Samen einfrieren - Das Experiment + Exkurs: Opt.Samenlagerung: Beitrag 22 + 35

RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Die 50 Prozentquote haben bereits alle geschafft!

5T:2x 6T:8x 7T:11 .=> 21 von 40 // 1 Woche getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:11x 7T:15 => 28 von 40 // 2 Wochen getr., dann eingefroren
5T:1x 6T:8x 7T:13 .=> 22 von 40 // 3 Wochen getr., dann eingefroren
5T:3x 6T:10x 7T:10 => 23 von 40 // 4 Wochen getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:6x 7T:12 .=> 20 von 40 // 4 Wochen getr., 2 Wochen mit Silicagel, dann eingefr.
5T:5x 6T:8x 7T:10 .=> 23 von 40 // 4 Wochen getrocknet (Kontrollgruppe)

5T:2x = nach 5 Tagen sind 2 gekeimt
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Sehr interessant! Offenbar spielt die Geschwindigkeit, mit der eingefrohren wurde eine so große Rolle, dass auf den Trockenvorgang weniger Wert gelegt werden muss, als gedacht.
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Na ja ich halte es durch diesen Versuch,trotzdem er sollte erst ma 1 Jahr nachweisen
können!:whistling:

Das einfrieren paßt schonmal für kurze Zeit! Was ist den wenn man richtig lange durchfrostet?:blink:

Ich pers.hoffe ja das das klappt,aber ...........!

Ich wünsche es den Propaganten und mir und Dir!:w00t:

Hans
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Hi Hans. Das mit der längeren Beobachtung ist natürlich eine gute Idee aber dieses Experiment bezieht sich erstmal nur auf die Keimfähigkeit der Samen nach dem Einfrieren.
Wenn hier nachgewiesen werden kann, dass ein schnelles Gefrieren der Saat nicht zur Reduzierung der Keimfähigkeit führt, dann kann man auch den nächsten Schritt gehen und den Unterschied der Keimfähigkeit zwischen lange Zeit gelagerter Samen und ebenso lange gefrohren gelagerter Samen ermitteln.
Das Experiment finde ich sehr interessant, besonders wenn es auf diesem Niveau weiter geführt wird.
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Hensel69 schrieb:
Das einfrieren paßt schonmal für kurze Zeit! Was ist den wenn man richtig lange durchfrostet?:blink:

Nach dem Einfrieren passiert mit Samen genau das selbe wie bei unseren Lebensmitteln. Die chemischen Prozesse laufen langsamer ab und Mikroorganismen können sich nur noch sehr langsam vermehren. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit! Für die Lagerung nach dem Einfrieren ist es nur wichtig, dass der Samen zwischenzeitlich nicht auftaut!

Pflanzensamen einfrieren wird in großen Umfang von Genbibliotheken gemacht um sicherzugehen, das Sorten, wie z.B. Wildformen von Nutzpflanzen nicht verlorengehen.
http://www.n-tv.de/wissen/500-000-Samen-bereits-eingefroren-article774151.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Genbibliothek
http://www.ipk-gatersleben.de/gbisipk-gaterslebendegbis-i/
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Exkurs: Lagerung von Samen

Hier im Forum findet man, auch von erfahrenen Züchtern, häufig folgende Aussagen:
• Mein Samen keimt auch noch nach vielen Jahren
• 10 Samen ausgesät und keiner ist gekeimt!

Logisch ist das nur zu erklären durch eine unterschiedliche Samenlagerung.

Gehen wir einmal davon aus, dass bei der Samengewinnung keine Fehler gemacht wurden:
• Nur Samen aus vollreifen Früchten
• Samen wurde schonend getrocknet (nicht in der Sonne, nicht im Dörrautomat, nicht zu schnell getrocknet)


Es gibt viel Interessante Forschungsberichte, recht einfach ist es in dem Artikel „Seed longevity - slides and notes“ des Royal Botanic Gardens, zusammengefasst. http://www.kew.org/ucm/groups/public/documents/document/ppcont_018480.pdf


Für die, die kein Englisch mögen, hier die wichtigsten Punkte:

Was passiert bei der Samenalterung?
• Die Enzymakitivtät wird reduziert
• Die Zellmembran wird undicht
• Genetische Schäden entstehen
Die Samenalterung findet allmählich aber kumulativ statt und führt erst zu einer sinkenden Keimrate und letztendlich zu Tod des Samens.


Samen reagiert unterschiedlich auf Trocknung und Lagerung bei niedrigen Temperaturen:

Chilisamen gehört zu Kategorie der Orthodoxen Samen.

