Schö, jut´n Tach allerseits,
gestern Abend habe ich mal wieder einen Streifzug durch die Natur unternommen und eine Digitalkamera eingepackt.
Am Delmestau in Hasbergen haben sich die dickleibigen, bissigen, achtbeinigen Damen von ihrer besten Seite gezeigt. Die
Aranei (Mehrzahl von Araneus?) hausen am Brückengeländer über der Delme dicht an dicht. Geschätzt 50 Exemplare unterschiedlicher Größe, ♂ wie ♀, pro Brückengeländer
(bei insgesamt zwei Brückengeländern ;-) ). Die stattlichsten Kreuzspinnendamen haben ihre Fangnetze dicht über dem Wasser gewebt. Ob die wohl
Fische fangen wollen???
Arachnophobiker sollten jetzt ganz schnell wegklicken...
Location... location... location...
Ungewöhnliche Zeichnung für eine Kreuzspinne. Ich weiß gar nicht, ob es sich hierbei um die
Araneus diadematus handelt oder eine andere Spezies. Ich habe gestern Abend noch Hunderte von Kreuzspinnenfotos im Internet durchwühlt, um zu vergleichen. Alternativ käme wohl nur
Araneus marmoreus in frage... Sie ist die wandelbarste Kreuzspinnenart in Sachen Abdomen-Zeichnung.
Kannibalismus?! OH GOTT...!!!
Nur gut, dass ich nicht als Spinnenmännchen auf die Welt gekommen bin!
Was für ein prächtiges Exemplar!
Die Männchen [zu erkennen an den verdickten Tastern vorne am Kopf (hier befinden sich ihre äußeren Geschlechtsorgane -
Bulbi genannt)] sind ziemlich unscheinbar und wie bei (fast) allen Spinnenarten deutlich kleiner als die Weibchen.
Einige Damen waren mit Reparaturarbeiten ihres Netzes beschäftigt.
Für dieses Foto musste ich mich über das Brückengeländer rüber beugen, um diesen
entzückenden Rücken ablichten zu können...
Über 60 Aufnahmen habe ich gemacht. Am Ende sind 5 bis 10 brauchbare dabei.
Ich hoffe,
Arachnophile wie auch -
phobiker sind auf ihre Kosten gekommen! *grins*
Meine Reise führte mich wie so oft nach Bremen-Seehausen/Hasenbüren und schließlich an der Weser entlang nach Lemwerder. Auf der Rückfahrt hat sich mir ein ganz besonderes Naturschauspiel geboten, das ich leider nicht mehr adäquat fotografieren habe können.
Am Horizont hinter dem Industriehafen ist der Vollmond aufgegangen! Ein Stativ hatte ich abermals nicht dabei - ist halt recht umständlich mit dem Fahrrad zu transportieren. Nun, so ganz voll ist der Mond letzte Nacht nicht gewesen! Es ist bereits abnehmender Mond. Aber wie sich diese schmutzig-orange "Scheibe" so langsam über den Lichtern der Hafenanlagen erhoben hat und immer heller geworden ist, je höher sie gestiegen ist... das ist schon zauberhaft gewesen. Ich habe die Kamera auf meinem Fahrradsattel abgestellt und versucht, sie bei der Langzeitbelichtung möglichst still zu halten. Und dann bekam ich die
supertolle Meldung
"Akku leer" bzw. "...muss aufgeladen werden!"
Ein Foto hat sie noch gemacht: Sieht ein bisschen aus, als hätte
Wassily Kandinsky diese Szene mit Öl auf Leinwand festgehalten...