Räuchern, Trocknen im Holzbackofen (Flammekuchen-Ofen)

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Das mit dem Spiritus war ein Witz ... und bitte seid so gut und "hängt" euch doch nicht so an dem Teig auf ...
 
hauskuechegarten schrieb:
Gued's Nächdle ;-) Morgen erfahre ich die Tücken ...

Moin, ich hoffe, daß Du trotz vollem Bauch gut geschlafen hast.

Bevor ich zu den "Tücken" etwas schreibe, eine Frage.
Kennst Du das "Holzbackofenfest" in Pirmasens? Nächster Termin ist der 27.8.11.
 
Hello

geschlafen wie ein Stein sozusagen ;-)

Pirmasens is "elend" weit weg von mir ... leider ... die Ecke da gefällt mir aber super gut ... naja eher irgendwie unterhalb ... Dahn, Fischbach, Bad Bergzabern (hab s net so mit Geo) und weiter Richtung Elsass wird's immer schöööööööööner ...
 
hauskuechegarten schrieb:
..... Morgen erfahre ich die Tücken ...

Hallo, ich fang mal an.

Unsere Öfen werden zwar als Holzbacköfen angepriesen - es sind aber keine "echten".
Dazu sind sie viiieeeel zu leicht! Sie sind für andere Zwecke (wie Flammkuchen) konzipiert. Dazu reicht das Gewicht allemal. So'n Teilchen oder eine Pizza ist in ein paar Minunten fertig.

Ein Holzbackofen "alter Schule" ist aus Stein und wiegt mehrere 100 kg wenn nicht gar 1.000 kg.

Nur die Masse (Gewicht) speichert die Wärme.

Unsere "Blechbüchsen" können Wärme nur sehr eingeschränkt speichern. Das hast Du gestern gemerkt. Dein Crumbel wurde eher ein Auflauf. Also oben nicht kross, wie Du's aus Deinem Backofen in der Wohnung kennst.


Auch die größeren "Blechbüchsen" können kaum mehr Wärme speichern, denn das Bauprinzip ist dasselbe. Sie werden genutzt, indem im "Nebenraum" das Feuer in Gang gehalten wird, während im ersten Raum gebacken wird. Ein Kompromis.


Wenn wir unsere Blechbüchsen mit DÜNNEM Holz anfeuern, werden sie sehr schnell heiß. Innen sind Ruck Zuck 500° Celsius erreicht. Die dünne Blechwand wird außen ähnlich heiß - was bei mir anfangs Brandblasen auslöste. Du erinnerst Dich an den Tip mit den Schweißerhandschuhen.

Die Hitze sinkt aber ziemlich schnell. Nach 1-2 Stunden (je nach Außentemperatur, Wind pp.) beträgt sie innen nur noch um 100°. Das reicht vielleicht zum Niedertemperatur-Garen. Zum backen von Brot ist das etwas wenig.

Deshalb habe ich die mittlere Schamotteplatte rausgenommen. Statt der ca. 3 cm starken Platte ist jetzt ein Grillrost drin. Darauf lege ich fünf dicke Schamottesteine (die sehen aus wie Maurersteine) Sie speichern wesentlich mehr Hitze, als die dünne Schamotteplatte. Das Anheizen dauert min. 1 Stunde, eher 2 Stunden.

Nützliich ist auch eine Drosselklappe im Rauchgasrohr. Sie wird nach dem Anheizen geschlossen. Dadurch bleibt mehr Hitze im Ofen, statt in die Luft zu gehen.

Ich backe nicht im oberen Fach (dem Backfach), sondern unten im Feuerraum. Dazu muss die Glut raus - wie im Steinbackofen auch.

Weil über dem Feuerraum der Grillrost mit den dicken Steine liegt, habe ich "genug" Oberhitze, um krosses Brot backen zu können. Das Ausräumen der Glut ist zwar etwas staubreich und heiß. Aber dagegen helfen Handschuhe ..... etwas.

Die Vorteile unsere Blechbüchsen gegenüber einem gemauertem Holzbackofen sind imho vielfältig. Ich habe meinen Kugel-Grill seit zwei Jahren nicht mehr genutzt. Im Ofen geht das Grillen imho viel besser.


