NPK Faustregel 2-1-3. Wirklich?

Schluckauf

Chilitarier
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Hey, Chilheads!

Woher kommt eigentlich diese NPK Regel, die besagt, daß 2-1-3 das optimale Verhältnis für unsere Pflänzchen ist?
Die älteste Erwähnung hier im Forum scheint ein post von Purzelchen aus dem Jahre 2009 zu sein, aber ohne Quelle/Referenz.

Ich hatte das schon mal gegoogelt und nicht wirklich etwas in der Richtung im Netz gefunden. Gerade eben, als es einem anderen thread um Eignung eines bestimmten Düngers ging, habe ich ohne lange zu überlegen 2-1-3 propagiert, mich dann aber ein wenig blöd gefühlt, weil es eigentlich bloss nachgeplappert ist.

Ich hab nochmal gegoogelt und dabei nichts "offizielles" also Studien o.ä. über ein empfohlenes Verhältnis für NPK bei Capsicum gefunden, außer im großflächigen und kommerziellen Anbau und da stimmen die Zahlen zT. überhaupt nicht mit 2-1-3 überein!

Wo kommt 2-1-3 her und ist es wirklich das Optimum?
 
Das Optimum ist es sicher nicht, eher eine Faustformel die über das gesamte Jahr angewandt werden kann.
Optimal wäre eine angepasste Düngung in den einzelnen Lebensabschnitten der Pflanze.

Ich ändere meine Zusammensetzung auch über das Anbaujahr.
Zuerst Stickstoffbetont, dann über das genannte Verhältnis und am Ende eher P/K betont.

Es gibt im Netz einige Datenblätter, dort weichen die empfohlenen Zusammensetzungen auch teilweise stark voneinander ab.

Hier zum Beispiel ein Datenblatt der Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft, Fachbereich Gartenbau

Klick

Wie man sieht hängt es auch stark von dem Substrat ab.

2-1-3 ist bewährt und gerade für Anfänger, die noch nicht experimentierfreudig sind, meiner Meinung nach zu empfehlen.
 
Danke, Habbi!
Ich hab mir das schon so ähnlich gedacht, hatte aber gehofft, daß es vielleicht irgendwo ein paar definitivere Zahlen gibt, für die verschiedenen Stadien, etc.
Das verlinkte pdf ist schon mal detaillierter als alle die ich so beim Stöbern gefunden hatte. :thumbsup:
 
Ah! Sehr interessantes Datenblatt da aus Sachsen! :w00t:

daß es vielleicht irgendwo ein paar definitivere Zahlen gibt, für die verschiedenen Stadien, etc.

Habt ihr doch auch in dem Datenblatt! Allerdings muss man da auch etwas differenzieren, dass man im Erwerbsbau natrülich auch ein paar Kompromisse eingehen muss. Also vielleicht doch nicht so 100% für alle Stadien für usn übertragbar!

Wie man sieht hängt es auch stark von dem Substrat ab.

Das ist klar! Wenn man im Freiland anbaut, in einer mineralsichen Erde anbaut, kommen noch einige Sorptionseffekt etc. mit dazu. Deshalb ist für eine optimale Düngung eine Bodenanalyse unerlässlich. Meist sind solche hausgärtliche genutzte schon sehr gut mir Phosphor und Kalium versorgt. Evtl. brauch man das also überhaupt nicht mehr zuführen.
Das zweite ist vor allem für die von uns bevorzugte Topfkultur interessant. Die Passage über den Anbau in Steinwolle. Das kommt der Kultur in torfigen Substraten doch schon recht nah. Wenn man da mal etwas rechnet, dann muss ich euch eines sagen: Es kommt doch das heraus, was wir schon wussten. Wenn ich mich nicht verrrechnet habe, mit den Angaben der Nährstoffe pro Liter, dann kommt da ein Verhältnis von NPK 2,1-1-3 heraus. Ihr seht also, aus der Luft ist dieses überhaupt nicht gegriffen!
Zur Erklärung muss man allerdings sagen die Daten die dort angegeben sind, sind auf die reinen Elemente bezogen. Bei der Angabe bei den Düngern ist P auf P2O5 bezogen und Kalium auf K2O. Das muss man auf jeden Fall bei der Berechnung berücksichtigen, sonst bekommt man ein falsches Ergebnis.
Die einzelnen Angaben für die früheren Stadien müsste ich bei Bedarf mal ausrechnen. :)
 
