Smurrf 2020 - Ernte und Verarbeitung

Sehr interessant Deine Berichte. Was Du Dir für eine Mühe machst.
Vielen Dank!

Das Ganze hat sich irgendwie so entwickelt. Ich bin neugierig, probiere gerne Sachen aus und dann will ich auch nicht immer alles dem Zufall überlassen. Dann kommt man schon mal auf die Idee mit den Erdmischungen.
 
Gurken und Zucchini

Vor einer Woche sind noch ein paar Gurken in die Keimbox gewandert. Mittlerweile sind die meisten gekeimt und in kleine Töpfen.

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Salatgurken:
  • Bush Champion (Dehner) - noch nicht gekeimt
  • Iznik (Dehner)
  • Salamanda (Dehner)
  • Yemelya (Peter Graines)
Essiggurken:
  • Anulka F1 (Peter Graines)
  • Geym (Peter Graines)
  • Restina (Dehner)
Zucchini:
  • Black Beauty (Peter Graines) - noch nicht gekeimt
  • Tsukesha (Peter Graines)

Die Salamandas wurden bereits mit den Tomaten am 1.4. angezogen und sind schon deutlich weiter.

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Da das LED-Modul schon als Rankhilfe diente und die Pflanzen an diesem schon vorbeiwuchsen sind die Gurken jetzt im Kelller. Ich bin seit letzter Saison absoluter Fan dieser Bambusklammern. Innerhalb von kurzer Zeit lassen sich damit große und stabile Konstruktionen mit Tonkinstäben bauen. Bei den dünnen Stäben halten sie aber auch gut. So ließ sich auf die schnelle eine Rankhilfe für die beiden Pflanzen improvisieren. Ich gehe auf die Klammern nochmal genauer ein, wenn die Tomaten rauskommen.

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Hier noch ein Vergleichsbild von vor 8 Tagen (24.4.)
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Ich möchte nochmal etwas näher auf meinen Anzuchtraum im Keller eingehen.

Die Pflanzen stehen auf zwei Tischen (rechts 70x100 cm, links 120x80 cm, Höhe jeweils 75 cm). Das schont den Rücken und die Pflanzen lassen sich gut beobachten. Die Höhe zwischen Tischplatte und Decke beträgt knapp 150 cm. Die Modulabhängungen brauchen jeweils 20-30 cm von der Decke bis zu den leuchtenden LEDs. Somit beträgt der maximale Abstand von den LEDs zur Tischplatte ca. 125 cm.

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Hier sind Roccotos und Baccatums zu sehen. Pflanzenhöhe inkl. Topf ca. 80 cm. Rocotos deutlich niedriger, dafür gehen sie in die Breite. Die LEDs sind ca. 100 cm vom Tisch entfernt.

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Weitere Baccatums und ein paar kleinwüchsige Annuums sind auf dem anderen Tisch. Das Modul hängt auch bei 1 m Abstand.

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Vom Regal zur Decke sind es 95 cm. Hier stehen ausschließlich Chinensen (Höhe ca. 45 cm inkl. Topf). Die Module hängen bei ca. 65 cm.

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Pflanzen oben auf den Bildern alle am 31.12. angezogen worden. Bei meinen Bedingungen wachsen die Chinensen sehr gedrungen und verbrauchen dadurch nicht viel Platz und Höhe. Eine frühere Anzucht der Chinensen wäre für mich durchaus möglich. Baccatums und Rocotos dagegen wären bei früherer Anzucht für mich nur noch bedingt handhabbar. Nicht zwingend wegen der Höhe, aber bei der Anzahl der Pflanzen würde keine mehr ausreichend Licht bekommen, da sie ja auch in den Breite gehen.

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Der Rest (Anzucht 22.2. Annuums, Aubergine, Physalis - 1.4. Tomaten - 24.4. Gurken, Zucchini) kommt problemlos in den Regalfächern klar. Dort ist der Abstand von den Modulen zum Boden fest bei 40-50 cm.

Die unterschiedlichen Ebenen sind in der Anzucht sehr praktisch. So lassen sich ähnlich große Pflanzen gut zusammenstellen und der Modulabstand kann passend eingestellt werden. Am Anfang starten alle Pflanzen im Regal und wandern dann nach und nach auf die Tische. Der Stromverbrauch hält sich dadurch auch in Grenzen, da die Tische erst ab Anfang März benötigt werden. Die Nachzügler (Annuum, Tomaten, Gurken, usw.) landen dann wieder in den Regalfächern und das reicht für die Anzucht aus.