Lagerverhalten
Orthodox: Samen kann ohne Schaden getrocknet werden. Gewöhnlich deutlich unter einem Feuchtigkeitsgehalt, der in der Natur auftreten würde. Die Langlebigkeit des Samens erhöht sich mit der Reduktion von sowohl der Feuchtigkeit als auch der Lagertemperatur in einer bezifferbaren und vorhersehbaren Weise für ein breites Spektrum an Lagerbedingungen. (http://data.kew.org/sid/storage.html)

Daten der „ Seed Information Database“: (http://data.kew.org/sid/sidsearch.html)

Capsicum annuum L.
Storage Behaviour: Orthodox
Storage Conditions: Viability is halved after 4 years open storage (Ewart, 1908). Seeds maintained for 2-4 years in commercial storage conditions (Priestley, 1986). Average germination change 74 to 16%, mean storage period 28 years, 4 lots stored at NSSL, Fort Collins (initially at 5°C with <40% r.h. for 15 years, then hermetically at -18°C), p50= 27 years (Roos & Davidson, 1992)

Capsicum frutescens L.:
Storage Behaviour: Orthodox
Storage Conditions: Orthodox; 69% germination following 28 years storage at room temperature (Harrington, 1972); initial germination 93% with seeds at 6.2% mc, 93% germination after 180 days storage in liquid nitrogen (Stanwood& Roos, 1979); seeds not damaged from exposure to liquid nitrogen (Stanwood & Bass, 1981); no problem for long-term storage under IPGRI preferred conditions (SSLR)

Capsicum annuum var. glabriusculum
Storage Behaviour: Orthodox
Storage Conditions: 100 % viability following drying to mc's in equilibrium with 15 % RH and freezing for 24 days at -20C at RBG Kew, WP


Was beeinflusst wie lange Orthodoxer Samen gelagert werden kann?
• Samenfeuchtigkeit
• Lagertemperatur
• Ursprüngliche Samenqualität
• Pflanzensorte


Samenfeuchtigkeit und Haltbarkeit
Eine Daumenregel (Harrington’s Rule) lautet, dass die Samenhaltbarkeit sich verdoppelt für jede Reduktion der Samenfeuchtigkeit um 1 %


Lagertemperatur und Haltbarkeit
Eine Daumenregel (Harrington’s Rule) lautet, dass sich die Haltbarkeit verdoppelt bei jeder Temperaturreduktion um 5 Grad.


Wer es genau ausrechen will:
Samen3.gif

(Ellis & Roberts, 1980)
Ein Rechner für die Formel gibt es hier, die Daten für Capsicum annuum sind recht schwer zu finden, deshalb habe ich sie bereits eingetragen: http://data.kew.org/sid/viability/p...p=20&initpercent=95&finalpercent=50&constid=0
Die Daten für Capsicum annuum habe ich folgendem Aufsatz entnommen: „Derivation of Constants (K E, C W ) for the Viability Equation for Pepper Seeds and the Subsequent Test of Its Applicability “ http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDYQFjAA&url=http://www.researchgate.net/publication/234001094_DEMR_2009_Biber_Viability_equation_Hortscience/file/32bfe50e03d56c34d8.pdf&ei=xaypUdiDEtDNswa6yYGgCQ&usg=AFQjCNGqYP7OarGqHiVZYypza5LqNEFBKA&bvm=bv.47244034,d.Yms



Die Schlussfolgerung:

Trocknen ist wichtiger als das Lagern bei niedrigen Temperaturen!

Für eine optimale Langzeitlagerung muss als erstes der Samen optimal getrocknet werden und erst dann kommt die Kühlung des Samens.

Bei der Kombination Trocknung und Einfrieren ist eine Lagerung selbst für die nächste Generation kein Problem.


Literatur:
- Geniale Seite zu diesem Thema, nach kurzer Zeit beherrscht man die nötigen Fachbegriffe: http://data.kew.org/sid/storage.html
- Wer seine eigene Gendatenbank gründen will findet hier die Standards: DRAFT REVISED GENEBANK STANDARDS FOR THE CONSERVATION OF ORTHODOX SEEDS www.fao.org/docrep/meeting/022/MB179E.pdf?
- Auf deutsch aber etwas schwach: Langzeitlagerung von Saatgutproben in „ultra dry seed storage“ zur Lagerung pflanzengenetischer Ressourcen in Genbanken d-nb.info/1027353592/34?


So, das Wissen ist jetzt da, jetzt heißt es Anwenden!