Das soll für heute reichen. Viel Spaß bei Deinem nächsten Backtag.
Meiner war heute.:rolleyes:
 
Dann nenne ich das "geile" Teil liebevoll "Emma die Blechbüchse" und backe erstmal nur Flammenkuchen & Pizza.

Schamottsteine zum "Reinlegen" hab ich mir schon welche besorgt, die Idee mit dem "Unten backen" werde ich auf alle Fälle versuchen - dafür besorg ich mir nen feuerfesten "Glut-& Aschebehälter) und Handschuhe. Und das Grillen werde ich dann auch mal testen.

Der Zwetschgen-Crumble war tatsächlich "nur" ein Auflauf - oben war nix krosses streuseliges zu sehen, das verlief sich im Teig.

Dankeschön :-) für die ausführliche Tücken-Beschreibung.
 
hauskuechegarten schrieb:
Dann nenne ich das "geile" Teil liebevoll "Emma die Blechbüchse" ....

:clapping:


hauskuechegarten schrieb:
... die Idee mit dem "Unten backen" werde ich auf alle Fälle versuchen - dafür besorg ich mir nen feuerfesten "Glut-& Aschebehälter) und Handschuhe. Und das Grillen werde ich dann auch mal testen.

Weiteres nützliche Equiment folgt demnächst im "Tücken"-Teil II

hauskuechegarten schrieb:
Dankeschön :-) für die ausführliche Tücken-Beschreibung.

:)
 
"Tücken" - Teil II

Die Blechbüchse rostet. So sieht meine Feuerraum-Tür zurzeit aus. Die Patina aus Leinöl-Firnis löst sich und muss erneuert werden.

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Hitzefesten Rostschutz gibt es wohl nicht. Jedenfalls kenne ich keinen.

Linderung bringt das Einbrennen der Blechbüchse mit Öl oder Leinöl-Firnis. Es muss gelegentlich wiederholt werden, wie meine Tür zeigt.

Das Einbrennen funktioniert ähnlich, wie das Einbrennen einer Eisenpfanne oder eines Wok's.

Den ganzen Ofen außen dünn einreiben
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Langsam einheizen und ca. 1 Stunde "mittleres" Feuer halten. Anfangs qualmt es etwas - schützt aber gegen zuviel Rost.




Die Türscharniere sollten gelegentlich gefettet werden. Optimal ist hitzefeste Aluminiumpaste, wie z.B. diese.
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Sie bleibt bis 1.100° viskos.
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Zum vergnüglichen Arbeiten sind ein paar Utensilien nützlich, wie z.B. diese.
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Das Holzbrett dient zum Einbringen des Backgutes. Den Griff habe ich etwas verlängert.
Die Messing-Drahtbürste nutze ich zum Reinigen des Grillrostes - auch mit verlängertem Griff.
Der Universal-Heber dient als Feuerhaken, zum Verschieben der Töpfe auf dem Grill usw.

Grillen.
Beilagen bereite ich im kleinen "dutchoven"

Entweder steht er auf dem Grillrost
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oder er hängt an der Decke
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Die Stäbe sind serienmäßig, der Haken ist Eigenbau.
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Pizza backen im Feuerraum - leicht und schnell gemacht.

Zwei dicke Schamottesteine rein, Holz drauf und anheizen. Wenn das Holz verbrannt ist, die Glut mit der Drahtbürste zur Seite fegen. An den Rändern sollte noch etwas Feuer sein. Pizza mit dem Holzbrett einschießen und nach 1-2 Minuten mit dem Holzbrett um ca. 180° drehen, damit der Pizzarand "getigert" wird. (Tipp: Mit etwas Weizendunst auf dem Holzbrett "flutscht" die Pizza leichter runter)
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Ich Depp: Basilikum kommt erst NACH dem Backen rauf ....
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Das war knapp ...
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aber essbar!
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Morgen oder Sonntag gibt es bei uns Huhn am Spieß. :P
 
Schön gemacht! :clapping:

Vielleicht gibt es demnächst auch von mir wieder einen Beitrag. Viel Spaß mit dem Huhn und Guten Appetit! :D
 
John F schrieb:
Schön gemacht! :clapping:

... Viel Spaß mit dem Huhn und Guten Appetit! :D

Danke, hatte ich!

1,9 Kg Poularde
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40 Minuten neben mässigen Buchenholzfeuer.
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Nach 2 Stunden Endspurt
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Fertig
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John F schrieb:
... Vielleicht gibt es demnächst auch von mir wieder einen Beitrag. ...