Auf Reflektoren habe ich an den Tischen und auf dem Regal bewusst verzichtet, So können die Pflanzen auch über den Rand hinaus wachsen. Für mich ist das mehr wert, als das dadurch "verlorene" Licht.

Die Anzucht ist darauf ausgerichtet, dass die Pflanzen auch notfalls bis Mitte/Ende Mai im Keller bleiben können.

Vielleicht liest ja jemand mit, der mit den Maßen etwas anfangen kann, oder ein paar Anregungen findet. Ich lese hier öfter von Zelten mit 60 cm oder 80 cm Höhe. Bei zeitiger Anzucht ist das für viele Pflanzen einfach zu wenig.
 
Der ersten Rocoto habe ich gestern einen 30 Liter Endtopf gegönnt. Für einen 3 Liter Topf war sie schon ziemlich weit. Spannweite 90 cm bei 25 cm Höhe und ca. 10 Fruchtansätze unter Kunstlicht. Mühe beim Bestäuben habe ich mir nicht gegeben, höchstens ab und an gegen den Stamm geklopft. Rocotos haben Indoor bei mir bis jetzt eh nie gefruchtet.

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Die meisten Pflanzen werden mit 5 Stäben gestützt. 4 in den Ecken und einer am Stamm. Für die Rocoto mussten erstmal dünnere Stäbe herhalten. Die werden draußen durch Tonkinstäbe ersetzt. Durch die Stäbe lässt sich der Wachstum in die Höhe erzwingen.

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Läuse

Leider ist dieses Update weniger erfreulich. Bei mindestens zwei Criolla Sellas habe ich Untermieter entdeckt. Es sind Blattläuse, die an einzelnen Triebspitzen massiv auftreten. Auf den anderen Pflanzen habe ich noch keine gefunden. Die Vorkommen waren direkt am dauerhaft gekippten Fenster. Ich gehe mal davon aus, dass sich die Läuse durch das Fenster eingeschlichen habe. Im Gegensatz zu den anderen Sorten in der Nähe hat die Criolla Sella deutlich zartere Blätter und Äste. Vermutlich sind sie deswegen (hoffentlich) nur dort zu finden. Letzten Herbst hatte ich auch eine Läuseinvasion auf dem Balkon. Dort war zuerst die Numex Twilight betroffen. Diese hatte auch kleinere und dünnere Blätter als der Rest.

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Als Sofortmaßnahme habe ich die betroffenen Äste gekürzt. Die waren durch den Urwald eh schon etwas vergeilt. Die beiden Pflanzen sind jetzt erstmal in einem anderen Raum.

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Draußen sind mir Läuse egal. Die Natur regelt das schon. Nur im Keller können sich die Läuse ungestört ausbreiten.

Für Anfang nächste Woche sind je nach Wetterdienst zwischen -5°C und +2°C angesagt. Wahrscheinlich wird es ab übernächstem Wochenende dauerhaft wärmer. Dann können viele Pflanzen endlich an die frische Luft. Bis dahin sind es 10 Tage. Neem und Spruzit ist vorhanden, aber eigentlich will ich nicht alle Pflanzen vorsorglich einsprühen. Bei der Größe und Menge an Pflanzen ist das sehr aufwändig und alle Stellen treffe ich wohl eh nicht. Eintauchen geht auch nicht. Da wäre schon eine Regentonne nötig.

Stand jetzt habe ich folgendes geplant:
Ich beobachte die Pflanzen im Keller. Pflanzen mit Läusen fliegen raus, der Rest bleibt. Die befallenen Pflanzen bekommen eine Neem-Dusche (bzw. zwei im Abstand von ein paar Tagen) und dürfen je nach Wetter tagsüber raus. Über Nacht muss ich sie halt reintragen. Schlimmstenfalls stehen sie ein paar Tage ziemlich dunkel, aber das verkraften die schon. Notfalls ist auf dem Balkon noch Platz, wo momentan die restlichen Abgabepflanzen stehen. Sollte es im Keller doch überhand nehmen, muss ich die Lage nochmal überdenken.
 
Auch wenn das wirklich unschön ist, die Fotos sind der Hammer!
Vielen Dank. Waren eigentlich nur "Schnappschüsse". Freihand fotografiert und dann großzügig beschnitten.

Mit was hast du die Fotos geschossen?
Die Läuse mit einer Nikon D5600 und einem Nikon 85mm F1:3,5 Makro-Objektiv und Aufklappblitz. Die anderen Bilder kommen auch überwiegend aus der Kamera.