Wieso sind einige erfolgreicher bei der Samenlagerung als andere?

Meine Theorie:

Auffällig ist, dass anscheinend viele Pragmatiker sehr erfolgreich bei der Lagerung sind. Samen erst gründlich trocknen, dann in ein Papiertütchen - wie zu Großvaters Zeiten - und dann an einen trocken kühlen Ort (Nachttischschublade). Das Erfolgsgeheimnis liegt in dem Papierumschlag. Verbleibende Restfeuchtigkeit, falls der Samen doch nicht so perfekt getrocknet war, kann durch das Papier austreten und der Samen trocknet mit der Zeit weiter. Es wird zwar keine extrem trockener Samen erreicht, aber doch nahe an dem, was ohne zusätzliche Hilfsmitte möglich ist.

Eine andere beliebt Technik der Samenaufbewahrung sind luftdichte Behälter wie z.B. ZIP-Beutel, Filmdosen usw. Diese luftdichten Behälter werden der Grund sein für die gelegentlich niedrigen Keimquoten.

Luftdichte Behälter sind optimal für sehr trockenen Samen. Wurde z.B. der Samen mit Trockenperlen auf eine besonders niedrige Feuchtigkeit getrocknet, dann ist so ein luftdichter Behälter notwendig. Für alle Anderen stellt so ein luftdichter Behälter aber eine potentielle Gefahr dar. Wenn der Samen nicht gründlich getrocknet wurde, wird die Feuchtigkeit mit dem Samen eingeschlossen. Der Samen bleibt während der gesamten Lagerdauer feucht und die Haltbarkeit sinkt dadurch extrem. Wer Samen nur nach kurzer Trockendauer oder nach einigen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit luftdicht verschließt geht das Risiko ein, dass sein Samen nicht sehr lange halten wird!


Lagerung bei niedrigen Temperaturen
Gut getrockneter Samen, der korrekt eingefroren wurde kann also leicht auch für die nächste Generation aufgehoben werden. Wichtig ist nur, dass der Samen nicht zwischenzeitlich auftaut (Anfassen des Behälters, neu einzufrierende Lebensmittel, die die Temperatur im Umfeld erhöhen), da sonst jedes Mal die Gefahr beim Wiedereinfrieren besteht, dass Eiskristalle die Zellmembran zerstören. Eine gute Alternative ist der Kühlschrank wenn er nicht zu kalt eingestellt ist (Temperaturen um 0 Grad dürfen nicht erreicht werden). Bei 10 Grad anstatt 20 Grad vervierfacht sich die Haltbarkeit bereits. Das Problem im Kühlschrank ist aber die Feuchtigkeit der Samen niedrig zu halten. Das ist anscheinend gar nicht so einfach! Siehe: http://www.seedcontainers.net/a_guide_to_long-term_seed_preservation.html Es gibt anscheinend wenige Verschlüsse, die wirklich langfristig das Eindringen von Feuchtigkeit verhindern.

Zu diskutieren ist, ob ST-Trockenperlen = Silicagel eine Lösung für das Problem darstellen können. Die Trockenperlen senken die Luftfeuchtigkeit auf 0%. Das besondere an den ST-Trockenperlen ist, dass sie mit einem Farbindikator ausgestattet sind und die Farbe mit zunehmender Wasseraufnahme von orange nach grün wechselt. Man kann also leicht erkennen wann Gefahr besteht, dass der Samen feucht wird und wenn nötig die Trockenperlen und/oder den Verschluss austauschen.

Ob Trockenperlen den Samen über den „kritischen Feuchtigkeitslevel“, ab dem der Samen nicht länger Keimfähig ist, trocknen können probiere ich bereits seit 20 Tagen aus. Ergebnisse folgen.

So, jetzt habe ich mich 2 komplette Tage nur mit Chilisamen beschäftigt und meine Steuererklärung ist immer noch nicht fertig! Ich hätte Naturwissenschaften studieren sollen anstatt von BWL, dass macht mehr Spaß! Ich hoffe, dass dieser Text dafür sorgt, dass es in Zukunft weniger Chililiebhaber gibt, die über nicht keimenden Samen klagen müssen!
 
Zuletzt bearbeitet:
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Wow!

Erstmal Respekt für diese mega-ausführliche Recherche! :thumbsup:
Ich werd mir das Thema auf jeden Fall noch genauer anschauen (so als Naturwissenschaftler, mega spannend :D ). Du hast aber - denke ich - schon das Meiste und Wichtigste fundiert zusammengefasst (mit Quellenangaben - sehr lobenswert :thumbsup: ;) ).