Schluckauf schrieb:
Wo kommt 2-1-3 her und ist es wirklich das Optimum?

Diese Frage habe ich versucht, in 2012 für mich zu lösen.

Schluckauf schrieb:
..... nichts "offizielles" also Studien o.ä. über ein empfohlenes Verhältnis für NPK bei Capsicum gefunden, außer im großflächigen und kommerziellen Anbau und da stimmen die Zahlen zT. überhaupt nicht mit 2-1-3 überein!

Die ausführlichsten Daten für den kommerziellen Anbau habe ich in der Schweiz gefunden.

Paprika: Nährstoffbedarf im Gewächshaus:
N = 160 kg / ha
P = 50 Kg/ha
K = 250 kg/ha

Quelle:
Tabelle 1 b in den "Düngungsrichtlinien im Gemüsebau 2011"
http://www.agroscope.admin.ch/gemuesebau/02279/index.html?lang=de

Das ergibt ein Verhältnis von 1,6 : 0,5 : 2,5



Eine andere Quelle liefert stark abweichende Daten.
Der Nährstoffbedarf von Paprika im Garten (GWH) wird auch so angeben.
14004274vj.jpg


also ein Verhältnis von 2 : 1 : 7,2

Quelle: Programm "Düngung im Garten" (DiG) der Hochschule Weihenstefan-Triesdorf.

Die Aussagen des Programmes "DiG" setzen die Eingabe von Daten aus einer Bodenanalyse voraus.

Wenn man "echte" Werte eingibt, bekommt man nur Angaben zu den fehlenden Nährstoffen der untersuchten Bodenart.


Wenn man nur Minimalwerte zu dem Nährstoffvorrat im Boden eingibt, wie z.B. diese

14004374ee.jpg


dann liefert das Programm den Nährstoffbedarf dieser Kultur, wie oben im Bild angegeben.

Für N unterstellt das Programm eine Nachlieferung von Stickstoff durch Mineralisation während der Kulturzeit.
Die Höhe der unterstellten Stickstoff-Nachlieferung hängt von weiteren Daten (z.B. Gründüngung, Kompostgaben während der Kulturzeit) ab.


Vorläufiges Fazit:
Die "richtige" Zufuhr von Nährstoffen setzt das Wissen voraus, wieviel Nährstoffe im (Freiland-) Boden vorhanden sind.
Beim Anbau in Kübeln gelten andere Werte.

Eine Faustregel sagt auch nichts über den Zeitpunkt der Gabe des Einzeldüngers. Habbi Metal spricht von den "Lebensabschnitten der Pflanze".

Zur Erntezeit soll die Zufuhr von Kalium deutlich erhöht werden.

Beispielsweise schreibt Enza Zaden dies:
Im ersten Kulturabschnitt erfolgt eine stickstoffbetonte Kopfdüngung während gegen Ende der Kultur, im Ertragsstadium, die Betonung auf Kalium liegt. Es hat sich als vorteilhaft für die Pflanzen erwiesen, mehrere Gaben mit geringerem Nährstoffgehalt zu geben, als wenige Gaben mit hohem Nährstoffgehalt.