Für das übliche Getier reicht das Makro völlig aus. Läuse gehen auch noch gut. Bei Thripsen und Milben wird es schwieriger. Maximale Vergrößerung von 24x16 mm auf 24 Megapixel.
 

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Kurzes Update zu den Läusen:

Das Kürzen der Triebe hat bei den Criolla Sellas was gebracht, aber trotz bis jetzt einmaliger Neem-Dusche sind immer noch vereinzelte Läuse vorhanden. Die beiden Pflanzen standen überwiegend draußen, müssen aber für die kommenden Nächte rein.

Leider sind die Läuse doch auch auf anderen Pflanzen zu finden. Es sind immer Hotspots an einzelnen Triebspitzen. Die betroffenen 2-4 Pflanzen werde ich erstmal räumlich vom Rest trennen und zweimal mit Neem spritzen. Ich will zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unnötig viel spritzen, aber gleichzeitig soll der Befall auch nicht eskalieren. Die Pflanzen müssen sich ja auch noch an die Sonne gewöhnen und werden dadurch auch etwas geschwächt.

Im nahen Wald und auch im Garten sind einige Läuse unterwegs. Da hoffe ich zeitnah auf das Eintreffen einer Nützlingsarmee. Selbst auf meinem Balkon haben sich letzten Herbst Florfliegen angesiedelt. Laut meiner Recherche müsste Neem für später eintreffende Nützlinge (nachdem schon alles getrocknet ist, bzw ein paar Tage nach der Anwendung) releativ ungefährlich sein. Ich hoffe das ist auch so.
 
Es sind doch mehr Pflanzen betroffen. Nicht nur auf dem Tisch sondern auch unten im Regal. :banghead:

Über das genaue Ausmaß muss ich mir einen Überblick verschaffen. Ist leider nicht ganz einfach, da ich die Pflanzen genau untersuchen muss. Die stehen sehr dicht und dabei werde ich wahrscheinlich Läuse auf nicht befallene Pflanzen schütteln. Deswegen gehe ich nach und nach die vermeintlich nicht befallenen Pflanzen durch. Bereiche mit Läusen lasse ich erstmal wie sie sind. Den Anfang haben die Chinensen oben auf dem Regal gemacht. Dort waren weder Läuse, noch Sonnentau oder Häute von Läusen zu sehen.

Meine Überlegung:
Der Keller ist verlaust. Sofern ich nicht alles gründlich und mehrfach spritze wird wohl auch immer irgendeine Laus übrig bleiben. Den großflächigen Einsatz von Neem will ich ja eigentlich vermeiden. Nützlinge machen jetzt auch keinen Sinn mehr. Deswegen stelle ich die offensichtlich nicht betroffenen Pflanzen jetzt alle unbehandelt auf den Balkon. Falls die Läuse mit auf den Balkon wandern muss ich mir eben was überlegen. Für die meisten geht es ja eh in ein paar Tagen raus.

Der Rest bleibt im Keller. Grob befallenen Stellen schneide ich ab oder ich zerdrücke dort die Läuse. Danach dusche ich die Pflanzen erstmal mit Wasser ab. Die Pflanzen haben dann mehr Platz und das dürfte eine rasche Verbreitung etwas eindämmen. Vielleicht findet sich auch ein der ein oder andere Quarantäne-Stellplatz. Den Einsatz von Neem entscheide ich dann je nach Ausmaß.
 
Auch wenn du nicht alle Läuse erwischen wirst, wäre es nicht doch besser erst mal mit Neem oder Spruzit zu attackieren, bevor die Viecher Überhand nehmen?
Zumindest bei den stärker befallenen?
 
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich Bilder von den Chinensen gemacht. Auf einen Maßstab habe ich verzichtet. Die groß aussehenden Pflanzen sind 30-40 cm hoch und die kleineren 10-20 cm. Sie stehen alle in 15 x 15 cm Töpfen.

Habanero red
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Naga Morich
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Aji Charapita
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Fatalii white
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Orange Lantern

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Limón
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Carolina Reaper chocolate
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Interessantes Detail bei der Reaper:

Die Blätter sind riesig (22 cm lang) und wachsen nach unten.
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Ich würde auch zerdrücken und abduschen. Einfach ein paar Tage dran bleiben. Jeden Tag jede Pflanze von den Viechern befreien. Neem tötet den Nachwuchs hab ich mir sagen lassen daher wichtig die Alttiere zu beseitigen.
 
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