Saatguttausch muss legal bleiben

Kanoni schrieb:
Das ist toll!
Noch fällt mir der Stein aber nicht vom Herzen.

Mir auch nichtt --> (a) welche Wirkung hat deren Protest und (b) wie "hart" sind bzw. weit würden diese Lebensmittel-Konzerne gehen? Ein vorsichtiges Misstrauen ist sicher nicht verfehlt - bei gleichzeitiger vorerst Anerkennung des Engagements.

Irgendwie ist ja einerseits alles (Konzerne) "verflochten" (Stichwort: Globalisierung), andererseits aber haben - offenbar erfolgreich - beide einiges in diese Schiene investiert (vermutlich aufgrund entsprechender Studien / Analysen) und so ein gewisses Interesse, dass sie weiter ihre "alten Sorten" als Samen, Jungpflanzen und vor allem auch Früchte anbieten können.

Es wäre ihnen allerdings "ein Leichtes", ihre dzt. 10-12 "alte Sorten" auch nach eventuellen neuen Regelung legalisieren zu lassen und so "Sand in die Augen" ihrer Kunden zu streuen. Ihre "Ehrlichkeit im Sinne der Sache" steht nun auf dem Prüfstand und wir sollten das sehr kritisch beobachten. Bei "SPAR" spricht die ausgewiesene Kooperation mit "Arche Noah" mal vorerst für den Konzern, aber wie weit würde das gehen?

Übrigens: Auch Hofer (Aldi Süd in Österreich) "fährt [zaghaft] dieses 'Alte-Sorten-Linie'" (Samen, weniger Jungpflanzen, noch weniger Früchte), weil's offenbar "in" ist - da hab' ich bisher nichts diesbezüglich gehört.

LG, Marco

P.S.: Vielleicht ist das die Strategie, die wir fahren sollten: Selber und einzeln (als "Hobby-Gärtner") zu protestieren, ist zwar gut (und jede[r] sollte das wo auch immer machen), aber zusätzlich weit effizienter ist vermutlich, jene Lebensmittel-Konzerne, bei denen wir tagtäglich einkaufen, dazu zu bringen, dass sie unsere Sache - in ihrem eigenen Interesse - noch stärker zu ihrer eigenen machen.
 
Und noch was:

In den letzten Tagen liest man immer wieder: "Hobby-GärtnerInnen" und "KleinstunternehmerInnen" wären - nach neuen Überlegungen / neuen Vorlagen - davon ausgenommen --> das nenne ich den Versuch des "Verar..." der EU-Bürger:

(ich hoffe, wir fallen auf das nicht herein ...)

Darum geht's ja gar nicht - ich kann (selbst wenn illegal) meine 5 Samen ohne Probleme mit meinem/r Nachbarn/in tauschen bzw. verschenken, auch über Foren / Internet würde man Wege finden (denke an unsere - bereits dzt. illegal agierenden - KollegInnen aus der H...-Szene), aber das interessiert mich nicht:

Selbst der/die größte LandwirtIn, ErwerbsgärtnerIn soll das anbauen dürfen, was er/sie will - aus eigenen Samen, aus eigener Selektion, etwas Neues ausprobieren oder was auch immer - in unserem allgemeinen Interesse (freilich mit Deklaration uns Konsumenten gegenüber, was er/sie angebaut hat).

Bei der Sache der EU-Saatgutverordung geht es unter anderem um die Freiheit der Landwirtschaft, der Gemüsegärtnerei (andere weitreichendere Argumente führe ich jetzt gar nicht an) - und letztlich um unsere Interessen als Konsumenten (ich will einfach keine "europäisch normierten Einheitschilis", keine "europäisch normierten Einheitstomaten" (egal ob es 10 oder 100 Sorten sind), deren Samen-Monopol bei internationalen Konzernen liegt.

Ich habe nach stundenlanger Internet-Recherche bisher noch keinen einzigen Grund gefunden, warum diese Verordnung im Interesse der EU-BürgerInnen generell wäre (jenseits von Chili- und Tomatenfreaks und sonstiger Hobby-GärtnerInnen).

LG, Marco
 
paradeisergarten schrieb:
...

Selbst der/die größte LandwirtIn, ErwerbsgärtnerIn soll das anbauen dürfen, was er/sie will - aus eigenen Samen, aus eigener Selektion, etwas Neues ausprobieren oder was auch immer - in unserem allgemeinen Interesse (freilich mit Deklaration uns Konsumenten gegenüber, was er/sie angebaut hat).

Bei der Sache der EU-Saatgutverordung geht es unter anderem um die Freiheit der Landwirtschaft, der Gemüsegärtnerei (andere weitreichendere Argumente führe ich jetzt gar nicht an) - und letztlich um unsere Interessen als Konsumenten (ich will einfach keine "europäisch normierten Einheitschilis", keine "europäisch normierten Einheitstomaten" (egal ob es 10 oder 100 Sorten sind), deren Samen-Monopol bei internationalen Konzernen liegt.

