Süchtel gestaltet Bonsai / mit Fotos dokumentiert

Naglfar schrieb:
Jawohl....geht doch! Finde ich sehr interessant, was Du da mit der B.Starfish gemacht hast. Da bin ich jetzt auch sehr gespannt, wie stark die Kallus-Bildung bei Chilis ist und wie lange das dauert. Wenn's klappt, schaut es bestimmt toll aus, wenn man so eine Verjüngung bekommt.
Die Bolivian Rainbow gefällt mir auch gut. Die Blätter schauen übrigens winzigst aus. Ist das so?
Die Cabai Chili Tree ist auch nicht verkehrt. Für mich hat diese Pflanze auch Potential.

Aber was ist denn mit der Windgepeitschten? Ist denn vorne an den Spitze noch garkeine Entwicklung zu sehen? Nicht, dass sie die vorderen Äste auch noch abstößt. Ich dachte eher, dass sie vorne anfängt, zu treiben.
Habe diese Art der Verjüngung beim Bonsai-Arbeitskreis gesehen, gemerkt und umgesetzt. Dafür gehe ich ja da hin ;)
Dankefön für die Bezeichnung. Das es sich um Kallus-Bildung handelt wusste ich nicht. Jetzt ja.
Wie lange es dauert ist schon ein spannender Part, denn die Brazilian Starfish ist eine SCHÖNHEIT. Allein der Stamm hat schon ohne Austrieb eine tolle Wirkung. Und wie gesagt, sie hat nicht einen Muks gemacht. Seit 1 Woche ist alles so wie es war: frisches Grün und keine schlappen Blätter. :heart::exclamation:
Also, wenn´s funzt, dann wird die Geschichte weiter unten wiederholt.

Die Bolivian Rainbow hat wirklich winzigste Blätter. War schon in diesem Jahr in einem sehr eng geschnürten Korsett gehalten worden. Von Ihr sind auch diese Blüten in der Sortenbeschreibung hier: Klick
Wie du unschwer erkennen müsstest, sind bereits die Blätter im Sommer recht winzig. Nun die schlechte Nachricht: Ich hab sie vorhin angeschaut und einige Blätter waren dem Elend nahe. Die neue Temperatur vielleicht? Heute Abend waren es dann nur noch 18°C. Hab das Fenster wieder zu gemacht. und lasse es nur noch jeden 2 . Tag für ein paar Stunden auf.

Bei der Cabai Chili Tree hab ich noch keine feste Vorstellung was sie einmal für eine Gestalt bekommen soll? :noidea:

Austrieb findet doch eigentlich an den Stellen statt, die an bester Position stehen. Das ist bei der Cumari die höchste Stelle. Dagegen muss ich nun mit Schnitt gegenhalten. Erst dann bildet sie an andere Stelle neue Triebe aus. So erklärt, kann man es ganz klar sehn, das sie sich genau nach dieser Regel verhält. Äste im vorderen Bereich haben noch gute Farbe, jedoch sind da einige Blattläuschen. :(


SvenLittkowski schrieb:
Da sage doch einer, daß Krüppel nicht hübsch aussehen! >:-D

Der ganze Thread ist extrem interessant, und ich fange nun ebenfalls an zu überlegen, ob ich mich nicht auch mal an Bonchis versuchen sollte, oder an anderen Bonsais. Ich habe ja genug Pflanzenvielfalt. Vieleicht eine Guave, mal sehen.

Kamera-Monitor: Scoville-Süchtling, ich habe gehört, daß man einige digitale Kameras mittels USB-Kabel an den Monitor anschließen kann, und jener dann in ganz groß das Bild des Kamera-Monitors anzeigen soll. Das Kabel muß halt, wenn nötig mit Adaptern, dazu gebracht werden, in die Steckplätze von Kamera und Monitor zu passen. Hat jemand hier dies schon mal ausprobiert?
Also meine Versuche Krüppel zu nennen fühlt sich an wie getreten zu werden :crying:
Ich denke du verstehst das erst dann wenn du selber viel Zeit, Mühe, Studium und Liebe in deine Bonchi-Arbeit gesteckt hast?
Also leg mal los und dann poste doch auch einen eigenen Thread. Du siehst ja, dass hier sehr gute Tipps gegeban werden. Ich bin jedenfalls froh, dass hier jeder sein Wissen dazu tut. Somit fruchtbar für jeden.

Dann schickst du mir den Link und ich pflege ihn in die Bonchiübersicht ein.


fukin-baum schrieb:
ne ganz normale webcam....

Ach Kinder, macht euch keinen Stress mit meinem Monitor.
Der hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich.....
Ich hab bald eh ein neues Rennpferd.
Der M. ist halt schon drölf Jahre und hat halt Fehler.
Da hilft auch kein Kabel oder Webcamera.
 