Die Kopfdüngung sollte wenn möglich flüssig verabreicht werden. Nach Ende der Ernte sollte der Restgehalt an Stickstoff möglichst unter 100 kg/ha in einer Tiefe bis 60 cm liegen. Da sich Nährstoffmangel bei Paprika erst recht spät bemerkbar macht, sollte man den Nährstoffgehalt des Bodens mehrmals untersuchen. Es empfiehlt sich, die Düngung in mehreren Gaben in niedriger Konzentration.

Quelle: http://www.enzazaden.de/GrowerServices/tips/paprika.aspx



Sind wir jetzt schlauer? Nicht wirklich!

Einzeldünger sind schwer dosierbar und auch nur schwer in Kleinmengen erhältlich.

Mit Volldüngern erreichen wir keine "bedarfsgerechte" Düngung. Theoretisch sind immer einige Nährstoffe überflüssig und andere fehlen.

"Optimale" Werte findet man, wenn man das Stadium (Alter) der Pflanze beobachtet und seine individuellen Anbaubedingungen (incl. Wetter, Temperatur pp.) beachtet.


Ich hoffe, daß das jetzt nicht zu lang ist und nicht zu weit von Deiner Frage nach "Faustregeln" wegführt.
 
pyromanix schrieb:
Ich hoffe, daß das jetzt nicht zu lang ist und nicht zu weit von Deiner Frage nach "Faustregeln" wegführt.

Nein, das war nicht zu lang. Danke für die Ausführungen und die Links! Du hast nochmal schön zusammengefasst und verdeutlicht, daß "optimal" eigentlich nur eine bedarfsgerechte Düngung ist, wofür man aber sämtliche Rahmenbedingungen kennen und ständig überwachen müsste.

Mein post war bißchen problematisch, zu viel Geschwafel vorweg und dann diese rhetorische Frage nach dem Optimum.
Daß 2-1-3 nicht das Optimum ist, müsste eigentlich klar sein, da es sich bloss um eine Faustregel handelt. Ich hatte es ja selbst so genannt, aber manchmal schreibe ich, ehe ich nachdenke. :whistling:

Wo die Zahlen dieser Regel herkommen, was ja auch meine eigentliche Frage war (nach Quellen und Referenzen), ehe ich die mit dem letzten Satz sabotiert habe, wird Dank der von Habbi und dir verlinkten Datenblätter ein wenig deutlicher.
Aus diesen Daten lässt sich tatsächlich annähernd 2-1-3 herausrechnen.
Mit den Daten, die ich vorher gefunden hatte, zB über Anbau in Indien war mir das nicht möglich.

Was mich wundert, Chris hatte das oben für torfige Substrate schon angedeutet, daß die Zahlen für Steinwolle (pdf Sächsische Landesanstalt) und Bodenkultur (pdf Düngungsrichtlinien der Eidgenossenschaft) so nahe beieinander liegen.
 
Schluckauf schrieb:
Wo die Zahlen dieser Regel herkommen, was ja auch meine eigentliche Frage war (nach Quellen und Referenzen), ehe ich die mit dem letzten Satz sabotiert habe, wird Dank der von Habbi und dir verlinkten Datenblätter ein wenig deutlicher.


Dann ist ja ein Ziel erreicht.

Wenn Du mehr wissen möchtest, kannst Du Dich mit den Analysemethoden für Böden im Gemüseanbau befassen.

Stichworte dazu sind
Calcium-Acetat-Analyse (CAL)
Doppel-Lactat-Analyse (DL)

Vielleicht stellst Du dann - wie ich - fest, daß die Düngeempfehlungen der verschiedenen Labore deutlich voneinander abweichen. :whistling:






Anfang 2013 habe ich mir den Spaß (man gönnt sich ja sonst nix) erlaubt, eine Bodenprobe von drei verschiedenen Laboren in Deutschland untersuchen zu lassen.

Alle drei sind akkrediert - aber sie legen die Richtlinien (des VDLUFA) unterschiedlich aus.

