Veredeln - Theorie und Praxis

Ok, also das mit dem Keilförmigen pfropfen bei mir kann ich mir ohne Verband wohl abschminken. Die Unterlage spaltet sich einfach langsam weiter und ich kann schon hindurchschauen. Nun gut, ich warte noch ein Weilchen bis der Pfröpfling abwelkt und starte dann nochmals einen neuen Versuch :rolleyes:
 
Hallo Maya, Danke für den Link. Das Problem ist (war), wenn man etwas sucht, aber nicht weis wonach und wie es heißt. Diese Klammern scheinen mir recht viel versprechend, da das doch eine recht filigrane Arbeit ist, und da dann Band drum wickeln…
 
Tibu schrieb:
Kurzes Feedback zum meinem Pfröpfling: :( ich habe die PLastiktüte zu früh abgenommen. 6 Tage war alles prima mit Tüte. Als ich die Tüte abgenommen habe ist der Zöglich bei mir auch trocken geworden.

Fazit: Tüte täglich anfeuchten und solange drauflassen, bis der zöglich sichtbar weiter austreibt.

Mal sehen wie der nächste versuch wird.

Ach Schmarrn, hab den Thread hier zu lange nicht gelesen, den Fehlschlag hätt ich Dir ersparen können, mir ist letztes Jahr genau dasselbe passiert, Haube zu früh abgenommen.


EDIT: Das verschiedene Paprika/Chilis aufeinander pfropfen erscheint mir übrigens wenig sinnvoll, ich würd wirklich eine Tomate als Veredelungunterlage wählen. Tomaten sind was das Wurzelwachstum angeht um einiges flotter und robuster als Paprika/Chilis.
 
okay..
hab ich das richtig verstanden, wenn man dieses... uhm "seitliche aneinanderkleben"beim veredeln macht, kann man an einer Chili-Pflanze mehrere Sorten ernten?? oder hab ich jetzt was falsch gelesen?

lg,

Snow
 
Ja, man kann verschiedene Sorten auf die gleiche Veredelungsgrundlage machen.
 
Echeveria schrieb:
Das mag ja sein, aber ich traue meinem Rocoto auch einiges zu :)

Ja, mit Rocotos kenn ich mich nicht aus, hab heuer erstmals eine. Aber nachdem die manche schon vor den Chinenses starten damit rechtzeitig vor dem Frost was reif wird, und die Tomaten nach den Annuums gesät werden, damit sie im September nicht einmal ums Haus gewachsen sind, hab ich mal extrapoliert.
Auch meine Stecklingsexperimente aus dem Vorjahr sprechen für die Tomaten, so ein Steckling hat den Topf fertig durchwurzelt, da haben die Chilis grade mal den ersten Wurzelansatz.
 
Ok, also Du hattest es doch im vergangenen Jahr auch versucht. Wie ist denn dann die Zusammenfassung von deiner Tomate-Chilipflanze ausgefallen? War die aufgepfropfte Pflanze z.B. größer, hatte sie mehr Ertrag als eine vergleichbare ungepfropfte Pflanze bei gleichen Bedingungen?
 
Mayachili schrieb:
Schau mal, hier gibt es so allerhand praktische Hilfsmittel. ;)

Coole Seite, die erste die ich sehe wo man solche weichen Clips kaufen kann, sind zwar Schweinepreise aber nun gut... wer etwas feiner arbeiten möchte zum Einbinden, als mit den Gummibändern, dem empfehle ich Medifilm...
 
Hallo, also wenn man mal auf den Trichter gekommen ist, gibt es da ja einiges an Zubehör. Ich habe mir gerade eben ein Band bestellt, da ich es zum pfropfen von Adenium benötige. Für solch feine Arbeiten wie einen winzigen Pfröpfling auf einer recht dünnen Unterlage zu stabilisieren, scheinen mir die Klammern den besseren Eindruck zu machen. Zumindest wenn ich mir da so meine Hände anschaue :rolleyes:

Heute, Dienstag 12.03.: Hallo, also auch der zweite Versuch ist gescheitert. Was ja eigentlich von vorn schon klar sein hätte müssen. Ohne einen ordentlichen Wundverschluss ist da nicht viel zu machen. Am Vormittag noch optisch Ok, nun KO. Bei dem jetzigen Versuch ist einfach das gespaltene Stämmchen von der Unterlage eingetrocknet und somit hatte der Pfröpfling keine Versorgung mehr. Ich werde nun auf das bestellte Band warten und dann damit einen neuen Versuch wagen. Wenn das nix wird, besorge ich mir noch Klammern um es nochmals zu versuchen. Aber leider wird meine Unterlage, der Rocoto, als kürzer und irgendwann ist halt Schluss mit lustig.
 
