammer fixiert. Dabei darauf geachtet, dass die Außenschichten der Stiele möglichst gut aufeinander liegen:

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Und der "Geißfuß". Melonenstängel Keilförmig zugeschnitten, ein Blatt vom Kürbis weg und gegenüber dem verbliebenen ein Gegenkeil rausgeritzt und den Melonenkeil in die Form gesetzt und mit der Klammer zusammen fixiert:

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Hier nach einer Woche, nach dem Entfernen des Kürbisblatts:

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Man sieht noch die Keilform der Melone wenn man genau hinschaut oben raus kucken.

Nach 7 Tagen entferne ich dann das Hilfsblatt vom Kürbis und zum verschließen der Wunde darf die Pflanze noch einen Tag in der Box verbleiben bevor sie dann in eine unbeheizte Übergangs Box kommt in der sie sich 2-3 Tage langsam an die trockenere Luft gewöhnen kann.

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Die frischen Blätter in der Mitte sind bereits seit dem Veredeln gewachsen und waren vorher nur kleine Spitzen.

Mittlerweile habe ich noch mehr veredelt:
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Kaum ideale Paarungen, teils zu lange Stängel bei Melonen und Kürbissen. Aber da der Testlauf mit den ersten dreien so gut lief bin ich für diese Ladung auch optimistisch. Es kommen später aber noch mehr.

Teils hab ich nun auch sehr dünne Melonenstängel auf schon zu dicke Kürbisse gesetzt, dann aber darauf geachtet, dass sie an einer Seiter Rinde auf Rinde abschließen:
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Heute hab ich sogar mangels Alternativen diese sehr kleine Melone in der Mitte auf den aus gewucherten Kürbis gesetzt. Dazu weit oben nur ein Kürbisblatt + Mitte abgetrennt und im Stiel einen kleinen Streifen raus geschnitten in den den einseitig angeschrägte Melonenstiel eingesetzt wurde:

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Der Stiel war unten so weich und schon angebrochen, dass ich ihn zusätzlich noch mal fixiert habe.
Ich hatte die Kürbisse absichtlich etwas spargeln lassen zuletzt, damit sie nicht so dick werden. Dafür sind sie natürlich recht lang und instabil.

Hier noch mal die klassische Veredelung der ersten Pflanze nach ein paar Tagen:
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Angewachsen.

Die ersten Beiden neuen Unterlagen von Bobby-Seeds "ROUTPOWER F1", scheinbar eine Kreuzung aus Riesenkürbis und Moschuskürbis.

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Die Unterlage erst 3 Tage aus der Erde und noch sehr jung, dafür die Paarung aber relativ passend.

Soweit mein Stand. Die ersten drei können bald umgetopft werden und am Wochenende wird es dann spannend wie sich der aktuelle Schwund entwickelt. Frische Unterlagen werde ich die Tage dann auch weiter aussähen je nach dem wie sich die heranwachsenden Melonen in der Warteschleife so entwickeln. Nach Kürbis Aussaat kann ich etwa 7 Tage später veredeln. Die kleineren Melonen Sorten scheinen dann schon mindestens 3 Wochen alt sein zu müssen. 2,5 Wochen reichen scheinbar noch nicht. Ich hab versucht mir einige Daten zu notieren (Aussaat Schlüpfen Unterlage und Melone) um die idealen Zeiten zu ermitteln, aber nicht immer dran gedacht.
 
Wahnsinn, ich bin begeistert und werde das Veredeln hier weiter gespannt verfolgen. Ich drück die Daumen das alles zu Deiner Zufriedenheit läuft.
 
Danke für das Eröffnen des Themas mit den vielen Infos und Fotos.
Dann werde ich auch mal die ersten Versuche machen!
 
Dann werde ich auch mal die ersten Versuche machen!
Dann wünsche ich dir ein gutes Gelingen und bin schon gespannt wie es bei dir klappt.

Indes scheint meine Strategie auf zu gehen die Stiele an einander zu heften egal ob sie passen oder nicht, Hauptsache es gibt genug Kontaktfläche mit mindestens einer Bahn der Außen-Rinde die Bündig abschließt. Denn alle Paarungen von Montag scheinen schon weiter zu wachsen, nach 5 Tagen. Deswegen hab ich auch schon die Kürbisblätter entfernt.