Alle gehen von der Bodenart (also Sand, sandiger Lehm, lehmiger Sand, Schluff, Ton usw. )aus. Damit wird die Versorgungsstufe (A, B, C, D, E) bestimmt.
A +B heißt "stark / schwach unterversorgt".
C heißt "optimal"
D+E heißt "schwach / stark überversorgt".

Anschließend wird der Nährstoffbedarf mittels eines Faktor's errechnet. Je nach Labor wird dabei mehr oder auch nur wenig auf die anzubauende Gattung geachtet.
Nur ein Labor gliederte seine Düngeempfehlung für Gemüse nach Starkzehrern, Mittelzehrern oder Schwachzehrern.

Die anderen beiden sagten nichts zum Bedarf der jeweiligen Gattung.



Schluckauf schrieb:
Aus diesen Daten lässt sich tatsächlich annähernd 2-1-3 herausrechnen.

hm .... :undecided:
Selbst wenn dies so wäre, wem nützt das?

Wenn ich mich nicht irre, möchte eine C. pubescens (Rocoto) anders ernährt werden, als eine C.annuum (Jalapeno).


Sind die ersten Klarheiten jetzt beseitigt? :D
 
Schluckauf schrieb:
Was mich wundert, Chris hatte das oben für torfige Substrate schon angedeutet, daß die Zahlen für Steinwolle (pdf Sächsische Landesanstalt) und Bodenkultur (pdf Düngungsrichtlinien der Eidgenossenschaft) so nahe beieinander liegen.

Beide pdf richten sich an Erwerbsgärtner. Die möchten leben.

Dazu müssen sie - Dank der Handelsketten und der "Verbraucher" - ihrer Produkte just in time marktreif haben. Das heißt: Lieferung exakt in der Kalenderwoche xy.

Also muss das Substrat (egal, ob Torf, Steinwolle, Boden der Versorgungstufe A, B,C, D, E oder sonst was) so gepusht werden, daß die Pflanze zur richtigen Zeit erntereife Früchte trägt.
Deshalb wundert mich nicht, wenn die Werte sich annähern würden.


Ob das alles "richtig" ist, sei mal dahingestellt. Aber jetzt fange ich an Eulen nach Athen zu tragen ....
 
Richtig ist hier das Stichwort! :) Ich finde deine Ausführungen, pyromanix, sehr interessant. Vor allem das mit den Bodenanalysen. Sind da denn wenigstens bei den 3 Laboren auch gleiche Werte bekommen? Wäre ja jetzt schlecht, wenn die sich auch noch gravierend unterschieden! :w00t:

Nun möchte ich mal noch etwas Licht in das Dunkle bringen, warum ihr nun schon wieder andere Werte gefunden habt, als die aus Sachsen. Denn da muss man wieder ganz klar differenzieren!

Erstmal zu den Werten aus der Schweiz:
Auch hier gilt, wie bei den Werten aus Sachsen, diese sind auf die Elemente bezogen, nicht wie bei den Düngern auf K2O und P2O5! Das ist für den Vergleich essenziell und muss dementsprechend umgerechnet werden! Sonst ist es klar, dass du hier andere Verhältnisse bekommst! :) Zudem müssen wir beachten, dass dieses wieder Werte für die Bodenkultur sind! Die unterscheiden sich auch von denen aus Sachsen, da die dort nach einem Mengenkonzept vorgehen und noch evtl. Korrekturfaktoren (je nach Versorgungsstufe) berücksichtigt werden. Darüber schweigt sich die schweizer Tabelle ein wenig aus, wenn ich das richtig gelesen habe.

Zu den Werten aus DIG:

Erst mal vorweg, DIG ist ein sehr schönes Programm, was ich auch benutze um für die verschiedenen FELDkulturen in meinem Garten die Düngepläne zu errechnen. Hat in der Zeit eigentlich auch immer sehr gut geklappt!