Jetzt grübel ich doch tatsächlich nach, ob ich meine Samen richtig lager... :confused: Ultratrocken sind sie nicht, aber in Zip-Beuteln...
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Da schließ ich mich Markus 100% an :thumbsup:
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Me three :thumbsup:
Das ist doch mal eine extrem sinnvolle Hinauszögerungstaktik für die Steuererklärung :p jetzt aber huschhusch wat mut dat mut ;)
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Neue Keimzahlen!

5T:2x 6T:8x 7T:11 8T:4 9T:4 10T:3 ..=> 32 von 40 // 1 Woche getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:11x 7T:15 8T:7 9T:1 10T:1 .=> 37 von 40 // 2 Wochen getr., dann eingefroren
5T:1x 6T:8x 7T:13 8T:8 9T:2 10T:1 ..=> 33 von 40 // 3 Wochen getr., dann eingefroren
5T:3x 6T:10x 7T:10 8T:10 9T:2 10T:1 => 36 von 40 // 4 Wochen getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:6x 7T:12 8T:14 9T:2 10T:3 .=> 39 von 40 // 4 Wochen getr., 2 Wochen mit Silicagel, dann eingefr.
5T:5x 6T:8x 7T:10 8T:6 9T:1 10T:1 ..=> 31 von 40 // 4 Wochen getrocknet (Kontrollgruppe)

5T:2x = nach 5 Tagen sind 2 gekeimt



Das von 60N angeregte Experiment "Wie stark ist das Saatgut gefährdet, wenn Chillisamen im Winter verschickt wird?" läuft seit dem 31.5. Ende der Woche dürften erste Ergebnisse vorliegen.
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Neue Keimzahlen:

5T:2x 6T:8x 7T:11 8T:4 9T:4 10T:3 11T:1 12+T:3 ..=> 36 von 40 // 1 Woche getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:11x 7T:15 8T:7 9T:1 10T:1 11T:0 12+T:2 .=> 39 von 40 // 2 Wochen getr., dann eingefroren
5T:1x 6T:8x 7T:13 8T:8 9T:2 10T:1 11T:2 12+T:1 ..=> 36 von 40 // 3 Wochen getr., dann eingefroren
5T:3x 6T:10x 7T:10 8T:10 9T:2 10T:1 11T:3 12+T:0 => 39 von 40 // 4 Wochen getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:6x 7T:12 8T:14 9T:2 10T:3 11T:1 12+T:0 .=> 40 von 40 // 4 Wochen getr.,2 Wochen mit Silicagel,dann eingefr.
5T:5x 6T:8x 7T:10 8T:6 9T:1 10T:1 11T:1 12+T:4 ..=> 36 von 40 // 4 Wochen getrocknet (Kontrollgruppe)

5T:2x = nach 5 Tagen sind 2 gekeimt


Ergebnis:
Chilisamen kann anscheinend bei sehr schneller Abkühlung ohne Schäden eingefroren werden. Selbst eine hohe Restfeuchtigkeit reduziert in diesem Fall nicht signifikant die Keimfähigkeit.



Das von 60N angeregte Experiment "Wie stark ist das Saatgut gefährdet, wenn Chillisamen im Winter verschickt wird?"

Test 1:
Samen wurde 17 Tage mit ST-Trockenperlen (Silicagel) getrocknet und dürfte damit professionell getrocknetem Samen entsprechen.

6T:6x 7T:3 8T:1 => 10 von 40 // 17 Tage mit Silicagel getrocknet, dann langsam eingefroren
6T:4x 7T:5 8T:3 => 12 von 40 // Kontrollgruppe nur 17 Tage mit Silicagel getrocknet


Test 2
Samen wurde nur 5 Tage getrocknet. Aufgrund der hohen Restfeuchtigkeit besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Zellschäden aufgrund sich bildender Eiskristalle.

4T:7x => 7 von 40 // 5 Tage getrocknet, dann langsam eingefroren
4T:7x => 7 von 40 // Kontrollgruppe nur 5 Tage getrocknet


Test 3
Samen wurde nur 5 Tage getrocknet, danach 3 mal langsam eingefroren und wieder aufgetaut. (So langsam entwickelt sich beim mir das Bedürfnis den Chilisamen zu killen!! :devilish: Es ist deutlich schwerer als vermutet.)