Hallo, also der nächste Misserfolg ist zu melden. Erstens war das Band für meine Zwecke nicht geeignet, das es nicht flexibel, weich genug war und sich daher ohne Gewalt nicht richtig an die Unterlage angeschmiegt hat. Also habe ich die offenen Stellen am Band mit Wundverschlussmittel eingeschmiert, um ein austrocknen zu vermeiden. Das Ergebnis war mist, da schon am nächsten Tag der Pfröpfling welk auf der Unterlage vorzufinden war. Das ging nun relativ schnell. Ich habe ihn mir dann etwas genauer angeschaut und war dann doch etwas erstaunt, da der Keilschnitt vom Pfröpfling, also das ganz untere Teil im Rocoto, noch frisch grün war. Abgestorben ist der Pfröpfling an der obersten Stelle vom Band, an der er in Kontakt mit dem Wundverschlussmittel kam. Eventuell war das auch das Problem bei meinem ersten Versuch gewesen. Eine Unverträglichkeit von einem zarten Jala-Pfröpling mit diesem Wundverschlussmittel. Da es ja nicht auszuschließen ist, habe ich mich nun entschlossen, eine andere Methode zu wählen.





Und zwar habe ich mich nun für die Zahnstochermethode entschieden und dabei kein Band und kein Wundverschlussmittel benutzt. Da mir aber nun die Jalas ausgehen und ich eine Pflanze behalten möchte, habe ich als Ersatz einen Passila Bajio genommen. Dem Pfröpfling habe ich unten am kleinen Stämmchen etwas an der Rinde abgeschabt, damit er etwas besseren Kontakt zu dem Rocoto bekommen soll. Das Pulver ist ein Wachstumssimulator und wurde nur oberflächlich aufgetragen, ob es was bringen wird? Die Pfropfung fand schon gestern statt und der Pfröpfling schaut aktuell noch gut aus.

 
OT:
Hallo, wie weit kann man denn bei den verschiedenen Sorten veredeln?
Ich denke da gerade an die Tomoffelchili.... Gibt es Kreuzungen zwischen Chiliund anderen Pflanzen, sodass man eine vieljährige Unterlage nehmen kann, damit sich das auch wirklich lohnt?
Vielleicht geht das auch mit zwischenschritten zwischen näher verwandten Pflanzen.
Dann könnte man ja eine zwergwüchsige aber langlebige Pflanze als Unterlage nehmen und alles andere draufpropfen, dann hat man zwar nicht viele Schoten, aber immerhin verschiedene Sorten an einem Busch. MAn könnte ja auch eine Protoplastenfusion einer Chili und einer langlebigeren Pflanze machen und darauf dann die reinrassigen Chilis... ich schweife ab.

Michel
 
@Echeveria Wundverschlussmittel und Bänder gehen nicht bei Keimlingen, diese sind noch komplett weich und empfindlich, sie haben auch nicht direkt nur eine Schicht direkt unter der Rinde die den Saft führen, sondern sind noch komplett saftig. Für diese wird normal die "Zahnstochermethode" (allerdings ohne Zahnstocher), Veredelungsclipse oder "Hülsen" verwendet. Sieht man des öfteren auch im Frühjahr im Gartenmarkt an den veredelten Gemüsen noch rumhängen, diese Silikondinger oder aus was die auch immer sind... Benutze die Zahnstochermethode, nimm zur Verbindung der Pflanzen ein möglichst Dünnes nicht zu langes Stäbchen. Normalerweise ist dieses aus Keramik, allerdings habe ich diese Stäbchen noch nie im Handel gefunden, nur in Verbindung mit Veredelungssetzs in denen auch Samen usw. sind, wenn jemand die Stäbchen einzeln findet, immer her mit dem Link ;) ansonsten gehen auch Edelstahldrähtchen, Kunststoff sollte auch gehen, ist aber in dem Durchmesser meißt zu instabil...
Bänder und Wundverschluss nimmt man dann für schon leicht oder voll verholzte Pfropfung.
Was für ein Pulver hast Du denn da benutzt?
Das wichtigeste ist erstmal 3 Wochen gespannte Luft, dann sollte sich der Kallus gebildet haben, aber vorsicht, die Veredelungsstelle ist dann immer noch sehr empfindlich und bricht leicht ab...

@ziemlichchili Was zum Geier ist eine "Protoplastenfusion" hast Du da mehr Erfahrung zu, als man so ergooglen kann?

@all, ja man kann unterschiedliche Nachtschattengewächse aufeinander veredeln, ich hatte auch schon Physalis unter Paprika, nur weil die Unterlage wüchsiger ist, als die "Edelsorte" heißt dies allerdings noch nicht, dass das Ergebnis dann eine wüchsigere Edelsorte zur Folge hat usw...
 
Naja, das mit der praktischen Erfahrung ist ein bisschen problematisch.
Das ganze könnte man im weiteren Sinne zu Gentechnik zählen, da die Zellkerne verschiedener Pflanzen gemischt werden...-> Tomoffel
Im Endeffekt werden Pflanzenteile in einzelne Zellen zerteilt, die Hülle um den Zellkern wird Enzymatisch zerstört und die Kerne werden durch Stromstöße o.ä. fusioniert. (Montag Bio Abi :D)
Aus den Zellen lässt sich dann eine Invitro Kultur (Wurzelhormone) züchten.
DAnn hat man von beiden Elterpflanzen jeweils die Hälfte an Genmaterial.
Also zum Beispiel erst Physalis, dann PhysalisXChili, dann Chili. Dann verträgt sich der gepropfte Teil gut mit dem Unterbau.

Michel
 
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