Hier müssen wir aber auch wieder ganz klar differenzieren, dass dieses auf Erdkulturen bezogen ist. Wie ich schon weiter oben geschrieben hatte, sind dort auch Sorptinseffekte der Nährelemente an die anorganischen Erdpartikel mit zuberücksichtigen! Dieses ist der Grund, warum die für diesen fiktiven, unterversorgten Boden auf ein Mal, vor allem so eine große Menge an Kalium heraus bekommst! Das meiste des Kaliums, was du auf diesen Boden gibst, wird erstmal dafür benutzt um den "Kaliumspeicher" der Erde wieder aufzufüllen und ist damit überhaupt nicht pflanzenverfügbar. Heißt also diese fiktive Rechnung bringt uns bei dieser Suche leider nicht weiter. :(

Nein, das war nicht zu lang. Danke für die Ausführungen und die Links! Du hast nochmal schön zusammengefasst und verdeutlicht, daß "optimal" eigentlich nur eine bedarfsgerechte Düngung ist, wofür man aber sämtliche Rahmenbedingungen kennen und ständig überwachen müsste.

Das gilt vor allem für die Erdkultur, nicht für die Kultur in unseren torfigen Pflanzsubstraten. Da ist halt nicht mehr so viel mit Sorption. Da ist, wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, für die bedarfsgerechte Düngung eine Bodenanalyse unerlässlich!

Einzeldünger sind schwer dosierbar und auch nur schwer in Kleinmengen erhältlich.

Mit Volldüngern erreichen wir keine "bedarfsgerechte" Düngung. Theoretisch sind immer einige Nährstoffe überflüssig und andere fehlen.

"Optimale" Werte findet man, wenn man das Stadium (Alter) der Pflanze beobachtet und seine individuellen Anbaubedingungen (incl. Wetter, Temperatur pp.) beachtet.

Die opimalen Werte, bzw. die Abweichungen von diesem Optimum für die einzelnen Kulturstadien fndet man ja in dem Dokument aus Sachsen. Aber wie du ja geschrieben hast, ist das vielleicht auch wieder etwas zu differenzieren: Hobbychilianbauer vs. Erwerbsgärtner. Wir können uns ja viel eher eine lange Kulturdauer unter Kunstlicht etc. erlauben, in der man die Pflanzen vielleicht auch erstmal viel stickstoffbetonter hochziehen kann, um dann wenn es nach draußen geht, schon große Pflanzen zu haben.

Achso, so schwer finde ich es jetztr nicht Einzeldünger zu bekommen. Inziwschen gibt es in jeder gutsortierten Gartenabteilung eine reihe von Einzelnährstoffdüngern, mit denen man fast alles abdecken kann. Aber klar, man findet auch nicht alles. Was für die natürlich problematisch ist: Nicht jeder setzt sich so mit dem Thema Dünger auseinander und kennt sich so gut aus, wie wir hier gerade. :) Daher ist es für diese Leute einfacher ein Volldünger zu nehmen, in der Hoffnung und dem Glauben damit nichts verkehrt machen zu können.
Achso, die Volldünger kann man übrigens auch klasse in den Berechnungen in DIG verwenden. Da kannes dann, aber je nach Versorgungsgrad und Kltur notwendig sein, noch weitere Nährstoffe nachzulegen.

Wenn ich mich nicht irre, möchte eine C. pubescens (Rocoto) anders ernährt werden, als eine C.annuum (Jalapeno).

Also das was man immer hier nur ließt ist, dass die Rocotos mehr Nährstoffe benötigen. Gar richtige Düngervernichter sind. Aber ich kann mich an keine Stelle erinnern, wo steht, dass diese eine andere Zusammensetzung der Nährstoffe benötigen. :) Das Thema Nährstoffmenge haben wir hier ja auch noch garnicht weiter beleuchtet, es ging ja mehr um das "2:1:3 Optimum".