Leider scheinen die nächsten Melonen ziemlich auf der stelle zu stehen bei dem trüben Wetter. Bei den ersten gab es vor dem Veredeln ein paar Tage warme Sonne auf der Fensterbank während der man richtig beim Wachsen zusehen konnte.

Die neue Unterlage macht sich bis jetzt auch sehr gut. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich sie schon sehr früh nach dem Schlüpfen verwendet habe:

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Schön dick gequollen die Verbindungen.

Auch die Keimblätter der Unterlagen sehr groß und gesund. Hier auf dem Bild die beiden linken und der rechte die alte Unterlage von Bobby-Seeds die in der Box meist Ödeme und gelbe Flecken kriegen. Auch generell waren da viele mit kleinen verkrüppelten Blättern bei die irgendwie krank wirkten.

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Kann man bei Melonen die Keimbeutelmethode anwenden? Oder ist die wegen der empfindlichen Wurzel nicht ratsam?
 
Kann man bei Melonen die Keimbeutelmethode anwenden? Oder ist die wegen der empfindlichen Wurzel nicht ratsam?
Erfahrungen habe ich persönlich damit keine, denke aber, dass es bei vorsichtiger Handhabung in dem jungen Stadium noch kein Problem mit den Wurzeln geben sollte.
Wobei ich aber auch keinen wirklichen Sinn darin sehe, denn Melonen keimen im Schnitt deutlich schneller als Chilis. Im nach 4-5 Tagen sind die meisten bei mir draußen, bei ~28°C Keimtemperatur.

Ich hab gestern mal wieder ein bisschen rum gegooglet und bin auf noch eine weitere Veredelungsmethode gestoßen, die ich mit 2 meiner 3 schon recht ausgewucherten, bis jetzt übrig gebliebenen, Kürbisunerlagen probiert habe.
Und zwar wird dabei tatsächlich und sinnvoller Weise die Kürbis-Unterlage zuerst ausgesät, damit sie beim Veredeln schon recht dick ist und schon richtige Blätter in der Mitte wachsen. Diese werden dann vorsichtig raus geschnitten, so gründlich wie möglich, da hier das Risiko von Kürbis-Austrieb deutlich höher bleibt. Dann wird mit einem Zahnstocher oder anderem sauberen Holzspieß in der Mitte des Kürbisstängels ein Loch gebohrt in das der seitlich angeritzte Stängel der Edelsorte rein geschoben/gesteckt wird. Wenn alles passt bräuchte man hier für nicht mal Klammern.

In der Praxis hab ich dann vorsichtshalber aber doch von Außen je eine Klammer angebracht um etwas zusätzlichen Anpressdruck zu erzeugen. Ganz vertrauenswürdig fand ich einige Aussagen in der (kompletten Melonen Anzuchts-) Anleitung dann aber auch nicht, wie z.B. dass die Autorin schon Anfang März anfängt vor zu ziehen und die Veredelung erst nach einem Monat anwachsen solle??? Naja, mal schauen was kommt. Ich habe eine Wassermelone genommen, eine sehr zierliche Primaorange F1 von der der Stängel einfach nicht dicker werden wollte, ihn seitlich etwa 1,5cm lang schräg an geritzt und auf der anderen Seite auch noch mal etwa 1cm nur ganz leicht die Haut von der Rinde geschält. Die Kürbisunterlage von Chrestensen (weißer Kern) hatte dabei den dickeren Stängel und bereits von Natur aus einen hohlen Röhren Stiel bei dem ich nur ganz leicht mit dem Zahnstocher hinein fahren und etwas bohren musste und di Melone ging super gut und straff hinein bis zum Ende des angeritzten Stängel-Teils. Die zweite Paarung war eine Gurke auf eine Feigenblattunterlage von Bobby-Seeds (brauner Kern). Die Unterlage wuchs deutlich kompakter und der Stängel war minimal dünner. Allerdings scheint der Innendurchmesser der Röhre im Stängel nicht so ausgeprägt zu sein wie bei der anderen Feigenblatt Sorte. Auch etwas fester kam er mir vor. So passte der Zahnstocher nicht ganz hinein und der Stängel barst. Dazu kam, dass der Gurkenstiel deutlich weicher und labbriger war als der Melonenstiel, obwohl etwa gleich dick. Ihn tief genug in das Bohrloch zu pressen war dann nicht so leicht.

