Wolfgang L.
Chiligrünschnabel
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So, hier hat sich ja einiges getan, dann versuche ich mal, die Verwirrung zu beseitigen:
Sarracenia:
Nicht längst alle Arten hier sind winterhart, als voll winterhart hat sich allgemein meist nur S. flava und S. purpurea (speziell S. purpurea ssp. purpurea var. montana) herausgestellt, eine S. oreophila oder S. psittacina werden sehr oft bei Frost zerrissen.
Dinonaea:
Für die gilt das gleiche wie für Sarracenia, nur da es hier ausschließlich eine Art gibt, kommen auch keine Alternativen in Betracht. Sie kann, muss aber nicht überleben im Winter draußen. Wenn überhaupt, dann nur, wenn sie voll etabliert ist, in einem im Boden eingelassenen Moorbeet steht und seit Frühling ausgepflanzt ist. Die meisten Dionaea Züchter riskieren das Überwintern draußen nicht, da die Verluste (vor allem im blanken Topf und nicht im Moorbeet eingewurzelt) bei bis zu 100% liegen.
Generell: Wenn draußen überwintern, niemals im Topf, sondern nur voll eingewachsen im ebenerdig eingegrabenen Moorbeet/-kübel. Und da müssen sie seit dem Frühjahr drin sitzen. Vor Barfrost schützen, Schnee drauf schaufeln, ansonsten mit Luftpolsterfolie, Vlies und regendichter Plane abdecken (dann aber bei frostfreien Tagen wieder lüften, da sonst Schimmel droht).
Überwinterung beider Arten: Hell, kühl (ca. 5°C), frische Luft und nur leicht feucht. Drinnen unter Kunstlicht wird das auf Dauer nichts (tut mir leid, Sebastian), da machen die Pflanzen nach ein paar Wintern die Grätsche. Ein Unding, dass Sarracenia und Dionaea in Baumärkten immer noch als Zimmerpflanzen verkauft werden, die haben an Temperatur, Licht und Feuchtigkeit die gleichen Ansprüche (im Winter) wie mediterrane Kübelpflanzen. Den Oleander oder die Zitrone lässt ja auch keiner bei -20° C im Garten.
Und Licht, gerade Licht, ohne geht es nicht. Sarracenia und Dionaea gehören neben Heliamphora (nossinger) zu den lichthungrigsten Karnivoren überhaupt, egal wie viel Watt man da drinnen an Beleuchtung verballert, gegen die Sonne kommt man nicht an. Ergo raus im Frühjahr, damit sie soviel Kraft wie möglich tanken können, um den Winter in einem geheiztem Wohnzimmer unter Kunstlicht zu überstehen. Stehen sie allerdings nur drinnen, geht das auf Dauer schief.
Ein weiterer Vorteil der Haltung draußen ist der Wind, eine Kultur im windstillen Zimmer unter Kunstlicht führt zu weichen, labbrigen Schläuchen. Stehen sie draußen und haben 24/7 Wind, wird die Zellstruktur viel stabiler.
So, also last but not least:
Einige Karnivoren müssen drinnen bleiben, die meisten können (und sollten auch) raus im Sommer.
Noch kurz zu der Heliamphora:
Wie schon von Sebastian gesagt, das ist absolut keine Anfängerpflanze, wächst sehr langsam, in der Natur den halben Tag Regen, den Rest Sonne in bis zu 3.000 m Höhe, dazu extrem hohe Luftfeuchtigkeit und eine extrem starke Temperaturabsenkung in der Nacht.
Hier mal ein Link, wo die fast ausschließlich wachsen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tepui
Wer die klimatischen Bedingungen annähernd nachahmen kann, dem würde ich die empfehlen, ich finde sie absolut faszinierend. Aber die meisten (mich eingeschlossen) bekommen das wohl nicht hin.
Sarracenia:
Nicht längst alle Arten hier sind winterhart, als voll winterhart hat sich allgemein meist nur S. flava und S. purpurea (speziell S. purpurea ssp. purpurea var. montana) herausgestellt, eine S. oreophila oder S. psittacina werden sehr oft bei Frost zerrissen.
Dinonaea:
Für die gilt das gleiche wie für Sarracenia, nur da es hier ausschließlich eine Art gibt, kommen auch keine Alternativen in Betracht. Sie kann, muss aber nicht überleben im Winter draußen. Wenn überhaupt, dann nur, wenn sie voll etabliert ist, in einem im Boden eingelassenen Moorbeet steht und seit Frühling ausgepflanzt ist. Die meisten Dionaea Züchter riskieren das Überwintern draußen nicht, da die Verluste (vor allem im blanken Topf und nicht im Moorbeet eingewurzelt) bei bis zu 100% liegen.
Generell: Wenn draußen überwintern, niemals im Topf, sondern nur voll eingewachsen im ebenerdig eingegrabenen Moorbeet/-kübel. Und da müssen sie seit dem Frühjahr drin sitzen. Vor Barfrost schützen, Schnee drauf schaufeln, ansonsten mit Luftpolsterfolie, Vlies und regendichter Plane abdecken (dann aber bei frostfreien Tagen wieder lüften, da sonst Schimmel droht).
Überwinterung beider Arten: Hell, kühl (ca. 5°C), frische Luft und nur leicht feucht. Drinnen unter Kunstlicht wird das auf Dauer nichts (tut mir leid, Sebastian), da machen die Pflanzen nach ein paar Wintern die Grätsche. Ein Unding, dass Sarracenia und Dionaea in Baumärkten immer noch als Zimmerpflanzen verkauft werden, die haben an Temperatur, Licht und Feuchtigkeit die gleichen Ansprüche (im Winter) wie mediterrane Kübelpflanzen. Den Oleander oder die Zitrone lässt ja auch keiner bei -20° C im Garten.
Und Licht, gerade Licht, ohne geht es nicht. Sarracenia und Dionaea gehören neben Heliamphora (nossinger) zu den lichthungrigsten Karnivoren überhaupt, egal wie viel Watt man da drinnen an Beleuchtung verballert, gegen die Sonne kommt man nicht an. Ergo raus im Frühjahr, damit sie soviel Kraft wie möglich tanken können, um den Winter in einem geheiztem Wohnzimmer unter Kunstlicht zu überstehen. Stehen sie allerdings nur drinnen, geht das auf Dauer schief.
Ein weiterer Vorteil der Haltung draußen ist der Wind, eine Kultur im windstillen Zimmer unter Kunstlicht führt zu weichen, labbrigen Schläuchen. Stehen sie draußen und haben 24/7 Wind, wird die Zellstruktur viel stabiler.
So, also last but not least:
Einige Karnivoren müssen drinnen bleiben, die meisten können (und sollten auch) raus im Sommer.
Noch kurz zu der Heliamphora:
Wie schon von Sebastian gesagt, das ist absolut keine Anfängerpflanze, wächst sehr langsam, in der Natur den halben Tag Regen, den Rest Sonne in bis zu 3.000 m Höhe, dazu extrem hohe Luftfeuchtigkeit und eine extrem starke Temperaturabsenkung in der Nacht.
Hier mal ein Link, wo die fast ausschließlich wachsen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tepui
Wer die klimatischen Bedingungen annähernd nachahmen kann, dem würde ich die empfehlen, ich finde sie absolut faszinierend. Aber die meisten (mich eingeschlossen) bekommen das wohl nicht hin.