...

Dein Wort in Gottes Ohr.

Gruß

tyler

P.s.: Erkenne dich selbst und du erkennst Gott.
(hach laber ich wieder eine Scheise)

Aber mal im ernst.
Ich möchte meine Rechte als Mensch hier auch nicht noch mehr von Großkonzern-Lobbyisten weiter beschneiden lassen und einfach nur dabei zusehen.
 
Der Beitrag ist wirklich interessant... nur schweizerisch :D
Gut das der Sprecher hochdeutsch spricht, die anderen sind kaum zu verstehen.
 
So, hab auch meinen Beitrag geleistet und unterzeichnet. Kann ja nicht angehen.

Gruß
Michael
 
Eine Email von global2000:

EU-Saatgutverordnung: Eine Erstanalyse
Lieber Herr *icebarker*,
kurz nach der Veröffentlichung des Vorschlags zur neuen Saatgutverordnung der EU machte sich positive Stimmung in der Politik breit: Der Vorschlag biete ausreichend Möglichkeiten für alte und seltene Sorten und die Vielfalt in der Landwirtschaft sei damit gut berücksichtigt. Wir haben den neuen Vorschlag nochmals unter die Lupe genommen.
Das Ergebnis: Die Vielfalt bleibt gefährdet.
Denn, der Knackpunkt bleibt, dass die neue Gesetzgebung nun auch den nicht-kommerziellen Bereich regeln soll. Saatgut darf nur noch unter Auflagen weitergegeben werden. Selbst Privatpersonen müssen Etikettierungsvorschriften einhalten, wenn sie Saatgut gegen Geld weitergeben wollen. Für Landwirte ist es noch strenger geregelt; sie dürfen Saatgut ohne Auflagen nicht einmal herschenken. Eine große Hürde ist die behördliche Registrierung. Unsere Behörden sollen bestimmen, welche Sorten erhältlich sein sollen, und welche nicht. Ohne Registrierung darf Saatgut nur in kleinen Mengen verkauft werden. Besonders für LandwirtInnen und kleine Betriebe wird eine unmögliche Hürde geschaffen. Somit bleiben die alten und seltenen Sorten im Nischenmarkt, die Vielfalt wird abgedrängt und die Agrarkonzerne diktieren mit ihren Einheitsprodukten, was auf unsere Teller kommt.
Deshalb müssen wir weiter daran arbeiten, damit alte und seltene Sorten aus dieser unverhältnismäßigen Regulierung ausgenommen werden.
Im Detail können Sie sich Änderungen, Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge zur EU-Saatgutverordnung auf global2000.at und saatgutpolitik.arche-noah.at ansehen.
Wir bleiben dran!
Liebe Grüße
Victoria Zedlacher im Namen von ARCHE NOAH und GLOBAL 2000;
PS: ARCHE NOAH und GLOBAL 2000 veranstalten am 13.6.2013 ab 16 Uhr einen Vielfalts Flashmob im Sigmund Freud Park;Vor Ort können beim ARCHE NOAH Stand natürlich auch Saatgut und Stecklinge getauscht werden. Schnell, einfach und unbürokratisch.
 
Da heißt es einfach weiter unsere Eu Parlamentarier(Presse Funk und Fernsehen) anschreiben und Ihnen auf die Nerven gehen! Man kann nur hoffen das es wie beim Olivenölkännchen endet und wir die" VORZÜGE" einfach nicht verstanden haben:devil:
 
Das es in letzter Zeit hier im Forum wieder einige Neuanmldungen gab und die Unterschriftenliste auf global2000 etwas stagniert, möchte ich nochmal auf dieses Thema hinweisen :angel:
 
Kann wirklich jedem Chilibauern nur empfehlen sich die Links oben zu dem Thema mal durchzulesen und auch aktiv zu werden. Denn das ist kein Problem, das die "Anderen" betrifft.

Privatgärtner, das sind wir. Und wenn wir nicht wollen, dass man uns schon bald genau vorschreibt, was wir aussäen dürfen und was nicht, dann müssen wir uns jetzt wehren!

Und macht Euch keine Hoffnungen in der Art: "das können die doch nie kontrollieren". Von wegen. Wo so große kommerzielle Interessen dahinter stehen und es um so große Gewinne geht, da werden garantiert Mittel und Wege gefunden uns zu kontrollieren. :dodgy:
 
Erledigt. Mein Mann hat in Abwesenheit auch mitgemacht :whistling: Natürlich mit seinem Einverständniss :)
Liebe Grüße, Lisa
 
Könnte jemand von Euch nochmal den Link posten??
Leider funktioniert der bei mir nicht und ich bekomme nur Error´s
 
Hallo blackmind. :)
schau mal bei Kanoni in die Signatur (ein paar Posts oben drüber), der Link führt direkt zur Petition, inkl mehr Infos. ;)

Ps. Bin nur mit dem Handy unterwegs, deswegen die Kurzfassung. ;)
 
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