Hier die leicht rein gesteckte Melone vor dem richtigen Reinschieben. Man sieht an einer Seite den Anschnitt des Stängels:
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Es läuft gut,... :nailbiting: :woot: zu gut? Der Klassiker, erst die Angst, dass alles viel zu langsam voran geht und gleich im Anschluss die Panik, dass alles viel zu schnell geht. :D
Alle Veredelungen sehen bis jetzt gut aus. Die ersten beiden Rutschen sind nun schon seit einiger Zeit aus der Akklimatisierungs-Box, einige Tage am sonnigen Fenster und gestern bereits Umgetopft. Ich schätzte bei dem Tempo das die nun aufnehmen, kann ich nach 2 Wochen noch mal in 3,5L topfen und hoffe bis dahin endlich schon mal die Chilis und Co. raus in den Tunnel schmeißen zu können um den Platz für die Melonen zu bekommen. Im Gegensatz zum letzten April, wo ich mir im Garten einen ab schwitzte waren die nicht nur die Nächte die letzten Wochen verdammt kalt. Die Prognosen sehen ja nun zumindest ein wenig besser aus ab nächste Woche.

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Alles vorbereiten für einen stressfreien Transfer.

Ja, das wird höchste Zeit.

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Passt es?

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Nahtlos!

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Als ob sie schon immer in dem Topf stand. So muss das sein ;).

Ups, hier war eine ganz ungeduldig:
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Ging aber heile raus. Zum Glück sind die Kürbiswurzeln nicht so porös wie die Melonenwurzeln. Da hätte es wahrscheinlich Brüche mit gegeben.

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Auch die Ring-Wurzeln der Kürbisunterlagen lassen sich noch gut heile auflösen, was bei Melonen wirklich sehr schwierig ist.

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Und weil es so viel Spaß macht und noch eine alte (Routpower F1) Unterlage übriggeblieben war mal der Versuch eine noch sehr junge Zucchini darauf zu setzten, bevor der Kürbis völlig auswuchert.

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Die beiden "Bohrloch-Veredelungen" sind noch in der Box. Sehen bis jetzt vielversprechend aus. Der Gurkenstiel ist noch dicker geworden und hat etwas den Kürbisstiel von innen aufgesprengt und ein paar Luftwurzel-Ansätze gebildet, die ich eben mal etwas abgestochen habe. Vielleicht kann ich schon in ein bis zwei Tagen sagen ob es geklappt hat :facepalm:.
 
Die Zucchini die vor knapp drei Wochen veredelt wurde, auf dem letzten Bild des vorherigen Beitrages, sieht nun so aus:
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Die kommt nach den nächsten drei kalten Nächten dann auch nach draußen.

Ansonsten, läuft bei mir, was die Melonen angeht. ~ 25 Wassermelonen, 3 Zuckermelonen und die ersten paar Gurken sind nun durch. Bis jetzt 100% Erfolgsquote. Wobei die Gurke die im Bohrloch veredelt wurde recht lahm unterwegs ist und eine Wassermelone nach dem los Wachsen nun still steht und recht gelb wurde (späte Abstoßung wahrscheinlich, wobei es an einem kränklich gekeimten Unterlagen-Exemplar zu liegen scheint, dessen Stängel einfach nicht wachsen will). Die Bohrlochveredelung der Wassermelone hingegen läuft super:

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Auch die "Geißfußveredelung" hat problemlos geklappt:
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Und die Spaltveredelung:
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Sowie das seitliche Anplatten. Die Pflanze hab ich gerade nicht gefunden zum Fotografieren.

Zwei Wochen nach dem Umtopfen aus 0,2L in den Vierkanttopf (siehe oben), ging dann vor einer Woche das Umtopfen in 3,5L, letzter Zwischenschritt für die erste Hälfte Pflanzen bis zum Auspflanzen, los:
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Eine Woche später sieht die Pflanze dann so aus:
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Ein Blick auf das Haptfeld:
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Die Ersten Kisten Chili, Paprika und Tomaten sind vor ein paar Tagen raus geflogen um den besten Platz für die Melonen zu haben. Vorgestern habe ich zudem die bis Dato immer leicht mitlaufende Heizung unter dem Fensterbrett komplett abgedreht um das Melonenwachstum etwas aus zu bremsen. Sonst würden die ersten Pflanzen wohl bald mehr als 10cm Längenwachstum am Tag zeigen, so gut wie es ihnen zuletzt ging. Mal sehen wie es am Ende steht, vielleicht muss ich in Zukunft doch eine Woche später anfangen. Obwohl es für die Gurken die aus Kapazitätsgründen hinterher kommen nun schon etwas knapp wird, wenn der Mai bald durchstartet und es für die Gurken im Tunnel schon warm genug wäre. Gurken können ja mehr Kälte ab als Melonen. Wenn die Wetterprognose ende der Woche gut ist, könnte ich die erste veredelte Gurke vielleicht schon pflanzen, um in der zweiten Maihälfte schon etwas zu ernten.
 