So, ich hoffe mal damit wieder etwas Licht ins Dunkle gebracht zu haben und das wir jetzt ein Stück weit klarer sehen. :)
 
@Chili Chris
Chili Chris schrieb:
Bei der Angabe bei den Düngern ist P auf P2O5 bezogen und Kalium auf K2O.
2:1:3 N-P-K (Elemente) umgerechnet auf N-P-K (Düngerkonvention) ergibt ungefähr 9:10:16. Also sind alle bisherigen Empfehlungen für den Hakaphos soft Spezial falsch.

Ich habe mich übrigens bei meinen eigenen Düngermischungen nie an 2:1:3 gehalten, sondern dünge immer schon mit deutlich mehr Phosphat.

@pyromanix
pyromanix schrieb:
Paprika: Nährstoffbedarf im Gewächshaus:
N = 160 kg / ha
P = 50 Kg/ha
K = 250 kg/ha
[...]
Das ergibt ein Verhältnis von 1,6 : 0,5 : 2,5
Umgerechnet auf die Düngerkonvention grob 3:2:5,5

also ein Verhältnis von 2 : 1 : 7,2
Macht 12:14:52

Ich selber verwende sehr mageres Substrat und gieße durchdringend, damit mit der neuen Gießlösung eventuelle Nährstoffanreicherungen ausgewaschen werden. Damit umgehe ich das Problem der Akkumulation.
 
2:1:3 N-P-K (Elemente) umgerechnet auf N-P-K (Düngerkonvention) ergibt ungefähr 9:10:16. Also sind alle bisherigen Empfehlungen für den Hakaphos soft Spezial falsch.

Na da bin ich mal auf denen Rechenweg gespannt! :w00t:
Außerdem war die Angabe NPK 2-1-3 nie eine Angabe der Elemente. Hat sich ja immer auf Dünger bezogen, also immer auf die Angaben laut Düngemittelverordnung (mit P als P2O5 und K als K2O). Anders würdest du mit dem soft Spezial ja auch nie längs kommen. Außerdem ist es eine Verhältnisangabe. Nur damit da keinerlei Unklarheiten auftreten!

damit mit der neuen Gießlösung eventuelle Nährstoffanreicherungen ausgewaschen werden. Damit umgehe ich das Problem der Akkumulation.

Das kommt sicher im auf deine Ranbedingungen an, prinzipiell schon mal der richtige Ansatz. Heißt aber auch im Umkehrschluss, wenn du reichlich nicht benötigte Nährstoffe damit zuführst, spülst du sie ungenugt unten wieder raus und damit am Ende bares Geld. Das sollte man dabei dann auch immer bedenken. Aber am Ende ist halt das wichtige, dass jeder mit seiner Düngung sein persönliches Optimum erreichen kann.
 
Hallo,

Chili Chris schrieb:
Na da bin ich mal auf denen Rechenweg gespannt! :w00t:

P2O5 enthält 43,6 % Phosphor, also ist der Umrechnungsfaktor 1/0,436. K2O enthält 83 % Kalium, also ist der Umrechnungsfaktor 1/0,83. Kann man übrigens auch im §6, Abschnitt (1), Punkt 3.b der Düngemittelverordnung nachlesen. Die Zahlen selbst habe ich so angepasst, daß einigermaßen ganzzahlige Verhältnisse rauskommen. Die Proportionen ändern sich dadurch nicht.

Außerdem war die Angabe NPK 2-1-3 nie eine Angabe der Elemente.

Gestern Abend hast Du noch geschrieben:

Chili Chris schrieb:
Wenn ich mich nicht verrrechnet habe, mit den Angaben der Nährstoffe pro Liter, dann kommt da ein Verhältnis von NPK 2,1-1-3 heraus. Ihr seht also, aus der Luft ist dieses überhaupt nicht gegriffen!
Zur Erklärung muss man allerdings sagen die Daten die dort angegeben sind, sind auf die reinen Elemente bezogen.