Neuer Vorschlag: Makro-Linsen. Die benutze ich auch.

Und, ehhmmmmm, nimm' mich nicht zu ernst mit dem K-Wort. Ich habe in Wahrheit große Hochachtung vor der Kultur von Bonsais.
 
Ich seh grad deine neuesten Bilder, sehr schön :) Du machst dir soviel Arbeit damit, meine wachsen ganz entspannt vor sich hin :D
Gefällt mir gut :)
 
Ich habe mal meine Schnittwunden der Bonchi angeschaut. Irgendwie hab ich den verdacht, dass die Chilis nicht so gut sind, wenn's um Kallus-Bildung geht. Konnte nicht ansatzweise was erkennen. Vielleicht kann uns Fazer was dazu sagen. Seine Limon hat ja paar Monate mehr auf dem Buckel. Übrigens, bei normalen Bonsai kann man die Kallus-Bildung fördern, wenn man den Rand des Wundgewebes immer wieder anritzt bzw. verletzt. So kann man schön große Löcher verschließen. Was teilweise auch noch gemacht wird, ist das Anritzen des Stammes dicht über den Wurzeln. Das führt dazu, dass der Stamm sich schneller verdickt.
 
Hehe...meine beschweren sich auch nicht. ;) Bildet sich an der Schnittstelle Wundgewebe, auch wenn es nur ansatzweise am Schnittrand ist, oder sieht man weiterhin den kompletten verholzten Teil? Bei Bäumen wird die Schnittstelle am Stamm meist von Wundgewebe verschlossen, besonders wenn man die Stelle etwas aushöhlt. Deswegen nimmt man ja bei Bonsai auch Konkavzangen, wenn man ganze Äste entfernt.
 
@ Sven:
hat schon etwas von Achtsamkeit. Manchmal auch im Wort. :blush:

@ Chissi:
Ich könnte ohne Ende Bonsai spielen..... *heute musste ich wieder an der Windgepeitschten rumspielen....und hab einen Trieb abgebrochen. :crying: *
Könnt ich sie doch nur mal in Ruhe lassen....
Es ist vielleicht gut, dass ich mich damit in Geduld trainiere.... vielleicht ist es DER Weg für mich?

Naglfar schrieb:
Ich habe mal meine Schnittwunden der Bonchi angeschaut. Irgendwie hab ich den verdacht, dass die Chilis nicht so gut sind, wenn's um Kallus-Bildung geht. Konnte nicht ansatzweise was erkennen.

Naglfar schrieb:
Bei Bäumen wird die Schnittstelle am Stamm meist von Wundgewebe verschlossen, besonders wenn man die Stelle etwas aushöhlt. Deswegen nimmt man ja bei Bonsai auch Konkavzangen, wenn man ganze Äste entfernt.

Die bereits verholzten Schnittstellen sehen bei mir genauso aus. Die schrumpfen an verholzten Stellen eher zurück, als das sie auch nur einen Schritt über die Verholzung gehen.
Ich seh es so:
Je jünger der Trieb, desto eher wird er bei einer Capsicum narbenlos verschlossen.
Je verholzer der Ast, desto stärker die Narbe.


Konospen- u. Konkavzange hab ich benutzt.
Zudem noch Wundverschluss. Wobei darauf zu achten ist, dass man nicht den WV nimmt, der im Baumarkt oder Gartencenter verkauft wird. Der sei zu hart und würde bei den kleinen eine Hinderung sein.
 
meine unbekannte Annuum:

Sie hat mittlerweile wieder ordentlich ausgetrieben, also ging ich davon aus, dass sie wieder Kraft bekommen hat.
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Einige junge und auch die beiden alten, unteren, verholzten Triebe habe ich weggenommen.
Einen seitlichen hinteren Ast habe ich zur neuen Spitze ausgeguckt und hochgedrahtet.
Mal sehen wie er sich als Spitze macht?
img_747391jby.jpg

Hier Klicken um die ersten Bilder dieser Annuum zu sehen.
 
aaah....das ist ja die, die nach einer Besenform geschrien hat. Aber so eine streng aufrechte Form ist doch auch nicht verkehrt. Schaut gut aus. Kann es sein, dass Dein Spitzentrieb unterhalb des rechten oberen Astes entspringt? Schaut auf dem Foto fast so aus.
Das leidige Thema Spitzentrieb. Eigentlich sollte man ab jetzt nicht mehr am Spitzentrieb fummeln und wuchern lassen, damit sie etwas an Substanz bekommt und die Verjüngung nach oben hin weiter geht. Ich weiß auch nicht, wie ich da vorgehen soll.
Übrigens würde ich den Stamm knapp überhalb des Spitzentriebs kappen, dass sie dann die Möglichkeit hat sich über die Schnittstelle zu schieben und vielleicht etwas zu überwuchern, wenn der Trieb dicker wird.
Viel Erfolg!
 