Leider gibt es hier weniger Interesse an dem Thema als erhofft. Aber vielleicht lässt sich das hierdurch ja steigern.

Die Nachttemperaturen und der Regen machen ein Gewöhnen an das UV-Licht sehr schwer dieses Jahr. Auch die Nachttemperaturn gegen Ende Mai könnten für ein Pflanzen im Freien noch nicht reichen.
Die ersten 10 Wassermelonen und eine Zuckermelone stehen seit 8 Tagen draußen im unbeheiztem Tunnel und vorletzte Nacht, wie wohl auch die kommende, hatte ich sie einmal rein in den Keller getragen, vorsichtshalber, als die Prognose Richtung 5°C ging.

Zwei hatte ich aus 12cm Töpfen die letzten Tage schon mal im Tunnel ausgepflanzt. Und die Pflanzen in 3,5L strecken schon kräftige Wurzeln unten raus. Beim nächsten Gießen gibt es dann wohl schon mal den ersten Dünger. Die erste Blüte ist heute auch schon auf gegangen.

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Die veredelte Zucchini wächst deutlich schneller als die unveredelten:
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Die kommt wohl nächste Woche auch ins Beet.

Zwischen den Melonen draußen und denen die noch drinnen ausharren, bis die Nachttemperaturen etwas stabiler sind, klafft noch eine gewisse Lücke:
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In den Veredelungs-Boxen ist nun endlich Platz für mehr Gurken und zwei Kürbisse die ich gerade auf andere Kürbisse veredele. Allerdings tuen sich die ersten Gurken recht schwer mit dem Veredeln. Deutlich problematischer als die Melonen. Ich hab jetzt bei den letzten noch mal eine andere Methode probiert und hoffe damit läuft es besser.
 
ich kann leider noch nix beitragen, obwohl ich das ganze spannend finde..aber das mit den Veredeln ist noch nix für mich...ist ja gerade für mich die aller erste Saison und mit dem bisschen was ich hab bin ich schon genügend mich am beschäftigen....ich muss erst mal die Grundsachen lernen und verschiedene Gemüse/Chilis etc. mal selber anbauen..wenn ich dan einen hellgrünen Daumen entwickelt hab, will ich gerne das mit dem Veredeln näher kennen lernen wollen :)
 
Zwischen den Melonen draußen und denen die noch drinnen ausharren, bis die Nachttemperaturen etwas stabiler sind, klafft noch eine gewisse Lücke:
Wachsen die draußen mit mehr Licht unt kühlere Temperatur besser oder die die es drinnen Wärmer haben. Bei den Gurken hatte ich auch Ablaufschwierigkeiten, 8 von 10 haben es gepackt, veredelt auf Feigenblattkürbis. Letzte Woche habe ich nochmal 2 veredelt, die sehen besser aus. Die ersten 10 habe ich mit dem Gegenzungenverfahren veredelt, bis die richtig verwachsen waren hat es lange gedauert, außerdem habe ich sie zu lange nicht gelüftet, ich hatte Tüten drüber, dadurch dass es keinen Luftaustausch gab sind 2 vergammelt, der Stiel wurde unterhalb der Schnittstelle braun.
 
Wachsen die draußen mit mehr Licht unt kühlere Temperatur besser oder die die es drinnen Wärmer haben. [...] bis die richtig verwachsen waren hat es lange gedauert [...]
Naja, der Unterschied liegt gerade nicht am Standort, sondern daran, dass ich sie nach und nach in kleinen Schüben veredelt habe aus Platzmangel in der Veredelungsbox. Und zwischendurch waren mir mal die Unterlagen etwas knapp geworden, dann wieder die Melone und am Ende liegen halt etwa drei Wochen zwischen den ersten und den letzten Veredelungen. Raus lasse ich sie dann erst, wenn sie sichtbar stark los wachsen. Und wachsen tuen sie draußen dann auch weiter mehrere Zentimeter. Und da die ersten fertigen auch schon die 3,5L Füße haben, wachsen sie den letzten um so schneller davon.