Falls ich Dich mißverstanden haben sollte, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil :p

Heißt aber auch im Umkehrschluss, wenn du reichlich nicht benötigte Nährstoffe damit zuführst, spülst du sie ungenugt unten wieder raus und damit am Ende bares Geld.

Nenn mir bitte eines, nur ein einziges System, bei dem man das nicht tut. Beim Freilandanbau sorgt schon der Regen dafür, daß Nährstoffe ausgewaschen werden. Beim Gewächshausanbau weiß man auch nicht, wieviel tatsächlich bei den Pflanzen bleibt und wieviel irgendwohin entschwindet. Bei hydroponischen System sorgt man mit dem regelmäßgen Wechsel der Nährflüssigkeit für einen Ausgleich. Und, außerdem. es sind Centbeträge, um die es da geht. Wenn ich sparen will, kaufe ich Chili bei REWE/Aldi/LIDL. Wenn ich alle Zeit und Kosten betrachte, die ich in meinen eigenen Chilianbau stecke, dann komme ich mit Chili aus dem Handel besser weg. Will ich aber nicht, an ein Hobby kann man keine monetären Maßstäbe anlegen.

Grüße
Robert
 
P2O5 enthält 43,6 % Phosphor, also ist der Umrechnungsfaktor 1/0,436. K2O enthält 83 % Kalium, also ist der Umrechnungsfaktor 1/0,83. Kann man übrigens auch im §6, Abschnitt (1), Punkt 3.b der Düngemittelverordnung nachlesen. Die Zahlen selbst habe ich so angepasst, daß einigermaßen ganzzahlige Verhältnisse rauskommen. Die Proportionen ändern sich dadurch nicht.

Haargenau so ist das. So steht es in der Düngemittelverordnung.

Gut, wie du dann auf diese riesigen Zahlen gekommen bist, erklärt sich dann auch. Allerdings bist du GENAU den falschen Weg gegangen!
Denn offensichtlich hast du es wirklich falsch verstanden, denn meine Angabe der reinen Elemente war auf die Nährlösung in diesem Dokument aus Sachsen bezogen. Wenn dieses Missverständlich ausgedrückt war, bitte ich dieses zu entschuldigen!
Hier war immer die Rede von Düngemitteln. Nehmen wir mal den soft Spezial, auf dem Sack sind als NPK Werte 16-8-22 angegeben. Was einem Verhältnis von NPK 2-1-2,75 entspricht. Wie diese Angabe zu deuten ist und wie man die umrechnen muss, weißt du ja. Heißt also der soft Spezial ist schon verdammt nah an diesem Optimum der sächsischen Nährlösung dran. Auf die Elemente umgerechnet hättest du dann die Mengen von ungefähr 16-3,5-18,3. Heißt also auch, dass man nicht viel mehr Phosphor benötigt.

Nenn mir bitte eines, nur ein einziges System, bei dem man das nicht tut. Beim Freilandanbau sorgt schon der Regen dafür, daß Nährstoffe ausgewaschen werden. Beim Gewächshausanbau weiß man auch nicht, wieviel tatsächlich bei den Pflanzen bleibt und wieviel irgendwohin entschwindet. Bei hydroponischen System sorgt man mit dem regelmäßgen Wechsel der Nährflüssigkeit für einen Ausgleich. Und, außerdem. es sind Centbeträge, um die es da geht. Wenn ich sparen will, kaufe ich Chili bei REWE/Aldi/LIDL. Wenn ich alle Zeit und Kosten betrachte, die ich in meinen eigenen Chilianbau stecke, dann komme ich mit Chili aus dem Handel besser weg. Will ich aber nicht, an ein Hobby kann man keine monetären Maßstäbe anlegen.