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den abgestorbenen teil behalten möchte. Muss ich mir noch reiflich überlegen.
Er sieht wirklich interessant aus. So als wäre es der Kampf um die Krone nach einem "Sturm".
Weißt du was ich meine?
 
Die Wandlung des Überwinterers "Royal Black 2" in einen Bonchi als Bilddoku.

Siebe einsetzen
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Siebdraht unten umgebogen
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Draht für die Befestigung der Wurzel / des Stammes an der Schale
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Kiryu- Viatminerde
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Akadama
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Royal Black Nr. 1
mit 149 Blüten und Knospen. Die wurden größtenteils mit einem Blattschneider abgeschnitten.
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vorhandene Wurzel
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Draht eingezogen. Er hätte eigentlöich auch vorher eingezogen werden können.
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Draht eindrehen um den Stamm fest zu ziehen.
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ein zweiter Wurzeldraht, da er sonst einseitig wackelt.
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Zugedreht und der Stamm hat ausreichend festen Sitz. Dadurch werden die Bewegungen des Bonchis in der Schale vermieden und somit auch die Gefahr, dass frische Wurzeln brechen oder reißen. Stress ist die Folge, und somit auch eine Art Wachstumsverzögerung.
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Spagnum Moos. Dies bindet feuchtigkeit auch wenn das Substart schon trocken ist.
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mit feinen rüttelbewegungen wird nun Akadama (gesiebt 3-5mm) in die Zwischenräume gerüttelt. Hier darf nicht gestochert werden, damit die Erde nicht verdichtet, oder die Wurzel weiter beschädigt wird.
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Mit Akadama (gesiebt 1-2mm) wird die Schale aufgefüllt und das Moos verdeckt.
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Wässern mit feinem Strahl. Es soll viel Wasser auf einmal durch das Akadama laufen. Das gilt auch für weitere Gießen, denn es ist wichtig, dass der Sauerstoffaustausch stattfindet.
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feinster Staub ist trotz endlosem Sieben durch das schnelle spülen ausgewaschen worden. Dieser kann die Erde im Laufe der zeit verklumpen lassen.
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Nach dem Schnitt. Spektakulär wie ich finde.
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Draufsicht
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Super Bilder, so bin ich auch vorgegangen bei meinem :)

Scoville-Süchtling schrieb:
Er sieht wirklich interessant aus. So als wäre es der Kampf um die Krone nach einem "Sturm"

Sieht echt gut aus, wie alt waren die Pflanzen denn bevor du sie zum Bonsai verarbeitet hast?

Ich würde aber die neue Spitze nicht so stark an den abgestorbenen Ast ranziehn,
so dass er evtl. 5mm entfernt davon hochwächst, wenn ich heut Abend kurz bei meinen Eltern bin, schau ich mal, mein Vater hat über 50 Bonsais, von verschiedensten Baumarten zu Hause, ich glaub einer davon hat auch so eine "neue Spitze". (kann evtl. nen Foto machen)
 
Patryk Ressee schrieb:
Super Bilder, so bin ich auch vorgegangen bei meinem :)
Hast du auch Sphagnum-Moos verwendet?

Patryk Ressee schrieb:
wie alt waren die Pflanzen denn bevor du sie zum Bonsai verarbeitet hast?
Teilweise aus 2010 (Abbraccio :crying: , Bolivian Rainbow, Unbekannte Annuum, Brazilian Starfish + Chupetinha), der Rest ist von dieser Saison. (so wie die Royal Black)

Patryk Ressee schrieb:
Ich würde aber die neue Spitze nicht so stark an den abgestorbenen Ast ranziehn, so dass er evtl. 5mm entfernt davon hochwächst,
Aber warum? Ich möchte einen der beiden Triebe oben behalten, den anderen evtl. als Ast verwenden. Je nachdem welcher der beiden sich besser eignet. Und noch mehr wollte ich ihm nicht wegnehmen.
Freu mich schon auf das Foto der Bonsaisammlung deines Vaters.
 
Ne Sphagnum-Moos net, aber hab alles andere gleich gemacht wie du, drahten unterschiedliche Akadama usw.

Glaub hab es bissl blöd erklärt :blush:
Hab dass so gemeint, dass der neue Trieb erst ca. 5 mm seitlich raus wächst u dann senkrecht nach oben läuft. parallel zum abgestorbenen, dann kommt der alte Stamm denk ich auch besser zur Geltung. Meine Meinung.
 
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