Wie wär's mit einer Präsentation von Brot und Sauerteig?
 
pyromanix schrieb:
Wie wär's mit einer Präsentation von Brot und Sauerteig?

Na das findest Du ja bereits auf Seite 1 dieses Threads, oder meinst Du noch etwas anderes? :)

Ansonsten mal hier ein paar Eindrücke von gestern:

Das Brot am Stück
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Der Anschnitt des Roggenmischbrotes
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Anschnitt des Weizenbrotes
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Zum Schluß gab es noch ein paar Brötchen, für's erste mal wohl gar nicht so schlecht.
(Natürlich mit laaaangsam gereiftem Weizenvorteig. :D )

vorher
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nachher
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P.S. Kleiner Nachtrag. Ich habe Tomaten getrocknet. Das ist allerdings schwierig zu steuern und sicher nicht so komfortabel wie ein Dörrgerät. Unabhängig davon macht es Spaß und das Ergebnis ist immer wieder eine Überraschung! :D

vorher
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nachher
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So liebe Freunde des guten Geschmacks, hier mal ein weiterer, kleiner Beitrag.
Liebe, seltene Gäste haben sich bei uns angemeldet und es sollte Pizza geben. Gesagt, getan - der Teig wurde vorbereitet.
Es gab:
Pizza Salame
Pizza Tonno
Pizza Bianca
Pizza Margherita
Pizza Diavolo (mit Schafkäse und Chili)
Pizza Prosciutto
Pizza Funghi

Da es mindestens genauso viele verschiedene Pizzateig-Rezepte wie Pizzen gibt, will ich hier mal "meine" Variante vorstellen.

- Weizenmehl Typ 812 (entspricht in etwa dem italienischen tipo 00) : Wasser = 2/3 : 1/3
- Je nach Teigmenge pro Pizza 1 EL Olivenöl und 1 TL Salz
- auf 500g Mehl ca. 30g Hefe

Meine Pizzen haben ein Fertigteig-Gewicht von ca. 350-370g/Pizza, das ergibt eine Pizza mit einem Ø von 30cm.

Zunächst natürlich den Teig anrühren.


Währen der Teig geht habe ich den Ofen bereits angeheizt.
Nach ca. 1-1/2h Teigmenge/Pizza abwiegen und Teigkugeln abformen.


Ein kurzer Blick in den Ofen - Da passen noch 3 Scheite rein! :)


Inzwischen, nach ca. 3h, ist der Teig gut gegangen.


Den Teig ausrollen und nach Wunsch belegen, dann bei ca. 360-400°C in den Ofen.


Was immer geht ist Pizza Salame.


Aber hier mal eine, vielleicht etwas weniger bekannte Variante: Pizza bianca
Teig ausrollen, mit Olivenöl beträufeln. Dann Mozarellascheiben auflegen, darauf frische Salbeiblätter legen. Mit Salz und Pfeffer würzen und ein wenig geraspelten Hartkäse nach Wahl darüber streuen. Abschließend noch einmal mit Olivenöl beträufeln und ab in den Ofen.

vorher


nachher


Wer den Salbei nicht mag nimmt ihn dann herunter. Aber das Aroma, das er auf der Pizza verbreitet, ist unbeschreiblich. Probiert es mal aus.
 
John F schrieb:
Na das findest Du ja bereits auf Seite 1 dieses Threads, oder meinst Du noch etwas anderes? :)

ups, hatte ich vergessen. Sorry.


John F schrieb:
... Ich habe Tomaten getrocknet. Das ist allerdings schwierig zu steuern und sicher nicht so komfortabel wie ein Dörrgerät. Unabhängig davon macht es Spaß und das Ergebnis ist immer wieder eine Überraschung! :D

Die sehen doch prima aus. Jetzt in Gläser schichten, ein paar Kräuter und Olivenöl auffüllen und bis 2012 vergessen. Dann komme ich zum naschen.
 
schliess mich an ;-)

pyromanix schrieb:
ups, hatte ich vergessen. Sorry.



Die sehen doch prima aus. Jetzt in Gläser schichten, ein paar Kräuter und Olivenöl auffüllen und bis 2012 vergessen. Dann komme ich zum naschen.
 
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