Klar, Auswaschung und "Schwund" hast du überall. Nur wenn ich sie extra forciere um keine Probleme mit meinem vielleicht nicht ganz so gut passenden Dünger und der dann vielleicht auch nicht passenden Menge zu bekommen, dann finde ich das schon Verschwendung. Vielleicht habe ich dich da aber auch falsch verstanden. :blush:
Auch wenn es bei einer Pflanze vielleicht nur ein paar Cent sind, am Ende macht es dann die Menge. Es gibt hier ja viele Leute die schon ein paar Pflanzen mehr anbauen und da macht es sich, je nach dem wie weit man es mit dieser Taktik treibt, schon bemerkbar.
Wenn man sich ein paar Cayenne, Jalas und schnöde Habbis züchtet, dann vielleicht. Aber in welchem Superkart findest du beispielsweise eine Trinidad Douglah? Ist ja immer die Frage was man haben will. Klar legt man bei einem Hobby nicht so sehr die monetären Maßstäbe an, aber am Ende freut sich doch jeder wenn er -etwas übertrieben gesagt- statt eines 25 kg Sacks soft Spezial vielleicht nur noch 2,5 kg soft Sezial verbraucht und sich von dem Geld was er damit auf ein mal über hat, sich erstmal z.B. neue Töpfe mit Kreuzboden kaufen kann. :)
Aber ich glaube am Ende soll dieses auch keine Diskussion über Sinn oder Unsinn des Chilianbaus werden. Ich denke über dieses Stadium sind wir alle doch schon ganz weit hinaus! :D
 
Chili Chris schrieb:
Aber ich glaube am Ende soll dieses auch keine Diskussion über Sinn oder Unsinn des Chilianbaus werden. Ich denke über dieses Stadium sind wir alle doch schon ganz weit hinaus! :D

Und zwar mit der Anmeldung hier im Forum. :D
 
Hallo Chris,

stimmt, unter meiner Idee, die Verhältnisse möglichst ganzzahlig darzustellen, leidet die Übersichtlichkeit. Eigentlich hat man sich darauf geeinigt, Düngervergleiche auf N=1 zu normalisieren, das mache ich ab jetzt auch in diesem Beitrag.

Chili Chris schrieb:
Denn offensichtlich hast du es wirklich falsch verstanden, denn meine Angabe der reinen Elemente war auf die Nährlösung in diesem Dokument aus Sachsen bezogen.
Dann habe ich Dich wirklich falsch verstanden. Zu meiner Schande muß ich außerdem gestehen, das Sachsen-PDF vorher nicht gelesen zu haben. Das habe ich jetzt nachgeholt. In dem Dokument findet sich nicht nur eine, sondern eine ganze Reihe von Düngeempfehlungen. Auf Seite 11 findet man die Nährstoffaufnahme abhängig vom Marktertrag. Die N:p:K-Verhältnisse (Düngerkonvention, also N:p2O5:K2O) reichen von 1:0,31:1,42 (Marktertrag 5,0 kg/m²] bis 1:0,27:1,25 (20 kg/m²).

Auf Seite 19 finden sich Vorschläge für Nährlösungen in hydroponischen Systemen mit Steinwolle als Substrat. Da stellt sich natürlich die Frage, inwieweit das auf Erdkulturen übertragbar ist. Der Vorschlag für ein offenes hydroponisches System (bei dem die Nährlösung nach dem Durchlaufen der Kultur in den Abfluß fließt) lautet 1:0,48:1,44, für ein geschlossenes System, bei dem die Nährlösung innerhalb der Kultur ungewälzt wird, 1:0,40:1,50.

Pyromanix dagegen nennt Zahlen von 1:0,72:1,88 und 1:1,15:4,34. Offensichtlich gibt es genausoviele unterschiedliche Vorschläge, wie es Studien darüber gibt. Meines Erachtens kann man daher die Düngung durchaus entspannt angehen und braucht sich nicht sklavisch an die 1:0,50:1,50-Doktrien zu halten.

Mit meiner Empfehlung, durchdringend zu gießen, befinde ich mich übrigens in prominenter Gesellschaft.

Grüße
Robert
 
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