Daten folgen!
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Werde meine Chili-Samen auch nach einem positiven Test nie einfrieren, da sie auch normal mehrere Jahre gut halten…

ABER die Tests finde ich trotzdem sehr interessant, da das Verschicken im Winter ja schon immer kritisch gesehen wurde und außerdem wollte ich eh schon einmal testen, ob meine eingefrorenen Chilis noch keimfähige Samen haben.
Außerdem führst du das echt gut durch, mit einer schönen Statistik und aussagekräftig vielen Samen.

Weiter so!
 
RE: Samen einfrieren, dass große Experiment!

Neue Keimzahlen:

5T:2x 6T:8x 7T:11 8T:4 9T:4 10T:3 11T:1 12+T:6 ..=> 39 von 40 // 1 Woche getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:11x 7T:15 8T:7 9T:1 10T:1 11T:0 12+T:3 .=> 40 von 40 // 2 Wochen getr., dann eingefroren
5T:1x 6T:8x 7T:13 8T:8 9T:2 10T:1 11T:2 12+T:4 ..=> 39 von 40 // 3 Wochen getr., dann eingefroren
5T:3x 6T:10x 7T:10 8T:10 9T:2 10T:1 11T:3 12+T:0 => 39 von 40 // 4 Wochen getr., dann eingefroren
5T:2x 6T:6x 7T:12 8T:14 9T:2 10T:3 11T:1 12+T:0 .=> 40 von 40 // 4 Wochen getr.,2 Wochen mit Silicagel,dann eingefr.
5T:5x 6T:8x 7T:10 8T:6 9T:1 10T:1 11T:1 12+T:8 ..=> 40 von 40 // 4 Wochen getrocknet (Kontrollgruppe)

5T:2x = nach 5 Tagen sind 2 gekeimt


Es kommen immer noch Nachzügler, die dreimal so lange zum Keimen benötigt haben wie der Durchschnitt!


Das von 60N angeregte Experiment "Wie stark ist das Saatgut gefährdet, wenn Chillisamen im Winter verschickt wird?"

Test 1
Samen wurde 17 Tage mit ST-Trockenperlen (Silicagel) getrocknet und dürfte damit professionell getrocknetem Samen entsprechen.

6T:6x 7T:3 8T:1 9T:3 10T:7 11T:1 12T:4 13T:4=> 29 von 40 // 17 Tage mit Silicagel getrocknet, dann langsam eingefroren
6T:4x 7T:5 8T:3 9T:4 10T:2 11T:3 12T:2 13T:3=> 26 von 40 // Kontrollgruppe nur 17 Tage mit Silicagel getrocknet


Ich verstehe nicht, wieso diese Gruppe so langsam keimt. Das Silicagel hat zwar den Samen sehr gut getrocknet und er brauch dadurch natürlich etwas länger um Wasser in ausreichender Menge aufzunehmen, aber bei der Gruppe " 4 Wochen getr.,letzte 2 Wochen mit Silicagel,dann eingefr." benötigten die Samen dafür nur 1 bis 2 Tage. Ich sehe dafür nur zwei möglich Gründe:
  1. Der Samen wurde nur 3 Tage getrocknet und danach sehr schnell mit Silicagel getrocknet. Vielleicht erfolgte die Trockung dadurch zu schnell und der Samen wurde beschädigt? Ich habe wissenschaftliche Texte gelesen, wo "zu schnelles Trocknen" im Nebensatz erwähnt wurde.
  2. Dummerweise habe ich von diesem Samen keine Kontrollgruppe vor dem Trocknen angelegt. (Schlamperei!) Der Samen könnte nicht einwandfrei gewesen sein. Früchte sind aber von der selben Sorte wie die anderen Samen.
Test 2
Samen wurde nur 5 Tage getrocknet und dann langsam eingefroren. Aufgrund der hohen Restfeuchtigkeit besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Zellschäden aufgrund sich bildender Eiskristalle.

4T:7x 5T:19x 6T:7x 7T:3 8T:3 9T:0 .=> 39 von 40 // 5 Tage getrocknet, dann langsam eingefroren
4T:7x 5T:11x 6T:10x 7T:7 8T:1 9T:0 => 36 von 40 // Kontrollgruppe nur 5 Tage getrocknet


Test 3
Samen wurde 8 Tage getrocknet, danach 5 mal langsam eingefroren und wieder aufgetaut. (So langsam entwickelt sich beim mir das Bedürfnis den Chilisamen zu killen!! :devilish: Es ist deutlich schwerer als vermutet.)

3T:1x => 1 von 40 // 5 mal langsam eingefroren
Keine Kontrollgruppe da Samen identisch mit Test 2!
 
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