Gegenzunge hatte ich bei Gurken gar nicht erst versucht, nach dem das bei den Melonen zu über 80% Totalausfall gab. Geht bei Gurken aber bestimmt auch viel besser, wegen den saftigeren, frischeren Stielen. Ich mache ja nur noch Kopfveredelung, meist mit einem Hilfsblatt. Und da wachsen die Gurken eigentlich genau so schnell an wie die Melonen, in 5-8 Tagen ist alles fest und die Stiele schwellen. Nur wachsen die Wassermelonen dann auch direkt weiter, die Gurken bleiben aber erst Mal einfach auf der Stelle stehen. Zwei waren so schwach, dass ich sie später bis über die Luftwurzeln der Gurken neu eingetopft habe. Den Beitrag von ajiporky hier hatte ich erst ganz übersehen und erst vor ein paar Tagen bemerkt. Sowas ähnliches hatte ich zwischendurch ja auch schon gefunden und mit einer Melone und einer Gurke gemacht. Die Melone wächst schon im Tunnel und die Gurke ist gerade mal 10cm hoch. Aber in dem Video sind die Gurken ja noch sehr winzig. So hab ich jetzt noch mal eine ganze Menge veredelt und bis jetzt sieht es ganz gut aus. Die winzigen Stiele schwellen schon nach 3 Tagen um ein Vielfaches an und fangen an die ersten echten Blattspitzen raus zu schieben. Wenn das in dem Tempo jetzt weiter ginge wäre das ja schön. Nachteil an der Methode ist, dass sie viel mehr Platz braucht, wegen den ausladenden Kürbis-Keimblättern. Ich bin auch nicht sicher ob und wann man die hierbei abschneiden sollte. Ich lasse sie wohl so lange dran wie möglich, bzw. dauerhaft.

Hier die alte "Bohrloch-Veredelung":
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Bei der Melone sieht das viel eleganter verheilt aus. Hier bei der Gurke ist die Stelle zuletzt auch etwas braun geworden.

Hier neben den zwei Kürbissen auf Kürbis oben rechts (Sweet Jack, war letztes Jahr sehr kümmerlich und schwach unveredelt gegenüber Hokaido) der Rest Gurken nach dem Prinzip aus dem Video:

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Sieht bis jetzt sehr gut aus. Die Blätter in der Mitte sind eine Woche nach Veredelung schon komplett neu raus geschoben:
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Und der Gurkenstiel war dünner als ein Zahnstocher. Schon kaum von zwei Seiten einritzbar, so dünn und weich.

Nur die Spannweite macht Probleme:
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Bei mir müssen die Melonen noch etwas drinnen bleiben.
Sehen aber sehr gut. Und wenn man kein Gewächshaus hat sind sie dort im Moment ja auch noch am besten aufgehoben. Sind die Wassermelonen verschiedene Sorten?
 
Danke für eure Berichte und Fotos.
Habe dieses Jahr die ersten Versuche mit den Melonen gemacht und für diese Saison 2 Wassermelonen und 2 Charantaise Honigmelonen veredelt.
Muß allerdings nächstes Jahr etwas früher anfangen, sie benötigen doch eine gewisse Zeit bis sie nach dem Veredeln wieder richtig in die Gänge kommen.
Während die nicht veredelten ja ungestört erstmal weiter wachsen können.
Auch hier im Nordschwarzwald ist es natürlich auch immer noch viel zu kalt, deswegen stehen sie vorläufig auch noch im GWH.

veredelte Wassermelone:

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und veredelte Charentaise HOnigmelone:

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zum vergleich eine nicht veredelte Charentaise

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und nicht veredelte Wassermelone

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Zuccinis sind seit gut einer Woche ausgepflanzt, allerdings die meiste Zeit unter dem Luftpolsterfolientunnel,
alle blühen, leider nur mit weiblichen Blüten und kein brauchbarer Mann in der Nähe :roflmao:

Dann habe ich noch 2 Trombas, die sollten auch dringend raus, haben inzwischen die 1m Marke überschritten:

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Leider ist, zumindest für Süddeutschland, vorläufig keine Wetteränderung in Sicht :thumbsdown:
 
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